Neue Heizung 2025: Vorschriften, Kosten, Planung und Förderungen
- Seit 2025 muss eine neue Heizung zu 65 % aus erneuerbaren Energien gespeist werden.
- Eine neue Heizung kann zwischen 8.000 € und 30.000 € kosten.
- Laut Gesetz müssen Gas- und Ölheizungen nach maximale 30 Jahre ersetzt werden.
- Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sowie die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördern den Heizungsaustausch.
- Ein Energieberater kann Sie bei der Heizungswahl fachkundig beraten.
- Neubau: Vorgaben seit 2024
- Bestandsimmobilien: Heizung jetzt austauschen?
- Ausnahmen
- Wie 65 % Vorgabe erreichen?
- Lohnt sich ein Wechsel 2025?
- Vor- und Nachteile einzelner Heizungstypen
- Warum lohnt sich ein Wechsel 2025?
- Kosten
- Finanzierung
- Förderung
- Wann rentiert sich eine neue Heizung?
- Welche Heizung passt zu meiner Immobilie?
- Gütesiegel als Orientierungshilfe
- FAQ: Neue Heizung
Neubau: Was gilt für neue Heizungen seit 2024?
Seit dem 1. Januar 2024 muss sich die Heizung in einem Neubau innerhalb eines Neubaugebietes zu mindestens 65 % aus erneuerbaren Energien speisen. Zu den erlaubten Heizungstypen gehören folgende Heizungsformen:
- Wärmepumpen
- Biomasseheizungen
- Gasheizungen, die mit Biomethan, Wasserstoff oder anderen grünen Gasen betrieben werden
- Fern- oder Nahwärme
- Hybridheizungen
- Stromdirektheizungen
- Heizung auf Basis von Solarthermie
- Holzheizung
Für Neubauten außerhalb von Neubaugebieten dürfen Sie zwischen dem 1. Januar 2024 und dem 30. Juni 2028 noch eine Öl- oder Gasheizung einbauen. Dabei gilt, dass in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern bis zum 30. Juni 2026 und in Städten unter 100.000 Einwohnern ab dem 30. Juni 2028 noch Öl- oder Gasheizungen eingebaut werden dürfen. Voraussetzung ist, dass die Heizungen ab 2029 einen steigenden Anteil an Biomethan, grünen Wasserstoff oder blauen Wasserstoff nutzen. Für die steigenden Anteile gilt:
- Ab 2029: 15 %
- Ab 2035: 35 %
- Ab 2040: 60 %
Um das zu gewährleisten ist eine eigehende Beratung durch eine Fachfirma verbindlich.
Gibt es in Ihrer Kommune bereits eine Wärmeplanung zum Anschluss an ein Wärme- oder Wasserstoffnetz, ist der Einbau einer Heizung mit 65 % Erneuerbarer Energien bereits vor 2026 bzw. 2028 verpflichtend.
Bestandsimmobilien: Muss ich meine Heizung jetzt austauschen?
Ob Sie ihre Heizung austauschen müssen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wir haben Ihnen hier einige Szenarien, inklusive Übergangsfristen, aufgelistet:
Die Heizung ist älter als 30 Jahre
Wenn Ihre Gas- und Ölheizungen eine Lebensdauer von 30 Jahren erreicht hat, müssen Sie diese austauschen. Die Austauschpflicht ist in §72 des Gebäudeenergiegesetzes von 2020 festgehalten und verbietet die Nutzung von Gas- und Ölheizungen über einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren.
Heizung ist defekt, lässt sich aber reparieren
Ist Ihre Gas- oder Ölheizung jünger als 30 Jahre und einen Defekt haben, müssen Sie diese nicht sofort austauschen. Lässt sich die Heizung wieder reparieren, kann Sie auch weiterhin bis zur Höchstgrenze von 30 Jahren laufen.
Heizung ist defekt und lässt sich NICHT reparieren
Lässt sich die Heizung nicht mehr reparieren, müssen Sie nicht sofort eine umweltfreundlichere Heizung einbauen. Für diese Fälle gelten folgende Übergangsfristen in denen sie die kaputte Heizung auch erst einmal mit einer gebrauchten Öl- oder Gasheizung austauschen können.
- Grundsätzlich gilt eine Übergangsfrist von 5 Jahren.
- Bei Gasetagenheizungen beträgt die Frist bis zu 13 Jahre.
- Ist ein Anschluss an ein Wärmenetz absehbar, beträgt die Frist bis zu 10 Jahre.
Am Ende der Frist muss aber eine Heizung mit erneuerbarem Energieanteil verwendet werden.
Sie haben eine Bestandsimmobilie mit einer alten Öl- und Gasheizung gekauft
Wenn Sie ein altes Haus mit einer alten Öl- oder Gasheizung kaufen, müssen Sie diese gegen eine Heizung mit erneuerbaren Energieanteil austauschen. Sie haben für den Wechsel dann 2 Jahre Zeit.
Neue Heizung: Welche Ausnahmen gibt es?
Es gibt Ausnahmen, die es Ihnen erlauben, Ihre alte Heizung auch länger als 30 Jahre zu nutzen. In folgenden Fällen sind Sie von der Tauschpflicht befreit:
- Die Öl- oder Gasheizung funktioniert bereits mit Niedertemperatur- oder Brennwerttechnik.
- Die Heizung hat eine Nennleistung von unter 4 oder über 400 Kilowatt.
- Sie nutzen die Heizung nur, um Warmwasser zu erzeugen oder lediglich einen Raum zu heizen.
- Sie haben die selbst genutzte Immobilie vor dem 1. Februar 2002 gekauft oder geerbt und bewohnen diese selbst. Dann besteht keine Pflicht, die Öl- oder Gasheizung auszutauschen.
Es gilt zudem eine allgemeine Härtefallregelung. Ist ein Austausch aus besonderen Gründen wirtschaftlich nicht zumutbar, kann eine Ausnahme gewährt werden. So müssen über 80-jährige Eigentümer:innen ihre Heizung oder Etagenheizung im Falle eines irreparablen Schadens nicht gegen ein umweltfreundliches Modell austauschen. Grundvoraussetzung ist aber, dass es sich bei der Immobilie um ein Gebäude mit bis zu 6 Wohnungen handelt und die betroffene Person dort selbst wohnt.
Trotz der Ausnahmeregelungen gilt: Eine Öl- oder Gasheizung darf längstens bis zum 31.12.2044 betrieben werden. (§ 72 Abs. 4 GEG)
Wie kann man bei einer Heizung die 65 % Vorgabe erreichen?
Um die 65 % -Vorgabe für neue Heizungen zu erfüllen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Folgende Optionen können unter anderem infrage kommen:
- Eine Heizung einbauen, die mindestens 65 % erneuerbare Energien nutzt. Dazu können beispielsweise Wärmepumpen, Solarthermieanlagen oder Biomasseheizungen gehören.
- Ein Anschluss an ein Nah- oder Fernwärmeversorgung, die zu mindestens 50 % aus erneuerbaren Energien gespeist wird.
Es ist jedoch zu beachten, dass die Wahl der Heizung von verschiedenen Faktoren abhängt, wie zum Beispiel der Gebäudegröße, der Lage und der individuellen Bedürfnisse des Eigentümers.
Neue Heizung: Warum lohnt sich ein Wechsel 2025?
Es lohnt sich, 2025 über einen Wechsel der eigenen alten Heizungsanlage nachzudenken. Die Politik legt seit mehreren Jahren einen Fokus auf umweltschonende Heizungsanlagen, um die eigenen ambitionierten Klimaziele zu erreichen. Diesen Wandel unterstützt sie mit aktuell noch großzügigen Heizungsförderungen. Zudem hat der Angriff Russlands auf die Ukraine gezeigt, dass die Preise für Öl und Gas stark von äußeren geopolitischen Einflüssen abhängig sind und in die Höhe schießen können.
Was diese Entwicklung im Detail bedeutet und warum sich eine Heizungsmodernisierung 2025 lohnt, erklären wir Ihnen nachfolgend:
Steigende Preise für fossile Brennstoffe
Auch wenn die Preise für fossile Rohstoffe wieder sinken, zahlen Sie für fossile Brennstoffe aktuell fast doppelt so viel wie noch vor 10 Jahren. Zudem ist nicht auszuschließen, dass es in Zukunft zu einem ähnlichen sprunghaften Anstieg der Preise für Öl und Gas bedingt durch eine geopolitische Krise kommen kann. Moderne Gasheizungen arbeiten viel effizienter als ältere Modelle und helfen Ihnen dabei, die Kosten zu senken. Noch besser ist eine Heizung, die auf natürliche Wärmequellen setzt. Damit machen Sie sich von geopolitischen Krisen unabhängig.
Gesetzliche Vorgaben zur Heizungsmodernisierung
Bereits 2020 beschloss die damalige Bundesregierung, dass Gas- und Ölheizungen nach spätestens 30 Jahren Laufzeit modernisiert werden müssen. Sollte sich Ihre alte Gas- oder Ölheizung dieser Altersmarke nähern, ist es sinnvoll, über eine neue Heizung im Jahr 2025 nachzudenken.
Laut dem Bundesverband der Schornsteinfeger sind mehr als ein Drittel aller Öl- und Gasheizungen in Deutschland älter als 20 Jahre. Für einige Immobilienbesitzer ist es somit sinnvoll, schon jetzt aktiv zu werden und sich bereits 2025 Gedanken über eine neue Heizung zu machen.
Förderungen für neue Heizung erhalten
Die Politik möchte den Wandel hin zu umweltfreundlichen Heizsystemen ankurbeln und unterstützt deshalb neue Heizungen mit großzügigen Förderungen. So erhalten Sie aktuell noch eine Förderung für den Einbau einer neuen Heizung auf Basis erneuerbarer Energien. Für den Einbau einer neuen Heizung, obwohl die alte noch funktioniert, steigt die Förderhöhe zusätzlich. Welche Förderungen Sie für eine neue Heizung erhalten, lesen Sie im Abschnitt „Neue Heizung: Finanzierung und Förderung". Sie erhalten keine Heizungsförderung, wenn Sie Ihre alte Gas- oder Ölheizung durch eine neue, mit fossilen Brennstoffen betriebene Heizung ersetzen.
Welche Vor- und Nachteile einzelner Heizungstypen gibt es?
Es gibt verschiedene Heizungssysteme auf dem Markt. Alle haben dabei Vor- und Nachteile. Welche Heizung am besten zu Ihnen passt, lesen Sie in den folgenden Abschnitten.
Die Wärmepumpe
- Nachhaltig
- Teilweise unabhängig von fossilen Brennstoffen
- Geringe Betriebskosten
- Staatliche Förderung
- Hohe Anschaffungskosten
- Zusätzliche Erdarbeiten bei Erdwärmepumpe
Die Wärmepumpenheizung erobert seit einigen Jahren den Energiemarkt. Sie zählt zu den Systemen, die für die Wärmegewinnung auf regenerative Energiequellen wie Erdwärme, Luft oder Grundwasser zurückgreifen. Wärmepumpen arbeiten damit nahezu unabhängig von teuren fossilen Brennstoffen (lediglich für den Antrieb benötigen sie Strom), sind besonders umweltfreundlich und kostengünstig in der Nutzung.
Viele Vorteile, doch günstig ist die Heizungsinstallation nicht: Teile der Anlage müssen tief im Erdreich versenkt werden – und die Bohrarbeiten sind teuer. Sie erhöhen die Baukosten bei einem Einfamilienhaus um rund 6.000 €. Die Wärmepumpe selbst schlägt noch einmal mit mindestens 8.000 bis 12.000 € zu Buche. Die Anschaffung der umwelt- und ressourcenschonenden Anlage wird jedoch durch öffentliche Fördergelder unterstützt.
Die Brennstoffzelle
- ressourcenschonend
- Geringe Betriebskosten
- Staatliche Förderung
- Hohe Installations- und Anschaffungskosten
Entscheiden Sie sich für eine Brennstoffzelle als Heizsystem, schlagen Sie gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Denn: Brennstoffzellen erzeugen durch die chemische Reaktion zwischen aus Erdgas gewonnenem Wasserstoff und Sauerstoff nicht nur sehr effektiv Wärme, sondern auch Strom. Allerdings reicht die Stromproduktion nicht ganz aus, damit Sie auf Elektrizität aus anderen Quellen vollends verzichten können. Auf der Stromrechnung macht sich die Einsparung dennoch deutlich bemerkbar.
Die Anschaffungs- und Installationskosten betragen aber bei der komplexen und innovativen Technologie über 35.000 €. Für die Anlage gibt es aber staatliche Förderungen im Rahmen der BEG-Einzelmaßnahmen.
Die Brennwertheizung
- Günstig in der Anschaffung
- Steigende Betriebskosten
- Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen
- Nicht umweltfreundlich
- Bei Ölheizung zusätzlicher Platz für Tank notwendig
- Keine staatliche Förderung
Die modernen Thermen arbeiten sehr sparsam und effizient. Allerdings verbrennen Sie zur Wärmeenergiegewinnung Gas und Öl – und damit nicht erneuerbare Energiequellen. Sowohl der Abbau der fossilen Energieträger als auch ihr Transport und die Verbrennung belasten die Umwelt. Daneben belastet die Abhängigkeit von Erdgas und Erdöl den Geldbeutel. Die Ressourcen werden knapper und das treibt den Lieferpreis in die Höhe. Zudem dürfen Sie ab 2029 bei neuen Ölheizungen nicht mehr ausschließlich mir Öl heizen.
Wenn Sie die Heizungsinstallation einer erdölbetriebenen Brennwertheizung planen, sollten Sie auch die Größe des Tanks berücksichtigen. Mit einem Fassungsvermögen zwischen 2.500 und 5.000 Litern benötigen diese reichlich Platz.
Und noch etwas müssen Sie bei der Heizungsinstallation bedenken: Wannen, die mehr als 5.000 Liter Öl aufnehmen, müssen in einem separaten Raum im Haus untergebracht werden. Kleinere dürfen mit einem Mindestabstand im selben Raum wie die Heizungsanlage stehen. Das ist gesetzlich vorgeschrieben.
Doch aufgepasst: Einen kleinen Tank zu wählen, um diesen häufiger nachzufüllen, ist nicht immer die richtige Entscheidung. Wenn Sie Ihre Heizungsanlage planen, sollten Sie bedenken, dass Sie nur dann Preisschwankungen auf dem Energiemarkt ausnutzen und so bares Geld sparen, wenn Sie über ausreichend Öl-Reserve im Keller verfügen. Dafür sind die Kosten verglichen mit einer Wärmepumpe günstiger. Ein doppelwandiger 3000-Liter-Tank aus Kunststoff kostet in Kombination mit einem Brennwertkessel etwa 5.000 bis 6.500 €.
Die Gastherme
- Günstig in der Anschaffung
- Platzsparend
- Steigende Betriebskosten
- Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen
- Nicht umweltfreundlich
- Bei Ölheizung zusätzlicher Platz für Tank notwendig
- Keine staatliche Förderung
Eine Gastherme ist deutlich kompakter als ihr ölverbrennendes Pendant mitsamt Tank. Sie kann problemlos auf dem Dachboden, in einer versteckten Nische oder im Keller installiert werden. Die Anschaffungskosten einer Gastherme liegen zwischen 4.000 und 5.000 €. Allerdings sind diese Heizanlagen ebenfalls abhängig von fossilen Brennstoffen und damit von anziehenden Lieferpreisen. Ähnlich wie bei Ölheizungen müssen Sie bei neuen Gasthermen ab 2029 den Gasmix durch einen umweltfreundlichen Brennstoff ergänzen.
Die Biomasseheizung
- Nachwachsende Rohstoffe als Brennstoff
- CO2 neutral
- Staatliche Förderung
- Teure Anschaffungskosten
Eine Biomassenheizung erzeugt – wie ein kleines Kraftwerk - durch die Verbrennung von pflanzlichen Naturprodukten Heizwärme und Warmwasser. Am häufigsten werden hierfür Holzabfallprodukte wie Hackschnitzel, vor allem aber gepresste Sägespäne, die sogenannten „Pellets“, verwendet. Auch spezielle Getreidearten wie Stroh oder Mais dienen der Biomassenheizung als verwertbarer Brennstoff. Was alle Stoffe verbindet: Sie wachsen nach und benötigen ausreichend Raum für die Lagerung.
Biomassenheizungen gewinnen umweltschonend und CO2-neutral Energie; zudem sind Brennstoffe aus Holz im Vergleich zu Erdöl und Gas deutlich günstiger. In der Anschaffung können Sie für die Heizungsinstallation mit 10.000 und 15.000 € rechnen. Diese werden durch Gelder der KfW, aber auch der BAFA gefördert.
Die Solarthermie-Anlage
- Günstig in der Anschaffung
- Umweltfreundlich
- Staatliche Förderung
- Deckt nicht gesamten Heizbedarf ab
Solarthermien, oder auch Photovoltaik-Anlagen, schleusen mit Hilfe von Kollektoren, die auf dem Hausdach montiert werden, Sonnenenergie in einen Wärmespeicher ein. Diese Energiequelle schafft jedoch in vielen Fällen zu wenig Leistung, um ein Einfamilienhaus im Alleingang mit Heizwärme zu versorgen. Bei klassischen Gebäuden übernimmt eine Solarthermie etwa 20 % der Energiebeschaffung, in Energiesparhäusern kann eine Solarthermie-Anlage auch einen größeren Energieanteil liefern.
Wenn Sie Ihre Heizungsanlage planen, können Sie eine Solarthermie-Anlage jedoch mit anderen Heizsystemen, beispielsweise einer Biomassen- oder Brennwertheizung, kombinieren. Die Kosten dafür sind überschaubar: Flachkollektoren für das Gebäudedach kosten etwa 300 €/m², für einen 300 Liter fassenden Speicher sowie Pumpen werden zusätzlich etwa 2.700 € fällig.
Welche Kosten entstehen für eine neue Heizung?
Eine Heizungsmodernisierung kann zwischen 8.000 € und 30.000 € kosten. Zu den populärsten Heizsystemen unserer Zeit zählen der Gas-Brennwertkessel, der Öl-Brennwertkessel, die Wärmepumpe, die Pelletheizung und das Mikro-Heizkraftwerk. Alle haben ihre eigenen Vor- und Nachteile und richten sich teils an ganz unterschiedliche Zielgruppen. Mit unserer nachfolgenden Tabelle bieten wir Ihnen dazu einen ersten Überblick:
Heizungsart | Kosten | Wartungskosten p.a. / Heizkosten kWh | Funktionsprinzip | Vorteile | Nachteile | Zuschüsse |
---|---|---|---|---|---|---|
Gas-Brennwertkessel | ca. 8.000 € | 200 € / 13 Cent | Erdgas wird verbrannt, die entstehende Wärme wird über eine Umwälzpumpe an die Heizkörper übergeben. | günstig in der Anschaffung, wartungsarm | hoher CO2-Ausstoß, fossiler Brennstoff (nicht ökologisch), von örtlichem Gasanschluss abhängig | keine Förderung |
Öl-Brennwertkessel | ca. 8.000 € | 200 € / 15 Cent | Öl wird verbrannt, die entstehende Wärmeenergie wird über Wärmetauscher in den Wasserkreislauf gebracht, eine Umwälzpumpe gibt erwärmtes Wasser an Heizkörper weiter. | günstig in der Anschaffung, kein Anschluss an ein Netz notwendig | fossiler Brennstoff (nicht ökologisch), laufende Kosten vom instabilem Ölpreis abhängig, hoher CO2-Ausstoß | keine KfW-Züschüsse mehr seit 1. Januar 2020 |
Wärmepumpe | ca. 9.000-15.000 € | 50 € / 7 Cent | Strombetrieben: Eine Wärmepumpe entzieht der Erde, der Luft oder dem Wasser Wärme, um sie für den Heizbetrieb zu nutzen. | geringe Wartungskosten, weil Wärmepumpen nicht auf Verbrennung basieren, folglich kein Schornsteinfeger kommen muss, gut geeignet für Fußbodenheizungen | teurer in der Anschaffung als Öl- und Gasheizung, verbraucht Strom zum Betrieb | BAFA-Zuschuss: bis zu 6.000 € |
Pelletheizung | ca. 20.000 € | 300 € / 5 Cent | Holzpellets werden über einen Vorratsbehälter nach und nach zum Brenner transportiert, verbrannt, die entstehende Wärme ins Heizsystem übertragen. | fast CO2-neutral, Nutzung regenerativer Energie, gut geeignet für große (Mehr-)Familienhäuser | Pellet-Lager verbraucht viel Platz im Keller, teuer in der Anschaffung | BAFA-Zuschuss: bis zu 8.000 € |
Mikro-Heizkraftwerk (Kraft-Wärme-Kopplung) | ca. 20.000-30.000 € | 1.000 € / 10 Cent | Eine KWK-Anlage nutzt Gas als Brennwertstoff, dessen Energie in Kraft und Wärme verwandelt wird. Die Kraft wird in einem Generator zur Eigennutzung in Strom umgewandelt oder ins öffentliche Netz eingespeist. Die Wärme gelangt über einen Wärmetauscher ins Heizsystem des Hauses. | effektive Doppelnutzung des Brennwertstoffs, spart gleichzeitig Heizkosten und Stromkosten, macht unabhängig von Versorgern | hoher Anschaffungspreis, vergleichsweise hohe Wartungskosten | keine Förderung |
Wie finanziere ich eine neue Heizung?
Spezielle Kredite für Immobilienbesitzer bieten besonders niedrige Zinsen. Generell reicht ein Wohnkredit, um die Anschaffung einer neuen Heizung zu finanzieren. Sollten die Kosten mehr als 50.000 € betragen, weil Sie zum Beispiel im Rahmen eines Hauskaufes oder einer generellen Modernisierung die Heizung erneuern, können Sie die Kosten über eine Baufinanzierung oder einem Modernisierungskredit abdecken. Unabhängig welche Summe Sie finanzieren möchten, unsere Spezialisten für Baufinanzierung finden denn passenden Kredit für Sie. Füllen Sie einfach unsere Finanzierungsanfrage aus. Wir melden uns umgehend bei Ihnen.
Neue Heizung: Welche Förderung gibt es?
Trägt Ihre neue Heizung zur Steigerung der Energieeffizienz Ihres Hauses bei, können Sie auf Unterstützung von staatlicher Seite setzen. Zwei Institute fördern Ihr Vorhaben unter bestimmten Voraussetzungen:
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
Sie erhalten hier einmalige Zuschüsse für den Austausch Ihrer vorhandenen Öl- oder Gasheizung und den Einbau von Heizungen, die mit regenerativer Energie arbeiten. Das ist zum Beispiel bei Wärmepumpen, Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen und Pelletheizungen der Fall. Der Staat bezuschusst den Heizungsaustausch mit bis zu 70 % der förderfähigen Kosten. Diese liegen bei maximal 30.000 €. Die Förderung setzt sich dabei aus folgenden Punkten zusammen, von denen Sie auch mehrere in Anspruch nehmen können:
- 30 % für den Austausch einer fossilen mit einer klimafreundlichen Heizung
- 5 % Effizienzbonus, wenn Sie eine Öl-, Kohle- oder Nachtspeicherheizung mit einer Wärmepumpe austauschen
- 30 % wenn Ihr zu versteuerndes Jahreseinkommen 40.000 € nicht übersteigt
- 20 % Geschwindigkeitsbonus, wenn Sie Ihre Heizung frühzeitig austauschen. Dieser Bonus gilt bis zum 31.12.2028 und sinkt danach alle 2 Jahre um jeweils 3 %.
- 2.500 € pauschaler Zuschlag, wenn die Biomasseheizung einen Staub-Emissionsgrenzwert von 2,5 mg/m² einhält.
Je nach Vorhaben und Art der Anlage kann die Höhe des Zuschusses somit bis zu 21.000 € plus 2.500 € betragen. Die Unterstützung lässt sich ausschließlich online beim BAFA selbst beantragen.
Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)
Die KfW gewährt für Ihre neue Heizung Förderungen in Form von eines zinsgünstigen KfW-Darlehen mit Tilgungszuschuss. Das trägt erheblich dazu bei, die Anschaffungskosten für eine neue Heizung zu senken. Die KfW konzentriert sich dabei auf Anlagen, die erneuerbare Energien nutzen. Die Grenze der Bezuschussung liegt bei maximal 37.500 € – diese Höhe erreichen Sie allerdings nur bei sehr umfangreichen Maßnahmenpaketen, die über die Erneuerung der Heizung hinausgehen und eine Verbesserung der Energieeffizienzklasse zur Folge haben.
Wann rentiert sich eine neue Heizung?
Je nach Alter und Einbau Ihrer alten Heizungsanlage kann es sich bereits nach 10 Jahren lohnen, ihre Heizung zu modernisieren. Am besten konsultieren Sie in dieser Frage eine Fachfirma. Der Bezirksschornsteinfeger kann Ihnen beispielsweise mehr darüber sagen, ob die Verbrauchswerte Ihrer jetzigen Heizung noch in einem vertretbaren Bereich liegen. Aufschlussreich ist auch eine Energieberatung. Die Verbraucherzentrale bietet hierzu besonders kostengünstige Brennwertkessel-Check-Ups an. Sie erhalten dabei Antwort auf die Frage, ob Ihr vorhandenes Heizsystem noch optimal eingestellt ist, und bekommen eine entsprechende Handlungsempfehlung mit auf den Weg. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie über www.verbraucherzentrale-energieberatung.de.
Welche Heizung passt zu meiner Immobilie?
Damit Sie wissen, welche Heizung am besten zu Ihrer Immobilie passt, haben wir Ihnen hier eine kleine Übersicht zusammengestellt. Es handelt sich dabei um eine grobe Orientierung. Für eine genauere Einschätzung empfehlen wir Ihnen, einen Energieberatung.
Neubau und Passivhaus
Wer einen Neubau plant, muss sich an die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes halten. Das bedeutet, dass Neubauten einen niedrigen Energieverbrauch haben müssen. Zudem sind Sie verpflichtet, auch regenerative Energiequelle für Ihre Heizung zu nutzen. Deshalb eignen sich Wärmepumpen in Kombination mit einer Fußbodenheizung im Neubau am besten. Dank guter Isolierung des Gebäudes reicht die niedrige Vorlauftemperatur der Wärmepumpe aus, um für wohlige Wärme in den eigenen vier Wänden zu sorgen. Dadurch lassen sich die Energiekosten reduzieren und Geld sparen.
Bestandsimmobilie
In der Regel verfügt ein Altbau über eine schlechte Dämmung. Der Wärmebedarf ist deshalb höher. Heizsysteme wie moderne Gasbrennwertkessel arbeiten effizient und erreichen höhere Wirkungsgrade als zum Beispiel ältere Öl- oder Gaskessel. Zudem können Sie die neuen Gasheizungen mit Biogas speisen oder durch Solarthermie ergänzen. So sorgen Sie für den nötigen Anteil an erneuerbaren Energien in Ihrer Heizung und entsprechen zukünftigen gesetzlichen Anforderungen.
Wenn Sie etwas mehr Platz haben, können Sie auch über eine Heizung für Pellets, Hackschnitze oder Stückholz nachdenken. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und aktuell günstiger als Gas. Wenn Sie etwas mehr Lagerfläche im Keller oder im Garten zur Verfügung haben, könnte das ebenfalls eine Option sein.
Planen Sie im Rahmen einer Altbausanierung die Dämmung vor dem Austausch der Heizung. So können Energieberater den tatsächlichen Energieverbrauch berechnen und die passende Heizung empfehlen.
Ferienimmobilie
In wenig genutzten Immobilien, wie zum Beispiel Ferienhäusern, kann es sich lohnen, Elektroheizungen zu verwenden. Sie sind platzsparender und günstiger in der Anschaffung als andere Heizsysteme. Jedoch ist der Betrieb wegen der hohen Stromkosten teurer. Da Sie die Immobilie aber nur ein paar Mal im Jahr nutzen werden, können die Betriebskosten überschaubar bleiben.
Welche Gütesiegel bei einer neuen Heizung?
Es gibt mehrere Siegel, auf die sie bei der Anschaffung eines neuen Heizsystems achten sollten.
Das Siegel gibt an, ob die Anlage bezüglich Sicherheit und Gesundheit den geltenden, europäischen Standards entspricht. Hat das CE-Zeichen keine eigene Kennnummer, übernimmt der Hersteller die Fertigungskontrollen selbst. Bei CE-Zeichen mit Kennnummer begleitet eine von Behördenseite anerkannte Prüfstelle die Produktion.
RAL-Gütesiegel für Heizkörper
Bei Heizkörpern hat das RAL-Kennzeichen des Deutschen Instituts für Gütesicherung eine beachtenswerte Aussagekraft. Vor der Vergabe wird unter anderem geprüft, ob die höchste Materialqualität verwendet wurde, ob der Heizkörper exakt geschweißt wurde und ob er der Druckprüfung standgehalten hat. Zudem garantiert das RAL-Zeichen eine regelmäßige Überwachung der Herstellungsprozesse.
ENplus-Gütesiegel für Pellets
Für die Herstellung von Holzpellets existiert ein eigenes Zertifikat, die ENplus-Zertifizierung. Sie stellt sicher, dass die Vorschriften der EU-Norm prEN 14961-2 eingehalten wurden, welche die Betriebssicherheit von Pelletheizungen unterstützen sollen.
EHPA-Gütesiegel für Wärmepumpen
Das Siegel der EHPA (European Heatpump Association) setzt gewisse technische Anforderungen an den Mindestwirkungsgrad des Heizsystems. Es definiert die Einsatzgrenzen einer Wärmepumpe, stellt darüber hinaus aber auch sicher, dass ein flächendeckender Kundendienst zur Verfügung steht und die Lieferung von Ersatzteilen seitens des Herstellers garantiert wird.
Podcast: HAUSgefragt von Dr. Klein
Thorsten Schippmann, Energieberater aus Bad Schwartau, spricht in der Podcast-Folge (26:54) über das Thema „Heizung modernisieren: Wie fange ich an“. Er erläutert die wichtigsten Heizsysteme und gibt Tipps für eine erfolgreiche Antragsstellung von Fördermitteln.
FAQ: Neue Heizung
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Wo platziere ich Heizkörper sinnvoll?
Damit Heizkörper den Raum effektiv erwärmen können, sollte ihr Standort spezielle Voraussetzungen erfüllen. Je kompakter der Heizkörper, desto weniger Wärme kann dieser an die Umgebungsluft abgeben. Achten Sie daher darauf, dass die Heizleistung der Heizkörper den Wärmeverlust Ihres Gebäudes so exakt wie möglich ausgleicht.
Für Energieeffizienzhäuser, die nur wenig Wärme nach außen abgeben, reichen in der Regel die kleineren Ausführungen. Diese können Sie waagerecht oder senkrecht anbringen – am besten platzieren Sie die Heizkörper jedoch immer unverstellt vor eine Fensterfront. So gleichen diese kühle Luftströmungen aus, die durch Kältebrücken hereinkriechen können und verhindern die Entstehung von Zugluft.
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Heizungswärme: Konvektionswärme versus Strahlungswärme
Ein Heizkörper, auch als Radiator bezeichnet, kann die Umgebungsluft auf zwei unterschiedliche Weisen erwärmen. Erhitzt er sich selbst, weil heißes Wasser durch seinen Körper strömt, und gibt diese Wärme durch elektromagnetische Wellen nach außen hin ab, spricht man von „Strahlungswärme“. Diese Erwärmung ähnelt der von Sonneneinstrahlung und wird als besonders behaglich wahrgenommen. Erwärmt er hingegen ausschließlich die kalte Luft, die sich in der direkten Umgebung befindet, dann handelt es sich dabei um sogenannte „Konvektoren“.
Konvektoren eignen sich jedoch nicht für alle Räume in einem Privathaushalt. Genauer gesagt nur für einen Raum: das Badezimmer. Konvektoren sind besonders kompakt und heizen einen Raum in kürzester Zeit über Konvektion – also vertikal ausgestoßene Luftströme – auf. Sie erwärmen die Luft sofort, ohne eine Vorlaufzeit zu benötigen. Die Umwirbelung der Luft begünstigt jedoch Zugluft, verursacht ein Warm-Kalt-Temperaturgefälle und zieht Staubpartikel mit sich – und das geht zulasten der Luftqualität. Für einen Allergiker-Haushalt sind Konvektoren daher nicht geeignet.
Platten-, Röhren- und Gliederheizkörper bedienen sich sowohl der Konvektions- als auch der Strahlungswärme. Sie verursachen kaum nennenswerte Luftumwirbelungen und verbrauchen deutlich weniger Energie als Konvektoren.
Alternativ können Sie sich statt für klassische Heizkörper auch für eine moderne Flächenheizung mit Infrarot-Heizpaneelen entscheiden, wenn Sie Ihre Heizungsanlage planen. Diese werden unsichtbar unter Wand-, Fußboden- oder Deckenbelag installiert und geben Strahlungswärme ab.
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Wie finde ich die passende Firma für die Heizungsinstallation?
Damit Sie aus der Masse der Firmen auch eine für Ihr Projekt geeignete herausfischen, achten Sie am besten darauf, dass diese die richtige Expertise und reichlich Erfahrung mitbringt. Liebäugeln Sie beispielsweise mit dem Einbau eines der neueren Heizsysteme wie die Wärmepumpentechnik, sollte das Heizungsunternehmen auf diesen Bereich spezialisiert sein. Und: Bildet das Unternehmen aus, spricht das für ein hohes Know-how der Angestellten.
Ein Eintrag des Betriebs in der sogenannten „Handwerksrolle“ zeugt davon, dass es sich dabei um seriöse Kandidaten handelt. Die Handwerksrolle können Sie online bei der Handwerkskammer der Region einsehen, in dem das betreffende Unternehmen seinen Standort hat.
Bei der Berechnung der Anfahrtskosten sparen Sie einiges Geld, wenn sich der Standort des Unternehmens in der näheren Umgebung Ihres Bauprojektes befindet. Einige Unternehmen lassen sich bei größeren Aufträgen jedoch auch darauf ein, die Anfahrtskosten in den Gesamtbaukosten des Heizsystems einzuschließen.
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Was muss man bei einer Heizungsanlage beachten?
Nicht jedes Heizsystem eignet sich für alle Gebäude-Typen. Wenn Sie Ihre Heizanlage planen, sollten Sie daher einige Voraussetzungen kennen, um die ideale Besetzung für Ihren Heizungskeller zu finden.
- Sonden oder Brunnen, die für eine Wärmepumpe erforderlich sein können, dürfen nicht in das Erdreich versenkt werden, wenn Ihr Grundstück in einem Wasserschutz- oder Naturschutzgebiet liegt.
- Arbeitet eine Wärmepumpe mit Erdwärmekollektoren, benötigen diese ausreichend Platz im Garten und eine spezielle Erdbeschaffenheit.
- Wärmepumpen arbeiten besonders effizient in Kombination mit guter Wärmedämmung und großflächigen Heizkörpern, beispielsweise der Heizspirale einer Fußbodenheizung.
- Wählen Sie ein System, das Ihren Lebensstil und die Höhe Ihres Warmwasser- und Heizwärmeverbrauchs unterstützt. Wer viel zu Hause ist und ein großes Haus besitzt, benötigt mehr Wärme als jemand, der weniger zu Hause ist. Wärmepumpen eignen sich ideal für Gebäude mit niedrigem Wärmebedarf. Brennstoffzellenbetriebene Heizanlagen liefern zuverlässig Wärme für Gebäude mit hoher Heizbedarf.
- Konvektoren können in Kombination mit Brennwertanlagen, Solarheizungen und Wärmepumpen nicht betrieben werden.
- Planen Sie eine neue Heizungsanlage, muss diese den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes entsprechen. Es gibt unter anderem vor, welcher Anteil der Heizungswärme bei einem Neubau aus regenerativen Quellen stammen muss. Planen Sie die Nutzung einer Brennwertheizung, müssen Sie diese also mit einer Heizanlage aufstocken, die sich aus regenerativen Quellen speist.