Bei einer Sondertilgung zahlen Sie neben Ihrer monatlichen Rate einen bestimmten Betrag auf Ihr Darlehenskonto ein. Eine Sondertilgung ist also eine außerplanmäßige Zahlung Ihres Kredits. Die Vorteile von Sondertilgungen liegen auf der Hand:
Bei den meisten Banken können Sie einmal im Jahr eine kostenlose Sondertilgung Ihrer Baufinanzierung vornehmen. Die Höhe der Sondertilgungen wird prozentual von der Nettodarlehenssumme festgelegt. Die Höhe der Restschuld spielt dabei folglich keine Rolle. Kostenlose Sondertilgungen liegen meist bei fünf Prozent. Schließen Sie also einen Immobilienkredit über 280.000 Euro ab, können Sie in der Regel bis zu 14.000 Euro jährlich kostenlos sondertilgen. Da der Bank durch die Sondertilgungen Zinsen entgehen, können ab einer bestimmten Summe auch Gebühren anfallen, um den Zinsverlust auszugleichen. Häufig wird auch ein höherer Sollzins für Ihr Darlehen veranschlagt, wenn Sie Sondertilgungen mit der Bank vereinbaren. Genaueres zu Ihren Konditionen entnehmen Sie Ihrem Darlehensvertrag. Da Sie keinen gesetzlichen Anspruch auf Sondertilgungen haben, handeln Sie mit der Bank die individuellen Konditionen aus.
Planen Sie Sondertilgungsoptionen für Ihren Darlehensvertrag, haben Sie zwei Möglichkeiten:
Schließen Sie ein variables Darlehen ab, können Sie jederzeit Sondertilgungen vornehmen. Da sind Sie frei in Ihrer Entscheidung. Möchten Sie Ihr Darlehen allerdings vollständig tilgen, gibt es eine Kündigungsfrist von drei Monaten.
Sie haben keine Sondertilgungsoption in Ihrem Darlehensvertrag vereinbart, möchten dies jedoch gerne nachholen? Nach zehn Jahren haben Sie immer das Recht, Ihre bisherige Baufinanzierung ohne Vorfälligkeitsentschädigung zu kündigen – unabhängig von der Zinsbindung, die Sie vereinbart haben. Hier beträgt die Kündigungsfrist sechs Monate. Da Sondertilgungsoptionen in einem Vertrag häufig mit einem höheren Sollzins verbunden sind, rechnen Sie einmal durch, wie viel Geld Sie jährlich überhaupt zur Seite legen können. Die Zinsersparnis sollte dabei höher sein, als die Kosten, die durch den höheren Sollzins verursacht werden.