Balkonsanierung: Ablauf, Kosten, Förderung

Ein Handwerker bringt eine Beschichtung auf dem Balkon an
Redakteur Florian Unterfrauner
Florian Unterfrauner
5 Min.
23.06.2025
Das Wichtigste in Kürze
  • Die Kosten für eine Balkonsanierung können je nach Umfang zwischen 1.000 € und 10.000 €.
  • Eine Balkonsanierung ist dann notwendig, wenn Ihr Balkon sichtbare Schäden oder Mängel aufweist.
  • Mit einem Modernisierungskredit oder eine Bausparvertrag lässt sich einen Balkonsanierung finanzieren.
  • KfW und BAFA bieten Förderungen für eine Balkonsanierung.

 

 

Wann ist eine Balkonsanierung notwendig?

Eine Balkonsanierung ist dann notwendig, wenn Ihr Balkon sichtbare Schäden oder Mängel aufweist. Anhand folgender Indikatoren können Sie erkennen, ob eine Sanierung Ihres Balkons notwendig ist:

  • Abplatzender Beton
  • Rostendes Geländer
  • Risse im Boden oder an den Wänden
  • Undichte Stellen, durch die Wasser eindringt
  • Lockere Fliesen oder abgesackte Stellen

Diese Schäden schwächen die Tragfähigkeit des Balkons. In solchen Fällen muss schnell gehandelt werden, um ein Abstürzen des Balkons oder Teilen davon zu verhindern.
 

Wichtig: Besitzen Sie eine Immobilie, sind Sie laut § 836 BGB – Verkehrssicherungspflicht verpflichtet, Ihr Gebäude in einem sicheren Zustand zu halten. Kommt eine Person durch sich lösende Balkonteile zu Schaden, müssen Sie dafür haften.

Zusätzlich können kleinere optische Schäden wie lose Fliesen, abgeblätterte Farbe oder veraltete Beläge ebenfalls im Rahmen einer Balkonsanierung bearbeitet werden. So erstrahlt der Balkon wieder in neuem Glanz.

Was kostet eine Balkonsanierung?

Die Kosten für eine Balkonsanierung können je nach Umfang zwischen 1.000 € und 10.000 € betragen. Die Höhe der Kosten für eine Balkonsanierung hängen dabei von folgenden Faktoren ab:

  • Größe des Balkons
  • Zustand des Balkons
  • Umfang der Sanierung
  • Materialwahl
  • Umfang der Abdichtungsarbeiten
  • Arbeits- und Transportkosten
  • Genehmigungspflicht bei baulichen Veränderungen

In der Tabelle finden Sie eine Übersicht der einzelnen Kostenpunkte, die bei einer Balkonsanierung anfallen können.
 

KostenpunktBeschreibungPreis (Preisspanne)
BetonsanierungsmaterialInstandsetzung von Betonflächen20 – 50 €/m²
DichtungsmaterialFlüssigkunststoff, Bitumen, Dichtschlämme etc.10 – 30 €/m²
Fliesen & FliesenkleberNeue Fliesen samt Verlegung30 – 80 €/m²
Holzmaterial (bei Holzbalkon)z. B. WPC, Hartholz60 – 120 €/m²
MetallgeländerAustausch oder Neubau80 – 200 € pro laufende Meter
BetongeländerSchwerer, massiver Ersatz120 – 250 € pro laufende Meter
ArbeitskostenHandwerker, Fachfirmen40 – 150 €/m²
TransportkostenAnlieferung der Materialien50 – 150 €
Entsorgung alter Materialienz. B. alte Fliesen, Estrich100 – 300 €
GenehmigungenNur bei baulichen Änderungen erforderlich50 – 200 €
Tabelle: Aufschlüsselung der Kosten für eine Balkonsanierung (Quelle: my-hammer.de)

Im Folgenden haben wir zwei Beispielfälle durchgerechnet, um Ihnen eine grobe Idee zu geben, wie hoch die Kosten für eine Balkonsanierung je nach Vorhaben sein können. Die realen Kosten können je nach Balkon variieren. Für eine genaue Kosteneinschätzung lassen Sie sich von einem Fachbetrieb ein Angebot erstellen.

Beispiel 1: Einfache Balkonrenovierung (6 m²)

Annahmen: Nur neue Abdichtung und Fliesen, kein Schaden am Beton, kein Geländeraustausch.

MaßnahmePreis
Abdichtung (20 €/m²)tändigen120 €
Fliesen & Kleber (40 €/m²)240 €
Arbeitskosten (60 €/m²)360 €
Transportkosten100 €
Entsorgung150 €
Gesamtkosten970 €
Tabelle: Kostenaufstellung Kleine Balkonrenovierung

In diesem Fall handelt es sich um eine kleine Balkonrenovierung, bei der lediglich der Belag ausgetauscht wird. Die Kosten belaufen sich hier auf 970 € beziehungsweise auf 160 €/m².

Beispiel 2: Aufwendige Komplettsanierung (10 m² Balkon, 4 laufende Meter Geländer)

Annahmen: Betonschäden, neue Abdichtung, neue Fliesen, neues Metallgeländer.

MaßnahmePreis
Betonsanierung (40 €/m²)400 €
Abdichtung (25 €/m²)250 €
Fliesen & Kleber (60 €/m²)600 €
Arbeitskosten (100 €/m²)1.000 €
Metallgeländer (150 €/laufende Meter)600 €
Transportkosten120 €
Entsorgung250 €
Genehmigungen (pauschal)150 €
Gesamtkostenca. 3.370 €
Tabelle: Kostenaufstellung aufwendige Sanierung
Balkonsanierung - RE Text

Bei diesem Beispiel gehen wir von einer aufwendigeren Balkonsanierung aus. Der Beton und das Geländer müssen erneuert werden. Die Kosten belaufen sich hier auf 3.370 €. Pro Quadratmeter zahlen Sie in diesem Beispiel also 337 €.

Wie läuft eine Balkonsanierung ab?

Eine Balkonsanierung durchläuft mehrere Schritte. Je nach Zustand des Balkons und Sanierungsziel kann der Ablauf variieren. Eine Balkonsanierung lässt sich in folgende Phasen unterteilen:

  1. Bestandsaufnahme

    Welche Schäden gibt es am Balkon? Gibt es Risse, Feuchtigkeit oder Rost? Ist die Statik in Ordnung? Anhand dieser Fragen können Sie ermitteln, welche Arbeiten notwendig sind und wie groß der Aufwand für eine Sanierung ist.

  2. Abbruch und Vorbereitungen

    In diesem Schritt werden alte Beläge, lose Teile oder beschädigte Abdichtungen entfernt. Der Balkonuntergrund wird gereinigt und geprüft. Sind größere Schäden an der Bausubstanz vorhanden, muss auch der Beton saniert beziehungsweise neu aufgebaut werden.

  3. Abdichtung

    Die Abdichtung schützt den Balkon vor Feuchtigkeit und trägt zu dessen Langlebigkeit bei. Es gibt unterschiedliche Materialien, die sich dafür eignen:

    • Flüssigkunststoff (z. B. auf PU- oder PMMA-Basis): Dieses Material ist sehr flexibel, nahtlos und langlebig. Im Gegensatz zu anderen Produkten ist es aber etwas teurer.
    • Bitumenbahnen: Im Vergleich zu Flüssigkunststoffen sind Bitumenbahnen kostengünstiger. Sie bieten aber weniger Flexibilität und weisen auch sichtbare Nähte auf.
    • Dichtschlämme: Diese eignen sich sehr gut für kleinere Sanierungen und sind einfach aufzutragen. Sie sind aber weniger robust bei hoher Belastung.
    • EPDM-Folie: Bei einer Ethylen-Propylen-Dien-Monomer-Folie handelt es sich um einen synthetischen Kautschuk. Diese lassen sich als komplette Plane auf dem Balkon anbringen und sind sehr kostengünstig.

    Je nach Untergrund können sich unterschiedliche Abdichtungsmaterialien anbieten. Ein Fachbetrieb für Balkonsanierung kann Ihnen dabei helfen, die passende Abdichtung für Ihren Balkon auszuwählen.
     

  4. Neue Beläge

    Um den Balkon zusätzlich zu schützen, können Sie einen neuen Belag auf dem Balkon anbringen. Dieser kann unter anderem aus folgenden Materialien bestehen:

    • Fliesen
    • Holz- oder WPC-Dielen
    • Beschichtungen (rutschfest, pflegeleicht)
    • Beton- oder Natursteinplatten

    Der Belag muss zur Abdichtung passen – sonst entstehen schnell wieder Schäden.
     

  5. Geländer und Anschlüsse

    Ist das Geländer locker oder rostig, wird es ersetzt oder neu verankert. Übergänge zur Hauswand (Anschlussfugen) werden sauber abgedichtet, um Wasserschäden zu vermeiden.

Wie lässt sich eine Balkonsanierung finanzieren?

Je nach Bedarf und persönlicher Situation gibt es verschiedene Wege, eine Balkonsanierung zu finanzieren:

  • Modernisierungskredit: Viele Banken bieten spezielle Kredite für Renovierungsvorhaben an. Ein Modernisierungskredit ist oft günstiger als ein herkömmlicher Ratenkredit und genau auf Maßnahmen wie eine Balkonsanierung zugeschnitten. So können Sie die Sanierungskosten bequem in monatlichen Raten abbezahlen. In unserer Beratung rechnen wir es einmal für Sie durch. Füllen Sie einfach unsere Finanzierungsanfrage aus – wir melden uns zeitnah bei Ihnen.
  • Bausparvertrag: Haben Sie bereits einen Bausparvertrag? Dann können Sie diesen zur Finanzierung Ihrer Balkonsanierung nutzen. Sobald der Vertrag zuteilungsreif ist, steht Ihnen ein zinsgünstiges Bauspardarlehen zur Verfügung – ideal für Modernisierungsmaßnahmen im Eigenheim.

Welche Förderungen gibt es für eine Balkonsanierung?

Es gibt unterschiedliche Programme, mit denen Sie unter anderem eine Balkonsanierung staatlich fördern lassen können. Die besten Chancen für eine Förderung haben Sie, wenn Sie die Balkonsanierung im Rahmen einer größeren Sanierung am Gebäude durchführen. Wir haben Ihnen hier einige Programme der KfW sowie dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) aufgelistet.

  • BEG-Einzelmaßnahmen: Dieses Programm fördert einzelne Maßnahmen zur energetischen Sanierung des Gebäudes. Lassen Sie also den Balkon sanieren, um Wärmebrücken zu vermeiden, erhalten Sie vom Programm einen Zuschuss von maximal 20 % der förderfähigen Sanierungskosten.
  • KfW 159 - Altersgerechter Umbau: Bei diesem Programm erhalten Sie einen zinsgünstigen Kredit. Planen Sie zum Beispiel den Zugang zum Balkon ebenerdig oder breiter und somit barrierefrei zu gestalten, können Sie dieses Darlehen in Anspruch nehmen.
  • KfW 261 – Wohngebäude: Wollen Sie nicht nur Ihren Balkon, sondern generell Ihr Haus sanieren, können Sie auf dieses zinsgünstige Darlehen zurückgreifen. Es fördert die Sanierung eines Gebäudes zum Effizienzhaus. Insgesamt können Sie von der KfW ein zinsgünstiges Darlehen von bis zu 150.000 € und einen Tilgungszuschuss von 5 % bis 45 % erhalten.

Informieren Sie sich zusätzlich über Förderprogramme auf kommunaler und Länderebene. Oft können Sie auch verschiedene Förderprogramme miteinander kombinieren.
 

Wer führt eine Balkonsanierung durch?

In der Regel führt eine Fachfirma für Bau- und Sanierungsarbeiten die Balkonsanierung durch. Abhängig vom Umfang der Arbeiten sind folgende Gewerke beteiligt:

  • Bauunternehmen für Betonarbeiten und Tragwerksanierung
  • Abdichtungsfirmen für professionelle Balkonabdichtung
  • Fliesenleger oder Bodenleger für neue Beläge
  • Metallbauer oder Schlosser für Geländermontage oder -austausch
  • Malerbetriebe für optische Überarbeitung der Oberfläche

Ist das Unterfangen größer, können Sie eine:n Architekt:in oder Bausachverständige:r zurate ziehen. Diese:r kann am besten einschätzen, welche Maßnahmen notwendig sind und welche Gewerke die Maßnahmen anschließend umsetzen.
 

Wichtig: Ein seriöses Bauunternehmen zeichnet sich durch Zertifikate, Referenzen, klare Angebote und positive Bewertungen aus. Achten Sie auf Eintragungen in der Handwerksrolle und transparente Verträge mit Gewährleistung. Vergleichen Sie mehrere Angebote. Achten Sie dabei nicht nur auf den Preis, sondern auch auf Leistung und Qualität.

Was kann ich bei einer Balkonsanierung selbst machen?

Bei einer Balkonsanierung können Sie einige vorbereitende und kleinere Arbeiten selbst übernehmen und so etwas Geld sparen. Dazu gehören:

  • Reinigung und Freiräumen von Möbeln, Pflanzen und Schmutz
  • Lose Beläge wie alte Fliesen entfernen
  • Streichen von Geländern oder Sichtschutz

Bei sicherheitsrelevanten Arbeiten, die statische Relevanz oder Abdichtungsfunktion beinhalten, sollten Sie jedoch immer einen Fachbetrieb beauftragen. So vermeiden Sie Folgeschäden und teure Nachbesserungen.
 

Balkonsanierung bei Eigentümergemeinschaf

Wer für eine Balkonsanierung innerhalb einer Eigentümergemeinschaft verantwortlich ist, hängt davon ab, welche Teile des Balkons betroffen sind. Sogenanntes Sondereigentum, also Dinge, die ausschließlich zu einer Wohnung gehören, können meist eigenständig und auf eigene Kosten saniert werden. Dazu gehören Bodenbeläge oder Markisen.

Die Balkonplatte, Abdichtung, das Geländer und tragende Bauteile gehören dagegen meist zum Gemeinschaftseigentum. In diesen Fällen ist die Eigentümergemeinschaft für die Instandhaltung und Sanierung verantwortlich – auch finanziell.

Kontaktieren Sie die Hausverwaltung schriftlich, wenn Sie Schäden an Ihrem Balkon feststellen und lassen Sie sich bestätigen, dass das Thema auf die Agenda der nächsten Eigentümerversammlung gesetzt wird. Denn: Bauliche Veränderungen am Gemeinschaftseigentum, wie zum Beispiel der Austausch eines Geländers oder eine optische Neugestaltung, bedürfen laut § 20 des Wohnungseigentumsgesetzes (WEG) grundsätzlich der Zustimmung der Eigentümergemeinschaft.

Grundsätzlich werden die Kosten auf alle Parteien der Eigentümergemeinschaft verteilt. Durch einen Mehrheitsbeschluss kann aber ein anderer Verteilungsschlüssel festgelegt werden, wenn zum Beispiel nur einzelne Balkone betroffen sind.
 

Welche Fehler kann man bei einer Balkonsanierung machen?

Es gibt mehrere Fehler, die bei einer Balkonsanierung passieren können und auf die Sie achten sollten:

  1. Schäden unterschätzt
    Oberflächliche Schäden werden oft verharmlost. Dabei können Risse, Feuchtigkeit oder rostende Bauteile auf tieferliegende statische Probleme hinweisen, die tragende Strukturen schwächen.
  2. Abdichtung fehlerhaft
    Eine mangelhafte oder unpassende Abdichtung lässt Wasser eindringen. Das führt zu Frostschäden, Korrosion und Schimmel – häufige Ursachen für teure Nachbesserungen oder erneute Sanierungen.
  3. Falscher Belag
    Fliesen ohne Frostschutz, Holz ohne Unterlüftung oder rutschige Beschichtungen sind häufige Fehler. Der Belag muss zum Balkon und zur Abdichtung passen – technisch wie optisch.
  4. Schlechte Anschlüsse
    Wenn Übergänge zur Fassade oder zur Tür nicht sauber abgedichtet sind, kann Feuchtigkeit ins Mauerwerk eindringen. Das führt zu Schimmel und Schäden an Innenräumen oder an der Dämmung.
  5. Geländer unsicher
    Ein wackeliges, rostiges oder falsch befestigtes Geländer gefährdet die Sicherheit. Besonders bei Sanierungen wird es oft vergessen, obwohl es sicherheitsrelevant ist und Vorschriften erfüllen muss.
  6. Kosten unterschätzt
    Oft wird nur das Material kalkuliert, nicht aber Arbeitszeit, Entsorgung, Genehmigungen oder unvorhergesehene Schäden. Ohne finanziellen Puffer droht ein Sanierungsstopp mitten im Projekt.
  7. Laienhafte Eigenleistung
    Wer ohne Fachwissen selbst abdichtet oder das Geländer montiert, riskiert schwere Fehler. Gerade tragende oder wasserführende Bauteile sollten immer vom Fachbetrieb saniert werden.
     

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