wie finde ich die beste hausbaufirma

Wie finde ich die beste Hausbaufirma?

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Welches Bauunternehmen am besten zu den eigenen Plänen passt, findet man nur mit gründlichem Vergleichen heraus. So weit so einfach. Bis aber die Entscheidung getroffen ist, kann es ziemlich viel Zeit und Nerven kosten. Redakteurin Susanne hat bei der Recherche eine Abkürzung gefunden und sich mit einem Bauvermittler unterhalten, der Tipps für die Anbietersuche gibt.

„Wie habt ihr die beste Hausbaufirma gefunden?“ Auf diese Frage habe ich verschiedene Antworten gehört. Ein Kollege erzählte, dass er keine Wahl hatte – mit dem Grundstückskauf war er an einen Baupartner gebunden. Zum Glück ist alles gut gelaufen, und deshalb wollte er im Nachhinein nicht mehr herausfinden, ob das so ganz rechtmäßig war. Eine Bekannte hat den Empfehlungen von Freunden vertraut und jemand anders hat sich „dumm und dusselig recherchiert“, bis das passende Bauunternehmen gefunden war. Fest steht: Die Wahl der richtigen Hausbaufirma ist alles andere als trivial, wortwörtlich steht und fällt damit das eigene Heim.

Was macht ein Bauvermittler – und wie viel kostet das?

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Mit Freude dabei: Carsten Trumpf von Neubaumakler24 hat Spaß daran, das passende Bauunternehmen zu suchen

Bei meinen Nachforschungen bin ich auch auf Neubaumakler24 gestoßen. Das Konzept: Der Neubaumakler vermittelt Baupartner oder Hausanbieter, die als Generalunternehmer den kompletten Bau durchführen. Er hilft Bauwilligen also bei der Suche nach der besten Hausbaufirma. Allerdings sind Bauunternehmen schnell zu finden: im Netz, auf Messen, im Bekanntenkreis. Warum sollte man also jemanden engagieren, der den Kontakt herstellt? Und wie viel kostet das dann extra? Um diese Fragen zu klären, habe ich mich mit Carsten Trumpf unterhalten, dem Geschäftsführer von Neubaumakler24.

Hausgemacht: Herr Trumpf, wie gehe ich denn die Suche nach dem passenden Bauunternehmen an?

Carsten Trumpf: Welche Hausbaufirma für das individuelle Vorhaben die beste ist, findet man nur so heraus: gründlich recherchieren und Angebote vergleichen. Das klingt so einleuchtend wie langweilig. Fängt man aber erstmal mit der Recherche an, kann die Langeweile schnell einem Gefühl der Überforderung weichen. Oder zumindest einem Overload an Informationen – denn schnell sind zig Hausbaukataloge gesammelt und mindestens genauso viele Bookmarks auf Internetseiten gesetzt. Bis alles gesichtet ist, verschiedene Bauunternehmen kontaktiert und verglichen sind und alles durchgerechnet ist, kann es im Schnitt schon mal über 200 Stunden dauern. Wohlgemerkt: Feierabend- und Wochenendstunden.

Hausgemacht: Wieso ist es so aufwändig, die Angebote der Baufirmen zu vergleichen?

Carsten Trumpf: Ohne fremde Hilfe muss man sich beim ersten Mal ziemlich reinfuchsen – die Vergleichbarkeit ist tatsächlich schwer herzustellen. Einige Hausbaufirmen geben zum Beispiel eine Küche dazu, andere schenken einem das Carport, wenn man mit ihnen baut. Das hört sich erst einmal verlockend an. Aber die Kosten dafür sind woanders versteckt, und für welche Wünsche – oder auch notwendige Arbeiten – man zusätzlich zahlen muss, ist für den Laien nicht ohne weiteres erkennbar. Hier gilt es, die Leistungsbeschreibung darauf abzuklopfen, was eben nicht drinsteht. Das ist mühsam, wenn man nicht über die entsprechende Erfahrung oder Ausbildung verfügt.

Hausgemacht: Und was machen Sie als Bauvermittler oder Neubaumakler?

Carsten Trumpf: Wir helfen den zukünftigen Bauherren dabei, schnell die individuell beste Hausbaufirma zu finden, die die Wünsche bestmöglich, im finanziellen Rahmen und zuverlässig realisiert. Dafür sichten wir die Angebote und gleichen sie mit den Vorstellungen und den Rahmenbedingungen ab. Wir machen alles maximal transparent, damit sich die Interessenten mit umfassendem Wissen für ein bestimmtes Bauunternehmen und dessen Leistungen entscheiden können. Immer noch wählen viele nur nach „hübsch“ aus. Aber es ist nicht egal, was sie kaufen – denn die Bauweise, die Heiztechnik oder der Energie-Standard haben Auswirkungen auf das Wohnen und auf zukünftige Kosten. Außerdem sparen wir den Bauherren viel Zeit: Die passende Hausbaufirma finden wir meistens innerhalb von vier Wochen.

Ein Angebot kann schnell mal um ein Drittel teurer werden, wenn alle versteckten Kosten mit drin sind.

Carsten Trumpf, Geschäftsführer Neubaumakler24

Hausgemacht: Es gibt doch auch Informationstage in Musterhausparks, bei denen man die Häuser ansehen und im direkten Gespräch Fragen klären kann. Ist das nicht eine gute Alternative zu Katalogen?

Carsten Trumpf: Nicht wirklich. Denn aus einer anderen Perspektive sieht die Situation so aus: Die Vertreter der Baufirmen vor Ort beraten nicht neutral, sondern ganz im Sinne ihres Unternehmens. Sie trommeln für ihr ganz spezielles Angebot und versuchen, es zu verkaufen. In der Regel weisen sie deshalb nicht explizit darauf hin, wo Wunsch und Angebot auseinanderklaffen oder was alles noch extra berechnet werden müsste. Immer wieder treffe ich auf Interessenten, die nach so einem Informationsmarathon noch verwirrter waren als vorher. Sie haben sich fünf Mal hintereinander angehört, warum sie jetzt wirklich die eine beste Hausbaufirma gefunden haben.

Hausgemacht: Was sind denn Beispiele für diese versteckten Kosten?

Carsten Trumpf: Bei Fertighausanbietern sind oft keine Erdarbeiten mit drin, die Bodenplatte muss extra angefragt werden. Manchmal muss sich hier auch der Bauherr selbst um die Baugenehmigung kümmern. Größere Kostenverursacher sind auch Schornstein, Klinker oder Lüftungsanlagen – in einigen Kalkulationen sind diese Dinge inklusive, bei anderen kommen die Kosten hinzu. Neben den notwendigen Posten muss die Leistungsbeschreibung auch auf die individuellen Wünsche abgeklopft werden: Müssen Fußbodenheizung, bodengleiche Duschen, elektrische Rollläden extra gezahlt werden? So kann ein Angebot, das mit 180.000 Euro abgegeben wurde, schnell mal auf 260.000 Euro wachsen.

Wir bringen angehende Bauherren und das passende Bauunternehmen zusammen. Dabei beraten wir neutral und empfehlen nichts: Unsere Kunden treffen die Entscheidung selbst.

Carsten Trumpf, Geschäftsführer Neubaumakler24

Hausgemacht: Sie sagen, Sie finden die Hausbaufirma, die am besten passt, in vier Wochen. Was macht Sie so schnell?

Carsten Trumpf: Unsere jahrzehntelange Erfahrung im Neubau. Wir wissen, welche Fragen beantwortet werden müssen und erstellen eine Matrix mit rund 80 Punkten, die wir dann für eine Auswahl von in Frage kommenden Bauunternehmen ausfüllen. So haben wir schonmal eine Übersicht, mit der die Kunden die Angebote gegeneinander abwägen können. Außerdem kennen wir oft vorige Projekte und wissen, wie die Firma arbeitet.  Durch unser Netzwerk kommen wir auch schneller an Informationen zur wirtschaftlichen Lage der Hausbaufirma oder zur Anzahl der parallelen Baustellen des Bauleiters – denn das kann sich auf dessen Erreichbarkeit auswirken.

Hausgemacht: Was sind Ihre wichtigsten Tipps für Leute, die zum ersten Mal ein Haus bauen?

Carsten Trumpf: Achtet darauf, dass die Baukosten nicht aus dem Ruder laufen! Denn es ist völlig normal, dass die Wünsche mit der Zeit wachsen, die Terrasse doch überdacht sein soll oder ein Kamin schön wäre. Aber das alles kostet extra, und die Baufinanzierung sollte nur im Notfall noch einmal angepasst werden. Und: Bringt am besten einen zeitlichen Puffer von mindestens vier bis acht Wochen mit. Denn ein Neubau, der ein halbes oder dreiviertel Jahr dauert, sofern alles glatt läuft, kann sich leicht verzögern. Mein dritter Tipp ist, sich einen Baugutachter dazu zu nehmen, der den Bau begleitet und beurteilen kann, ob alles wie vereinbart und in entsprechender Qualität ausgeführt wird.

Hausgemacht: Möchten Sie zum Schluss noch was loswerden?

Carsten Trumpf: Ja, eigentlich ganz viel, zum Beispiel, dass wir auch Architekten haben, die das individuelle Haus planen, dass wir deutschlandweit vertreten sind und dass alle unsere Leistungen für den Bauherren kostenfrei sind. Und dass wir neutral beraten, ohne irgendwas zu empfehlen. Insofern sind wir eigentlich genau wie Dr. Klein: Mit einem großen Marktüberblick machen wir transparent, welche Lösung die beste für den Einzelfall sein könnte und vermitteln dann die Partner – in unserem Fall Hausbaufirmen oder Fertighausanbieter und keine Banken. Und wenn ein Vertrag zustande kommt, erhalten wir die Provision vom Unternehmen, das sich die Akquisekosten gespart hat, nicht vom Kunden.


Wie viel darf mein Haus kosten?


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