Junge Immobilienkäufer

Junge Immobilienkäufer: Woher kommt das eigene Kapital?

Artikel teilen
Lesezeit: 2 Minuten

Die eigenen vier Wände werden überwiegend in jungen Jahren gekauft. Wir haben uns gefragt, wie ist das bei den hohen und weiter steigenden Immobilienpreisen finanziell zu schaffen? Eine deutschlandweite, repräsentative Umfrage von Dr. Klein unter privaten Immobilienbesitzern zeigt: Ohne die Familie geht es kaum noch.

Unter den Immobilienbesitzern, die in den vergangenen drei Jahren ihre eigenen vier Wände erworben haben, sind laut unserer Umfrage 46 Prozent zwischen 18 und 39 Jahren jung.  Ein Alter, in dem man noch nicht viel Zeit hatte, um selbst Geld für den Immobilienkauf anzusparen.

Durchschnittlich gezahlte Quadratmeterpreise von zum Beispiel rund 2.800 Euro in der Metropolregion Dortmund, fast 3.400 Euro in Berlin und über 5.800 Euro in der Region München führen da schnell zu Bluthochdruck und Schweißperlen auf der Stirn. Und das Eigenkapital wird zum Knackpunkt für die Finanzierung der eigenen Immobilie. Wie also kann die „Generation Y“ das stemmen?

Immobilienfinanzierung? Nicht ohne die Familie!

Generell geben alle Befragten an, dass sie hauptsächlich Erspartes als Eigenkapital eingebracht haben. Die Bedeutung nimmt allerdings tendenziell ab (74 Prozent beim Immobilienkauf vor mehr als 10 Jahren, 68 Prozent beim Erwerb in den letzten 3 Jahren) und verschiebt sich hin zu anderen Finanzquellen: In den letzten Jahren wurde mehr Geld aus Erbschaften in die Immobilienfinanzierung gesteckt als früher (7 Prozent beim Immobilienkauf vor mehr 10 Jahren, 13 Prozent in den letzten 3 Jahren), zudem wird die Unterstützung durch die Familie tendenziell immer größer (17 Prozent beim Immobilienkauf vor mehr als 10 Jahren, 25 Prozent in den letzten 3 Jahren).

Um die Wunschimmobilie Realität werden zu lassen, ist besonders die Gruppe der unter 40-Jährigen von familiärer Unterstützung abhängig. Bei 35 Prozent der 18-39-Jährigen kam das Eigenkapital von der Familie – signifikant mehr als bei den älteren Jahrgängen: 20 Prozent bei den 40-49-Jährigen und nur 15 Prozent bei den über 50-Jährigen.

Mit Muskelhypothek und Co das eigene Kapital aufstocken

Reicht das eigene Kapital nicht aus, kann für alle Heimwerker-Talente eine „Muskelhypothek“ infrage kommen: Wer beim Bau selbst Hand anlegt, kann die Baukosten senken und die Eigenleistung als Eigenkapital ansetzen. Wie häufig mit angepackt wird, ist regional sehr unterschiedlich: Laut unserer Umfrage haben 23 Prozent der Immobilienbesitzer aus den neuen Bundesländern ihre Immobilie unter anderem durch Eigenleistungen finanziert, in den alten Bundesländern geben das nur 16 Prozent an.

Es lohnt sich zudem nach Fördermitteln Ausschau zu halten: Von der KfW bis zu den Landesförderbanken – je nach Bundesland und im Rahmen bestimmter Einkommensgrenzen – gibt es gerade für junge Familien Darlehen zu attraktiven Konditionen. Der Clou daran ist, dass einige Banken die Fördermittel als Teil der Eigenkapitalquote ansehen. Neben der Möglichkeit, eine Immobilie der Eltern als Sicherheit einzubringen oder über eine Kapitalbeschaffung weitere Mittel beitragen, gibt es noch weitere Tipps für mehr Eigenkapital. Eine Beratung kann dabei nicht nur helfen, den Blutdruck wieder zu senken, sondern zahlt sich buchstäblich aus.


Eigenkapital – wieviel brauche ich und woher nehme ich es?


Artikel teilen