Hausbau planen: Sechs clevere Hausbau-Tipps
Bei einem Neubau ist viel Planungsgeschick vom Bauherrn gefordert. Wir geben Ihnen in diesem Artikel das nötige Know-how für den Start in Ihr Bauprojekt durch unsere sechs Hausbau Tipps mit auf den Weg.
So planen Sie Ihren Neubau Schritt für Schritt
Man muss rundherum laufen können. Ein Flachdach soll es haben und möglichst große Fenster. Eine Sauna im Keller, einen Hobbyraum auf dem Dachboden: Das wäre was. Ein nicht einsehbarer Garten würde zum Privatspielplatz für die Kinder – das Tüpfelchen auf dem I. Sie wollen nicht nur Ihr eigener Hausherr werden, sondern haben ganz konkrete Vorstellungen, wie Ihr Traumhaus aussehen soll? Dann ist ein Neubau die richtige Wahl für Sie. Denn im Gegensatz zu einer Bestandsimmobilie gewährt Ihnen dieser ein Höchstmaß an Gestaltungsfreiheit. Manch einer vergisst jedoch, dass es mit dem Kauf eines Bauplatzes und der Entscheidung über die Raumaufteilung längst nicht getan ist. Denn mit dem Hausbau ist es wie mit so vielem: Je gründlicher die Vorbereitung, desto reibungsloser der Ablauf. Angehende Bauherren sind deshalb gut beraten, sich eingehend über die wichtigsten Schritte zu informieren und den Hausbau gut zu planen.
Hausbau-Tipp 1: Neubauart wählen, Kostenüberblick bekommen
Am Anfang steht für Hausbauplaner eine Grundsatzentscheidung: Welche Art von Neubau soll es sein? Fertighaus oder Massivhaus? Da die Auswahl an Häusertypen groß ist und einen entscheidenden Einfluss auf das Baubudget hat, will die Antwort auf diese Frage gut überlegt sein.
Das Fertighaus: schnell bezugsfertig und kosteneffizient
- Ein Fertighaus aus vorgefertigten Teilen kann eine elegante Lösung für alle sein, die ihre neue Bleibe schnell beziehen möchten. Neben der kurzen Bauzeit liegt ein Vorteil von Fertighäusern in ihrer Kosteneffizienz, da der Bauherr weitestgehend selbst bestimmen kann, welche Leistungen er erbringt. Ein Nachteil ist, dass die Ausgestaltungsmöglichkeiten eher begrenzt sind.
- Die günstigste Variante bei Fertighäusern ist das Bausatzhaus. In diesem Fall liefert der Bauunternehmer die Hausteile, der Bauherr setzt sie selbst zusammen. Ein Bausatzhaus lässt sich schon für unter 50.000 Euro erwerben. Je nach Größe und Material kann sich dieser Richtwert jedoch schnell um etliche 10.000 Euro erhöhen. Interessant ist: Handwerklich geschickte Bauherren können fehlendes Eigenkapital durch die sogenannte „Muskelhypothek“ – die Eigenleistung beim Bau – ersetzen. In der Regel erkennen Banken zwischen 10 und 15% der kompletten Baukosten als Eigenleistung an.
- Eine weitere Option ist das Ausbauhaus: Hier errichtet der Bauunternehmer das Haus, der Bauherr übernimmt den Innenausbau wie sanitäre Anlagen oder Elektroinstallation. Auch beim Ausbauhaus sind Preise von unter 50.000 Euro möglich. Eine für ein Einfamilienhaus übliche Wohnfläche von etwa 100 bis 120 Quadratmetern lässt sich jedoch eher mit Kosten von 75.000 Euro aufwärts beziffern.
- Wer nicht selbst Hand anlegen möchte, hat schließlich die Möglichkeit, sich ein schlüsselfertiges Fertighaus bauen zu lassen. Das heißt, dass der Bauunternehmer alle Einzelteile vor Ort montiert. Sicherlich die bequemste Lösung – allerdings auch die kostspieligste: Die Preisspanne beginnt bei den meisten Fertighausanbietern bei etwa 150.000 Euro.
Das Massivhaus/Architektenhaus: vier Wände nach Maß
- Im Gegensatz zum Fertighaus wird ein Massivhaus im Regelfall Stein auf Stein direkt am Bauplatz errichtet. Dafür sind detaillierte Planungen nötig – das bedeutet allerdings auch, dass sich die Wünsche des Bauherrn bei dieser Variante sehr gut umsetzen lassen. Auch ist der Wiederverkaufswert einer solchen Immobilie meist höher als bei einem Fertighaus. Zu den Nachteilen zählt, dass ein Massivhaus eine deutlich längere Bauzeit und meist hohe Baukosten mit sich bringt.
- Bei einem Architektenhaus erhöhen sich diese Kosten noch. Zwar greifen heutzutage nur noch rund zehn Prozent aller Hausbauer auf die Dienste eines Architekten zurück, allerdings erleichtert die professionelle Unterstützung die Arbeit auch erheblich. Davon abgesehen liefert sie ein vorzügliches Wiederverkaufsargument.
- Von Holzhäusern über Steinhäuser bis hin zu Energiesparhäusern gibt es eine große Zahl weiterer Massivhaus-Varianten. Da sich unzählige Gestaltungsmöglichkeiten bieten, lässt sich ein konkreter Preis schwer benennen. Um Ihnen einen groben Überblick zu verschaffen, haben wir in unserem Artikel Was kostet ein Haus jedoch einige Durchschnittswerte für Sie zusammengestellt.
Haubau-Tipp 2: Bauplatz planen und Grundstückskosten berechnen
Wenn Sie sich für eine Hausart entschieden haben, wird es Zeit, sich nach einem Grundstück umzusehen. Wie viel Sie dafür bezahlen müssen, kommt natürlich darauf an, wo Sie bauen möchten und welche Größe der Bauplatz hat. Auch Faktoren wie der auf Grundlage des Baugesetzbuches ermittelte Bodenrichtwert spielt eine Rolle. Neben dem Kaufpreis fallen aber auch weitere Gebühren, wie Grunderwerbsteuer, Gebühren für den Eintrag ins Grundbuch und Notarkosten, an. Wir sagen Ihnen, mit welchen Kosten Sie rechnen müssen, wenn Sie Ihr Grundstück finanzieren möchten.
Falls Sie gerade ein Grundstück zum Bebauen suchen, lohnt es sich vielleicht, über einen Neubau mit Erbbaurecht nachzudenken. Vereinfacht ausgedrückt erwirbt ein Erbbauberechtigter das Recht, eine Immobilie auf einem Grundstück zu errichten, die jemand anderem gehört. Der Vorteil bei diesem Modell besteht darin, dass zwar die Grunderwerbsteuer, aber keine Grundstückskosten anfallen – insbesondere in Metropolregionen mit hohen Grundstückspreisen eine durchaus interessante Alternative. Was bei einem Neubau mit Erbbaurecht im Einzelnen zu beachten ist, erläutern wie Ihnen näher in unserem Artikel zum Thema Erbbaurecht.
Hausbau-Tipp 3: Beim Hausbau die Nebenkosten nicht vergessen
Ist der Grundstückskauf unter Dach und Fach, können Sie sich den konkreten Hausbaukosten widmen. Dass Ihre Ausgaben maßgeblich davon abhängen, welche Art von Neubau Sie planen, wissen Sie bereits. Bedenken Sie auch, dass neben den eigentlichen Baukosten wie Rohbauarbeiten, Heizungsinstallation oder Malerarbeiten zahlreiche Baunebenkosten auf Sie warten. Dazu gehören beispielsweise Aufwendungen für Hausanschlüsse, Genehmigungsgebühren oder Bauversicherungen. Für Ihre Finanzplanung haben wir Ihnen eine detaillierte Übersicht aller Hausbaukosten erstellt.
Hausbau-Tipp 4: Finanzierung für den Hausbau planen
Die Kosten für Ihren Neubau können die Wenigsten selbst tragen. Bevor Sie mit Ihrem Bauvorhaben starten, ist deshalb ein gut durchdachter Finanzierungsplan notwendig. Wie er aussehen kann, hängt von Ihrer persönlichen Lebenssituation und dem konkreten Bauvorhaben ab. Wie viel Eigenkapital Sie unbedingt einplanen sollten, welche Unterlagen die Bank benötigt, nach welchen Regeln Ihr Baukredit ausgezahlt wird und worauf Sie beim Abschluss des Bauvertrages achten sollten, erfahren Sie in unserem Artikel zum Thema Haus finanzieren.
Oder nutzen Sie gleich unseren Bauzinsrechner um zu ermittlen, wie die Bauzinsen aktuell stehen und mit welcher monatlichen Rate Sie für Ihre Finanzierung rechnen müssen.
Hausbau-Tipp 5: Bauen und sparen - Förderpotenzial finden und nutzen
Für die meisten Menschen ist der Bau eines Hauses die größte Investition ihres Lebens. Umso wichtiger ist es, Einsparpotenziale zu nutzen. Diese bieten sich unter anderem durch die Wohnungsbauförderung. Damit unterstützt der Staat den Erwerb, Bau oder die Modernisierung privaten Wohnraums. Seit September 2018 können Sie zudem das Baukindergeld beantragen. Auch ein Blick auf die Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ist lohnenswert. Neben dem Erwerb oder Bau von Wohnungseigentum unterstützt die Förderbank beispielsweise auch energieeffiziente Bauprojekte mit zinsgünstigen KfW-Darlehen. Es gibt eine Vielzahl an Subventionen, teilweise unterscheiden sie sich stark regional.
Hausbau-Tipp 6: Den Hausbau absichern
Wer baut, trägt nicht nur Verantwortung, sondern auch Risiken. Das muss aber kein Grund für schlaflose Nächte sein. Denn mit speziellen Policen für Gebäudeversicherung, Bauherrenhaftpflichtversicherung oder Bauleistungsversicherung können Sie Ihre Immobilie, alle am Bau beteiligten Personen und Ihre Familie gegen alle Eventualitäten absichern. Einen Überblick über Ihre Möglichkeiten erhalten Sie in unserem Artikel zu Absicherung des Hauskredits.
Hausbau Tipps befolgt? Dann einziehen und genießen!
Sie sehen: Es gibt viele Fragen, die auf einen Bauherrn zukommen. Was für eine Art Haus will ich bauen? Welche Kosten fallen an und wie finanziere ich das am besten? Welche Absicherungen sind sinnvoll? Diese sechs Tipps zur Hausbau Planung sind hoffentlich ein guter Einstieg für Sie.
Wir haben noch einen Bonus-Tipp für Sie. Ein sogenannter Bauvermittler unterstützt Sie schnell und individuell dabei, die passende Hausbaufirma zu finden. In der Regel arbeiten Bauvermittler nach dem Provisionsmodell. Dias bedeutet: Für den Bauherrn ist die Vermittlung kostenlos, der Vermittler erhält nach erfolgreichem Vertragsabschluss eine vorab vereinbarte Provision von der Hausbaufirma. Starten Sie einfach die Suche nach einem Bauvermittler im Internet oder kontaktieren Sie den Bauherren-Schutzbund e.V. , der eine bundesweit unabhängige Beratung für private Bauherren, Wohnungskäufer und Modernisierer anbietet.
Bei weiteren Fragen zum Baugeld stehen Ihnen unsere Spezialisten für Baufinanzierung und Versicherung hilfreich zur Seite. So dass Sie nach Fertigstellung Ihres Traumhauses im Prinzip nur noch zwei Dinge tun müssen – einziehen und genießen!