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Bewertungszahl: Was bedeutet sie?

Bewertungszahl Bausparvertrag
bettina-martins-bruenslow
Bettina Martins-Brünslow
2 Min.
07.12.2023
Das Wichtigste in Kürze
  • Die Bewertungszahl legt die Reihenfolge der Auszahlung eines Bausparvertrags fest.
  • Sie kann durch höhere Sparleistungen schneller erreicht werden.
  • Ist die von der Bausparkasse definierte Bewertungszahl erreicht, werden Sie von der Bausparkasse benachrichtigt.

Was ist die Bewertungszahl beim Bausparvertrag?

Die Bewertungszahl ist eine Punktzahl, die erreicht werden muss, damit der Bausparvertrag zuteilungsreif ist. Die Punktzahl ist von Bausparkasse zu Bausparkasse unterschiedlich. Mit der Bewertungszahl wird unter den Bausparern auch eine Reihenfolge zur Auszahlung der Bausparsumme festgelegt. Sie ist damit auch eine Art Nummernzettel. Ist die von der Bausparkasse definierte Bewertungszahl erreicht, gelangt der Bausparvertrag in die Zuteilung. Sie entscheiden sich nun, ob Sie das Darlehen in Anspruch nehmen wollen oder das angesparte Guthaben ausgezahlt werden soll. 

Wie wird die Bewertungszahl berechnet?

Die Berechnung der Bewertungszahl erfolgt nach unterschiedlichen Kriterien. Bei den meisten Bausparkassen spielen eine Rolle:

  • Höhe des Bausparguthabens
  • Regelmäßigkeit der Einzahlungen
  • Bewertungszahlfaktor (abhängig vom gewählten Tarif)
  • Höhe der Guthabenzinsen
  • Höhe der Bausparsumme

Vereinfacht ausgedrückt, gilt: „Zeit mal Geld". Die Kriterien werden von den Bausparkassen unterschiedlich gewichtet. Wie die Bewertungszahl von Ihrer Bausparkasse berechnet wird, erfahren Sie in den Allgemeinen Bausparbedingungen (ABB) Ihrer Bausparkasse, meist unter § 4.

Wo steht die Bewertungszahl?

Die Bewertungszahl steht in der Regel auf Ihrem Kontoauszug, den Sie einmal jährlich erhalten. Sollten Sie einen Onlinezugang nutzen, werden Sie auch dort fündig. Sollten Sie innerhalb eines Jahres einen aktuellen Stand haben wollen, ist ein Anruf bei Ihrer Bausparkasse möglich, um die Bewertungszahl Ihres Bausparvertrags in Erfahrung zu bringen.

Kann ich die Bewertungszahl beeinflussen?

Möchten Sie schon bald auf Ihr Guthaben zugreifen oder etwas eher als ursprünglich geplant in die Darlehensphase starten, können Sie die Bewertungszahl auch beeinflussen:

  • Erhöhen Sie die Sparrate: Mit einer höheren Sparrate und einem damit verbundenen schneller wachsenden Guthaben, verbessern Sie Ihre Bewertungszahl für den Bausparvertrag.
  • Zahlen Sie regelmäßig ein: Ein Bausparvertrag, in den regelmäßig eingezahlt wurde, wird früher zuteilungsreif als ein Bausparvertrag, bei dem Zahlungspausen eingelegt wurden.

Bereits beim Abschluss eines Bausparvertrags erhalten Sie meist ein Zuteilungsquartal. Das bedeutet: Zahlen Sie regelmäßig in Ihren Bausparvertrag ein und behalten Sie die Einzahlungen auch in der Höhe bei, kommt der Bausparvertrag auch in dem zu Beginn zugewiesenen Quartal in die Zuteilung. Voraussetzung ist, dass die notwenidge Bewertungszahl erreicht wird.

Wie hoch sollte die Bewertungszahl sein?

Wie hoch die Bewertungszahl sein sollte damit ein Bausparvertrag zuteilungsreif ist, ist nicht einheitlich geregelt. Bei einigen Bausparkassen reicht eine Bewertungszahl von 44. Zum Teil ist das auch vom Bausparvertrag und den gewählten Tarif abhängig. Gesicherte Antworten erhalten Sie mit einem Anruf bei Ihrer Bausparkasse.

Was tun, wenn die Bewertungszahl meines Bausparvertrags erreicht ist?

Hat Ihr Bausparvertrag eine bestimmte Bewertungszahl erreicht, erhalten Sie von Ihrer Bausparkasse eine Mitteilung. Ihr Bausparvertrag ist nun zuteilungsreif. Das bedeutet, dass Sie über die Bausparkasse nun ein Darlehen in Anspruch nehmen können. Sie haben nun allerdings auch die Möglichkeit, sich das angesparte Guthaben auszahlen zu lassen, um es beispielsweise für eine Renovierung Ihrer Immobilie zu nutzen oder es als Eigenkapital in Ihre Baufinanzierung zu integrieren.

Kann eine Finanzierungslücke entstehen, wenn zu viele Bausparer an ihr Geld wollen?

In einzelnen Medien wird immer wieder davor gewarnt, dass der Zeitpunkt der Zuteilung nicht eingehalten werden kann, wenn zu viele Bausparer gleichzeitig an ihr Geld wollen. Grundsätzlich ist das nicht auszuschließen, allerdings kam das seit den 1980er Jahren nicht mehr vor. Dazu muss man folgendes wissen: Das Grundprinzip eines Bausparvertrags ist, dass viele Menschen durch regelmäßige Einzahlungen in einen Topf einen finanziellen Puffer schaffen. In einem Jahr benötigen 3 Leute daraus einen Kredit, im nächsten Jahr 5 , in den daraufolgenden Jahren wieder ein Teil und so weiter. Benötigt jetzt allerdings ein Großteil des Sparkollektivs zum selben Zeitpunkt Geld aus dem Topf, könnten die Spareinlagen schnell aufgebraucht werden. Nun würde die Bewertungszahl ins Spiel kommen. Die mit der höchsten Bewertungszahl werden zuerst ausgezahlt, dann die nächsten und so weiter. Wer in dieser Auszahlungsperiode nicht an der Reihe ist, muss auf die nächste warten, meist 3 Monate später. Soweit die Theorie. 

In der Praxis stellen die Bausparkassen eine Liquidität sicher. In der Regel sind die Zuteilungstermine absehbar. Im unwahrscheinlichen Fall, dass das Geld mal nicht ausreichen sollte, gibt es verschiedene Sicherungsinstrumente, auf die eine Bausparkasse zurückgreifen kann, um eine Liquidität sicher zu stellen. Eine Finanzierungslücke bei einer bauspargestützten Finanzierung ist daher eher unwahrscheinlich.

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