Energieeffizienzklassen beim Haus erkennen, berechnen und optimieren
- Die Energieeffizienzklasse einer Immobilie zeigt den Energieverbrauch von Gebäuden an.
- Energieeffizienzklassen werden auf einer Skala von A+ bis H und in ein Farbschema von grün bis rot eingeteilt.
- Die Energieeffizienzklasse des Hauses ist im Energieausweis hinterlegt.
- Energetische Sanierungen helfen die Energieeffizienzklasse zu verbessern und werden von der KfW gefördert.

- Was sind Energieeffizienzklassen bei einem Haus?
- Bauzinsen Rechner
- Welche Energieeffizienzklassen bei Immobilien gibt es?
- Was bedeuten die einzelnen Energieeffizienzklassen bei Häusern?
- Wo finde ich die Energieeffizienzklasse von Häusern?
- Wie kann ich den Energiebedarf für mein Haus berechnen?
- Wie lässt sich die Energieeffizienzklasse beim Haus verbessern?
- Beratung anfordern
Was sind Energieeffizienzklassen bei einem Haus?
Die Energieeffizienzklasse eines Hauses zeigt, wie hoch der Energieverbrauch der Immobilie ist. Hauskäufer und Eigentümer sollen so auf dem ersten Blick erkennen, ob die Immobilie energiesparend oder doch eher eine Energieschleuder ist. Damit lassen sich mögliche Folgekosten schneller erkennen und Häuser werden besser vergleichbar.
Die Einteilung von Häusern in Energieeffizienzklassen, wie wir sie auch von Haushaltsgeräten kennen, gibt es seit 2007. Seit 2014 müssen diese außerdem im Energieausweis der Immobilie hinterlegt sein. Bei der Einordnung in eine Energieeffizienzklasse wird der komplette Energiebedarf der Immobilie berücksichtigt. Dabei wird vor allem auf folgende Faktoren geachtet:
- Die Dämmung des Hauses
- Die verwendete Heizungsanlage
- Die Verglasung der Fenster
- Die Wärmedämmung der Türen
- Eventuelle energetische Schwachstellen
Häuser mit einer guten Dämmung und einer effizienten Heizungsanlage werden in der Regel aufgrund des niedrigeren Energieverbrauchs in eine bessere Energieeffizienzklasse eingestuft.
Welche Energieeffizienzklassen bei Immobilien gibt es?
Um den Energieverbrauch von Gebäuden aufzuzeigen, werden diese auf einer Farbskala und in alphabetische Klassen eingeteilt. Die Energieeffizienzklassen für ein Haus reichen dabei von A+ (grün) bis H (rot).
Für die Einteilung in die Energieeffizienzklasse werden die Energiekosten pro Jahr und pro Quadratmeter Wohnfläche berücksichtigt. Je besser dabei die Energieeffizienz der Immobilie ist, desto höher wird sie eingestuft. Sehen Sie hier eine Übersicht über alle Energieeffizienzklassen:
Energieeffizienzklasse | Jährlicher Verbrauch kWh/m² |
---|---|
A+ | 0 - 30 |
A | 30 - 50 |
B | 50 - 75 |
C | 75 - 100 |
D | 100 - 130 |
E | 130 - 160 |
F | 160 - 200 |
F | 200 - 250 |
H | über 250 |
Was bedeuten die einzelnen Energieeffizienzklassen bei Häusern?
Wird eine Immobilie mit Energieeffizienzklasse A+ bis B bewertet, weist dies auf eine hervorragende Energiebilanz hin. In der Energieklasse F oder G befinden sich eher Altbauten, die teilweise schon modernisiert wurden. Die Kategorie H ist die schlechteste Bewertung und wird für Immobilien ohne Energiesparmaßnahmen verwendet. Was die einzelnen Energieeffizienzklassen ausmacht und welcher Haustyp in die jeweilige Klasse fällt, finden Sie hier:
Energieeffizienzklasse A+
Häuser mit einer Energieeffizienzklasse A+ sind hervorragend gedämmt und nutzen Energiequellen wie beispielsweise Photovoltaik zur Wärmegewinnung. In diese Kategorie fallen beispielweise
- Das Passivhaus
- das Nullenergiehaus
- das Plusenergiehaus
- Das KfW-Effizienzhaus 40 bzw. das KfW-Effizienzhaus 40Plus
Energieeffizienzklasse A
Immobilien, die in die Energieeffizienzklasse A fallen, verbrauchen nicht mehr als 50 kWh/m² jährlich. Dazu gehören
- Das 3-Liter-Haus
- Neubauten mit dem Standard KfW-Effizienzhaus 55
Energieeffizienzklasse B
Ein Gebäude mit einem Energiebedarf bis zu 75 kWh/m² jährlich entspricht der Energieeffizienzklasse B. In diese Kategorie fallen das KfW-Energieeffizienzhaus 70 und die meisten Neubauten.
Energieeffizienzklasse C
Bis zu 100 kWh/m² jährlich verbrauchen Häuser der Energieeffizienzklasse C. Die Klasse C gilt als Mindestanforderung an Neubauten.
Energieeffizienzklasse D
Einfamilienhäuser und hochwertig sanierte Bestandsimmobilien mit einem Energiebedarf zwischen 100 bis 130 kWh/m² und Jahr werden in die Energieeffizienzklasse D eingestuft. Durch den Austausch der Fenster oder eine Fassadendämmung kann die Immobilie in die nächsthöhere Energieeffizienzklasse C priorisiert werden.
Energieeffizienzklasse E
Bei Gebäuden mit einem Verbrauchswert von 130 bis 160 kWh/m² jährlich handelt es sich oft um ältere Einfamilienhäuser, die nach den Mindestanforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) gebaut wurden.
Energieeffizienzklasse F
Ähnlich alt wie Häuser der Energieeffizienzklasse E sind Immobilie der Energieeffizienzklasse F. Mit dem Unterschied, dass diese zwar schon modernisiert, aber noch nicht energetisch saniert wurden und somit einen Verbrauchswert von 160 bis 200 kWh/m² jährlich aufweisen.
Energieeffizienzklasse G
Nur teilweise modernisierte Altbauten, die nach der 1. Wärmeschutzverordnung von 1977 gebaut wurden, fallen in die Energieeffizienzklasse G. Der Energiebedarf beträgt hier 200 bis 250 kWh/m² und Jahr.
Energieeffizienzklasse H
Häuser der Energieeffizienzklasse H sind meist völlig unsaniert und schlecht gedämmt. Oft sind es denkmalgeschützte Gebäude, die in diese Kategorie fallen. Immobilien der Energieeffizienzklasse H weisen einen Verbrauchswert von über 250 kWh/m² jährlich aus.
Wo finde ich die Energieeffizienzklasse von Häusern?
Die Energieeffizienzklasse einer Immobilie finden Sie im Energieausweis. Dieser muss gemäß dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) bei einem Hausverkauf zwingend erstellt und dem potenziellen Käufer vorgelegt werden.
Es gibt 2 verschiedene Varianten des Energieausweises und somit auch 2 unterschiedliche Arten, die Energieeffizienzklasse von Häusern zu berechnen:
- Der Bedarfsausweis zeigt den theoretischen Energiebedarf eines Gebäudes im Jahr. Berechnungsgrundlage hierfür sind bauliche Aspekte, wie die Fassadendämmung, die Verglasung der Fenster und die Heizungsanlage. Der Bedarfsausweis wird hauptsächlich für Neubauten erstellt, da er auf Gutachten basiert.
- Der Verbrauchsausweis zeigt den tatsächlichen Energieverbrauch. Grundlage für diese Art des Energieausweises sind die Abrechnungen der letzten 3 Jahre.
Ein Energiebedarfsausweis ist günstiger als ein Energieverbrauchausweis, da hier die Berechnung weniger aufwendig ist. Dafür ist der Verbrauchsausweis aussagekräftiger und beinhaltet zusätzlich Anmerkungen über eine energieeffiziente Sanierung und Modernisierungsmaßnahmen.
Wie kann ich den Energiebedarf für mein Haus berechnen?
Anhand der Energieeffizienzklasse einer Immobilie lässt sich schon sehr gut ablesen, wie es um die Energieeffizienz des Hauses bestellt ist. Allerdings lassen sich die tatsächlichen Kosten für Heizung und Warmwasser daraus nur grob ableiten. Um einen Anhaltspunkt über den konkreten Energiebedarf zu erhalten, können Sie die im Energieausweis angegebene Energieeffizienzklasse nutzen und folgende Formel verwenden:
Wohnfläche in m² x 1,2 x Verbrauchswert laut Energieeffizienzklasse
Handelt es sich beispielsweise um ein Haus mit 150 m² und Energieeffizienzklasse D (120 kWh/m² und Jahr), beträgt der Energiebedarf 21.600 kWh jährlich. Mit den Preisen Ihres Energieversorgers lassen sich nun die Kosten für den Energiebedarf Ihres Hauses ausrechnen.
Wie lässt sich die Energieeffizienzklasse beim Haus verbessern?
Die Energieeffizienzklasse einer Bestandsimmobilie lässt sich mit einer energetischen Sanierung verbessern. Die Kosten einer solchen Sanierung können Sie beispielsweise hier ausrechnen. Ein Neubau sollte dagegen von Anfang an energieeffizient geplant werden. Um eine bessere Energieeffizienzklasse zu erreichen, sind vor allem 3 Punkte wichtig:
- Hervorragende Dämmung von Fassade, Fenster und Dach
- Austausch oder Optimierung der bestehenden Heizungsanlage durch moderne und klimafreundliche Alternativen, wie beispielsweise eine Wärmepumpe
- Eventuelle Installation einer Photovoltaikanlage oder Solarthermie
Sowohl energieeffizientes Bauen als auch energetische Modernisierungen auf das Niveau eines Effizienzhauses werden vom Staat gefördert. So bietet die KfW mit dem BEG Wohngebäude nicht nur einen Zuschuss, sondern auch einen Kredit für den Neubau oder die Sanierung von Immobilien an. Wie hoch der Kredit oder Zuschuss ausfällt, hängt davon ab, welche Effizienzhausstufe Sie mit dem Neubau oder nach der Sanierung erhalten: Je höher diese ist, desto höher ist auch die Förderung.