Effizienzhaus 40: Moderne Gebäude günstig finanzieren
- Ein Effizienzhaus 40 erfüllt die höchsten Anforderungen an die Energieeffizienz einer Immobille.
- Es können Unterklassen erreicht werden wie die Erneuerbare-Energien-Klasse und das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude Plus.
- Die Effizienzhausstufe 40 kann im Neubau wie auch durch die Sanierung einer Bestandsimmobilie erreicht werden.
- Eine Förderung in Form eines Kredits ist über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) möglich: KfW-Programm 261 sowie das KfW-Programm 297, 298.
- Ein Energie-Experte ist Pflicht. Er plant den Bau oder das Sanierungsvorhaben und protokolliert die erreichte Effizienzhausklasse nach Bauvorhaben.
- Was ist Effizienzhaus 40?
- Effizienzhaus 40: Weitere Unterklassen
- Erforderliche Maßnahmen bei Effizienzhaus 40
- Welche Anforderungen gibt es an ein Effizienzhaus 40?
- Finanzierung und Förderung von 40 EE
- Vor- und Nachteile
- So beantragen Sie die Förderung für ein Effizienzhaus 40
- Beratung zur Finanzierung anfordern
Was ist Effizienzhaus 40?
Beim Effizienzhaus 40 handelt es sich um einen Gebäudestandard, der die höchsten Anforderungen an die Energieeffizienz einer Immobilie stellt. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert den Bau solch einer energieeffizienter Immobilie. Zu diesem Zweck hat sie eigene Effizienzhaus-Klassen wie Effizienzhaus 40 definiert und hilft mit zinsgünstigen Krediten und Tilgungszuschüssen auf die Sprünge. Ein Gebäude mit der Kennziffer 100 erfüllt die Vorschriften des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) zu 100 %. Ein Haus mit dem Standard Effizienzhaus 40 unterschreitet diese Werte sogar: Es verbraucht 60 % weniger Energie als das GEG vorgibt, ist also noch energieeffizienter.
Effizienzhaus 40: Weitere Unterklassen
Neben einem Effizienzhaus 40 gibt es insgesamt 2 weitere Klassen:
- Effizienzhaus 40 Erneuerbare-Energien-Klasse (EE)
- Effizienzhaus 40 Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG)
Erforderliche Maßnahmen bei Effizienzhaus 40
Ob eine Immobilie die erforderlichen Messwerte für ein Effizienzhaus 40 erreicht, hängt in erster Linie von davon ab, welche Anlagentechnik und Materialien zum Einsatz kommen. Normalerweise lässt sich der 40-EE-Standard mit einer guten Wärmedämmung der Außenwände und des Daches, mit modernen Fenstern und Türen und energieeffizienten Anlagen zur Beheizung und Warmwasserbereitung erzielen. Das Problem dabei ist nur: Jede Immobilie bringt andere Voraussetzungen mit sich, es gibt deshalb kein Standard-Maßnahmenpaket, das grundsätzlich alle Immobilien automatisch zu Effizienzhaus 40-Immobilien werden lässt. Die Umsetzungen müssen immer individuell geplant und aufeinander abgestimmt werden. Das macht deutlich: Hierzu ist Expertenwissen vonnöten.
Energie-Experte ist Pflicht
Um die Förderung für ein Effizienzhaus 40 zu erhalten, müssen Sie eine Fachkraft für energetische Maßnahmen zurate ziehen. Dies ist unabdingbare Voraussetzung. Zertifizierte Fachkräfte finden Sie auf www.energie-effizient-experten.de. Für die fachkundige Unterstützung erhalten Sie im Rahmen des Programms 261 und 297, 298 Unterstützung.
Welche Anforderungen gibt es an ein Effizienzhaus 40?
Ein Effizienzhaus 40 unterliegt gewissen Anforderungen, um als solches bezeichnet zu werden. Die Ziffer kennzeichnet den Jahres-Primärenergiebedarf (QP). Je niedriger sie ausfällt, desto energieeffizienter ist die Immobilie. Gleichzeitig darf sie im Bereich des Transmissionsverlustes (H'T) bestimmte Werte nicht übersteigen. Folgende Werte müssen in beiden Bereichen je nach Effizienzhaus-Standard eingehalten werden:
KfW-Effizienzhaus | 40 plus | 40 |
---|---|---|
QP in % QP REF | 40 | 40 |
H’T in % H’T REF | 55 | 55 |
EE-Klasse | EE-Klasse | EE-Klasse |
NH-Klasse | - | NH-Klasse |
Plus-Klasse | Plus-Paket | - |
Ein Effizienzhaus 40 verbraucht 60 % weniger Energie als von der GEG vorgegeben. Das 40-plus-Effizienzhaus bringt aber noch strengere Anforderungen mit sich: Als sogenanntes Plusenergiehaus erzeugt ein 40-plus-Haus mehr Energie, als es für seinen eigenen Bedarf benötigt und kann diese überschüssige Energie für die Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Ein Effizienzhaus 40 erzeugt die Energie allein für den Eigenbedarf.
Finanzierung und Förderung von 40 EE
Beim KfW-Programm 261 - Wohngebäude Kredit können Sie ein zinsgünstiges Darlehen mit Tilgungszuschuss für Bestandsimmobilien in Anspruch nehmen.
Je nach Bauvorhaben sind unterschiedliche Förderhöhen möglich. Für einen Neubau beantragen Sie KfW 297, 298 Klimafreundlicher Neubau. Sie erhalten ein zinsgünstiges Darlehen für den Kauf oder Bau eines neuen Effizienzhaus 40, das den Anforderungen an die Nachhatigkeit entspricht.
Effizienzhausstufe | Sanierung | Neubau |
---|---|---|
Effizienzhaus 40 | KfW 261 | - |
Effizienzhaus 40 EE | KfW 261 | - |
Effizienzhaus 40 Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude | - | KfW 297, 298 |
Die KfW fördert seit 01.03.2023 den Kauf oder Bau eines neues Effizienzhaus 40 mit dem KfW-Programm 297, 298. Voraussetzung ist das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude. Möchten Sie Ihre Bestandsimmobilie umbauen, ist eine Förderung für das Effizienzhaus 40 sowie ein Effizienzhaus 40 der Erneuerbaren-Energien-Klasse möglich. Das Programm 261 beinhaltet einen zinsgünstigen Kredit in Höhe von bis zu 150.000 € pro Wohneinheit und bis zu 25 % Tilgungszuschuss. Das entspricht einer maximalen Förderung in Höhe von 37.500 €. Der Tilgungszuschuss wird von der Restschuld abgezogen. Genauer gesagt, werden Ihnen die letzten Raten in Höhe der Förderung erlassen.
Der Kredit aus KfW 261 im Detail
Hier zeigen wir Ihnen noch mal die genauen Finanzierungsbedingungen von Programm 261. Mit dem dazu gehörenden KfW-Kredit und Tilgungszuschuss können Sie Ihr Effizienzhaus 40 in die Tat umsetzen:
Art der Förderung | Kredit |
---|---|
Zweck | Kauf und Sanierung eines Effizienzhauses |
Voraussetzungen | Der Förderantrag wurde vor Baubeginn gestellt. Bei Bestandsimmobilien muss der Bauantrag mindestens 5 Jahre zurückliegen. |
Zinsen | ab 1,61 % eff. Jahreszins |
Darlehensart | Annuitätendarlehen oder endfälliges Darlehen |
Kredithöhe | 120.000 € oder 150.000 € je Wohneinheit |
Tilgungszuschuss | Max. 37.500 € je Wohneinheit (abhängig vom KfW-Effizienzhaus-Standard) + weitere 30.000 € für serielles Bauen UND Worst Performing Buildung Zuschuss |
Zinsbindung | 10 Jahre |
Tilgungsfreie Anlaufjahre | 1 bis 5 Jahre, abhängig von gewählter Laufzeit |
Laufzeit | 4-30 Jahre |
Sondertilgungen | Vollständige Tilgung gegen Vorfälligkeitsentschädigung |
Absicherung des Darlehens | Art und Höhe der Absicherung werden mit der durchleitenden Bank vereinbart |
Kredit und Tilgungszuschuss Baubegleitung | Kredit: 4.000 € bis 40.000 € je Vorhaben, Tilgungszuschuss: 50 % des maximalen Kreditbetrages bis zu 20.000 € je Vorhaben |
Antragsweg | Der Kredit und der Tilgungszuschuss werden über eine durchleitende Bank (z.B. Hausbank) bei der KfW beantragt. |
Ebenso führen wir hier die Details zur Förderung KfW 297, 298 Klimafreundlicher Neubau auf.
Klimafreundlicher Neubau (KfW 297, 298)
Art der Förderung | Kredit |
---|---|
Zweck | Bau oder Kauf von neuem Wohneigentum |
Voraussetzung | Bei der Immobilie handelt es sich um einen Neubau. Der Antrag wurde vor Baubeginn gestellt. |
Darlehensart | Annuitätendarlehen oder endfälliges Darlehen |
Zinsen | 2,15 % eff. Jahreszins |
Mögliche Darlehenssumme | 100.000 € oder 150.000 € pro Wohneinheit |
Mögliche Zinsbindungen | 10 Jahre |
Laufzeiten | bis zu 35 Jahre |
Tilgungsfreie Anlaufjahre | 1-5 Jahre |
Sondertilgungen | Vollständige Tilgung gegen Vorfälligkeitsentschädigung |
Absicherung des Darlehens | Art und Höhe der Absicherung werden mit der durchleitenden Bank vereinbart |
Antragsweg | Die Antragstellung erfolgt über eine durchleitende Bank (z. B. Hausbank oder Finanzvermittler) |
Weitere Fördermöglichkeiten für KfW 40
Es gibt noch eine weitere Förderung, die Sie für ein KfW-Effizienzhaus 40 nutzen können:
- KfW 124 – Wohneigentumsprogramm: Das Wohneigentumsprogramm unterstützt Sie beim Erwerb einer Immobilie, und zwar ganz unabhängig von ihrer Energieeffizienz. Aus diesem Programm erhalten Sie einen Kredit in Höhe von bis zu 100.000 € für die Anschaffung. Einen Tilgungszuschuss gibt es bei diesem Programm jedoch nicht.
Vor- und Nachteile eines Effizienzhaus 40
Die Vorteile einer Immobilie mit hohem Energieeffizienz-Standard sind klar: Sie verbraucht weniger Energie, das spart Energiekosten und ist umweltschonend. Gleichzeitig bringen die modernen Bauweisen auch einen gewissen Wohnkomfort mit sich. Der größte Nachteil ist die Kostenintensität: Ein Effizienzhaus 40 schlägt im Schnitt mit 10-15 % höheren Baukosten zu Buche als ein Effizienzhaus 55. Ein weiteres Manko: Niedrigenergiehäuser neigen zur Schimmelbildung. Durch ihre hervorragende Dämmung lässt sie zwar kaum Energie entweichen, dafür ist die Luftzirkulation ebenfalls gehemmt. Dem kann eine gute Lüftungsanlage entgegen wirken. Aber auch bei allen anderen Effizienzhaus-Typen sollte auf eine gute Belüftung geachtet werden.
- Energiesparend
- Umweltschonend
- Kostensenkend
- Moderner Wohnkomfort
- Hohe Investitionskosten
- Zusätzliche Kosten für den Energie-Experten
- Mögliche Schimmelbildung
- KfW-Förderung für Neubau nur als Kredit
So beantragen Sie die Förderung für ein Effizienzhaus 40
Die Kredite und Förderungen der Kreditanstalt für Wiederaufbau lassen sich normalerweise nicht direkt bei der KfW beantragen. Hierfür wenden Sie sich an Ihre Hausbank oder an einen Finanzierungsvermittler wie Dr. Klein. Beide Anlaufstellen sind dazu in der Lage, die Beantragung bei der KfW für Sie abzuwickeln. Im Detail gestaltet sich der Antragsweg folgendermaßen:
Planung Ihres Effizienzhaus 40
Für Ihren Neubau kooperieren Sie in der Regel mit einem Bauträger, der den Effizienzhaus-Standard bereits eingeplant hat. In jedem Fall muss der Bau zusätzlich durch einen zertifizierten Energie-Experten begleitet werden. Er trägt dafür Sorge, dass der angepeilte Standard und die geplanten Maßnahmen exakt zueinander passen und füllt auch alle erforderlichen Dokumente für Sie aus. In der Anfangsphase benötigen Sie von ihm die „Bestätigung zum Antrag“ für die KfW.
Finanzierung und Förderung kombinieren
Sofern Sie den Neubau nicht aus eigener Tasche bezahlen können, ist eine Baufinanzierung zum Kauf notwendig. Kombinieren Sie die Kredite und Zuschüsse der KfW hinzu und lassen Sie sich diesbezüglich eingehend beraten. Ihre Hausbank oder Ihr Finanzierungsvermittler sollten dazu in der Lage sein, Ihnen alle infrage kommenden Kombinationsmöglichkeiten vorzuführen, um Ihnen neben KfW 261 und KfW 297, 298 die maximal mögliche Förderung für Ihr Effizienzhaus 40 zu sichern.
Antrag für Effizienzhaus 40 bei der KfW einreichen
Sobald Sie sich für eine Förderung der KfW entschieden haben, wird Ihre Bank alle notwendigen Unterlagen von Ihnen anfordern und sie gemeinsam mit dem Antrag bei der KfW einreichen.
Wichtig: Ein Antrag kann gestellt werden, sobald die Auflassungsvormerkung im Grundbuch eingetragen ist. Bei der Einreichung der "Bestätigung nach Durchführung", also nach Beedingung der baulichen Maßnahmen, müssen Sie dann als Eigentümer im Grundbuch eingetragen sein.
Förderzusage abwarten
Nun heißt es, Geduld haben: Es ist wichtig, erst die Förderzusage der KfW abzuwarten, bevor der Neubau beginnt. Sonst könnten Sie die Förderung verlieren und müssten die eingeplanten Gelder notfalls anderweitig auftreiben.
Baubeginn
Hat die KfW Ihnen die beantragten Mittel bewilligt, kann es losgehen, der Neubau darf starten. Nach und nach erhalten Sie Rechnungen der Gewerke, die Sie bei der KfW einreichen. Sie erhalten dann die Beträge ausbezahlt und können die Ausstände damit begleichen.
Zuschüsse einholen
Wenn der Bau abgeschlossen ist, kommt der Energie-Experte wieder ins Spiel. Er beurteilt nun, ob die durchgeführten Baumaßnahmen zum Erreichen des KfW-40-Standards ausgereicht haben. Darüberhinaus muss eine akrreditierte Zertifizierungstelle das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude bestätitgen. Das Dokument „Bestätigung zur Durchführung“ wird von den Sachverständigen ausgefüllt, die geforderten Maßnahmen bestätigt und an die KfW geschickt. Damit fordern Sie nun auch den Tilgungszuschuss ein, der Ihnen gemäß des erreichten Standards nun zusteht.