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Fertighaus oder Massivhaus – Was ist besser?

Massivhaus oder Fertighaus
Redakteur Florian Unterfrauner
Florian Unterfrauner
5 Min.
26.01.2023
Das Wichtigste in Kürze
  • Massivhäuser werden in den meisten Fällen Stein auf Stein gebaut.
  • Ein Fertighaus besteht aus einem speziell gedämmten und behandelten Holzkonstrukt, das in Hallen vorgefertigt und auf dem Grundstück wie ein Bausatz zusammengesetzt wird.
  • Ein Fertighaus kostet in etwa zwischen 120.000 € und 200.000 €, luxuriöse Modelle können aber auch 300.000 € kosten.
  • Ein durchschnittlicher Massivbau mit einer Wohnfläche von 150 m² kostet knapp 195.000 €.

Fertighaus oder Massivhaus?

Ob Sie sich für ein Fertighaus oder Massivhaus entscheiden, ist zu allererst einmal reine Geschmackssache. Beide Bauweisen unterscheiden sich in der Wohnqualität und in der Stabilität kaum voneinander.

Massivhäuser werden in den meisten Fällen Stein auf Stein gebaut. Sie sind unter allen Neubauten noch immer am weitesten verbreitet. Mit durchschnittlich 120 Jahren Lebensdauer ist das Massivhaus etwas beständiger als das mit etwa 90 Jahren angepeilte Fertighaus. Das Fertighaus können Sie sich aus einem Katalog aussuchen und in Musterhaussiedlungen vorab begutachten. Es handelt sich um ein Holzhaus. Anstatt aus massiven Steinmauern, besteht das Fertighaus aus einem speziell gedämmten und behandelten Holzkonstrukt, das in Hallen vorgefertigt und auf dem Grundstück wie ein Bausatz zusammengesetzt wird.

Beide Bauweisen – ob nun Fertighaus oder Massivhaus – haben ihre Vor- und Nachteile. Das Massivhaus ist beispielsweise zwar langlebiger, wertbeständiger und individueller, doch dauert der Bau wesentlich länger und das Haus ist häufig deutlich teurer als ein Fertighaus. Das Fertighaus ist innerhalb von ein paar Tagen zusammengesetzt und aufgrund der standardisierten Bauweise günstiger als ein Massivhaus. Allerdings macht sie diese standardisierte Bauweise auch zu einem „Haus von der Stange“ und sie erzielen deutlich geringere Preise beim Verkauf. Im Folgenden wollen wir näher auf die Unterschiede und die jeweiligen Vor- und Nachteile der Häuser eingehen.

Fertighaus oder Massivhaus: Die Bauweisen im Detail

Gleich vorweg: Ob Sie sich für ein Fertighaus oder Massivhaus entscheiden hat keine Auswirkungen auf den Wohnkomfort, den Sie im Endeffekt haben werden. In beiden Varianten lässt es sich lange und gemütlich wohnen. Die Voraussetzung dafür ist für jeden Hausbau, dass das Haus fachkundig und professionell errichtet wurde. Welche baulichen Merkmale ein Fertighaus oder Massivhaus aufweist, tragen wir Ihnen gern kompakt zusammen.

Details Massivhaus

Massivhäuser sind die deutlich ältere Bauvariante der beiden Hausarten. Bei einem Massivhaus wird in den meisten Fällen Stein-auf-Stein gebaut. Die verschiedenen Materialen wie unterschiedliche Steine, Holz, Ziegel, Mörtel und Beton werden einzeln und meistens von mehreren Gewerken direkt auf der Baustelle verarbeitet. Massivhäuser werden häufig von einem Architekten geplant und die Wünsche der späteren Bewohner werden so individuell umgesetzt.

Lebensdauer und Kosten

Unter idealen Voraussetzungen und bei guter Pflege durch den Bewohner hat ein Massivhaus eine nahezu unbegrenzte Lebensdauer. Das sieht man auch an historischen Bauwerken wie Kirchen oder Altbauvillen, die bereits viele Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte auf dem Buckel haben. Durchschnittlich steht ein privat genutztes Massivhaus jedoch 100 bis 120 Jahre, bevor es abgerissen wird.

Ein durchschnittlicher Neubau mit einer Wohnfläche von 150 Quadratmetern kostet knapp 195.000 Euro; ohne Grundstück, Keller oder Terrasse sowie etwaige Baunebenkosten. Im Schnitt fallen so pro Quadratmeter Neubau also reine Baukosten in Höhe von 1.300 Euro an. Je nachdem wo das Haus steht und welche Ausstattung es haben soll, variieren die Preise stark. Nach oben hin gibt es nahezu keine Preisgrenze.

Wie bauen?

Im Prinzip gibt es drei Arten, wie Sie ein Massivhaus bauen (lassen) können: ein Bauträger, ein Generalunternehmer oder in Eigenregie.

Bauen mit einem Bauträger: Beim Bauen mit einem Bauträger geben Sie die gesamte Koordination der Bauarbeiten an ein einziges Unternehmen, einen Bauträger, ab. Die Leistungen eines Bauträgers umfassen häufig ein Komplettpaket bestehend aus dem Grundstück, der Architektenleistung und dem darauf zu bauenden Haus. Das Haus wird dann schlüsselfertig, also einzugsbereit, übergeben. Alle Leistungen des Bauträgers werden in einem notariell beglaubigten Vertrag festgehalten.

Bauen mit einem Generalunternehmer: Ähnlich wie bei einem Bauträger geben Sie beim Bau mit einem Generalunternehmer die Koordination der Baustelle an ein Unternehmen ab. Das Grundstück ist hier allerdings meist nicht im Leistungsumfang enthalten und alle Arbeiten werden lediglich in einem privatwirtschaftlichen Werksvertrag festgehalten und daher nicht notariell beglaubigt.

Vertrauensvolle Aufgabe

Sowohl beim Bauträger als auch beim Generalunternehmer haben Sie einen Ansprechpartner, der den Zeitplan koordiniert und auf die korrekte Ausübung der Bauarbeiten achtet. Sie geben also die Verantwortung für den Ablauf des Hausbaus ab, daher sollten Sie Ihrem Unternehmer vertrauen können und ein gutes Gefühl haben. Eine gute zwischenmenschliche Beziehung ist wichtig

Bauen auf eigene Faust: Sie können die Bauarbeiten und die verschiedenen Gewerke und Handwerker natürlich auch selbst koordinieren. Das ist beim Massivhaus vermutlich die Königsdisziplin, da diese Koordination für unerfahrene Bauherren kompliziert und vor allem stressig werden kann. Wir empfehlen die Planung und Koordination eines Hausbaus auf eigene Faust nur, wenn Sie bestenfalls im Baugewerbe tätig sind und wissen, worauf es bei welchem Bauabschnitt ankommt. Ansonsten kann eine Fehlplanung sehr teuer werden und Ihnen womöglich den Spaß am Haus verderben.

Details Fertighaus

Fertighäuser können Sie quasi aus dem Katalog von speziellen Fertighausunternehmen aussuchen. Diese Häuser werden schlüsselfertig übergeben. Schlüsselfertig bedeutet, dass der gesamte Bau von Beginn bis Ende in der Verantwortung des Auftragnehmers liegt. Dieser Begriff ist jedoch rechtlich nicht eindeutig definiert. Die Grundrisse der einzelnen Fertighäuser sind zwar wie Massivhäuser von einem Architekten geplant, die Fertigung der Häuser ist jedoch auf Masse angelegt und standardisiert. Meistens gibt es für die einzelnen Modelle der Fertighäuser verschiedene Ausstattungsstufen.

Fertighäuser wurden im Zuge der Bauhausbewegung Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt. Sie bestehen häufig aus Holzkonstruktionen, die mit witterungs- und feuerbeständigen Materialien gedämmt und verkleidet werden. Wände, Decken und Dächer werden bei einem Fertighaus in großen Hallen vormontiert und anschließend wie ein Bausatz auf die Bodenplatte gebracht.

Wie wird ein Fertighaus gebaut? In diesem Zeitraffervideo sehen Sie, wie ein Hausbau abläuft und welche Gewerke daran beteiligt sind.

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Lebensdauer und Kosten

Unter idealen Voraussetzungen und bei der Verwendung hochwertiger Materialien sowie deren fachmännischer Verarbeitung haben Fertighäuser mittlerweile eine Lebensdauer von im Durchschnitt 70 bis 90 Jahren. Ein Fertighaus kostet in etwa zwischen 120.000 und 200.000 Euro. Der Preis variiert mit der Ausstattungsvariante, die Sie wählen. Luxuriöse Modelle können aber auch gut und gerne 300.000 Euro kosten.

Wie bauen?

Ein Fertighaus bauen Sie mit der Hilfe von Fertighausanbietern. Von diesen Unternehmen gibt es viele am Markt. Um den für Sie besten Anbieter zu finden, lohnt es sich, einen Blick in Testberichte und Kundenurteile von seriösen Analysehäusern zu werfen und die Anbieter miteinander zu vergleichen.

Bei einer Wettbewerbsanalyse unter 26 Unternehmen aus dem Jahr 2018 hat das Analysehaus Service Value im Auftrag der Zeitschrift Focus Money die fairsten Fertighausanbieter aus Kundensicht gekürt. Neben ScanHaus Marlow, die uns freundlicherweise das Zeitraffervideo eines Fertighausbaus zur Verfügung gestellt haben, konnten auch BIEN-ZENKER, HAAS FERTIGBAU, HANSE HAUS, KAMPA, SchwörerHausSTREIF Haus sowie Weber Haus das Kundenurteil „Sehr gut“ für sich gewinnen.

Der Mix aus beidem: Das Fertig-Massivhaus

Zusätzlich zum Massivhaus und zum klassischen Fertighaus mit Holzkonstruktion gibt es auch Fertig-Massivhäuser. Diese können Sie sich wie ein Fertighaus mit Holzkonstruktion aus einem Katalog aussuchen und von einem Bauträger mit massiven Materialien bauen lassen. Hier wird meistens Stein-auf-Stein gebaut. Der Bau dauert genauso lange wie bei einem Massivhaus und auch der Preis ist eher auf dem Niveau eines Massivhauses.

Das Analysehaus Service Value hat in Zusammenarbeit mit dem Magazin Focus Money auch die fairsten Fertig-Massivhausanbieter aus Kundensicht gekürt. Die Gewinner 2018, die von ihren Kunden ein „Sehr gut“ erhalten haben, sind ARGE-HAUS, BAUMEISTER-HAUS, Dennert Massivhaus und Viebrockhaus. Es wurden zwölf Anbieter miteinander verglichen.

Fertighaus oder Massivhaus: Vor- und Nachteile

Ob im Fertighaus oder Massivhaus – in beide Immobilienarten können Sie mit Gelassenheit und Ruhe einziehen. Beide Hausarten bieten zudem verschiedene Haustypen wie Bungalows, 1,5-Geschosser, Mehrgenerationenhäuser oder Stadtvillen an. Sie können sich also sowohl mit einem Massivhaus als auch mit einem Fertighaus nahezu alle Wohnwünsche erfüllen.

Beide Hausarten haben ihre Vorteile aber auch einige Nachteile. Welches Haus sich für Sie am besten eignet, hängt vor allem davon ab, wo Sie bereit sind, Abstriche zu machen. Um Sie bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen, listen wir Ihnen gern die Vor- und Nachteile der beiden Hausarten auf.

Vor- und Nachteile Massivhaus

Bei der Frage, ob Fertighaus oder Massivhaus, sprechen zwei Aspekte definitiv für ein Massivhaus: die Individualität und der Werterhalt des massiven Einfamilienhauses. Doch ein Massivhaus hat noch weitere Vorteile:

Ein Massivhaus hat also einige Vorteile, die Sie bei der Beantwortung der Frage, ob ein Fertighaus oder ein Massivhaus günstiger für Sie ist, berücksichtigen können. Doch auch ein Massivhaus hat Nachteile und diese bestehen größtenteils zwei Aspekten – dem Preis und der Bauzeit:

Vor- und Nachteile Fertighaus

Die Nachteile des Massivhauses sind im Prinzip die größten Vorteile des Fertighauses. Doch auch darüber hinaus sprechen die einen oder anderen Aspekte für ein Fertighaus.

Ähnlich wie die Vorteile sind auch die Nachteile eines Fertighauses entgegengesetzt zu denen eines Massivhauses. Das bedeutet, dass die Nachteile des Fertighauses die Vorteile eines Massivhauses sind.

Fertighaus oder Massivhaus: Welches ist das richtige Haus für mich?

Fertighaus oder Massivhaus: Welches ist das richtige Haus für mich? Beide Hausarten haben also ihre Vor- und Nachteile. Die Zahl der Fertighäuser hat in Deutschland in den vergangenen Jahren zugenommen. Im Jahr 2017 war bereits jeder fünfte Neubau ein Fertighaus. Das liegt vor allem an der Schnelligkeit und der Erschwinglichkeit des Baus sowie an den gestiegenen Qualitätsstandards der Anbieter.

Welcher Haustyp nun für Sie der richtige ist, hängt davon ab, welche Kompromisse Sie bereit sind, einzugehen und welche Merkmale an einem Haus Ihnen besonders wichtig sind. Fragen Sie sich selbst einmal: Was ist für mich unabdingbar und worauf kann ich beim Eigenheim verzichten?

Nachfolgend möchten wir Ihnen eine kurze Einschätzung von dem geben, was Sie vielleicht eher zu einem Massivhaus- oder Fertighaus-Typ macht. Da jeder Bauherr unterschiedlich ist, ist die pauschale Beantwortung der Frage „Fertighaus oder Massivhaus“ aber schwierig.

Womöglich sind Sie eher der Kandidat für ein Massivhaus, wenn Sie:

  • großen Wert auf individuelles Bauen legen.
  • viel Eigenleistung in den Hausbau stecken wollen.
  • (Bau-)Zeit haben.
  • bereit sind, mehr Geld in Ihre Immobilie zu investieren.
  • Ihr Haus nach einer bestimmten Zeit möglichst gewinnbringend verkaufen wollen.

Sie sind vielleicht doch eher der Typ Fertighaus, weil Sie:

  • so schnell wie möglich in Ihr Haus einziehen wollen.
  • möglichst günstig bauen wollen.
  • alle Bauarbeiten und deren Planung an einen Anbieter abgeben wollen.

Sehen Sie sich teils in beiden Typen, könnte auch ein Fertig-Massivhaus für Sie in Frage kommen. Dieses erwerben Sie von einem Bauträger und es vereint die Abgabe der Planungsleistung und ein Haus aus dem Katalog mit der Langlebigkeit und der Wertstabilität eines Massivhauses. Der Bau und der Preis eines Fertig-Massivhauses unterscheiden sich kaum von dem eines herkömmlichen Massivhauses.

Das leistet Dr. Klein

Bei der Wahl, ob Fertighaus oder Massivhaus, können wir Ihnen über diesen Ratgeberartikel hinaus leider nicht weiterhelfen – jedoch bei der anschließenden Finanzierung Ihres Traumhauses. Unsere Spezialisten für Baufinanzierung vergleichen die Angebote von über 400 namhaften Bankpartnern für Sie. Mit knapp 220 Standorten deutschlandweit haben Sie stets einen persönlichen Dr. Klein Ansprechpartner vor Ort, der Sie bei der Finanzierung Ihrer Immobilie unterstützt.

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