0800 8833880
Mo–Fr 8 –18 Uhr

Zinsprognose 2024: Wie geht es weiter mit den Bauzinsen?

jens-foelsche
Jens Fölsche
4 Min.
07.03.2024
Das Wichtigste in Kürze
  • Die Bauzinsen­­­­­ werden sich in 2024 wahrscheinlich tendenziell seitwärts bewegen.
  • Die Top-Zinsen für Immobilienkredite liegen aktuell zwischen 3,35 und 3,71 % (07.03.2024).
  • Michael Neumann, Zinsexperte von Dr. Klein, erwartet in den nächsten 1 bis 2 Monaten eine Seitwärtsbewegung bei den Bauzinsen.
  • Steigende Bauzinsen wirken sich direkt auf die Höhe Ihrer monatlichen Rate und Ihrer Zinskosten aus.
  • Sprechen Sie uns an. Unsere Berater vor Ort nehmen sich Zeit für eine kompetente und umfassende Budgetberatung, geben Tipps für die Immobiliensuche und erstellen ein solides Finanzierungskonzept für Sie – ganz unverbindlich und kostenlos.

Wie ist die aktuelle Entwicklung der Bauzinsen?

Ein Blick auf die Zinsentwicklung zeigt: In den letzten Wochen haben sich die Bauzinsen kaum bewegt. Aktuell liegt der Topzins (Repräsentatives Beispiel, 07.03.2024)

  • für ein 5-jähriges Hypothekendarlehen bei 3,44 %
  • für ein 10-jähriges Hypothekendarlehen bei 3,35 %
  • für ein 15-jähriges Hypothekendarlehen bei 3,51 %
  • für ein 20-jähriges Hypothekendarlehen bei 3,6 %
  • für ein 30-jähriges Hypothekendarlehen bei 3,71%

Zum Vergleich: Im März 2023 lag der Topzins für ein 10-jähriges Hypothekendarlehen bei 3,69 %. Wurden die Zinsen auf 15 Jahre festgeschrieben, waren es zum selben Zeitpunkt 3,85 %. Bei den langfristigen Bauzinsen lag der Topzins für ein 20-jähriges Hypothekendarlehen bei 3,87 % und der Topzins für ein 30-jähriges Hypothekendarlehen lag bei 4,1 %.

Auf unserer Seite zur Zinsentwicklung finden Sie ein Zinschart zur Entwicklung der Bauzinsen. Hier können Sie die historische Entwicklung der Bauzinsen in den letzten 10 Jahren detailliert nachvollziehen.

Sprechen Sie uns an. Unsere Berater vor Ort nehmen sich Zeit für eine kompetente und umfassende Budgetberatung, geben Tipps für die Immobiliensuche und erstellen ein solides Finanzierungskonzept für Sie – ganz unverbindlich und kostenlos.

Zinsprognose von Dr. Klein: Steigen die Bauzinsen 2024 weiter?

Portrait: Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender von Dr. Klein

Die Bauzinsen werden 2024 voraussichtlich nicht weiter steigen, sondern sich eher seitwärts bewegen. Eine Zinsexplosion, wie wir sie 2022 gesehen haben, wird es also sehr wahrscheinlich 2024 nicht geben. Michael Neumann, Zinsexperte von Dr. Klein, rechnet damit, dass der Zins für ein 10-jähriges Immobiliendarlehen im Schnitt bei rund 3,5 % liegen wird und sich maximal zwischen 3 bis 4 % bewegen wird. „Dabei werden kleinere Ausschläge meines Erachtens eher nach unten als nach oben gehen“, sagt Michael Neumann.

Warum sind die Bauzinsen aktuell so hoch?

Die Gründe für die stark steigenden Bauzinsen sind vielfältig. Die wesentlichen Treiber dafür sind: 

  • Hohe Inflation im Euroraum: Sie zieht unter anderem die Zinsen für Bundesanleihen und Pfandbriefe in die Höhe. Dies wirkt sich direkt auf die Entwicklung der Bauzinsen aus. Denn wohin diese Anlagen tendieren, dahin entwickeln sich auch die Bauzinsen. 
     
  • Korrektur der Geldpolitik: Der Kapitalmarkt erwartet wegen der hohen Inflation im Euroraum eine straffere Geldpolitik seitens der EZB, also eine Erhöhung der Leitzinsen. Insofern sind die möglichen Leitzinserhöhungen der EZB bereits im Bauzins eingepreist. 
     
  • Ukraine-Krieg: Über die langfristigen Folgen des Krieges kann man gegenwärtig nur spekulieren. Doch bereits jetzt zeigen sich Lieferkettenprobleme. Öl, Gas, Holz-, Stahl und andere Baumaterialien werden knapper und teurer. Mit anderen Worten: Der Ukraine-Krieg befeuert die ohnehin hohe Inflation im Euroraum und somit steigen auch die Bauzinsen.

Daneben gibt es weitere äußere Einflussfaktoren, die den Zinsanstieg begünstigen. Dazu zählt beispielsweise die Geldpolitik der amerikanischen Notenbank (FED). Sie hat im Frühjahr ihre jahrelange Nullzinspolitik beendet und damit begonnen, den Leitzins anzuheben. Das hat in der Regel auch eine Sogwirkung auf die Bauzinsen – wenn auch mit einer Verzögerung.

Dazu kommt, dass die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) von den Banken einen höheren Kapitalpuffer verlangt, um Baukredite besser abzusichern. So müssen Banken mehr Eigenkapital für die Baufinanzierung zurücklegen. Diese Mehrkosten geben die Banken teilweise an ihre Kunden weiter und somit verteuern sich die Bauzinsen.

Werden die Bauzinsen bald wieder sinken?

Aktuell bewegen sich die Bauzinsen seitwärts innerhalb eines Zinskorridors von 3 bis 4 %.

Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die Bauzinsen 2024 auf das Zinsniveau von 2022 sinken. „Die absoluten Tiefstände bei den Bauzinsen liegen hinter uns“, meint Michael Neumann.

Die Niedrigzinsphase ist also vorbei und eine neue ist in absehbarer Zeit nahezu ausgeschlossen. Dazu müsste sich das Zinsumfeld und die „Weltlage“ auf den Kopf stellen. So sind beispielsweise schnelle Lösungen für die hohe Inflation im Euroraum und die Beendigung des Ukraine-Krieges nicht absehbar.

Warum ist eine Bauzinsprognose so schwierig?

Die Entwicklung der Bauzinsen hängt von vielen äußeren Einflussfaktoren ab, die oft auch miteinander zusammenhängen. Deren Ausgang ist zudem völlig offen. So gilt es beispielsweise, die Entscheidungen von FED und EZB zu antizipieren, die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland, Europa und Nordamerika zu berücksichtigen, geopolitische Auseinandersetzungen wie den Ukraine-Krieg einzuordnen.

Eine Bauzinsprognose ist also komplex und fehleranfällig. Insofern verwundert es nicht, dass niemand mit einem derart rasanten Zinsanstieg seit Jahresbeginn gerechnet hat. Die gute Nachricht lautet: Es gibt einige Orientierungspunkte für die äußeren Einflussfaktoren, um die zukünftige Zinsentwicklung besser einschätzen zu können. Dazu zählen beispielsweise: 

  • Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen: Steigen die Zinsen für die 10-jährien Bundesanleihen, steigen auch die Bauzinsen – und umgekehrt. 
     
  • EZB-Leitzins: Er hat zwar keinen unmittelbaren Einfluss auf die Entwicklung der Bauzinsen, kann aber als indirekter Faktor gewertet werden. Denn Banken erhöhen oder senken ihre Zinsen, wenn sie erwarten, dass die EZB den Leitzins verändern wird. 
     
  • Konjunktur: Die Wirtschaftsentwicklung im Euroraum beeinflusst die Geld- und Zinspolitik der EZB. Je schwächer die Wirtschaft, desto eher ist die EZB gewillt, die Leitzinsen zu senken, um die Wirtschaft zu stimulieren – und umgekehrt. 
     
  • Nachfrage nach Immobilien: Sinkt die Nachfrage nach Immobilienkrediten bzw. das Finanzierungsvolumen, passen Banken oft ihre Gewinnmargen an. Sie bieten also günstigere Zinskonditionen an, um das wichtige Geschäftsfeld zu stützen. 
     
  • Geldpolitik der FED: Die Entscheidungen der amerikanischen Notenbank haben durchaus eine Sogwirkung für die hiesigen Bauzinsen. Denn mit Ihren jüngsten Entscheidungen setzt sie die EZB unter Druck, ihre Nullzinspolitik zu beenden.

Kurzfristige Zinsprognose: der aktuelle Zinstrend

Ein Blick auf die Zinsentwicklung in den letzten Wochen zeigt: Die Baufinanzierungszinsen haben sich kaum verändert. Doch wie geht’s mit ihnen weiter? Eine Zinsrognose für die nächsten 1 bis 2 Monate finden Sie in unserem Zinskommentar März 2024.

  • Zinskommentar Februar 2024: kurz und kompakt

    Bauzins-Prognose: Kaum Bewegung
    Vorstand Michael Neumann erwartet in den nächsten 1 bis 2 Monaten eine Seitwärtsbewegung.

    Zinssitzung im März: Wie entscheidet die EZB? 
    Michael Neumann erwartet, dass die die EZB die Leitzinsen erstmals im dritten oder vierten Quartal 2024 senken wird.

  • Zinskommentar Januar 2024: kurz und kompakt

    Prognose: Kaum Bewegung
    Vorstand Michael Neumann erwartet in den nächsten 2 Monaten eine Seitwärtsbewegung.

    Leitzinsen: EZB legt erneut eine Zinspause ein 
    Die EZB verzichtet zum dritten Mal nacheinander auf eine Erhöhung der Leitzinsen.

    Zinsstruktur: (K)eine Frage der Zeit 
    Im vergangenen Jahr gab es das Phänomen der inversen Zinskurve. In den letzten Wochen haben sich die Verhältnisse etwas verschoben: So ist der Zins für fünf Jahre aktuell kaum noch teurer als für längere Festschreibungen.

  • Zinskommentar Dezember 2023: kurz und kompakt

    Prognose: Bauzinsen bleiben hoch
    Vorstand Michael Neumann erwartet für das kommende Jahr, dass sich der Korridor für eine 10-jährige Zinsfestschreibung zwischen 3 bis 4 Prozent bewegt.

    Geldpolitik: EZB belässt den Leitzins bei 4,5 Prozent
    Die EZB hält Kurs und legt zum zweiten Mal in Folge eine Zinspause ein.

    KfW: Unklare Förderkulisse
    Michael Neumann erwartet, dass die Bundesregierung auch bei KfW-Programmen den Rotstift ansetzt.

  • Lohnt sich der Hauskauf 2024?

    Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, in 2024 ein Haus bauen oder kaufen zu wollen, dann sagen wir: Überstürzen Sie nichts und rechnen Sie genau durch, ob Sie sich die höhere Monatsrate auch wirklich leisten können und wollen. Denn steigende Bauzinsen bedeuten auch höhere Finanzierungskosten.

    In den letzten Jahren haben sich die Immobilienpreise sehr dynamisch entwickelt. Starke Zuwächse gab es vor allem in den Großstädten, aber auch in deren Speckgürtel. Doch in 2022 hat sich der Immobilienmarkt vor dem Hintergrund steigender Bauzinsen teilweise zum Käufermarkt entwickelt.

    Michael Neumann erwartet, dass sich der Immobilienmarkt in 2024 stärker ausdifferenziert. So werden die Immobilienpreise in den Ballungsgebieten und im nahen Umland im Vergleich zu 2023 wahrscheinlich nur leicht sinken beziehungsweise stabil bleiben. „Im ländlichen Raum sollten sie dagegen stärker fallen“, meint Michael Neumann. Er hält einen Preisabfall von maximal 15 % auf dem Land für möglich. Unter dem Strich bedeutet das: Finden Sie in 2024 eine passende Immobilie, ist deren Kaufpreis gerechtfertigt und können Sie sich die Finanzierung auch nachhaltig leisten, dann schlagen Sie zu.

    Zinsprognose 2024: Anschlussfinanzierung jetzt aktiv werden?

    Im aktuellen Zinsumfeld empfehlen wir Ihnen, die Anschlussfinanzierung schnell voranzutreiben. „Sichern Sie sich eine lange Vertragslaufzeit von beispielsweise 15 Jahren oder länger. So zahlen Sie wahrscheinlich den Anschlusskredit komplett zurück und schließen zugleich das Zinsänderungsrisiko aus“, empfiehlt Michael Neumann.

    Dauert es länger, beispielsweise 2 Jahre, haben Sie die Möglichkeit, mit einem Forward-Darlehen gegen potenziell steigende Bauzinsen anzukämpfen. Es richtet sich also an Darlehensnehmer, die bereits jetzt ihre Anschlussfinanzierung planen wollen, obwohl die Zinsbindung erst in 2 bis 5,5 Jahren ausläuft. Der Clou: Mit einem Forward-Darlehen können Sie sich die aktuell günstigen Bauzinsen für die Zukunft sichern und erhalten somit Planungssicherheit für Ihren Anschlusskredit.

    Wie wirkt sich die Zinsprognose auf meine Baufinanzierung aus?

    Unsere Zinsprognose geht von gleichbleibenden Bauzinsen mit kleineren Schwankungen in der ersten Jahreshälfte aus. Würden die Bauzinsen stärker steigen, hätte das einen erheblichen Einfluss auf Ihre Finanzierung. Wir zeigen Ihnen anhand einer Beispielrechnung, wie sich ein erhöhter Zinssatz auf Ihre Finanzierungskosten auswirkt.

     Niedriger ZinssatzHöherer Zinssatz
    Effektivzins p.a.2,84 %3,76 %
    Monatsrate1.000 €1.187,50 €
    Zinszahlungen nach 15 Jahren86.925,54 €110.746,95 €
    Gesamtlaufzeit bei gleichen Konditionen31 Jahre und 4 Monate28 Jahre und 5 Monate
    Annahmen: Kaufpreis 300.000 €, Darlehenshöhe 250.000 €, Tilgung von 2 %, Zinsbindung 15 Jahre

    Wie Sie sehen, bedeutet ein höherer Zinssatz auch höhere Finanzierungskosten. So zahlen Sie zahlen beispielsweise eine deutlich höhere Monatsrate und mehr Zinsen an die Bank. In unserem Fall verteuert sich die Monatsrate um rund 190 € und die Zinsdifferenz beträgt rund 24.000 €. Es ist also wichtig, die Zinsprognose immer im Auge zu behalten, um sich die bestmöglichen Konditionen zu sichern.

    Wir empfehlen Ihnen, im aktuellen Zinsumfeld  eine möglichst lange Sollzinsbindung von 15 oder mehr Jahren zu wählen. Das schafft Planungssicherheit und zugleich reduzieren Sie das Zinsänderungsrisiko. 

    Nutzen Sie einfach unseren Hauskreditrechner, um sich einen Überblick zu verschaffen, wie sich verschiedene Sollzinsbindungen auf Ihre Baufinanzierung auswirkt. So entwickeln Sie ein Gefühl dafür, welche Sollzinsbindung am besten zu Ihnen passt.

    Immobilienfinanzierung: 5 Tipps im aktuellen Zinsumfeld

    Äußere Einflussfaktoren wie die Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine und die dazugehörigen Sanktionen, Lieferkettenprobleme und Rohstoffmangel sorgen weiterhin dafür, dass die Inflation im Euroraum hoch bleibt. Das lässt auch die Bauzinsen steigen. Daraus ergeben sich 5 Tipps für Ihre Immobilienfinanzierung:

    1. Kaufen lohnt sich, wenn der Preis für Ihre Immobilie passt
      Haben Sie eine passende Immobilie gefunden und steht die Finanzierung auf soliden Füßen, sollten Sie sich den Wunsch von den eigenen 4 Wänden in 2024 erfüllen. Denn langfristig gesehen werden die Immobilienpreise weiter steigen.
       
    2. Behalten Sie die Bauzinsentwicklung im Auge
      Nutzen Sie unser Zinschart, um sich einen Überblick zu verschaffen. Hier sind vor allem die letzten 6 Monate interessant. Sind die Bauzinsen günstig, lohnt sich ein Abschluss. Zeigt das Zinsbarometer ein hohes Zinsniveau, sollten Sie eventuell besser warten. Es sei denn, dass die langfristige Zinsprognose weitere Zinsanstiege vorsieht.
       
    3. Wählen Sie eine lange Sollzinsbindung und eine hohe Tilgung
      Damit reduzieren Sie die Zinskosten und die Restschuld. Zudem wirkt sich dies positiv auf die Konditionen der Anschlussfinanzierung aus. Sie sind also schneller schuldenfrei.
       
    4. Denken Sie an das Sonderkündigungsrecht
      Läuft Ihre Baufinanzierung bereits 10 Jahre, habe Sie die Möglichkeit, mit dem Sonderkündigungsrecht Ihre bestehende Finanzierung zu kündigen, ohne dass eine Vorfälligkeitsentschädigung anfällt.
       
    5. Stellen Sie die Weichen für eine günstige Anschlussfinanzierung
      Mit einem Forward-Darlehen reservieren Sie sich die aktuell günstigen Bauzinsen für die zweite Finanzierungsrunde.

    Vergessen Sie nicht: Sie können den Zinssatz Ihrer Baufinanzierung zum Teil selbst positiv beeinflussen, zum Beispiel durch entsprechendes Eigenkapital oder Eigenleistungen.

    Sie suchen weitere Tipps zum Thema Zinsen sparen und niedriger Zinssatz? Dann empfehlen wir Ihnen unseren Artikel „Zinsen sparen bei der Baufinanzierung“, wo wir Ihnen 10 praktische Tipps an die Hand geben – kurz und prägnant.

    Baufinanzierung zu günstigen Konditionen

    Nutzen Sie unser Angebot aus über 550 Spezialisten für Baufinanzierung und lassen Sie sich beraten.

    Jetzt Finanzierungsvorschläge anfordernunverbindlich und kostenlos
    Beraterin Dr. Klein
    Sie wünschen eine kostenlose, unverbindliche Beratung?