Gartengestaltung: Kosten und Tipps

Die eigene grüne Oase: Was kostet eine Gartengestaltung?

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Von ein paar Balkon-Blumentöpfen zur grünen Oase – unsere Redakteurin Anne hegt schon lange den Wunsch nach einem eigenen Garten. Aber wie geht man so ein Projekt an? Was kostet der Gartentraum, wie kann man ihn finanzieren und welche Spartipps gibt es? Zum „Tag des Gartens“ hat sie Gärtnerei-Inhaberin Anke Cosmus dazu befragt.

Als Kind hatte ich im Garten meiner Eltern ein eigenes Beet und habe dort mit Begeisterung die Gimmicks aus der Yps-Zeitschrift eingepflanzt: von Kirsch-Tomaten bis Liliput-Gurken – die zu meiner Freude dreimal so groß wurden, wie auf dem Bild im Heft (mit den Urzeitkrebsen hatte ich weniger Erfolg – Leser in meinem Alter mögen sich erinnern …). Mit meinem Auszug verschwand auch mein Beet, aber nicht meine Garten-Leidenschaft. Nur muss ich diese als Bewohnerin einer Stadtwohnung nun auf wenige Balkonquadratmeter beschränken.

Pflanzenidylle für Jedermann: Gartengestaltung mit wenig Geld und Platz

Begraben ist mein Gartentraum damit aber noch lange nicht. Doch wie geht man so ein „Projekt Garten“ überhaupt an? Was gilt es mit und ohne grünen Daumen zu bedenken und welche Kosten kommen auf einen zu? Wie kann man die finanzieren und den eigenen Garten auch mit wenig Geld gestalten? Fragen, die ich anlässlich des „Tag des Gartens“ der Expertin Anke Cosmus gestellt habe. Die gelernte Staudengärtnerin und studierte Biologin ist Inhaberin der Gutsgärtnerei Sierhagen bei Neustadt in Holstein. Ihre herrlichen Themengärten mit Palmenhauscafé locken Gartenfreunde ebenso zahlreich an wie Kaffeeliebhaber und Fernsehteams. Mit Rat und Tat steht sie jetzigen und künftigen Gartenbesitzern zur Seite und ist dabei spezialisiert auf kleinere Hausgärten.

Hausgemacht: Ihre Gutsgärtnerei ist ein echtes Pflanzenparadies. Es grünt und blüht überall. Für einen solchen Traumgarten braucht man viel Platz, oder?

Anke Cosmus: Das würde ich so nicht sagen. Ein Garten kann nicht zu klein sein. Man muss nur wissen, wie man die Fläche am besten nutzt.

Hausgemacht: Und wie finde ich das heraus, wenn ich keinen grünen Daumen und keine Gärtnerausbildung habe? Das Prinzip „Versuch und Irrtum“ stelle ich mir hierbei ziemlich mühsam vor…

Anke Cosmus: Das kann tatsächlich frustrierend sein, wenn man keine Ahnung hat und die Pflanzen eingehen oder man mehrmals umpflanzen muss. Viele möchten zum Beispiel ein Bild aus einer Zeitschrift eins zu eins umsetzen – das funktioniert so oft nicht. Hier hilft eine Beratung vom Fachmann.

Gartengestaltung Kosten: Gewächshaus

Hausgemacht: …oder in Ihrem Fall Fachfrau. Wie sind dann die ersten Schritte auf dem Weg zum Wunschgarten?

Anke Cosmus: Wenn ich eine Anfrage bekomme, dann verabrede ich mich zunächst kostenlos und unverbindlich zum Kennenlernen der Kunden und ihrer Wünsche. Bei einem solchen gemeinsamen Termin schauen wir uns den Umriss des Grundstücks an, sprechen über die Ideen und prüfen, ob die Vorstellungen zur Größe, Lage und dem Boden des Gartens passen. Danach richtet sich dann das weitere Vorgehen.

Hausgemacht: Bis hier entstehen noch keine Kosten. Wird es dann aber teuer?

Anke Cosmus: Wenn alles sofort fertig sein soll, dann sind die Kosten tatsächlich hoch. Ich empfehle daher, den Garten um sich herum wachsen zu lassen und Raum für Raum, Ecke für Ecke zu gestalten. So kann man auch die Lichterverhältnisse, den Boden und Besonderheiten des Gartens kennenlernen.

Hausgemacht: Und wie geht man dann genau vor?

Anke Cosmus: Zunächst würden wir dem Garten einen Rahmen geben – also als Einfriedung beispielsweise einen Zaun setzen und das Wegesystem mit den Beetflächen anlegen. Dort sähen wir dann erst einmal nur Gründüngung oder Rasen ein. Jahr für Jahr kann man dann das, was man eingesät hat, nacheinander umgraben, Blumen pflanzen und die Beete gestalten.

Hausgemacht: Gibt es auch bei der Auswahl der Pflanzen Möglichkeiten die Kosten zu senken?

Anke Cosmus: Ja, da fallen mir viele schöne Pflanzen ein, die nicht viel kosten müssen. Zum Beispiel Sommerspire für die Hecke, Schmetterlingssträucher oder Stauden wie Storchenschnabel, Salbei und Prachtscharte. Bei geringem Budget bieten sich auch Zwiebelpflanzen, wie Krokusse, Tulpen oder Dahlien, an: Sie bringen Farbe und kommen auch im nächsten Jahr wieder. Aber da bräuchten wir mehr Zeit, für eine ausführliche Beratung (lacht).

Hausgemacht: Und haben Sie sonst noch einen Tipp, wie man bei der Gartengestaltung Geld sparen kann?

Anke Cosmus: Also grundsätzlich gilt natürlich: Selber machen spart Geld. Ich biete auch an, dass man unter meiner Anleitung bei der Gartengestaltung mithilft. So kann man sparen und noch etwas lernen.

Der grüne Traum unter dem Strich: Kosten für die Gartengestaltung

Das mit den Kosten, will ich dann aber doch noch genauer wissen. Wie viel Budget muss ich denn einplanen? Anke Cosmus hat mir einen Einblick in ihre Preiskalkulation gegeben:

  • Erster Besuch zum Kennenlernen und Austausch: kostenlos
  • Beauftragung eines Gartenkonzepts mit Vorentwürfen und Beratungsgesprächen zur Ausarbeitung des endgültigen Entwurfes: Pauschalkosten 450 Euro
  • Individuelle Beratung im Garten vor Ort: 40 Euro pro Stunde

Die Kosten für die Umsetzung sind abhängig von der Gartengröße. Ein Beispiel: Für eine Fläche von 600 Quadratmetern rechnet die Gärtnerei-Inhaberin etwa 1.000 bis 1.500 Euro für die Einfriedung und einzelne Pflanzen. Kommen noch die Wege und eine Terrasse dazu, dann liegen die Kosten bei 5.000 bis 10.000 Euro.

Ab ins Grüne: So lässt sich der Wunschgarten finanzieren

Auch wer diese Summen nicht in der Garten-Portokasse hat, kann seine grüne Oase verwirklichen. Ein Weg hierfür ist ein Wohnkredit. Dieser zweckgebundene Ratenkredit für Immobilienbesitzer lässt sich auch für den Gartenbereich nutzen: Ob Terrasse, Bepflanzung, Gartenzaun, Aufsitzrasenmäher oder Swimmingpool – es können damit Summen von 1.000 bis etwa 50.000 Euro finanziert werden.

Für Häuslebauer bietet sich zudem die Möglichkeit, mit einem Baukredit nicht nur den Neubau an sich zu finanzieren, sondern die Gartenanlagen darüber gleich mit zu realisieren. Als Faustregel gilt: Alles, was fest verbaut ist und somit zum Anwesen gehört, kann von der Baufinanzierung abgedeckt werden. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist, dass die vorgesehenen Anschaffungen im direkten, zeitlichen Zusammenhang mit dem Hausbau stehen und als Einzelmaßnahmen im Finanzierungsplan der Bank enthalten sein müssen.

Für die eigene Gartenidylle muss der Daumen also gar nicht so grün, die Fläche nicht so groß und der Geldbeutel nicht so dick sein. Das stimmt mich optimistisch – die Farbe der Hoffnung ist ja schließlich auch grün. Und bis ich meinen eigenen Gartentraum verwirklichen kann, sitze ich im Gartenparadies von Frau Cosmus und trinke meinen Kaffee vorm Palmenhaus zwischen Rosen und Jasmin.


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