Sparen, sparen, sparen – darin sind die Deutschen eigentlich besonders gut. Angesichts der anhaltenden Zinsflaute ist das derzeit allerdings gar nicht so einfach. Und wer über kein prall gefülltes Sparschwein verfügt, geht oft auch davon aus, dass er sich keine eigene Immobilie leisten kann. Unser Kundenberater Dustin erklärt, warum diese Annahme häufig zu voreilig ist und wie viel Eigenkapital man wirklich braucht.
Frage 1: Wie viel Eigenkapital ist notwendig?
In den Köpfen vieler Menschen geistert noch die veraltete Annahme herum, dass sie mindestens 20 Prozent des Kaufpreises plus die Kaufnebenkosten aus der eigenen Tasche zahlen müssen. Das ist heutzutage allerdings überholt. Wer über ein gutes Einkommen verfügt und sich die monatliche Rate leisten kann, der kann den Kaufpreis auch komplett über ein Darlehen finanzieren. Allerdings: Ganz ohne eigene Mittel geht es dann doch nicht. Die Kaufnebenkosten, die sich aus Maklercourtage, Notarkosten und Grundbuchgebühren sowie der Grunderwerbsteuer zusammensetzen, können bis zu 15 Prozent des Kaufpreises betragen. Und diese Kosten sollten in jedem Fall aus eigenen Mitteln finanziert werden. Bei einem Kaufpreis von 300.000 Euro sind daher beispielsweise mindestens 30.000 Eigenkapital notwendig.
Frage 2: Wieso lohnt es sich, viel Eigenkapital in die Immobilienfinanzierung einzubringen?
Auch wenn Finanzierung des gesamten Kaufpreises oder der Baukosten möglich ist, gilt eine weitere Faustregel uneingeschränkt weiter: Je mehr Eigenkapital, desto besser. Denn je mehr Eigenkapital ein Kreditnehmer über die Nebenkosten hinaus einbringt, desto geringer ist das Risiko für die Bank – und das belohnt sie mit günstigen Konditionen. Wie viel günstiger, das zeigt die folgende Beispielrechnung:
Annahmen: Kaufpreis: 300.000 Euro; Tilgung 3 Prozent; 15 Jahre Zinsbindung
Eigenkapital | Darlehenssumme in € | Sollzins in % | Monatliche Rate in € |
0 | 300.000 | 2,14 | 1.285 |
30.000 | 270.000 | 1,75 | 1.068,75 |
60.000 | 240.000 | 1,64 | 928 |
Frage 3: Wie komme ich an mehr Eigenkapital?
Es muss nicht immer das Sparbuch sein – auch wer zum Beispiel beim Hausbau selbst Hand anlegt, kann diese Eigenleistungen als Eigenkapital anrechnen lassen. Welche weiteren Möglichkeiten es gibt, haben wir in der folgenden Liste zusammengefasst:
- Tages- und Festgeldkonten, fällige Bausparverträge, Lebensversicherungen, Riester-Verträge
- Erbschaften, Privatkredite aus dem Familienkreis oder Arbeitgeberdarlehen
- Bereits vorhandene, lastenfreie Immobilien
- KfW-Darlehen oder Eigenkapital-Ersatz-Darlehen
- Bei Neubau: Eigenleistungen und/oder bereits vorhandenes Grundstück
Hier schon mal die eigene Baufinanzierung durchrechnen:

lässt lieber den Freund hausmachen / ist Bauernhofkind und echtes Nordlicht / hat in Osnabrück Geographie studiert / wollte eigentlich Zirkusakrobatin werden, arbeitet jetzt aber als PR-Managerin für Dr. Klein / findet Finanzthemen mittlerweile erschreckend interessant / mag starken Kaffee, schlechte Witze und Käsekuchen