Der Hauserwerb: Mit Besonnenheit zur größten Anschaffung des Lebens
Fragen Sie sich, wie Sie beim Hauserwerb am besten vorgehen sollen? Wir haben für Sie Tipps für einen erfolgreichen Hauskauf zusammengestellt und verraten Ihnen, worauf Sie beim Hauserwerb achten sollten.

Entspannt zum Hauserwerb
Gut' Ding will Weile haben – das gilt für viele Lebenslagen, ganz besonders aber bei der Anschaffung eines Hauses. Vieles spricht im Moment dafür, schnell zu handeln: Die aktuellen Bauzinsen scheinen ihren Tiefpunkt erreicht zu haben, die Immobilien werden vor allem in beliebten Lagen nicht günstiger, und wer vor der Rente schuldenfrei sein möchte, sollte nicht erst mit Mitte vierzig sein Haus kaufen. Trotzdem raten wir zur Gelassenheit, denn in der Eile passieren Fehler, die teuer werden können. An dieser Stelle zeigen wir auf, welche Phasen des Hauserwerbs besondere Aufmerksamkeit erfordern, wie der Makler Sie entlastet und wie viel Zeit Sie haben, den Kaufvertrag genau zu prüfen.
Beim Hauserwerb nicht unter Druck setzen lassen
Hausverkäufer und Makler sind nicht gerade für ihre Geduld bekannt: Oft wollen sie das Geschäft möglichst fix über die Bühne bringen. Umgekehrt möchten Sie als Käufer vermeiden, dass Ihnen ein anderer Interessent das Wunschobjekt vor der Nase wegschnappt. Gerade in beliebten Wohngegenden gehen selbst renovierungsbedürftige Häuser in kürzester Zeit weg, da ist natürlich schnelles Handeln gefragt. Aber gerade diese Drucksituation sollte Sie trotzdem nicht zu übereilten Entscheidungen verleiten.
Unser Rat: Signalisieren Sie deutlich Ihr Interesse, machen Sie aber auch klar, dass Sie sich das Haus in Ruhe ansehen wollen. Sollten Verkäufer und Makler dazu nicht bereit sein, gibt es dafür eigentlich nur zwei Gründe: Entweder hat die Gegenseite etwas zu verbergen, oder es sind tatsächlich genügend Interessenten vorhanden, die dazu bereit wären, schneller zuzuschlagen. Haben Sie das Gefühl, dass Ersteres zutrifft, nehmen Sie Abstand vom Kauf.
Falls es Ihrer Einschätzung nach viele Mitbewerber gibt, überlegen Sie, wie groß Ihr Interesse am Haus tatsächlich ist und wie weit Sie finanziell gesehen dafür gehen würden. Es kann hilfreich sein, Ihre Bereitschaft zu einem höheren Preis frühzeitig kundzutun, um sich mehr Zeit zur Überprüfung zu verschaffen. Kommt es für Sie überhaupt nicht in Frage, mehr zu bezahlen, dann bleiben Sie Ihren Prinzipien treu und suchen Sie lieber mit etwas Geduld nach einem anderen Haus.
Wunschobjekt vor dem Hauserwerb in Ruhe prüfen
Ein gutes Beispiel dafür, an welcher Stelle des Hauserwerbs übereiltes Handeln zu hohen Folgekosten führen kann, ist die Einschätzung des Objektzustands: Lassen Sie es im Zweifel vor dem Hauskauf von einem unabhängigen Gutachter prüfen und eine Immobilienbewertung durchführen. Kontaktdaten von geeigneten Fachleuten erhalten Sie beispielsweise beim TÜV, bei der DEKRA oder den Verbraucherzentralen. Bedenken Sie: Mängel, die Sie erst im Nachhinein entdecken, können Sie dann meist nicht mehr geltend machen, und Reparaturmaßnahmen müssen Sie am Ende selbst bezahlen. Im Nachhinein noch zu beweisen, dass Sie vom Verkäufer arglistig getäuscht wurden, ist oft ein ein langwieriges, gerichtliches Unterfangen. Grundsätzlich sollten sowohl der Makler als auch der Verkäufer Verständnis für Ihre Genauigkeit in puncto Haus-Check zeigen; immerhin erhalten Sie zum Schluss sehr viel Geld von Ihnen.
Den Makler fordern
Apropos eine Menge Geld: Bringen Sie den Makler dazu, seinen Job zu machen – denn das erspart Ihnen selbst einigen Stress. Mit Fotos und einem lückenhaften Exposé sollte er nicht davon kommen. Als Sprachrohr des Verkäufers muss er die Unterlagen des Hauses so gut vorbereiten, dass keine Fragen offen bleiben. Dazu gehört zum Beispiel, dass er sich um den Vertragsentwurf kümmert und Flurkarten, Baubeschreibungen und etwaige Teilungserklärungen vorlegt. Mit der Beschaffung solcher Unterlagen sind Behördengänge verbunden, die Zeit rauben und Ihnen erspart bleiben. Ein schlechtes Gewissen wäre hier fehl am Platze, denn für genau solche Services wird der Makler von Ihnen ganz ordentlich bezahlt.
Vor dem Hauserwerb den Kaufvertrag genau kontrollieren
Mindestens zwei Wochen vor dem endgültigen Notartermin sollte Ihnen eine Ausfertigung des Vertragsentwurfs vorliegen. Nehmen Sie sich auch hierfür Zeit und lesen Sie sich das Vertragswerk eingehend durch. Stimmen alle enthaltenen Daten und Angaben? Ist der Kaufpreis korrekt? Wurden alle Sonderausstattungen und Einbauten im Kaufpreis berücksichtigt und einzeln ausgewiesen? Sind die korrekten Personen als Verkäufer und Käufer eingetragen? Wenn Ihnen beim Betrachten der Eckdaten Zweifel kommen, lassen Sie die Papiere von einem fachkundigen Anwalt prüfen - dazu soll die oben genannte, zweiwöchige Frist Gelegenheit geben.
Ist der Kaufvertrag korrekt, muss dieser notariell beglaubigt werden. In der Regel belaufen sich die Notarkosten auf rund ein bis zwei Prozent des Kaufpreises. Auch für die Eintragung ins Grundbuch fallen noch einmal Gebühren an. Diese so genannten Nebenkosten beim Hauskauf beim Hauskauf sollten Sie unbedingt bei der Planung Ihrer Immobilienfinanzierung berücksichtigen.