Hypothekenzinsen Februar 2020

Coronavirus grassiert, Bauzinsen sinken

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Mehr als acht Jahre expansive Geldpolitik haben nicht nur für immer neue Tiefstände der Zinsen gesorgt, sondern auch für eine begrenzte Handlungsfähigkeit der EZB im Falle einer erneuten Krise. Könnte der Coronavirus eine solche Krise auslösen? Und wenn ja, was wären die Folgen? Das beantworten wir im aktuellen Zinskommentar.

Unter Mario Draghi hat die europäische Notenbank nahezu ihren gesamten Instrumentenkasten geplündert: Der Leitzins liegt bei null Prozent, der „Strafzins“ für Banken bei -0,5 Prozent und die EZB hält Staatsanleihen und weitere Wertpapiere im Volumen von fast 3 Billionen Euro. Sollte es jetzt zu einer Rezession kommen, hätten die Notenbanker daher nur noch beschränkte Möglichkeiten, sich gegen die Krise zu stemmen.

Das Coronavirus trifft die Weltwirtschaft daher in einem äußerst sensiblen Moment. Das Virus hat mehr als 76.000 Menschen infiziert, über 2.200 davon sind an den Folgen der Infektion gestorben. Die chinesische Wirtschaft leidet massiv unter den Folgen der Krankheit: „Die chinesische Zentralbank hat bereits interveniert und mehr als 270 Milliarden Euro in die Wirtschaft gepumpt“, erklärt Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender der Dr. Klein Privatkunden AG. „Ich erwarte dennoch einen Wachstumseinbruch der chinesischen Wirtschaft im 1. Quartal. Den offiziellen Zahlen der chinesischen Regierung traue ich nicht.“

Wie lange und wie stark sich das Virus ausbreiten und wie sehr es die globale Konjunktur bremsen wird, ist ungewiss. Reiseveranstalter und andere Firmen, die in und mit China Geschäfte betreiben, sind bereits jetzt betroffen. Und allein die potenziellen Risiken führen zu einer gewissen Unsicherheit auf den Märkten. Mehrere Notenbanken – darunter Japans Zentralbank, die amerikanische Fed und die europäische EZB – gaben bereits an, das Coronavirus und dessen Auswirkungen genau zu beobachten und gegebenenfalls zu reagieren. „Wenn sich das Virus nicht nennenswert über China hinaus ausbreitet, wird es allerdings keinen nachhaltigen Effekt auf die Weltwirtschaft haben“, so die Einschätzung Neumanns.

Eine mehr oder weniger positive Auswirkung der aktuellen Unsicherheit: Die Bauzinsen werden im laufenden Jahr nicht wesentlich steigen. Die Unsicherheit durch das Coronavirus sorgt sogar vorübergehend für sinkende Zinsen. Der Bestzins für ein Darlehen mit zehn Jahren Zinsbindung fiel auf 0,51 Prozent und ist damit nicht mehr allzu weit vom absoluten Tiefstand (0,42 Prozent) entfernt. Die Kehrseite: Das alles zahlt auch auf weiter steigende Immobilienpreise ein.

Alle Details findet ihr im ausführlichen Zinskommentar vom Februar 2020 auf unserer Website.


Bauzinsen und der Coronavirus: Ist die Zinswende abgesagt?


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