Das Update für Ihr Zuhause: Mit energetischer Sanierung zum Eigenheim 2.0
Warum lohnt sich die energetische Sanierung Ihres Eigenheims? Weil Sie dauerhaft Kosten sparen und die Umwelt schonen. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die möglichen Einsparpotenziale und Finanzierungswege.

Was energetische Sanierung bedeutet
Die energetische Sanierung eines Hauses ist zunächst ein recht abstraktes Thema. Klingt gut, hat irgendwas mit Energie zu tun – aber was bringt sie Hausbesitzern konkret? Ganz einfach: Je weniger Energie eine Immobilie nach außen hin abgibt, desto weniger müssen Sie heizen, desto geringer fallen Ihre Heizkosten aus. Und ein zweiter, wichtiger Punkt: Mit einer energetischen Sanierung lassen sich die CO2-Emissionen eines Hauses erheblich verbessern, Sie tun damit also etwas für die Umwelt. Jetzt fragen Sie sich vielleicht: Ist das nicht teuer? Ja, eine energetische Sanierung zieht meist Kosten im vierstelligen Bereich nach sich. Aber mit passenden Sanierungskrediten und staatlicher Förderung stehen Ihnen gute Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Energieverlust über Dach und Wände
Ein Großteil der Wärme geht bei einem Haus in der Regel durch die Wände und über das Dach verloren. Nach Schätzungen des Leibniz Institut für Informations-Infrastruktur (FIZ Karlsruhe) entstehen durch das Dach immerhin etwa 15-20 Prozent des gesamten Wärmeverlusts, die Wände sind noch mal für 20-25 Prozent des Verlusts verantwortlich. Die restlichen Prozente verteilen sich auf die Fenster und das Lüften, Schornsteine und Böden. Die größte Einsparung gelingt durch Wärmedämmung, und hier insbesondere durch Maßnahmen, die die Außenwände und das Dach isolieren.
Auch jüngere Gebäude benötigen energetische Sanierung
Beim Thema "Sanieren" denken die meisten zuerst an alte, baufällige Gebäude. Dabei ist es durchaus sinnvoll, auch modernere Bauten bezüglich ihrer Energieeffizienz immer mal wieder auf den Prüfstand zu stellen. Auch bei Gebäuden, die erst zehn oder fünfzehn Jahre alt sind, kann beispielsweise durch eine neue Heizung, wie einer Erdwärmepumpe, der Energieverbrauch gedrosselt werden. Fest steht: Die Investition in eine energetische Sanierung rechnet sich, denn durch die sinkenden, laufenden Kosten amortisiert sie sich in der Regel bereits nach wenigen Jahren.
Welche Sanierungsmaßnahmen möglich sind
Für eine energetische Sanierung bieten sich vor allem die Heizung, die Fenster, die Fassade und das Dach an. Diese Bereiche müssen immer wieder auf ihre Energiebilanz überprüft und auf den neuesten Stand gebracht werden, um den Wert der Immobilie dauerhaft zu erhalten.
Heizung austauschen
Ob neue Öl- oder Gasheizung, moderne Heizsysteme sparen erheblich ein. Doch dies ist nicht das einzige Argument, um in diesem Bereich tätig zu werden. Auch der Gesetzgeber macht Hausbesitzern in Sachen Heizungsmodernisierung Beine: Eine 2014 in Kraft getretene Änderung der Energieeinsparverordnung (EnEv) besagt, dass Heizkessel, die älter als 30 Jahre sind, in jedem Fall ausgetaucht werden müssen, und zwar unabhängig davon, ob sie noch funktionstüchtig sind oder nicht. Vergessen Sie bei der Planung Ihrer energetischen Modernisierung nicht die Heizungs- und Warmwasserrohre. Hier realisieren Sie mit geringem Aufwand große Energieeinsparungen.
Neue Fenster
Über die Fenster gehen 25 Prozent der Wärme verloren, bei modernen Fenstern fällt der Verlust wesentlich geringer aus. Heutzutage gibt es Drei-Scheiben-Fenster mit zusätzlicher Beschichtung in den Zwischenräumen, die U-Werte von 0,7 oder besser erreichen (die Kennziffer U misst den Wärmeverlust einer Wand oder eines Fensters). Welche neuen Fenster im Einzelfall die richtigen sind, zeigt Ihnen am besten ein Energieberater.
Fassadendämmung
Empfohlen wird heutzutage eine 16 bis 20 Zentimeter dicke Dämmung. Welche Materialien Sie wählen, und welches Verfahren für Ihre Fassade das beste ist, wird sich im Rahmen einer Energieberatung herausstellen. In der Regel wird die Wärmedämmung von außen aufgebracht, nur in manchen Räumen ist eine Innendämmung möglich und sinnvoll.
Dachdämmung
Falls Sie das Dach neu eindecken, ist dies die beste Gelegenheit, eine einheitliche, durchgehende Wärmedämmung von außen auf die Dachsparren zu montieren. Dann erfolgt die Dämmung mit beispielsweise 20 Zentimetern Dämmmaterial zusammen mit der Dacheindeckung. Wollen Sie das Dach energetisch sanieren, ohne in ein neues Dach zu investieren, gibt es verschiedene Verfahren für die Wärmedämmung, abhängig von der Konstruktion Ihres Dachstuhls und von Ihren Anforderungen.
Einsparpotenziale energetischer Sanierung
Maßnahme | Kosten | Frequenz | Einsparpotenzial bei Heizkosten | Amortisationszeitraum |
---|---|---|---|---|
Heizung austauschen | Je nach Heizungsart ab etwa 12.000 € inkl. Einbau. | Alle 15-20 Jahre, gem. Gesetzgeber mindestens alle 30 Jahre | 10-12 % lassen sich jährlich dadurch einsparen. | Nach zirka 10 Jahren haben Sie die Kosten wieder reingeholt. |
Fenster erneuern | Je nach Art und Größe zirka 1.000 € pro Stück. | Alle 20-30 Jahre | 15-20 % lassen sich jährlich dadurch einsparen. | Nach zirka 10 Jahren haben Sie die Kosten wieder reingeholt. |
Fassadendämmung | Zirka 200 € pro Quadratmeter Fläche. | Alle 20 Jahre | 15-20 % lassen sich jährlich dadurch einsparen. | Nach zirka 10 Jahren haben Sie die Kosten wieder reingeholt. |
Dachdämmung | Zirka 120 € pro Quadratmeter Dachfläche. | Alle 20-30 Jahre | 10-12 % lassen sich jährlich dadurch einsparen. | Nach zirka 15 Jahren haben Sie die Kosten wieder reingeholt. |
Wovon das Einsparpotenzial abhängt
Wie groß ist das Einsparpotenzial einzelner Maßnahmen tatsächlich ausfällt, ist von Gebäude zu Gebäude ganz unterschiedlich und hängt von vielen, verschiedenen Faktoren ab:
- dem Baujahr
- den verwendeten Baumaterialien
- der Dämmung
- den bisher veranlassten Energiesparmaßnahmen
- der vorhandenen Heizungsanlage
- der Bewohneranzahl
- der Lage und Ausrichtung der Immobilie
- der Fensteranzahl und –größe
- dem Zustand des Daches
Auf die richtige Reihenfolge der Sanierungen achten
Die Reihenfolge der Sanierungsmaßnahmen spielt eine wichtige Rolle: Nehmen Sie beispielsweise den Einbau einer neuen Heizung immer erst nach einer Wärmedämmung vor. So können Sie zunächst messen, welche Verbesserung sie gebracht hat. In vielen Fällen lässt sich das neue Heizsystem anschließend geringer dimensionieren.
Expertenrat zur energetischen Modernisierung einholen
Eine energetische Sanierung kann komplexe Entscheidungen erfordern. Wir empfehlen Ihnen deshalb, von Beginn an einen Experten in die Planung Ihrer energetischen Sanierung mit einzubeziehen. Fachkundige Gutachter vermittelt unter anderem die Verbraucherzentrale über ihr Portal www.verbraucherzentrale-energieberatung.de. Die dabei entstehenden Kosten müssen Sie nicht alleine tragen: Über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) erhalten Sie hierzu staatliche Hilfe. Zu den Beratungskosten gibt es einen Zuschuss von 60 Prozent dazu, die Höchstgrenze liegt bei 800 Euro. Dadurch sinken die Kosten für das Gutachten auf meist wenige hundert Euro. Im Sanierungskonzept erarbeiten die Fachleute das Einsparpotenzial, schlagen Einzelmaßnahmen vor und empfehlen einen Fahrplan für eine Rundum-Sanierung.
Wie die Sanierung finanziert werden kann
Energetisch sanieren ist gut und schön – muss aber auch erst einmal bezahlt werden. Dazu stehen Ihnen günstige Kredite zur Verfügung:
Als Immobilienbesitzer haben Sie einerseits die Möglichkeit, die Sanierungsmaßnahmen über ein Modernisierungskredit mit niedrigen Zinsen zu finanzieren. Das lässt sich aber nur realisieren, wenn die Immobilie größtenteils schuldenfrei ist. Wenn Sie die Immobilie gerade erst kaufen, ist es Verhandlungssache, ob Ihre Bank sich bereit zeigt, die Zusatzkosten über das Baudarlehen abzufangen.
Als Ausweichmöglichkeit bietet sich ein passender Wohnkredit an: Dabei handelt es sich um einen zweckgebundenen Ratenkredit, der exklusiv Immobilienbesitzern vorbehalten ist. Seine Zinsen sind zwar höher als bei einer Baufinanzierung, dafür zeichnet er sich durch eine unkompliziertere Abwicklung aus.
Als dritte Möglichkeit können Sie auch einen ganz normalen, ungebundenen Ratenkredit wählen: Er setzt zwar keinerlei Grenzen und steht beispielsweise auch Mietern zur Verfügung, dafür sind seine Zinsen aber die höchsten.
Energetische Sanierungen werden staatlich gefördert
Auch der Staat greift Ihnen unter die Arme, wenn Sie Sanierungsmaßnahmen planen, um die Energiewerte Ihrer Immobilie zu verbessern. Die KfW unterstützt Sie nicht nur bei den Gutachterkosten, sie vergibt für die Modernisierungsmaßnahmen auch KfW-Darlehen und Tilgungszuschüsse. Für Einzelmaßnahmen der energetischen Modernisierung stehen Kredite in einer Höhe von bis zu 50.000 Euro bereit. Für einen Komplett-Umbau zum Effizienzhaus können Bauherren ein Darlehen von bis zu 100.000 Euro beantragen.
Auf Bereitstellungszinsen achten
Wichtig, wenn Sie die Baufinanzierung für eine Immobilie benötigen, die erst in einigen Monaten fertiggestellt wird: Achten Sie darauf, dass Sie solange keine Zinsen zahlen, bis Sie das Immobiliendarlehen tatsächlich benötigen. Diese sogenannte bereitstellungszinsfreie Zeit, umgangssprachlich auch bereitstellungsfreie Zeit genannt, ist bei den meisten Kreditinstituten unterschiedlich lang: üblich sind zwischen zwei und zwölf Monaten. Nach ihrem Ende fallen Bereitstellungszinsen an. Die betragen meist 0,25 Prozent des nicht genutzten Teils des Baukredits pro Monat oder drei Prozent im Jahr. So summieren sich monatlich schnell mehrere hundert Euro, jährlich können es leicht über tausend sein. Deshalb: Achten Sie beim Immobilienkauf und bei der Auswahl des Darlehensgebers darauf, denn so lässt sich so bares Geld sparen.
So planen Käufer und Besitzer die energetische Modernisierung
Als Immobilienkäufer können Sie den Kauf Ihres sanierungsbedürftigen Objekts direkt über die Baufinanzierung mit abwickeln und von Beginn an passende KfW-Darlehen mit einbeziehen. Wenn Ihnen die Immobilie bereits gehört, bietet sich zwecks energetischer Modernisierung ein nachträgliches, einzelnes KfW Darlehen oder ein Sanierungsdarlehen bei einer anderen Bank an.
Wichtig zu wissen, falls Sie sich für ein KfW Darlehen entscheiden: Diese Kredite lassen sich nicht direkt bei der KfW beantragen, hierzu brauchen Sie immer eine sogenannte "durchleitende Bank". Das kann beispielsweise Ihre Hausbank sein. Dafür bietet Ihnen Dr. Klein einen praktischen Service: Unsere Spezialisten für Baufinanzierung zeigen Ihnen nicht nur, welche Finanzierungswege für Ihre energetische Sanierung infrage kommen, sie übernehmen auch die Beantragung beim jeweiligen Kreditinstitut für Sie.