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Altes Haus sanieren: Kosten und Finanzierung bei der Altbausanierung

Unsaniertes Dachgeschoss: Worauf Sie achten sollten, wenn Sie ein altes Haus sanieren
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Viviane Ohlinger
5 Min.
26.07.2024
Das Wichtigste in Kürze
  • Möchten Sie ein altes Haus sanieren, sollten Sie die Sanierungskosten großzügig ansetzen.
  • Für eine komplette Altbausanierung müssen Sie mit rund 400 bis 1.000 € pro m² Wohnfläche rechnen, Teilsanierungen sind oft günstiger.
  • Die wichtigsten Sanierungsmaßnahmen für ein altes Haus sind die Beseitigung von Rissen oder Feuchtigkeit in den Wänden, die Entfernung von giftigen Holzschutzmitteln und die Erneuerung von Elektrik, Wasserleitungen und Heizung.
  • Um ein altes Haus zu sanieren, können Sie sich bei der Finanzierung der Sanierungsmaßnahmen von der KfW, der BAFA oder regionalen Wohnungsbauförderungen unterstützen lassen.
  • Ein Modernisierungskredit eignet sich ideal, um Umbau- und Renovierungsarbeiten am Haus zu finanzieren.

Was bedeutet „altes Haus sanieren“?

Ein altes Haus sanieren bedeutet die Bausubstanz und den energetischen Zustand einer Immobilie auf den neusten Stand zu bringen. In diesem Fall spricht man von einer Altbausanierung. Insbesondere die energetische Sanierung nimmt bei einer Altbausanierung einen wichtigen Stellenwert ein. Eine energetische Sanierung ist nicht günstig. Sie reduziert aber den Wärmeverlust in einem Gebäude und hilft Ihnen so, Heizkosten zu sparen. Damit reduzieren Sie die Nebenkosten in der Zukunft.

Zudem steigern Sie den Wohnkomfort des Gebäudes, wenn Sie ein altes Haus sanieren. Eine Altbausanierung kann folgende Aspekte beinhalten:

  • Bestehende technische Infrastruktur modernisieren oder aufrüsten
  • Zeitgemäße Gestaltung der Innenräume
  • Energetische Sanierung

Die Bauweise des Hauses, und damit auch der energetische Zustand, ist vom jeweiligen Baujahr abhängig. Ein 100 Jahre altes Haus entstand in einer ganz anderen Bauart als Häuser beispielsweise ein Haus aus den 60er oder 70er Jahren. Interessenten sollten dies berücksichtigen, wenn Sie ein altes Haus kaufen und sanieren möchten.

Wie viel kostet eine Altbausanierung?

Die Komplettsanierung eines Altbaus veranschlagen Spezialisten mit etwa 400 € bis 1.000 € / m² Wohnfläche. Wie viel Ihre Altbausanierung schlussendlich kostet, hängt vom Alter, der Instandhaltung der Immobilie sowie von den verwendeten Materialien ab. Insbesondere bei älteren Gebäuden, in die wenig investiert wurde, sind mehr Maßnahmen notwendig. Dadurch entstehen höhere Kosten.

BaujahrSanierungsaufwand
1950-6040 %
1980-9020 %
ab 200516 %
Tabelle: Mehrkosten für eine Altbausanierung je Baujahr (bezogen auf den Kaufpreis).

Mit welchen Kosten Sie bei den einzelnen Maßnahmen konkret rechnen müssen, finden Sie in der untenstehenden Tabelle.

Art der SanierungKosten
Riss (drei Meter lang) im Mauerwerk auffüllenzwischen 500 und 1000 €
Fassade dämmen (Wärmeverbundsystem)100 bis 200 €/m²
Fassade dämmen (Vorhangfassade)150 bis 200 € m²
Fassade dämmen (einblasen)ab 20 €/m²
Dreifachverglaste Fensterca. 500 € pro Fenster
Keller abdichten (von innen)ca. 250 €/m²
Keller abdichten (von außen)500 € der laufende Meter
Kellerdecke dämmen (von unten)30 bis 90 €/m²
Warmwasserleitungen isolieren10 bis 30 € der laufende Meter
Geschossdecke isolierenab 50 €/m²
Dach neu dämmen100 bis 150 €/m²
Dach neu deckenca. 100 €/m²
Heizungab 12.000 €
Elektrik85 bis 130 €/m²
Wasserleitungenab 35 €/m²
Asbestentfernungca. 30 bis 45 €/m²
aufsteigende Feuchtigkeit100 bis 500 € der laufende Meter
Tabelle: Kosten Einzelmaßnahmen bei einer Altbausanierung

Ganz wichtig ist es, immer einen Puffer einzuplanen. Besonders bei Altbauten besteht die Gefahr von versteckten Kosten, wenn beispielsweise doch ein Schwammbefall entdeckt wird. Es sollten etwa 10 % der Kaufpreissumme für solche Fälle eingeplant werden. Wenn Altbaubesitzer eine komplette Sanierung finanziell nicht stemmen können, können sie auch ein Budget festlegen und dann gemeinsam mit dem Architekten schauen, welche Sanierungsmöglichkeiten es mit dem begrenzten Rahmen gibt.

Haus sanieren oder neu bauen?

Warum sollten Sie ein gebrauchtes Haus kaufen und sich nicht gleich für einen Neubau entscheiden? Welche Vor- und Nachteile ein Altbau hat, haben wir Ihnen hier einmal aufgeführt:

Vorteile
  • Es kann meist sofort eingezogen werden
  • Vorherige Besichtigung ist möglich
  • Meist geringerer Kaufpreis
  • Oft größere Grundstücke und gewachsene Infrastruktur
Nachteile
  • Oft sanierungsbedürftiger Zustand, dann können noch hohe Renovierungskosten dazu kommen
  • Häuser entsprechen oft nicht den Energiestandards
  • Beschränkte Umbaumöglichkeiten

Neubauten können nach den eigenen Wünschen gestaltet werden, eine aufwendige Altbausanierung ist dank der heutigen energieeffizienten Bauweise mittelfristig nicht notwendig. Nachteilig wirken sich allerdings der hohe Kaufpreis beziehungsweise die Baukosten aus, zudem kann es durch Verzögerungen beim Hausbau zu einer finanziellen Doppelbelastung durch Kreditraten und Mietzahlungen kommen.

Vor allem der günstige Preis verlockt zum Kauf eines alten Hauses. Bei der Frage, ob es Sinn macht, ein altes Haus zu kaufen und zu sanieren, spielen aber auch andere Faktoren, wie der bauliche Zustand und die Renovierungskosten, eine wichtige Rolle. Ab welcher Höhe ist es besser, eine Immobilie einfach abzureißen und neu zu bauen? Diese Grundregel erleichtert die Entscheidung:

Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes stammen 60 % unseres Abfalls aus dem Bausektor. Zudem ist der Bausektor für etwa 40 % aller Treibhausgasemissionen der Bundesrepublik verantwortlich. Mit einer Altbausanierung werden demnach nicht nur schwindende Rohstoffe, wie Sand oder Kies, geschont, sondern auch noch weniger Flächen versiegelt sowie mehr Baumaterialien wieder verwehrtet.

Stimmen die baulichen Gegebenheiten, die Anordnung und Größe der Räume sowie die Lage der Treppen , ist es meist preiswerter, ein altes Haus zu renovieren. Sind die aktuellen Bauzinsen niedrigkönnen Sie zudem den Kaufpreis günstig finanzieren. Unser Bauzinsrechner bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre Finanzierung gleich einmal durchrechnen:

Worauf Sie beim Kauf eines alten Hauses achten sollten

Ehe Sie ein gebrauchtes Haus kaufen, ist der Blick ins Grundbuch wichtig. Die Immobilie sollte möglichst frei von Ansprüchen Dritter sein, das heißt, dass beispielsweise kein Dauerwohn- oder Nutzungsrecht für eine andere Person eingeräumt wurde. Prüfen Sie das Grundbuch auf eventuelle finanzielle Belastungen, wie eine bestehende Hypothek oder Grundschuld. Vorsichtig sollten Sie sein, wenn es Anbauten gibt, die im Grundbuch nicht erwähnt werden. Die Haftung dafür geht mit dem Hauskauf auf Sie als neuen Besitzer über: Wurden diese illegal erbaut, können Sie dafür auch rechtlich belangt werden. Das bedeutet, dass Sie entweder im Nachhinein eine Baugenehmigung einholen oder die Bauten – wenn sie gegen das Baugesetz verstoßen – sogar abreißen müssen. In beiden Fällen kommen auf Sie zusätzliche Kosten und Ärger zu.

Besonderheiten beim Kauf eines denkmalgeschützten Hauses

Kaufen und renovieren Sie ein altes Haus, das unter Denkmalschutz steht, müssen Sie sich bei der zuständigen Gemeinde nach eventuellen Auflagen erkundigen. Denn oft sind Sie dann in der Pflicht, bestimmte Vorgaben bei der Sanierung einzuhalten. So muss beispielsweise bei Fachwerkhäusern die Fassade originalgetreu erhalten werden – dies kann unter Umständen zu teureren Sanierungskosten führen. Dafür gibt es besondere Förderprogramme für denkmalgeschützte Immobilien:

  • KfW
  • Deutsche Stiftung Denkmalschutz
  • regionale Förderungen, wie Denkmalfonds Schleswig-Holstein
  • städtische Förderungen, wie Denkmalpflege in Lübeck

Zudem genießen Sie Steuervorteile. 90 % der Erhaltungsmaßnahmen können im Rahmen der Einkommenssteuer über 10 Jahre abgeschrieben werden.

Was muss ich beachten, bevor ich ein Haus sanieren möchte?

Möchten Sie ein altes Haus sanieren, kommen noch weitere, spezielle Anforderungen auf Sie zu:

  • Prüfen Sie den Gesamtzustand der Immobilie auf Bauschäden oder Mängel. Daraus können Sie bereits einen eventuellen Sanierungsbedarf erkennen.
  • Lassen Sie sich den Energieausweis zeigen. Dort erfahren Sie, wie hoch der Energiebedarf der Immobilie ist und können dies in Ihre Sanierungspläne mit einbeziehen.
  • Denken Sie daran, bereits vor der Finanzierung Instandhaltungsrücklagen zu bilden, um auch spätere Renovierungen durchführen zu können.
  • Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) verpflichtet Neueigentümer:innen beispielsweise zur Ummantelung aller Warmwasserleitungen oder zur Dämmung der oberen Geschossdecke.

Auch bei einer Altbausanierung können Sie die Immobilie nach Ihren Wünschen herrichten. Experten oder Architekten können Sie bei der Planung unterstützen und mitteilen, ob Zwischenwände entfernt oder neuer Wohnraum geschaffen werden können.

Hausbesichtigung nur mit Fachkräften

Alte Häuser bergen oft unschöne Überraschungen, die nicht auf den ersten Blick zu sehen sind. Damit auch alle Mängel erkannt werden, empfiehlt es sich auf jeden Fall, einen Gutachter oder Architekten zurate zu ziehen. Sie gehen mit Ihnen durch das Haus und zeigen Ihnen mögliche Sanierungen auf. Als Bausachverständige können sie Ihnen zudem auch gleich einen Überblick über die möglichen Kosten bei einer Komplettsanierung des Hauses geben. Folgende Faustregel sollten Sie deshalb beachten, wenn Sie ein altes Haus kaufen möchten:

Erst Bausubstanz mit einem Gutachter überprüfen, dann den Kaufvertrag unterschreiben.

Gerade, wenn Sie ein altes Haus kaufen und renovieren möchten, ist eine fundierte Begutachtung besonders wichtig, da es keine gesetzliche Gewährleistung gibt: Hier gilt gekauft wie gesehen. Nur arglistig verschwiegene Mängel können Sie noch nach dem Kauf rechtlich geltend machen.

Haus sanieren: Die häufigsten Sanierungsmaßnahmen

Mängel können bei einem alten Haus überall auftauchen – das Dach kann ebenso betroffen sein wie der Keller oder die Fassade. Wir geben Ihnen einen Überblick darüber, auf welche Punkte Sie besonders achten sollten, wenn Sie eine Altbausanierung vorhaben:

SchadenAuswirkung
SubstanzschädenDazu gehören Setzungsrisse am Haus, aufsteigende Feuchtigkeit und Hausschwamm. Auch Schädlingsbefall kann beispielsweise im Dachstuhl oder in den Zwischendecken schwere Schäden anrichten.
alte FensterIn alten Bestandshäusern sind die Fenster zum Teil noch einfachverglast, sodass sehr viel Energie entweicht. Zudem können die Fenster mit der Zeit undicht werden. Damit wird eine Sanierung der Fenster unerlässlich.
SchimmelFinden sich bei der Besichtigung oberflächliche Schimmelspuren, sollte geprüft werden, wie stark das entsprechende Areal befallen ist, damit eine Kosteneinschätzung vorgenommen werden kann. Schimmel ist allerdings nicht immer gleich sichtbar, oft erkennt man ihn aber anhand seines modrigen Geruches.
Alte HeizungenLaut Gebäudeenergiegesetz (GEG) müssen alte Heizkessel, die vor 1984 eingebaut wurden, ausgetauscht werden. Heizungen ab 1985 dürfen maximal 30 Jahren laufen. Einzige Ausnahme: Brennwert- und Niedertemperaturkessel.
AsbestNoch bis 1993 durfte für den Hausbau Asbest verwendet werden. Verwittert dieses Baumaterial, ist es gesundheitsgefährdend.
WasserleitungenZeigen Ventile oder Verschraubungen Kalkspuren, ist wahrscheinlich auch die ganze Wasserleitung verkalkt. Dann fließt nicht nur weniger Wasser, sondern es besteht auch die Gefahr eines Wasserrohrbruchs, sollte die Leitung zusätzlich verrostet sein. Ebenso müssen Bleileitungen ausgetauscht werden, falls dies noch nicht geschehen ist.
Veraltete ElektroinstallationenDabei sollte geprüft werden, ob genug Schaltkreise verbaut wurden und ein FI-Schalter vorhanden ist.
ChemikalienIn alten Häusern wurde noch mit Holzschutzmitteln gearbeitet, die heute als gesundheitsschädlich gelten. Können diese nicht entfernt werden, ist eine regelmäßige gründliche Lüftung der Räume unerlässlich.
Tabelle: Übersicht über Sanierungsmaßnahmen am alten Haus

Welche Häuser müssen saniert werden?

Jeder Altbau hat seine eigenen Schwachstellen. Welche das sind, können Sie im Voraus anhand des Baujahres oder Haustyps erkennen und dementsprechend einen Schwerpunkt bei der Altbausanierung legen.

Fachwerkhäuser

Überprüfen Sie hier zwingend den Zustand der Holzbalken. Beispielsweise kann eine Innendämmung sinnvoll sein, um die energetische Bilanz zu erhöhen. Hier ist eine geschulte Fachfirma gefragt.

Häuser ab Ende des 19. Jahrhunderts

Die Problemfelder sind hier Rohr- und Stromleitungen sowie Fenster. Rechnen Sie mit hohen Sanierungskosten, falls das Gebäude unter Denkmalschutz steht. Umbaumaßnahmen müssen dann meist mit der Denkmalbehörde abgesprochen werden. Dafür gibt es steuerliche Vorteile.

Häuser ab 1950

Diese Häuser sind häufig aus Bauschutt oder recyceltem Material gebaut. Achten Sie deshalb auf Asbest und lassen Sie die Wasserrohre auf Blei testen. Ein Schallschutz oder eine Isolierung sind bei Häusern aus dieser Zeit selten vorhanden. Zudem sind die Wände meist sehr dünn, sodass dadurch viel Energie nach außen verloren geht. Auch Balkone wurden in der Nachkriegsepoche meist in den Wohnraum integriert. Die Bodenplatten sind hier meist nicht gedämmt.

Warum muss ein Haus überhaupt saniert werden?

Je älter Bestandsimmobilien sind, desto größer ist der Sanierungsbedarf. Das liegt nicht nur daran, dass mit der Zeit durch Witterung und Abnutzung der Materialien Schäden an der Immobilie entstehen können. Die Art und Weise wie gebaut wird, entwickelt sich stetig weiter, sodass nach heutigem Kenntnisstand auch gesundheitsgefährdende Baustoffe verarbeitet wurden.

Wichtig ist es zuerst einmal, statisch-konstruktive Mängel zu beseitigen, also Risse oder Feuchtigkeit in den Wänden oder dem Fundament. Möchten Sie die Raumaufteilung ändern, sollten Sie dies ebenfalls noch vor dem Einzug in Ihr neues Heim erledigen lassen – genauso wie die Entfernung von Asbest oder giftigen Holzschutzmitteln. Auch die Elektrik und die Wasserleitungen sollten nach dem Kauf erneuert werden. Alle anderen Sanierungen können Sie nach und nach durchführen lassen, wenn Sie bereits im Haus wohnen.

Wie wird die Sanierung finanziert?

Wenn Sie selbst ein Haus sanieren wollen, ist es ratsam, sich von einem Spezialisten für Baufinanzierung genau beraten zu lassen. Die Expertinnen und Experten schauen sich Ihre Situation genau an und beraten Sie allumfassend zu den verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten. In der Regel haben Sie 3 Optionen:

  1. Modernisierungskredit: Ein Modernisierungskredit ist zweckgebunden. Daher bietet er meist günstigere Zinsen an als ein ungebundener Ratenkredit. Die durchgeführten Maßnahmen sollten immer mit einer Wertsteigerung der Immobilie einhergehen.
  2. Bausparvertrag: Ein Bausparvertrag ist in seiner Flexibilität unschlagbar. Sie können ihn bereits heute für zukünftige Investitionen abschließen. Benötigen Sie das Geld sofort, ist auch das möglich. Sollte Sie das Geld in einigen Jahren doch nicht mehr für eine Altbausanierung benötigen, weil Sie beispielsweise geerbt haben, können Sie damit auch einfach eine andere wohnbauliche Investition tätigen.
  3. Ratenkredit: Ungebundene Ratenkredite eigenen sich meist nur für kleinere Beträge. Die Zinsen sind im Vergleich zu einem Wohnkredit oder Sanierungskredit nämlich deutlich höher. Dafür haben Sie das Geld zur freien Verfügung.

Die Kosten für Handwerker können Sie nach einer Sanierung steuerlich geltend machen. Bis zu 20 Prozent der Arbeitskosten sind möglich, die Obergrenze hat das Finanzamt bei 1200 Euro gelegt.

Welche Förderung gibt es für eine Altbausanierung?

Bestimmte Bestandteile Ihrer geplanten Altbausanierung werden durch staatliche Förderungen unterstützt. Zwei mögliche Quellen dafür sind die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Sie können sich dabei entweder für ein zinsgünstiges Darlehen oder einen Zuschuss für Ihre Altbausanierung entscheiden.

Die Förderungsdarlehen der KfW

Die KfW bietet zum Beispiel über ihr Programm 261 einen zinsgünstigen Kredit mit Tilgungszuschuss an. Damit wird unter anderem gefördert:

  • Komplettsanierung zum Effizienzhaus
  • Umwidmung von einem Nichtwohngebäude (Büro) in ein Wohngebäude

Für die KfW steht die Steigerung der Energieeffizienz im Mittelpunkt. Sie müssen deshalb im Vorfeld einen Energieberater konsultieren, der Ihnen zeigt, welche Maßnahmen bei Ihrer Immobilie sinnvoll sind.

Heizungsanlage erneuern mithilfe des BAFA

Das BAFA unterstützt ebenfalls bei energieeffizienten Einzelmaßnahmen. Folgende Umbaumaßnahmen werden gefördert:

  • Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle (u. a. Fenster, Türen,  Außendämmung)
  • Anlagentechnik zur Erhöhung der Energieeffizienz
  • Anlagen zur Wärmeerzeugung

Unsere Tabelle zeigt Ihnen, welche Maßnahmen sich im Einzelnen durch welches Programm fördern lässt.

BereichMaßnahmeFörderprogramm
AlarmanlagenEinbruchschutz erhöhenKfW-Programm 159: Altersgerecht umbauen
AssistenzsystemeEinbruchschutz erhöhen, z.B. durch Gegensprechanlagen, BewegungsmelderKfW-Programm 159: Altersgerecht umbauen
BaunebenkostenFinanzielle UnterstützungKfW-Programm 261: Wohngebäude- Kredit
Beratungs-, Planungs- und BaubegleitungsleistungenFinanzielle UnterstützungKfW-Programm 261: Wohngebäude- Kredit
Fenster: SicherheitSicherheitssysteme nachrüstenKfW-Programm 159: Altersgerecht umbauen
Fenster: ModernitätModerne Fenster einbauenKfW-Programm 261: Wohngebäude- Kredit
HeizungAustausch gegen BiomasseanlagenKfW-Programm 261: Wohngebäude- Kredit- Ergänzungskredit; BAFA-Zuschuss
HeizungHeizungsanlagen allgemein erneuernKfW-Programm 261: Wohngebäude- Kredit
HeizungHeizungsanlagen, die vor dem 01.01.2009 installiert wurden, speziell auf erneuerbare Energien umstellenKfW-Programm 261: Wohngebäude- Kredit
HeizungKraft-Wärme-Kopplungs-AnlagenBAFA-Zuschuss
HeizungSolarthermie-AnlagenBAFA-Zuschuss; KfW-Programm 261: Wohngebäude- Kredit - Ergänzungskredit
HeizungWärmepumpenBAFA-Zuschuss; KfW-Programm 261: Wohngebäude- Kredit - Ergänzungskredit
Kauf von saniertem WohnraumFinanzielle UnterstützungKfW-Programm 261: Wohngebäude- Kredit - Ergänzungskredit
TreppenlifteÜberwindung von Treppen und StufenKfW-Programm 159: Altersgerecht umbauen
Nachrüstsysteme für TürenEinbruchschutz erhöhenKfW-Programm 159: Altersgerecht umbauen
WärmedämmungDachdämmungKfW-Programm 261: Wohngebäude- Kredit
WärmedämmungGeschossdeckenKfW-Programm 261: Wohngebäude- Kredit
WärmedämmungKellerdämmungKfW-Programm 261: Wohngebäude- Kredit
WärmedämmungWanddämmungKfW-Programm 261: Wohngebäude- Kredit
Tabelle: Maßnahmen und Förderprogramme.

Was muss ich beachten, wenn ich ein Haus saniere?

Eine Altbausanierung kann sehr herausfordernd sein. Mit diesen Tipps gelingt die Altbausanierung.

  • Denkmalschutz beachten: Wenn Ihr Altbau unter Denkmalschutz steht, müssen Sie die historische Bausubstanz erhalten und sich an die Vorgaben der zuständigen Behörde halten. Manchmal kann sich der Denkmalschutz lediglich auf einen Aspekt begrenzen. Dann haben Sie beim Rest der Immobilie freie Hand.
  • Energieberater zu Hilfe holen: Holen Sie sich fachkundigen Rat von einem Experten. Ein Energieberater kann Ihnen genau sagen, welche energetischen Maßnahmen bei Ihrer Altbausanierung notwendig und sinnvoll sind. Die Kosten für eine Energieberatung belaufen sich zwischen 400 € und 1.000 €. Den finanziellen Aufwand können Sie sich aber durch staatliche Förderungen von der KfW von bis zu 50 % finanzieren lassen. Den passenden Energieberater finden Sie über Ihre Verbraucherzentrale.
  • Zuerst Gebäudehülle dämmen, dann Fenster austauschen: Bei einer Altbausanierung dämmen Sie in der Regel Außenwände, Dach, Decke und tauschen die Fenster aus. Wenn Sie sich entscheiden, nur einzelne Maßnahmen zu ergreifen, sollten Sie zunächst immer die Gebäudehülle dämmen, bevor Sie die Fenster austauschen. Sind nur die Fenster dicht, kann es zu einer unerwünschten Erhöhung der Luftfeuchtigkeit kommen. Und da sich durch die fehlende Dämmung an der Außenwand kalte Oberflächen bilden, erhöht sich das Schimmelrisiko.
  • Überblick über den Ist-Zustand machen: Vor dem Immobilienkauf sollten Sie in Erfahrung bringen, wann die wichtigsten Bestandteile im Altbau zuletzt saniert wurden und wann eine Sanierung wieder ansteht. So können Sie Ihre Sanierungsmaßnahmen zielgerichtet angehen. Die folgende Grafik zeigt, in welchen Abständen Sie einzelne Maßnahmen ergreifen sollten:
modernisierung-infografik
Grafik: Modernisierungsintervalle und -kosten

Was ist der Unterschied zwischen einer Sanierung, einer Modernisierung und einer Renovierung?

Die 3 Begriffe Sanierung, Renovierung und Modernisierung werden in der Praxis oft als Synonym verwendet. Dennoch stellen wir hier die kleinen Unterschiede heraus:

  • Sanierung: Bei einer Sanierung geht es um die Werterhaltung der Bausubstanz. Sie ist etwas umfangreicher als eine bloße Instandsetzung. Meist ist eine Modernisierung damit verbunden.
  • Renovierung: Bei einer Renovierung geht es um sogenannte „Schönheitsreparaturen“. Der ursprüngliche Zustand, verursacht durch die tägliche Abnutzung, soll mit einer Renovierung wiederhergestellt werden.
  • Modernisierung: Als Modernisierung werden Umbaumaßnahmen beschrieben, die zu einer energetischen Verbesserung führen. Die Wohnverhältnisse werden damit nachhaltig verbessert.

Die Übergänge zwischen den Begriffen sind fließend. So ist eine Sanierung immer auch mit einer Modernisierung verbunden, da auch die Baumaterialien und Anforderungen an die Immobilien mit der Zeit angepasst werden.

Wie viel Geld lässt sich durch eine Altbausanierung einsparen?

Laut Bundesregierung lassen sich durch eine energetische Sanierung im Altbau bis zu 80 % des Energiebedarfs eines Hauses einsparen. Das ist gut für die Umwelt und spart Geld.

Eine Fassadensanierung und eine neue Heizungsanlage stehen bei einer Altbausanierung meist im Vordergrund, weil mit ihnen die größten Sparpotenziale verbunden sind. Angaben der DEKRA zufolge können sie dabei folgende Kosten sparen:

  • Moderner Brennkessel: Einsparung von 25 % jährlich im Vergleich zu einer alten Ölheizung.
  • Neue Fassadendämmung: Reduktion der Heizkosten um jährlich 12,9 %.

Durch die Energieeinsparungen können sich die Ausgaben für eine energetische Altbausanierung nach 5 bis 10 Jahren bereits amortisieren.

Wie mache ich eine Sanierung? Wer hilft mir?

Architekten bauen nicht nur neue Häuser, sie sind auch behilflich, wenn es darum geht, ein altes Haus zu saniern. Ein Architekt kann das komplette Planungsprogramm übernehmen:

  • Kostenkalkulation,
  • Zeitplan 
  • Entwürfe
  • Bauanträge
  • Ausführungspläne

Zudem kann er bereits bei der Besichtigung Angaben zum möglichen Sanierungsaufwand machen. Durch einen Architekten entstehen zwar zusätzliche Kosten. Sie können jedoch auch ein Budget vorgeben und schauen dann gemeinsam, was möglich ist.

 

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