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Zinsprognose 2024: Wie geht es weiter mit den Bauzinsen?

jens-foelsche
Jens Fölsche
4 Min.
18.07.2024
Das Wichtigste in Kürze
  • Die Bauzinsen­­­­­ werden sich im 2. Halbjahr 2024 wahrscheinlich tendenziell seitwärts bewegen.
  • Die Top-Zinsen für Immobilienkredite liegen aktuell zwischen 3,37 und 3,93 % (18.07.2024).
  • Michael Neumann, Zinsexperte von Dr. Klein, erwartet in den nächsten 1 bis 2 Monaten eine Seitwärtsbewegung bei den Bauzinsen.
  • Erst- und Anschlussfinanzierung: Steigende Bauzinsen wirken sich direkt auf die Höhe Ihrer monatlichen Rate und Ihrer Zinskosten aus.
  • Stellen Sie einfach eine unverbindliche und kostenlose Finanzierungsanfrage. Unsere Berater vor Ort nehmen sich Zeit für eine kompetente und umfassende Beratung, geben Tipps für die Immobiliensuche und erstellen ein solides Finanzierungskonzept für Sie.

Zinsprognose von Dr. Klein: Steigen die Bauzinsen im 2. Halbjahr 2024 wieder?

Portrait: Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender von Dr. Klein

Die Bauzinsen werden sich im Halbjahr 2024 wahrscheinlich tendenziell seitwärts bewegen. Eine Zinsexplosion, wie wir sie 2022 gesehen haben, wird es nicht geben.

Michael Neumann, Zinsexperte von Dr. Klein, rechnet damit, dass der Topzins für ein 10-jähriges Immobiliendarlehen im Schnitt bei rund 3,5 % liegen wird. „Große Ausschläge bei den Bauzinsen wird es in der 2. Jahreshälfte nicht geben“, sagt Michael Neumann. Jetzt das gesamte Bauzins-Update (8:23 Min/Sek) direkt anschauen. 

Werden die Bauzinsen bald wieder sinken?

Aktuell bewegen sich die Bauzinsen eher seitwärts. Die Spanne beträgt etwa 3,5 bis 4 % für die Topzinsen mit unterschiedlichen Zinsbindungen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die Bauzinsen in der zweiten Jahreshälfte auf das Zinsniveau von 2021 sinken. „Die absoluten Tiefstände bei den Bauzinsen liegen hinter uns“, meint Michael Neumann.

Die Niedrigzinsphase ist also vorbei und eine neue ist in absehbarer Zeit nahezu ausgeschlossen. Dazu müsste sich das Zinsumfeld und die „Weltlage“ auf den Kopf stellen. Beispielsweise müsste die Konjunktur im Euroraum sprunghaft ansteigen oder der Ukraine-Krieg enden. Beides ist nicht absehbar.

Warum ist eine Bauzinsprognose so schwierig?

Die Entwicklung der Bauzinsen hängt von vielen Einflussfaktoren ab, die oft miteinander zusammenhängen. So gilt es beispielsweise, die Notenbank-Entscheidungen von FED und EZB zu antizipieren, die Wirtschaftsentwicklung in Europa, Deutschland und Nordamerika zu berücksichtigen, die Entwicklung der Inflation im Euroraum unter anderem einzuschätzen.

Die gute Nachricht lautet: Es gibt einige Orientierungspunkte, um die zukünftige Entwicklung bei den Bauzinsen besser einschätzen zu können. Dazu zählen beispielsweise:

  • Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe: Steigt die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe, weil Investoren höhere Zinsen fordern, steigen auch die Pfandbriefrenditen – und damit auch die Bauzinsen.
  • EZB-Leitzins: Er hat zwar keinen unmittelbaren Einfluss auf die Entwicklung der Bauzinsen, kann aber als indirekter Faktor gewertet werden. Denn Banken erhöhen oder senken ihre Zinsen, wenn sie erwarten, dass die EZB den Leitzins verändern wird.
  • Geldpolitik der FED: Die Entscheidungen der amerikanischen Notenbank haben oft eine Sogwirkung für die hiesigen Bauzinsen, auch wenn diese allerdings erst zeitverzögert wirken. Sollte beispielsweise die FED ihre Leitzinsen schneller senken als erwartet, würde dies den Druck auf die EZB erhöhen, die Leitzinsen im Euroraum weiter zu senken.
  • Konjunktur: Die Wirtschaftsentwicklung im Euroraum beeinflusst die Geld- und Zinspolitik der EZB. Je schwächer die Wirtschaft, desto eher ist die EZB gewillt, die Leitzinsen zu senken, um die Wirtschaft zu stimulieren.
  • Nachfrage nach Immobilien: Sinkt die Nachfrage nach Immobilienkrediten bzw. das Finanzierungsvolumen, passen Banken oft ihre Gewinnmargen an. Sie bieten also günstigere Zinskonditionen an, um das wichtige Geschäftsfeld zu stützen.

Wie ist die aktuelle Entwicklung der Bauzinsen?

Ein Blick auf die Zinsentwicklung zeigt: In den letzten 4 Wochen haben sich die Bauzinsen in Summe seitwärts. Aktuell liegt der Topzins (Stand: 18.07.2024)

  • für ein 5-jähriges Hypothekendarlehen bei 3,39 %
  • für ein 10-jähriges Hypothekendarlehen bei 3,37 %
  • für ein 15-jähriges Hypothekendarlehen bei 3,53 %
  • für ein 20-jähriges Hypothekendarlehen bei 3,66 %
  • für ein 30-jähriges Hypothekendarlehen bei 3,93 %

Zum Vergleich: Im Juni 2023 lag der Topzins für ein 10-jähriges Hypothekendarlehen bei rund 3,5 %. Wurden die Zinsen auf 15 Jahre festgeschrieben, waren es zum selben Zeitpunkt rund 3,7 %. Bei den langfristigen Bauzinsen lag der Topzins für ein 20-jähriges Hypothekendarlehen bei rund 3,9 % und der Topzins für ein 30-jähriges Hypothekendarlehen lag bei rund 4 %.

Auf unserer Seite zur Zinsentwicklung finden Sie ein Zinschart zur Entwicklung der Bauzinsen. Hier können Sie die historische Entwicklung der Bauzinsen in den letzten 10 Jahren detailliert nachvollziehen.

Stellen Sie einfach eine unverbindliche und kostenlose Finanzierungsanfrage. Unsere Berater vor Ort nehmen sich Zeit für eine kompetente und umfassende Beratung, geben Tipps für die Immobiliensuche und erstellen ein solides Finanzierungskonzept für Sie.

Kurzfristige Zinsprognose: der aktuelle Zinstrend

Ein Blick auf die Zinsentwicklung in den letzten 4 Wochen zeigt: Die Baufinanzierungszinsen haben sich in Summe seitwärts bewegt. Doch wie geht’s mit ihnen weiter? Eine Zinsprognose für die nächsten 1 bis 2 Monate finden Sie in unserem Zinskommentar Juli 2024.

  • Zinskommentar Juni 2024: kurz und kompakt

    Prognose: Bauzinsen bleiben stabil 
    Vorstand Michael Neumann erwartet in den nächsten 1 bis 2 Monaten eine Seitwärtsbewegung bei den Bauzinsen.

    Geldpolitik: EZB senkt den Leitzins auf 4,25 Prozent
    Die EZB läutet mit der Zinssenkung eine Zinswende ein.

    Chance: Ein guter Zeitpunkt für den Immobilienkauf
    Die Zinsen bewegen sich auf absehbare Zeit seitwärts. Parallel dazu steigen die Mieten. Die Nachfrage nach Eigentum nimmt zu. Und da die Nachfrage bekanntlich den Preis bestimmt, sollten die Immobilienpreise im Laufe des 2. Halbjahrs 2024 tendenziell leicht anziehen.

  • Zinskommentar Mai 2024: kurz und kompakt

    Bauzins-Prognose: Kaum Bewegung
    Vorstand Michael Neumann erwartet in den nächsten 1 bis 2 Monaten eine Seitwärtsbewegung.

    Zinssitzung im Juni: Wie entscheidet die EZB? 
    Die nächste Zinsentscheidung trifft der EZB-Rat am 6. Juni. Michael Neumann rechnet dann mit einer ersten Leitzinssenkung. Weitere Leitzinssenkungen könnten in den nächsten Monaten folgen.

  • Zinskommentar April 2024: kurz und kompakt

    Prognose: Kaum Bewegung
    Vorstand Michael Neumann erwartet in den nächsten 1 bis 2 Monaten eine Seitwärtsbewegung.

    Geldpolitik: EZBbelässtden Leitzinsbei4,5 Prozent 
    Die EZB hält Kurs und legt erneut eine Zinspause ein.

    Trend hält an: Inflation im Euroraum sinkt weiter 
    Laut einer Schnellschätzung von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, sank die Inflation im März 2024 auf 2,4 % – das sind 0,2 Prozentpunkte weniger als im Februar.

  • Lohnt sich der Hauskauf 2024?

    Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, in 2024 ein Haus bauen oder kaufen zu wollen, dann sagen wir: Überstürzen Sie nichts und rechnen Sie genau durch, ob Sie sich die höhere Monatsrate auch wirklich leisten können und wollen. Denn steigende Bauzinsen bedeuten auch höhere Finanzierungskosten.

    In den letzten Jahren haben sich die Immobilienpreise sehr dynamisch entwickelt. Starke Zuwächse gab es vor allem in den Großstädten, aber auch in deren Speckgürtel. Doch in 2022 hat sich der Immobilienmarkt vor dem Hintergrund steigender Bauzinsen teilweise zum Käufermarkt entwickelt.

    Michael Neumann erwartet, dass sich der Immobilienmarkt im 2. Halbjahr 2024 noch stärker ausdifferenziert. So werden die Immobilienpreise in den Ballungsgebieten und im nahen Umland im Vergleich zu 2023 wahrscheinlich beziehungsweise stabil bleiben oder sogar leicht steigen. „Im ländlichen Raum sollten sie dagegen stärker fallen“, meint Michael Neumann. Unter dem Strich bedeutet das: Finden Sie in 2024 eine passende Immobilie, ist deren Kaufpreis gerechtfertigt und können Sie sich die Finanzierung auch nachhaltig leisten, dann schlagen Sie zu.

    Zinsprognose 2024: Anschlussfinanzierung jetzt aktiv werden?

    Im aktuellen Zinsumfeld empfehlen wir Ihnen, die Anschlussfinanzierung schnell voranzutreiben. „Sichern Sie sich eine lange Vertragslaufzeit von beispielsweise 15 Jahren oder länger. So zahlen Sie wahrscheinlich den Anschlusskredit komplett zurück und schließen zugleich das Zinsänderungsrisiko aus“, empfiehlt Michael Neumann.

    Dauert es länger, beispielsweise 2 Jahre, haben Sie die Möglichkeit, mit einem Forward-Darlehen gegen potenziell steigende Bauzinsen anzukämpfen. Es richtet sich also an Darlehensnehmer, die bereits jetzt ihre Anschlussfinanzierung planen wollen, obwohl die Zinsbindung erst in 2 bis 5,5 Jahren ausläuft. Der Clou: Mit einem Forward-Darlehen können Sie sich die aktuell günstigen Bauzinsen für die Zukunft sichern und erhalten somit Planungssicherheit für Ihren Anschlusskredit.

    Wie wirkt sich die Zinsprognose auf meine Baufinanzierung aus?

    Unsere Zinsprognose geht von gleichbleibenden Bauzinsen mit kleineren Schwankungen in der ersten Jahreshälfte aus. Würden die Bauzinsen stärker steigen, hätte das einen erheblichen Einfluss auf Ihre Finanzierung. Wir zeigen Ihnen anhand einer Beispielrechnung, wie sich ein erhöhter Zinssatz auf Ihre Finanzierungskosten auswirkt.

     Niedriger ZinssatzHöherer Zinssatz
    Effektivzins p.a.2,84 %3,76 %
    Monatsrate1.000 €1.187,50 €
    Zinszahlungen nach 15 Jahren86.925,54 €110.746,95 €
    Gesamtlaufzeit bei gleichen Konditionen31 Jahre und 4 Monate28 Jahre und 5 Monate
    Annahmen: Kaufpreis 300.000 €, Darlehenshöhe 250.000 €, Tilgung von 2 %, Zinsbindung 15 Jahre

    Wie Sie sehen, bedeutet ein höherer Zinssatz auch höhere Finanzierungskosten. So zahlen Sie zahlen beispielsweise eine deutlich höhere Monatsrate und mehr Zinsen an die Bank. In unserem Fall verteuert sich die Monatsrate um rund 190 € und die Zinsdifferenz beträgt rund 24.000 €. Es ist also wichtig, die Zinsprognose immer im Auge zu behalten, um sich die bestmöglichen Konditionen zu sichern.

    Wir empfehlen Ihnen, im aktuellen Zinsumfeld  eine möglichst lange Sollzinsbindung von 15 oder mehr Jahren zu wählen. Das schafft Planungssicherheit und zugleich reduzieren Sie das Zinsänderungsrisiko. 

    Nutzen Sie einfach unseren Hauskreditrechner, um sich einen Überblick zu verschaffen, wie sich verschiedene Sollzinsbindungen auf Ihre Baufinanzierung auswirkt. So entwickeln Sie ein Gefühl dafür, welche Sollzinsbindung am besten zu Ihnen passt.

    Immobilienfinanzierung: 5 Tipps im aktuellen Zinsumfeld

    Äußere Einflussfaktoren wie beispielsweise der Krieg in der Ukraine und die dazugehörigen Sanktionen, Lieferkettenprobleme und Rohstoffmangel sorgen weiterhin dafür, dass die Inflation im Euroraum hoch bleibt. Das wirkt sich auch auf die Bauzinsen aus. Daraus ergeben sich 5 Tipps für Ihre Immobilienfinanzierung:

    1. Kaufen lohnt sich, wenn der Preis für Ihre Immobilie passt
      Haben Sie eine passende Immobilie gefunden und steht die Finanzierung auf soliden Füßen, sollten Sie sich den Wunsch von den eigenen 4 Wänden in 2024 erfüllen. Denn langfristig gesehen werden die Immobilienpreise weiter steigen.
       
    2. Behalten Sie die Bauzinsentwicklung im Auge
      Nutzen Sie unser Zinschart, um sich einen Überblick zu verschaffen. Hier sind vor allem die letzten 6 Monate interessant. Sind die Bauzinsen günstig, lohnt sich ein Abschluss. Zeigt das Zinsbarometer ein hohes Zinsniveau, sollten Sie eventuell besser warten. Es sei denn, dass die langfristige Zinsprognose weitere Zinsanstiege vorsieht.
       
    3. Wählen Sie eine lange Sollzinsbindung und eine hohe Tilgung
      Damit reduzieren Sie die Zinskosten und die Restschuld. Zudem wirkt sich dies positiv auf die Konditionen der Anschlussfinanzierung aus. Sie sind also schneller schuldenfrei.
       
    4. Denken Sie an das Sonderkündigungsrecht
      Läuft Ihre Baufinanzierung bereits 10 Jahre, habe Sie die Möglichkeit, mit dem Sonderkündigungsrecht Ihre bestehende Finanzierung zu kündigen, ohne dass eine Vorfälligkeitsentschädigung anfällt.
       
    5. Stellen Sie die Weichen für eine günstige Anschlussfinanzierung
      Mit einem Forward-Darlehen reservieren Sie sich die aktuell günstigen Bauzinsen für die zweite Finanzierungsrunde.

    Vergessen Sie nicht: Sie können den Zinssatz Ihrer Baufinanzierung zum Teil selbst positiv beeinflussen, zum Beispiel durch entsprechendes Eigenkapital oder Eigenleistungen.

    Sie suchen weitere Tipps zum Thema Zinsen sparen und niedriger Zinssatz? Dann empfehlen wir Ihnen unseren Artikel „Zinsen sparen bei der Baufinanzierung“, wo wir Ihnen 10 praktische Tipps an die Hand geben – kurz und prägnant.

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