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Strohballenhaus: Kosten, Tipps, Besonderheiten

Wer bei dem Begriff Stroh nur an Omas Scheune und weniger an sein neues Eigenheim denkt, wird überrascht sein – Stroh ist nämlich ein hervorragender Baustoff. Was ein Strohballenhaus so besonders macht, wie energieeffizient es ist und was das eigentlich kostet, lesen Sie in diesem Artikel.

Strohballenhaus: Kosten, Tipps, Besonderheiten
Redaktion Dr. Klein

Was genau ist eigentlich ein Strohballenhaus?

Ein Haus aus dem Kornfeld? Ja, fast. Ein Strohballenhaus ist tatsächlich ein Gebäude, für dessen Wandaufbau Strohballen eingesetzt werden. Bei dieser Bauweise kommen überwiegend lokal beziehungsweise regional verfügbare Ressourcen zum Einsatz. Neben Stroh handelt es sich dabei vor allem um Materialien wie Holz, Lehm oder Schilf, welche idealerweise direkt vom Bauern nebenan bezogen werden können.

Die Bauweise eines Strohballenhauses ist eine sehr umweltbewusste, ökologisch-nachhaltige Bauweise, die zwar etwas arbeitsintensiver, dafür auf lange Sicht aber energieeffizienter und umweltfreundlicher ist als herkömmliche Bauweisen. Gerade jetzt, in Zeiten der globalen Klimakrise und des daraus resultierenden Umdenkens, geht der Trend stärker denn je zum ökologischen Bauen. Durch die regionale Verfügbarkeit des Strohs, können Sie als Bauherr Ihrem Dämmmaterial quasi beim Wachsen zuschauen – mit dem guten Gewissen, dass es im nächsten Jahr wieder ganz natürlich nachwächst.

Was kostet ein Strohballenhaus?

Im Vergleich zu Häuser herkömmlicher Bauweise, sind Strohballenhäuser etwa 5 % teurer. Während die Baukosten für ein 150 m² großes Massivhaus im Schnitt zwischen 358.000 und 418.000 € liegen, zahlen Sie für ein Strohballenhaus also zwischen 375.900 bis 438.9000 €. Sie als Bauherr können die Kosten übrigens weiter verringern, indem Sie selbst beim Bau mit anpacken. Je mehr Eigenleistung Sie erbringen können, desto mehr minimieren sich schlussendlich Ihre Gesamtkosten.

Gepresste Strohballen kosten in der regionalen Anschaffung ungefähr 4-5 € pro Ballen – also weniger, als im Regelfall für andere Dämmstoffe ausgegeben wird. Nachhaltige Naturbaustoffe aus dem eigenen Umfeld wie Holz oder Stroh sind also preisgünstiger als beispielsweise Beton oder Ziegel. Allerdings relativieren sich die teilweise enormen Einsparungen durch die aufwändigere Verarbeitung, Dauer der Bauzeit und den Preis des verwendeten Lehmputzes schlussendlich wieder. Planung und Handwerksleistungen treiben den Preis für ein Strohballenhaus im Wesentlichen in die Höhe.

Holz ist nicht gleich Holz – vor allem nicht beim Preis. Der Naturbaustoff ist nämlich nur dann preisgünstig und vor allem nachhaltig, wenn er aus der Region kommt und nicht wochenlang über den Pazifik schippern musste.

Welche Faktoren beeinflussen die Kosten eines Strohballenhauses?

Die Höhe der letztendlichen Kosten eines Strohballenhauses hängen jedoch von bestimmten Faktoren ab, die die Kosten unter Umständen höher ausfallen lassen als in unserem Beispiel. Einige davon wären beispielsweise:

  • Eigene Wünsche, Vorstellungen
  • Verwendete Materialien im Innenausbau
  • Eigene Fähigkeiten, Eigenleistungen
  • Örtliche Gegebenheiten
  • Technische Ausstattung des Gebäudes
  • Gewählte Heizungsanlage, Solar und/oder Photovoltaikanlage

Was beim Bau eines Strohballenhauses oder eines strohgedämmten Hauses nicht außer Acht gelassen werden darf, ist, dass nur ein Teil aller Bauleistungen strohspezifisch sind. Das bedeutet, dass die Einsparungen sich nur auf Baumaterialien für folgende Leistungen beziehen:

  • Außenwände ohne Fenster und Türen
  • Ggf. noch die oberste Geschossdecke oder das Dach

Im Gegensatz dazu, sind diese Teile kostenmäßig unabhängig von den strohgedämmten Bauteilen zu sehen. Das bedeutet, dass Sie bei folgenden Leistungen nicht von den Preisvorteilen des Baustrohs profitieren:

  • Keller
  • Dachdeckung
  • Innenwände ohne Verkleidung
  • Fenster
  • Türen
  • Fußböden
  • Haustechnik

Wie bei den meisten Bauprojekten, spielt auch beim Strohballenhaus die aktuelle Marktlage eine entscheidende, finanzielle Rolle. Es empfiehlt sich daher immer, das Gespräch mit einem strohbauerfahrenen Architekten oder Bauunternehmer zu suchen, um eine realistische, fachmännische Einschätzung zu erhalten.

Wie kann ich ein Strohballenhaus finanzieren?

Grundsätzlich wird ein modernes Strohballenhaus unter den gleichen Voraussetzungen finanziert wie ein Massivhaus mit ähnlichem Baustandard. Einer ganz normalen Baufinanzierung steht auch beim Strohballenhaus nichts im Wege. Hin und wieder können sich einige Banken aber noch nicht so richtig mit Stroh als Baustoff anfreunden, weshalb es zu Abschlägen bei der Immobilienbewertung kommen kann.

Viele Bauherren errichten ihre Strohballenhäuser zudem mit einem hohen Maß an Eigenleistung, die ebenfalls in der Baufinanzierung berücksichtig werden muss. Allerdings prüft die Bank ganz genau, ob Sie für die gelisteten Eigenleistungen auch qualifiziert sind. Nicht jeder Bauabschnitt kann in Eigenleistung erbracht werden, auch nicht beim Strohballenhaus. Sollten die von Ihnen als Bauherr geplanten Eigenleistungen nämlich nicht oder nicht komplett geleistet werden können, muss die Höhe der Finanzierungssumme entsprechende Reserven beinhalten, um für die nicht erfüllte Eigenleistungen einen entsprechenden Fachbetrieb beauftragen zu können.

Erfüllt Ihr geplantes Strohballenhaus zudem bestimmte Kriterien, können Sie Fördermittel aus den KfW-Programmen für energieeffizientes Bauen beantragen. In diesem Programm gibt es sogar die Möglichkeit, kostenfreie Tilgungszuschüsse zu beantragen, die Sie nicht zurückzahlen müssen. Spezielle Fördermittel nur für Strohballenhäuser gibt es jedoch bislang allerdings nicht.

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Worauf muss beim Bau eines Strohballenhauses geachtet werden?

Achten Sie beim Bau Ihres Strohballenhauses unbedingt auf einen wirksamen, konstruktiven Feuchteschutz, da feucht gewordene beziehungsweise nasse Strohballen nicht nur ihre Dämmwirkung verlieren, sondern auch anfangen zu faulen. Der Dachüberstand sowie eine Feuchtigkeitssperre gegenüber dem Boden, beispielsweise durch ein Punktfundament, sollten ebenfalls elementare Bestandteile Ihrer Baustelle sein.

Der ideale Putz eines Strohballenhauses besteht aus einem Grundputz aus Kalk und einem Abrieb aus Lehm, da Lehm Feuchtigkeit sehr schnell aufnehmen und später wieder abgeben kann. Die Außenwände Ihres neuen Eigenheims sollten Sie als hinterlüftete Fassade ausführen, beispielsweise durch eine Putz- oder Holzfassade, da die Hinterlüftung einen sogenannten Kamineffekt bewirkt. Dieser gewährleistet eine dauerhafte Austrocknung und wirkt im Sommer der Überhitzung durch die Sonne entgegen.

Vorurteile gegenüber Strohballenhäusern – welche Erfahrungen können sie widerlegen?

Nicht alle Vorurteile zu einem Strohballenhaus sind gerechtfertigt. 

Vorurteil 1: In Deutschland ist es nicht erlaubt, ein Strohballenhaus zu bauen.

Tatsächlich benötigten Bauherren, die ein Strohballenhaus errichten wollten, bis 2014 noch eine gesonderte Genehmigung der Bauaufsichtsbehörde. Nach 2014 wurde dem Wärmedämmstoff Baustroh vom Deutschen Institut für Bautechnik aber eine „Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung“ erteilt, weshalb die Errichtung eines Strohballenhauses weder verboten ist noch eine gesonderte Genehmigung benötigt. Das war und ist bis heute die offizielle Bestätigung, dass sich Stroh als Baustoff bewährt hat.

Sie als Bauherr können sich Ihren Traum vom Ein- oder Zweifamilienhaus in Strohballenbauweise also im Rahmen eines normalen Baugenehmigungsverfahrens mit normalen Brandschutzauflagen erfüllen. Planen Sie allerdings eine lasttragende Bauweise, bei dem die Strohballen wichtige statische Aufgaben übernehmen, benötigen Sie dafür in jedem Fall eine Sondergenehmigung.

Vorurteil 2: Wenn das Stroh einmal richtig nass wird, schimmelt das ganze Haus weg!

Feuchtigkeit beziehungsweise Nässe ist nicht ohne Grund der größte natürliche Feind eines Strohballens, bringt sie ihn doch sehr schnell zum Schimmeln. Um diese Schimmelbildung zu vermeiden, sollten Sie beim Bau Ihres Strohballenhauses neben einem ausreichenden Dachüberstands auf der Wetterseite, auf eine vorgehängte Fassade achten, welche das Material vor Schlagregen schützt. An der restlichen Fassade empfiehlt es sich, den Lehmputz mit einer obersten Schicht Kalkputz zu ergänzen.

Achten Sie bei Ihrem Strohballenhaus auch darauf, dass der Aufbau luftdicht und dampfdiffusionsoffen ist. Somit vermeiden Sie, dass Feuchtigkeit aus dem Innenraum in die Strohballen gelangen kann. Ist der Lehmputz rissfrei aufgetragen und wurden die Übergänge zu den Holzbauteilen sehr sorgsam ausgeführt, ist die Luftdichtheit des Hauses erfahrungsgemäß gegeben und Sie müssen sich keine Sorgen über eine eventuelle Schimmelbildung durch Feuchtigkeit machen – auch nicht in Räumen mit höherer Feuchtigkeit, wie beispielsweise dem Badezimmer oder der Küche.

Vorurteil 3: In Strohballen nisten sich Mäuse und Insekten ein.

Nicht nur die komplette Verputzung, auch die Drahtnetze hinter dem Putz machen es ungebetenen Gästen fast unmöglich, einen Zugang zur Dämmschicht aus Baustroh zu finden. Generell halten sich Mäuse und Nagetiere nämlich weniger wegen der Wärme des Strohs, sondern vielmehr aufgrund der vielen Futterquellen in Scheunen auf – und diese werden sie durch die ausgereifte Ernte- und Presstechnik des Baustrohs in den Wänden Ihres potenziellen Hauses garantiert nicht finden.

Das Bild der „lebenden Wände“ mit ungebetenen Scheunengästen wie Mäusen oder Ungeziefer ist also vollkommen veraltet, denn mit den kleinen, nagetierfreundlichen Strohhütten von anno dazumal, haben moderne Strohballenhäuser wirklich nichts mehr gemeinsam.

Vorurteil 4: Stroh brennt wie Zunder. Es kann die Brandschutzbedingungen gar nicht erfüllen.

Freiliegendes, ungepresstes Stroh kann in der Tat schnell Feuer fangen – auf dicht gepresstes Baustroh trifft diese Aussage allerdings nicht zu. Im Gegenteil, denn Strohballen für den Hausbau konnten bereits in mehreren Tests ihre Feuerfestigkeit beweisen. Die Kombination aus verdichtetem Stroh und einer Lehmschicht besitzt nämlich die Fähigkeit, Feuer und großer Hitze sehr lange standhalten zu können.

Ist die Lehmschicht einer Wand fünf Zentimeter dick, erfüllt ein Strohballenhaus sogar die Brandschutzklasse 90. Eine solche Wand kann dem Feuer also 90 Minuten standhalten.

Wie gut eignet sich Stroh als Baustoff für ein Haus?

Stroh eignet sich hervorragend als Baustoff für Ihr zukünftiges Eigenheim, da es in gepresster Ballenform über exzellente Werte bei Wärmedämmung und Schallschutz verfügt. Im Pressverfahren wird das Stroh nämlich so stark verdichtet, dass die Stabilität des Baustrohs optimal für den Hausbau geeignet ist. Der Energieverbrauch zur Herstellung der Strohballen liegt dabei etwa 100-mal niedriger als für Polysterol oder Mineralwolle. Ein weiterer Pluspunkt: Stroh ist einer der wenigen Baustoffe, den Sie dezentral von mehreren Herstellern beziehen können.

Haben Sie vor, Ihr Strohballenhaus in sonniger Lage zu errichten, könnten Sie mitunter sogar auf eine Heizungsanlage verzichten. Tatsächlich gibt es nämlich Strohballenhäuser, die aufgrund ihrer hervorragenden Dämmung keine klassische Heizung besitzen, sondern nur über eine Notheizung in Form eines Holz- oder Kohleofens für sehr kaltes Wetter verfügen. Die wärmedämmenden Eigenschaften des Baustrohs sind sogar so gut, dass bei einer Wandstärke von 40 bis 50 Zentimetern, der Standard für ein Passivhaus erreicht werden kann. Darüber hinaus wirkt die Kombination aus Baustroh, Lehm- oder Kalkputz auch noch feuchtigkeitsregulierend und sorgt so für eine gesundes Raum- und Wohnklima.

Im Gegensatz zu manch anderen Dämmstoffen ist die Entsorgung von Baustroh denkbar einfach: Da es ohne chemische Zusätze verbaut wird, ist es ökologisch abbaubar und wird am Ende seiner Lebenszeit einfach von der Natur zersetzt. Falls Sie jetzt allerdings an ein großes Abriss-Osterfeuer dachten, müssen wir Sie leider enttäuschen – in Verbindung mit dem bereits erwähnten, sehr feuerfesten Lehmputz, wird da kein Funke überspringen. 

Welche Bauweisen gibt es für Strohballenhäuser?

Bei Strohballenhäusern wird zwischen tragender und nichttragender Bauweise unterschieden.

Tragende Strohballenbauweise:

  • Wände bestehen gänzlich aus Strohballen
  • Dachlast wird über Strohballen getragen
  • Strohballen übernehmen (wie Mauersteine) die Last

Diese Variante eignet sich allerdings nur für ein- bis eineinhalbgeschossige Gebäude und wird in Deutschland nur mit Einzelfallgenehmigung zugelassen.

Nichttragende Strohballenbauweise:

  • Tragwerk wird von Holzständerwerk gebildet
  • Zwischenräume, sogenannte Gefache, werden mit Stroh ausgefüllt
  • Stroh dient als Dämmstoff
  • Holzständerwerk übernimmt die Last

Diese Konstruktionsart ist weitestgehend mit dem Holzrahmenbau beziehungsweise dem klassischen Fachwerkbau vergleichbar und unterliegt den normalen Baugenehmigungsverfahren. Bei dieser Bauweise des Strohauses können zunächst sowohl Gerüst als auch Dach fertiggestellt und erst danach die Strohballen eingebracht werden. Allerdings muss die Verarbeitung des Strohs sehr zügig geschehen, um es so vor unnötiger Nässe zu schützen.

Hybridkonstruktionen:

Beim Strohballenbau wurde auch zahlreiche Mischformen ausprobiert, unter anderem die Hybridkonstruktionen.

  • Ein Teil der Last wird über das Stroh abgetragen
  • Den anderen Teil übernimmt eine unterstützende Holzkonstruktion (Verhältnis 50/50)
  • Strohballen haben aussteifende Funktion

Eine Hybridkonstruktion verbindet die Vorteile des tragenden und nichttragenden Strohballenbaus miteinander, die starke Pressung der Strohballen sorgt dabei für hohe Dämmwerte und ein kontrolliertes Setzverhalten. Auch diese Bauvariante läuft über das normale Baugenehmigungsverfahren.

Welche Vor- und Nachteile hat ein Strohballenhaus?

Ein ökologisch und nachhaltig gebautes Haus aus Strohballen oder mit Strohballendämmung hat viele Vorteile – unter anderem:

  1. Stroh als Rohstoff kann regional bezogen werden, weshalb lange und unnötige Transportwege entfallen.
  2. Stroh kann Feuchtigkeit regulieren und ist stark wärmedämmend.
  3. Stroh lässt sich beliebig und flexibel verarbeiten, weshalb unterschiedliche Dämmstärken für unterschiedliche Anforderungen möglich sind.
  4. Strohballen verbrauchen in ihrer Herstellung verhältnismäßig wenig Energie, wodurch viel CO2 eingespart wird – Stichwort Ökobilanz. Gleiches gilt für die Rohstoffe Lehm und Holz, die ebenfalls primäre Materialien im Strohballenbau sind.
  5. Strohballenhäuser sind rund 5 bis 10 Prozent günstiger als Häuser herkömmlicher Bauweisen.

Da jede Medaille zwei Seiten besitzt, hat auch ein Strohballenhaus nicht nur Vorteile. Die Nachteile dieser Bauweise sind deshalb:

  1. Bauen mit Stroh ist extrem aufwendig. Jeder Schritt bedarf akkurater Planung und exakter Ausführung, die keine Fehler verzeiht.
  2. Zwar kann Stroh durchaus mit Nässe umgehen, darf allerdings nicht durchnässen. Achten Sie vor Baubeginn also unbedingt darauf, dass Ihr Baumaterial trocken gelagert wird.
  3. Da man das Baustroh mit Vorsicht verarbeiten und vor Nässe schützen muss, ist der Bau eines Strohballenhauses stark wetterabhängig.

Selber bauen oder bauen lassen – wie errichtet man am besten ein Strohballenhaus?

Während sich kleinere Objekte wie beispielsweise Gartenhütte häufig komplett im Selbstbau realisieren lassen, wird das bei einem kompletten Eigenheim aus Stroh schon etwas komplizierter. In jedem Fall empfiehlt es sich aber, auf einen Fachmann zurückzugreifen, der entweder bei der Planung des Objektes mitwirkt oder Ihnen direkt beim Bau zur Seite steht.

Strohballenhaus selber bauen

Der Strohballenbau ist an sich sehr selbstbaufreundlich und relativ leicht erlernbar, weshalb es nahe liegt, viele Eigenleistungen einzubringen und somit Kosten zu sparen. Natürlich macht das Wissen, das eigene Haus selbst erbaut zu haben, später auch mächtig stolz. Allerdings stoßen die Eigenleistungen auch an Grenzen, weshalb es ohne ausreichende Erfahrung oder einen Experten oft doch nicht funktioniert.

Planen Sie darüber hinaus auch genügend Zeit für Ihr Projekt ein, da der Strohballenbau oft länger dauert als herkömmliche Bauweisen. Zudem dürfen bestimmte Leistungen wie beispielsweise die Elektrik auch nur von qualifizierten Fachleuten ausgeführt werden – legen Sie selbst Hand an und es geht etwas schief, haben Sie gegenüber Dritten weder Gewährleistungs- noch Nachbesserungsansprüche.

Empfehlenswert für Selberbauer: Besuchen Sie eine Strohballenbau-Seminar oder einen entsprechenden Workshop, bei dem Sie sich durch eine Fachkraft anleiten lassen. So wissen Sie über jeden einzelnen Bauschritt genau Bescheid und erhalten darüber hinaus noch wertvolle Tipps vom Profi, auf die Sie während des gesamten Baus zurückgreifen können.

Strohballenhaus bauen lassen

Wollen Sie Ihr neues Strohballenhaus doch von Experten bauen lassen, sind es vor allem Zimmereien, die sich auf diesen ökologisch-nachhaltigen Stil spezialisiert haben. Betriebe aus Ihrer Region sind über den Fachverband Strohballenbau Deutschland e.V. zu finden. Auch die Wahl eines erfahrenen Architekten kann durchaus sinnvoll sein, da dieser schon bei der Planung beurteilen kann, ob sich Ihre individuellen Wünsche realisieren lassen beziehungsweise überhaupt mit dem Strohballenbau vereinbar sind. Darüber hinaus kennt sich ein Architekt auch bestens mit dem Baugenehmigungsverfahren aus.

Strohballenhaus: Das Wichtigste auf einen Blick

Strohballenhäuser weisen einen ökologisch-nachhaltigen Baustil auf, der sehr umweltbewusst und aktuell gefragter denn je ist. Bei diesen Bauwerken werden nicht nur stark gepresste Ballen aus Baustroh für den Wandaufbau eingesetzt, auch die übrigen Baumaterialien kommen größtenteils aus regional angebauten Ressourcen.

Bauweisen für Strohballenhäuser:

  • Tragende Strohballenbauweise
  • Nichttragende Strohballenbauweise
  • Hybridkonstruktionen

Häufig eingesetzte Materialien für Strohballenhäuser sind:

  • Gepresste Strohballen
  • Lehm
  • Holz
  • Schilf

Vorteile von Stroh als Baumaterial:

  • Nachwachsender, regionaler Rohstoff
  • CO2-neutral
  • Hervorragende Wärmedämm- und Schallschutzeigenschaften
  • Kostengünstige und energieeffiziente Herstellung der Strohballen

Ein Strohballenhaus besticht nicht nur durch seine ökologisch-nachhaltige Bauweise mit überwiegend regional verfügbaren Baumaterialien, sondern kostet rund 5 bis 10 Prozent weniger als Häuser herkömmlicher Bauweise.

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