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Erst kommt der Wunsch nach einer eigenen Immobilie, dann der Blick auf die Ersparnisse und daraufhin die Erkenntnis: Das müsste bestenfalls mehr Geld sein. Wenn es um den Immobilienkauf geht, ist Eigenkapital sehr wichtig. Mehr ist in diesem Fall mehr 😉 Aber woher nehmen und welche Möglichkeiten gibt es, das Guthaben wachsen zu lassen? Unsere Redakteurin Katrin spricht aus eigener Erfahrung und verrät, wie ihr eure Ersparnisse vermehrt, ohne nur noch von Wasser und Brot zu leben.
Mit diesen Tipps landet jeden Monat mehr Geld auf der hohen Kante:
1. Wie viel Geld brauche ich als Eigenkapital?
Grundsätzlich ist Eigenkapital beim Immobilienkauf eine der größten Stellschrauben, um sich gute Kreditkonditionen zu sichern.
Durch das eingebrachte Kapital sollten mindestens die Kaufnebenkosten in Höhe von 10- 15 % des Kaufpreises beglichen werden können. Je mehr Eigenkapital dann noch in die eigentliche Finanzierung der Immobilie fließt, desto besser. Warum? Je höher der Eigenkapitalanteil, desto geringer ist das Risiko der Finanzierung für die Bank.
Das belohnt diese im Umkehrschluss mit besseren Konditionen für den Kredit. Und diese bedeuten für euch insgesamt weniger Kosten. Aber ihr profitiert nicht nur von niedrigeren Zinsen, sondern könnt so den Kredit schneller abbezahlen. Denn: Dank niedriger Zinsen lässt sich die Tilgung hochsetzen. Ihr habt also weniger Kosten für euer Darlehen und zahlt gleich mehr ab.
Merke: Eigenkapital ist die Stellschraube beim Immobilienkredit.
Mit mehr Eigenkapital könnt ihr euch auch den Beleihungsauslauf zunutze machen. Ab bestimmten Werten sinken die Zinsen signifikant, weshalb es sich lohnt, diese auszutarieren und eventuell doch nochmal nach 1.000 Euro mehr Eigenkapital zu suchen.
2. Ziele setzen: Zeit für einen Kassensturz
Beim Kassensturz werden alle bisher vorhandenen Guthaben summiert. Geld auf Tagesgeldkonten oder Sparbüchern, der Bausparvertrag oder auch Wertpapiere können dazugerechnet werden.
Als Eigenkapital-Minimum für den Immobilienkauf lassen sich die besagten 10-15 % des Kaufpreises ansetzen, die für die Kaufnebenkosten notwendig sind. Diese Summe sollte also das Minimal-Ziel sein. Der Kassensturz dient der Festlegung eines Sparziels. Denn: Je konkreter das Ziel, desto leichter ist der Weg dorthin.
3. Der Ist-Zustand: Einnahmen-Ausgaben-Übersicht
Im besten Fall lächelt ihr jetzt nur müde, öffnet das Excel-Haushaltsbuch und wisst sofort, was auf eurem Konto los ist 😉 und wie viel Budget euch zur Verfügung steht. Solltet ihr solch eine Übersicht allerdings noch nicht haben, wird es höchste Zeit. Dabei geht es nicht zwangsläufig darum, ein Haushaltsbuch zu führen und jeden Supermarkteinkauf aufzulisten (auch wenn das für einen Finanzüberblick ein guter Weg ist), sondern bis auf den Cent genau zu wissen, was ihr einnehmt und was ihr ausgebt.
Die Erstellung einer Einnahmen-Ausgaben-Übersicht ist erst einmal Arbeit, von der ihr langfristig jedoch profitiert. Lasst euch also nicht davon abschrecken. Auch die Bank nimmt bei einem Finanzierungsantrag eine Haushaltsrechnung vor, die Grundlage der Finanzierungsentscheidung ist. Die Bank arbeitet allerdings mit Pauschalbeträgen. Für das eigene Gefühl ist es wichtig, zu wissen, wie sich eure individuelle Situation im Detail gestaltet.
Diese Übersicht liefert auf einen Blick alle Zahlen, die wichtig sind. Auf dieser Basis lässt sich prüfen, an welchen Stellen Fixkosten reduziert oder variable Ausgaben angepasst werden können.
Das sollte eure Einnahmen- und Ausgaben-Übersicht beinhalten:
Einnahmen:
- Gehalt
- Kindergeld
- Mieteinnahmen
- Etwaige sonstige Einnahmen
Ausgaben:
- Miete
- Lebenshaltung wie Lebensmittel, Kleidung, Drogerieprodukte
- Auto/Beförderung
- Versicherungen (Jährlich fällige Beträge können durch 12 geteilt und in die Übersicht mit aufgenommen werden)
- Mitgliedschaften, wie Fitnessstudio oder Sportverein
- Abos
4. Die 50 – 30 – 20- Regel: Macht sie noch Sinn?
Es gibt verschiedene Sparstrategien, die sogenannte 50 -30 -20 – Regel ist eine davon. Sie besagt:
- 50 % der Einnahmen werden für Fixkosten veranschlagt.
- 30 % der Einnahmen sind für variable Kosten reserviert.
- 20 % der Einnahmen werden gespart.
Das Bedeutet konkret: Du hast beispielsweise Einnahmen in Höhe von 2.000 €/ Monat
- 50 %, also 1.000 Euro sind für Fixkosten eingeplant
- 30 %, also 600 Euro für variable Kosten
- 20 %, also 400 Euro für das Sparbuch
Die 50 -30 – 20 -Regel bietet eine gute Orientierung. Jeder, der schon einmal in einer Großstadt zur Miete gewohnt hat, weiß jedoch, dass 50 % der Einnahmen oft schon allein nur für die Miete benötigt werden. Daher ist diese Sparstrategie zwar eine gute Grundlage, sollte aber stets den persönlichen Bedürfnissen angepasst werden.
5. Fixkosten: Weniger sind mehr
Die Fixkosten bilden die monatlichen festen Ausgaben ab. Heißt: Miete, Strom, Wasser, Fitnessstudio, Abos, Verträge etc.
Schafft ihr es, einen dieser Posten zu reduzieren, wirkt sich das langfristig positiv aus. Darum sind die Fixkosten eine wertvolle Stellschraube bei der Erhöhung der Sparquote und in ihrem Einfluss nicht zu unterschätzen.
Ausgaben für Strom, Gas, Wasser reduzieren
Kein Geheimnis, aber trotzdem nennenswert: Ein regelmäßiger Anbieterwechsel spart bares Geld. Die Hürde ist meist nur Bequemlichkeit. Prüft daher die Kündigungsfristen, vermerkt euch eine Erinnerung im Handy oder nutzt spezielle Apps, die das für euch übernehmen. So rutscht euch kein wichtiger Kündigungstermin mehr durch die Finger. Dann heißt es auf gängigen Vergleichsportalen Preise vergleichen und meist ist der Anbieterwechsel mit wenigen Klicks erledigt. Insbesondere bei Verbrauchspreisen kann ein jährlicher Wechsel mehrere hundert Euro im Jahr sparen.
Abonnements: Netflix, Amazon & Co. summieren sich
“Ach, die 7,99 € im Monat sind ok.“ Kommt euch das bekannt vor? Dann empfehlen wir euch, einmal alle Abos zu addieren, die monatlich zu Buche schlagen. Ruckzuck sind 30 bis 50 Euro im Monat fällig. Denn gerade jetzt, wo wir alle so viel Zeit zu Hause verbringen, sind Netflix, Amazon, Spotify oder andere Abos eines der wenigen Unterhaltungsprogramme, die noch bleiben. Aber nutzt ihr sie wirklich alle? Die meisten Mitgliedschaften können monatlich gekündigt werden. Also, zückt mal den Taschenrechner und wägt ab, was wirklich Mehrwert bietet und sein Geld wert ist.
Versicherungen: regelmäßig überprüfen und anpassen
Versicherungen werden schnell zur „Karteileiche“. Auch hier gilt, wie bei den anderen verbrauchsabhängigen Ausgaben: Ein regelmäßiger Check 1x im Jahr spart richtig Geld. Dabei geht es aber nicht nur um die Beitragshöhe, sondern auch um einen kritischen Blick in den Versicherungsumfang. Wenn beispielsweise die Hausratversicherung Sturmschäden mit abdeckt, ihr aber in einer Mietwohnung wohnt, wird für etwas bezahlt, dass gar nicht benötigt wird.
Diese Versicherungen werden meist nicht benötigt (wir unterstützen euch gerne mit unserem kostenlosen Versicherungscheck):
- Glasbruchversicherung: Glasschäden sind in den meisten Privathaftpflicht, Wohngebäude- oder Hausratversicherungen mit abgedeckt
- Brillenversicherung: Das Geld für eine neue Brille lässt sich auch monatlich zur Seite legen.
- Handyversicherung: Diese sind oft teuer und schließen viele Schäden aus. Sofern das Handy nicht einmal pro Woche herunterfällt und das Glas bricht, lohnt sich diese Versicherung für kaum jemanden. 😉
Miete
Jährlich umzuziehen, um Geld zu sparen, wäre wohl ein wenig zu viel des Guten 😉 Dennoch ist es auch in Anbetracht immer weiter steigender Mieten sinnvoll, ab und an zu hinterfragen, ob die derzeitige Wohnsituation noch den Bedürfnissen entspricht oder das Arbeitszimmer vielleicht doch nicht gebraucht wird und ein Umzug in eine kleinere, günstigere Wohnung eine Option wäre. Bei Abschluss eines Mietvertrags gilt es auch immer zu beachten, ob eine Staffelmiete oder regelmäßige Mieterhöhung enthalten ist. Hier kann ein aufmerksamer Blick zukünftig bares Geld sparen.
6. Konsumausgaben reduzieren
Konsum spielt beim Vermögensaufbau eine große Rolle. Die damit verbundenen Ausgaben sind variable Kosten, auf die sich leicht Einfluss nehmen lässt. Wie? Indem man auf unnötige Ausgaben verzichtet. Ein Haushaltbuch kann dabei helfen, diese aufzudecken. Es zeigt, ob häufige Shoppingtouren, das regelmäßige Bestellen beim Pizzaservice oder das teure Leasing-Auto Geldfresser sind, die verändert werden können. Dem Sparkonto wird es guttun.
Ihr seht: Mit ein paar Tipps ist der Weg zum Eigenkapital gar nicht so schwer. Dabei ist der Überblick über die eigenen Finanzen das A & O, zeigt Verbesserungspotential auf und mit wenigen einfachen Veränderungen landet jeden Monat mehr Geld auf der hohen Kante und schafft die Basis für den Immobilienkauf.
Wieviel Eigenkapital brauche ich?

ist ein echtes Nordlicht / hat schon erfolgreich HAUSgemacht und ein Eigenheim finanziert / liebt Mode und schöne Einrichtung / hat in Kiel Politikwissenschaft studiert / ist süchtig nach Instagram, Pinterest und TikTok / arbeitet seit 2021 als Social Media Managerin für Dr. Klein / liest am liebsten Autobiographien, dazu zählt bei ihr aber auch die „Gala“.