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Bauernhof sanieren: Ablauf, Kosten

Bauernhaus sanieren
Bauernhaus sanieren
bettina-martins-bruenslow
Bettina Martins-Brünslow
3 Min.
10.09.2024
Das Wichtigste in Kürze
  • Ein Bauernhaus zu sanieren setzt eine detaillierte Planung voraus.
  • Die Sanierung kann mehrere Monate dauern, am Stück oder nach und nach durchgeführt werden.
  • Für die Sanierung beauftragen Sie am besten Gewerke, die mit der umfangreichen Sanierung eines Bauernhauses vertraut sind. 
  • Nicht alle Bauernhäuser unterliegen dem Denkmalschutz.
  • Förderungen können die Gesamtkosten reduzieren.

Wie ist der Ablauf einer Sanierung des Bauernhauses?

Wenn Sie ein Bauernhaus sanieren, ist eine eingehende Planung unerlässlich. Die folgenden Punkte sind dabei vordergründig:

  1. Bestand analysieren

    Das Sanieren eines Bauernhauses beginnt mit einer detaillierten Analyse des Bestands. Hierbei sollte die Substanz des Gebäudes genau untersucht werden, um festzustellen, welche Bereiche eine Sanierung benötigen. Dies umfasst die Statik, das Dach, die Fassade, Fenster und Türen, sowie die Haustechnik.

  2. Sanierung planen

    Nach der Bestandsaufnahme folgt die Planungsphase. Hierbei sollten Sie sich Gedanken über die zukünftige Nutzung des Bauernhauses machen und entsprechend die Raumaufteilung und Ausstattung planen.

  3. Genehmigung einholen

    Vor dem Start der Sanierungsarbeiten müssen alle notwendigen Genehmigungen eingeholt werden. Bei Bauernhäusern, die unter Denkmalschutz stehen, sind die Anforderungen meist höher und die Abstimmung mit den Denkmalbehörden ist unabdingbar.

  4. Kosten kalkulieren

    Die Kosten für die Sanierung eines Bauernhauses können stark variieren. Faktoren wie der Zustand des Gebäudes, die Größe, die gewählten Materialien und die regionale Preisstruktur beeinflussen die Gesamtkosten. Eine detaillierte Kostenaufstellung und ein finanzieller Puffer für unvorhergesehene Ausgaben sind zu empfehlen.

Wenn Sie diesen Ablauf halten, sind Sie für eine Sanierung des Bauernhauses gut aufgestellt.

Wie viel kostet eine Bauernhaussanierung?

Die Kosten für die Sanierung eines Bauernhauses sind schwer pauschal zu beziffern, da sie von vielen individuellen Faktoren abhängen. Im Durchschnitt kann man jedoch von mehreren hundert Euro pro Quadratmeter ausgehen. Die größten Kostenblöcke sind:

  • Dach
  • Fassade
  • Haustechnik

Fördermittel und Zuschüsse können die finanzielle Last verringern, insbesondere wenn es sich um denkmalgeschützte Objekte handelt.

Bauernhof sanieren: Welche Fördermittel gibt es?

Wenn Sie ein Bauernhaus sanieren, kann das ordentlich ins Geld gehen. Fördermittel schonen nicht nur Ihren Geldbeutel, einige KfW-Förderungen werden von manchen Banken auch als Eigenkapital angesehen. Die folgenden Förderungen können für die Sanierung des Bauernhauses infrage kommen:

FörderungWo beantragen?
KfW-Programm 261 "Wohngebäude Kredit"über eine durchleitende Bank oder Vermittler bei der KfW
KfW-Programm 458 "Heizungsförderung"über meine.kfw.de direkt bei der KfW
KfW-Programm 124 "Wohneigentumsprogramm"über eine durchleitende Bank oder Vermittler bei der KfW
KfW-Programm 159 "Altersgerecht Umbauen"über eine durchleitende Bank oder Vermittler bei der KfW
KfW-Programm 455 "Barrierereduzierung"direkt bei der KfW
BEG EinzelmaßnahmenBAFA
Tabelle: Übersicht über mögliche Förderungen

Einige der hier aufgeführten Förderungen sind zinsgünstige Kredite, bei anderen erhalten Sie einen Zuschuss, den Sie nicht zurückzahlen müssen. In einer Beratung bei uns finden Sie auch heraus, welche Förderung infrage kommt. Füllen Sie dazu einfach die Finanzierungsanfrage aus.

Was wird für die Sanierung benötigt?

Wollen Sie ein Bauernhaus sanieren, sind die Vorbereitungen grundlegend für eine erfolgreiche Sanierung. Worauf es vor allen Dingen ankommt, haben wir hier in aller Kürze zusammengefasst.

Gewerke und Fachpersonal: Eine professionelle Sanierung eines Bauernhauses erfordert das Know-how verschiedener Fachleute. Dazu gehören Architekten, Statiker, Denkmalschützer, Handwerker aus den Bereichen Maurer-, Zimmerer- und Dachdeckerarbeiten sowie Fachkräfte für Heizung, Sanitär und Elektrik.

Materialien: Die Auswahl der Materialien sollte sowohl den ästhetischen als auch den technischen Anforderungen entsprechen. Traditionelle Materialien wie Holz, Naturstein oder Kalkputz sind oft die erste Wahl, um den Charakter des Bauernhauses zu bewahren.

Zeit und Geduld: Die Sanierung eines Bauernhauses ist oft zeitintensiv. Zeitdruck kann zu Fehlentscheidungen führen, daher sollten Sie sich ausreichend Zeit für die Planung und Ausführung nehmen.

Worauf sollte ich bei der Bauernhaussanierung achten?

Ein Bauernhaus zu sanieren ist eher die Ausnahme, nicht die Regel. Um den individuellen Charakter zu erhalten, sollte ein Gesamtkonzept die typischen Eigenschaften hervorheben:

  • Energieeffizienz: Moderne Aspekte wie Energieeffizienz sind auch bei der Sanierung von Bauernhäusern nicht zu vernachlässigen. Eine energetische Sanierung kann langfristig Kosten sparen und den Wohnkomfort erhöhen. Hierbei sollte man jedoch darauf achten, dass moderne Maßnahmen mit dem historischen Charakter des Gebäudes harmonieren.
  • Innenausbau: Der Innenausbau bietet die Möglichkeit, moderne Elemente mit traditionellem Charme zu verbinden. Bei der Auswahl von Böden, Wandverkleidungen und Möbeln sollte man darauf achten, dass sie zur Ästhetik des Bauernhauses passen.
  • Außenanlagen: Nicht zu vergessen sind die Außenanlagen, die das Gesamtbild des Bauernhauses abrunden. Eine ansprechende Gestaltung des Gartens oder der Hofeinfahrt kann den ländlichen Charakter unterstreichen.

Die Sanierung eines Bauernhauses ist ein umfangreiches und komplexes Vorhaben, das jedoch mit der richtigen Planung und Umsetzung zu einem lohnenden Projekt wird, das den ländlichen Charme vergangener Zeiten bewahrt und gleichzeitig modernen Wohnkomfort bietet.

Bauernhaus sanieren: Welche Auflagen gibt es beim Denkmalschutz?

Eins vorweg: Nicht alle Bauernhäuser unterliegen dem Denkmalschutz. Wenn Sie Eigentümer eines Bauernhauses sind und unsicher sind, ob Ihr Gebäude unter Denkmalschutz steht, sollten Sie sich an Ihre lokale Denkmalschutzbehörde wenden. Diese kann Ihnen Auskunft darüber geben, ob Ihr Haus als Denkmal eingetragen ist und welche Auflagen und Schutzbestimmungen damit verbunden sind. Jedes Bundesland hat eigene Kriterien und Verfahren zur Bestimmung von Denkmälern, und was in einem Land als denkmalwürdig gilt, mag in einem anderen nicht zutreffen. Falls das Bauernhaus nicht unter Denkmalschutz steht, haben Sie in der Regel mehr Freiheiten bei der Durchführung von Renovierungs- und Sanierungsarbeiten.

Diese Auflagen müssen Sie bei einem denkmalgeschützten Bauernhaus erfüllen:

  • Erscheinungsbild nicht verändern: Planen Sie äußerliche Veränderungen am Bauernhaus, ist das meistens nicht gestattet. Dazu gehören Fassaden, Dachformen, Fenster oder Türen.
  • Bausubstanz erhalten: Soweit möglich, sollte die Bausubstanz erhalten bleiben. Das bedeutet, Dinge zu reparieren, anstatt sie zu ersetzen.
  • Anbauten einbinden: Sind Anbauten bei der Sanierung eines Bauernhauses genehmigt, sollten sich diese ins Gesamtbild gut einfügen.
  • Materialien oder Techniken anpassen: Spielt Denkmalschutz bei einer Bauerhaussanierung eine Rolle, sollten Sie die Originaltechnik weiterführen oder die Materialien dem Stil des Bauernhauses anpassen.

Im Idealfall setzen Sie sich mit einer auf Denkmalschutz spezialisierten Fachkraft in Verbindung. Sie kennen sich am besten aus und haben meist sogar spezialisierte Gewerke an der Hand. In einigen Fällen sind eventuell auch nur einzelne Bereiche des Bauernhauses denkmalgeschützt, sodass Sie bei den anderen Bereichen freie Hand haben.

Welche Arten eines Bauernhauses gibt es bei der Sanierung?

Bauernhäuser variieren je nach Region in ihrer Bauweise und ihrem Erscheinungsbild. Typische Bauernhaustypen in Deutschland sind beispielsweise:

Hallenhaus

Im Hallenhaus sind die Stallungen, der Wohnbereich und das Erntelager in einem Haus zusammengefasst. Äußerlich sind ein großes Einfahrtstor an der Giebelseite, ein tiefes Dach sowie eine Fachwerkbauweise typische Eigenschaften.

Querdielenhaus

Typisch für das Querdielenhaus ist die riesige Eingangshalle, die den Wohnbereich von den Stallungen trennt. Sie wurden aus Backsteinen oder Holz errichtet. Ein großes Dach schützt das Haus vor äußeren Witterungsbedingungen.

Umgebindehaus

Beim Umgebindehaus gibt es einen Stubenkörper sowie ein Dach oder ein Obergeschoss. Der Name kommt von der hölzernen Stützkonstruktion, die auf 2 oder 3 Seiten um das Haus herumführt und die Oberkonstruktionen stützt. Nach außen sind dabei häufig Rundbögen um das Haus sichtbar.

Jeder Typ hat seine eigenen charakteristischen Merkmale und Sanierungserfordernisse.

Welche Versicherungen brauche ich, wenn ich ein Bauernhaus saniere?

Bei der Sanierung eines Bauernhauses ist es unerlässlich, die richtigen Versicherungen abzuschließen, um finanzielle Risiken abzusichern. Dazu gehören:

  • Bauherrenhaftpflichtversicherung: Die Bauherrenhaftpflicht ist empfehlenswert, um Schäden abzudecken, für die Sie als Bauherr haftbar gemacht werden könnten. Diese kann je nach Umfang des Projekts und Deckungssumme ab etwa 100 €/Jahr kosten.
  • Bauleistungsversicherung: Die Bauleistungsversicherung schützt vor unvorhersehbaren Schäden am Bauwerk während der Bauphase, wie zum Beispiel durch Hochwasser oder Vandalismus. Die Kosten hierfür sind abhängig vom Wert der Baumaßnahme und beginnen bei etwa 0,5 bis 1 % der Bausumme.
  • Feuerrohbauversicherung: Zudem ist es ratsam, eine Feuerrohbauversicherung abzuschließen, die im Falle eines Brandes während der Bauzeit greift. Oft kann diese später in eine Wohngebäudeversicherung umgewandelt werden, die dann das sanierte Bauernhaus dauerhaft absichert. 

Es ist wichtig, dass Sie alle Versicherungen genau an die spezifischen Risiken Ihrer Sanierung anpassen und die Deckungssummen ausreichend hoch wählen, um im Schadensfall angemessen geschützt zu sein.

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