Diese Baukosten und Baunebenkosten kommen beim Hausbau auf Sie zu
- Im bundesweiten Durchschnitt liegen die Baukosten für ein Haus zwischen 358.040 und 418.040 €, inklusive Grundstück.
- Planen Sie für das Grundstück mit durchschnittlich 203,80 €/m², den Rohbau zwischen 600und 900 €/m² und für den Innenausbau zwischen 400 und 1.000 €/m².
- Die Baunebenkosten betragen etwa 10 % der Baukosten. Für Versicherungen können bis zu 500 € anfallen.
- Je nach Ausstattung, verwendeter Materialien, Größe des Grundstücks und der Immobilie sowie Bauart der Immobilie können die Preise variieren.
- Mit einem finanziellen Puffer können unerwartete Ausgaben beglichen werden.

- Was sind Baukosten?
- Wie hoch sind die Baukosten bei einem Haus?
- Wie hoch sind die Kosten beim Grunderwerb?
- Wie hoch sind die Kosten für den Rohbau?
- Wie hoch sind die Kosten für den Innenausbau?
- Wie hoch sind die Baunebenkosten?
- Wie hoch sind die Kosten für Außenanlagen?
- Wie hoch sind die Finanzierungskosten beim Hausbau?
- Welche Versicherungen erhöhen die Baukosten?
Was sind Baukosten?
Unter Baukosten versteht man alle Kosten, die für die Errichtung und Fertigstellung eines Gebäudes notwendig sind. Zu den Baukosten gehören grob:
- Kosten beim Grunderwerb
- Kosten für den Rohbau
- Kosten für den Innenausbau
- Baunebenkosten
- Kosten für die Gestaltung der Außenanlagen
- Kosten für die Finanzierung
- Kosten für die Versicherung
Welche Kosten im Detail zu den Baukosten gehören, ist in der Deutschen Industrienorm (DIN) 276 verankert. Zusätzlich können weitere Kosten entstehen für einen Keller, Wintergarten oder den Ausbau eines Dachbodens.

Wie hoch sind die Baukosten bei einem Haus?
Im bundesweiten Durchschnitt liegen die Baukosten für ein Haus zwischen 358.040 und 418.040 € inklusive Grundstück. Die Angaben beziehen sich auf eine Wohnfläche von 150 m² und einer Grundstücksfläche von 800 m². Die Baukosten für ein Haus setzen sich wie folgt zusammen:
Kostenfaktor | Einzelpreis pro Quadratmeter | Summe Beispielhaus |
---|---|---|
Grundstück | 203,80 € | 163.040 € |
Hausbau | 1.300-1.700 € | 195.000-255.000 € |
Gesamtsumme Haus bauen | 1.503,80-1.903,80 € | 358.040-418.040 € |
Wie hoch sind die Kosten beim Grunderwerb?
Die Kosten für das Grundstück, auf dem Ihr Haus entstehen soll, machen einen großen Teil ihrer Baukosten aus. Für die Berechnung nehmen wir eine Grundstücksfläche von 800 m² an. Legt man den in Deutschland durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 203,80 € zugrunde, werden für ein Grundstück dieser Größe rund 163.040 € fällig.
Darüber hinaus entstehen sogenannte Erwerbsnebenkosen für das Grundstück. Dazu gehören:
- Grunderwerbsteuer: zwischen 3,5 und 6,5 % der Kaufsumme, je nach Bundesland
- Gebühren für den Eintrag ins Grundbuch: etwa 0,5 % der Kaufsumme
- Notarkosten: bis zu 1,5 % der Kaufsumme
- ggf. Maklerprovision: 3 bis 7 % der Kaufsumme
Sollten Sie einen Grundstückskauf in einem Ballungsraum erwägen, müssen Sie sich grundsätzlich auf höhere Kosten einstellen. Wie der LBS Preisspiegel 2021 zeigt, sind Bauflächen in Großstädten wie München (2.800 €/m²), Frankfurt am Main (1.150 €/m²) oder Hamburg (830 €/m²) oft kaum noch zu bezahlen. Anders sieht es außerhalb der Städte und in ländlichen Gebieten aus. Mit etwas Glück lassen sich hier durchaus noch erschwingliche Grundstücke finden.
Wenn Sie das Grundstück sowie das Haus getrennt voneinander erwerben, sparen Sie Grunderwerbsteuer. Sie zahlen dann Grunderwerbsteuer nur auf den Kaufpreis des Grundstücks, nicht aber auf den Kaufpreis des Hauses. Das reduziert die Baukosten insgesamt. Dafür gelten 3 Voraussetzungen:
- Es muss 2 Kaufverträge geben, einen für das Haus sowie einen für das Grundstück.
- Beide Kaufverträge sollten zeitlich voneinander getrennt unterschrieben worden sein.
- Die Baufirma und der Verkäufer des Grundstücks dürfen nicht miteinander in Beziehung stehen.
Wie hoch sind die Kosten für den Rohbau?
In Deutschland zahlen Sie zwischen 600 und 900 €/m² für den Rohbau.
Verlegung von Kanalrohren für Ihren Abwasseranschluss | bis zu 3.000 € |
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Fundament | 70-100 €/m² |
Mauern der Wände | 100-150 €/m² |
Einbau Zwischendecken | 120-150 €/m² |
Fassadenerstellung | 120-150 €/m² |
Treppeneinbau | ab 1.500 € |
Schornstein errichten | 3.500-4.500 € |
Dachstuhlbau | ca. 30.000 € |
Wie hoch sind die Kosten für den Innenausbau?
Wenn der Rohbau steht, kann es an den Innenausbau gehen. Hier müssen Sie im Durchschnitt mit Baukosten von 400 bis 1.000 €/m² rechnen. Wir unterscheiden zwischen Arbeits- und Materialkosten.
Maßnahme | Arbeitskosten | Materialkosten |
---|---|---|
Heizungsinstallation | 8.000-20.000 Festpreis inkl. Montage | - |
Sanitärinstallation | 30-70 € / h | 5.000 € |
Elektroinstallation | 50-100 €/h | 3.000-7.000 € |
Estrich | 5-25 €/m² | 5-25 €/m² |
Bodenbeläge | 10-40 €/m² | 10-100 €/m² |
Fenstereinbau | 40-60 €/h | 40-60 €/h |
Türeinbau | 30-40 €/h | 50-1.200 € pro Tür |
Rolllädeneinbau | 50 €/m² | 15 €/m² |
Kamineinbau | 200-300 € | ab 2.000 € |
Fliesen | 30-60 €/m² | 14-100 €/m² |
Malen / Tapezieren | 30-40 €/m² | ab ca. 1 €/m² |
Wie hoch sind die Baunebenkosten?
Bei der Berechnung der Bausumme ist es wichtig, die so genannten Baunebenkosten nicht zu vergessen. Diese können bis zu 10 % der Gesamtsumme ausmachen. Kostet Ihr Haus 360.000 € fallen für die Baunebenkosten 36.000 € an.
Baugenehmigung | 0,5 % der Baukosten |
---|---|
Einrichten der Baustelle | 2 %-4 % der Gesamtkosten |
Prüfstatiker (nicht in jedem Bundesland erforderlich) | 1.000-3.000 € |
Bauleitung | 2-5 % der Baukosten |
Erschließungskosten (z.B. für Wasser / Strom) | 8.000-15.000 € |
Planen Sie Ihre Immobilie mit einem Architekten oder einer Architektin können je nach Leistungen noch einmal rund 30.000 € für die Planung und Durchführung eines Architektenhauses anfallen. Arbeiten Sie mit einem Bauträgern zusammen, sind die Architektenkosten meist im Gesamtpreis bereits inbegriffen.
Wie hoch sind die Kosten für Außenanlagen?
Die Baukosten für die Gestaltung der Außenanlage liegen zwischen 5 und 15 % der Bausumme. Bei einem Einfamilienhaus in Höhe von 380.000 € bewegen sich die Kosten zwischen 19.000 und 57.000 €.
Garage | 4.000-20.000 € |
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Carport | 300-8.000 € |
Pflasterarbeiten | 25-100 €/m² |
Terrasse | 60-250 €/m² |
Rasen | 10-25 €/m² |
Hecke | 2-30 €/m² |
Teich | 500-4.000 € |
Weitere mögliche Baukosten für den Hausbau: Keller, Wintergarten, Dachausbau
Je nach Ihren individuellen Wünschen können natürlich noch weitere Baukosten für den Hausbau entstehen. Die wichtigsten haben wir hier für Sie einmal aufgeführt.
Dachausbau nachträglich | 10.000-50.000 € |
---|---|
Keller | 30.000-70.000 € |
Wintergarten | 4.000-30.000 € |
Dazu kommen noch die Kosten für die Inneneinrichtung wie Möbel, den Umzug sowie das Richtfest.
Wie hoch sind die Finanzierungskosten beim Hausbau?
Zinskosten sollen ebenfalls in die Planung für Baukosten einbezogen werden. Für die Finanzierung fallen diese Kosten an:
- Baukreditzinsen: Mit der monatlichen Rate zahlen Sie regelmäßig eine Art Leihgebühr an die Bank, die Bauzinsen. Die Zinsen werden anhand der Restschuld berechnet und liegen meist zwischen 1 und 2 %.
- Bereitstellungszinsen: Diese stellt Ihnen die Bank in Rechnung, wenn Sie Ihr Darlehen nach Vertragsabschluss nicht sofort oder nur in Teilen abrufen können. Die meisten Banken bieten ihren Kunden aber eine bereitstellungszinsfreie Zeit von bis zu 12 Monaten an, in der das Darlehen zinsfrei bleibt.
Welche Versicherungen erhöhen die Baukosten?
Die folgenden Versicherungen sind während der Bauphase hilfreich. Dadurch werden jedoch auch zusätzliche Baukosten verursacht.
- Bauherrenhaftpflichtversicherung: Diese sichert Sie vor Schadensersatzansprüchen Dritter, wenn sich auf Ihrer Baustelle Personen verletzen sollten.
- Bauleistungsversicherung: Sie leistet während der Bauzeit für Schäden durch höhere Gewalt wie Hochwasser, Sturm oder Frost, sowie durch Vandalismus, Ausführungsfehler oder auch der Ungeschicklichkeit der ausführenden Handwerker.
Für eine Versicherung rechnen Sie mit Kosten zwischen 200 und 500 €. Die Tarife variieren je nach Leistungsumfang. Zudem spielt es eine Rolle, ob Sie einen Großteil in Eigenregie übernehmen oder nicht. Erfahrungsgemäß verunfallen mehr Menschen auf der Baustelle, wenn keine fachgerechte Ausführung erfolgt und der Bau von Privatpersonen durchgeführt wird.
Eine Mitgliedschaft in einem Bauherrenschutzbund oder einem Siedlerbund kann vor unerwarteten Folgen schützen: Vertragsentwürfe werden von Fachleuten geprüft, die Bauphasen von ausgebildeten Fachkräften begutachtet oder Gewährleistungsansprüche rechtzeitig durchgesetzt. Nach einer einmaligen Aufnahmegebühr von 52 € zahlen Sie monatlich 11 €.
Wovon die Baukosten abhängen
Nachfolgend haben wir einige Faktoren aufgeführt, die Einfluss auf die Baukosten haben:
- Grundstückspreis
- Größe der Immobilie
- Bauart
- Ausstattung und Inneneinrichtung
- Verarbeitetes Material
Wenn die Gewerke auf der Baustelle nicht Hand in Hand arbeiten, kann es zu Verzögerungen im Bauprozess kommen. Zudem besteht die Möglichkeit, dass die Absprachen zwischen den Gewerken missverständlich sind, was wiederum den Bauprozess verzögern und die Baukosten in die Höhe treiben kann.
Im Podcast (33:15) erläutert die Dr. Klein Beraterin Sandra Lieder, wie die Hausplanung gelingt und wie ein Neubau solide finanziert werden kann.
Spartipps: So reduzieren Sie Ihre Hausbaukosten
Natürlich müssen Sie beim Hausbau mit hohen Kosten rechnen. Doch es gibt etliche Stellen, an denen Sie selbst tätig werden und sparen können.
- Kostenfreundliches, solides Bauunternehmen finden
Bevor Sie einen Vertrag mit einem Bauunternehmen unterzeichnen, sollten Sie Erkundigungen einholen. Besonders wertvoll sind die Empfehlungen von Verwandten und Bekannten, die bereits gebaut haben. Noch besser sind Auskünfte von Hausbanken und Verbraucherzentralen: Diese Stellen können beurteilen, welche Anbieter beim Hausbau besonders kostenfreundlich und dennoch solide planen.
- Simpel bauen
Es muss nicht immer Luxus sein. Durch einfache Grundrisse und den Verzicht auf ausgefallene Elemente wie Erker, Winkel und Loggias lassen sich die Hausbaukosten wirksam begrenzen. Auch die effiziente Nutzung der Wohnfläche trägt zur Ersparnis bei: Flure eignen sich als Nutzflächen, geschickt positionierte Möbel ersetzen als Raumteiler ganze Wände. Clevere Planer positionieren Nasszellen möglichst neben- oder untereinander, um lange Leitungen in den Wänden zu vermeiden. Eine Ausrichtung des Hauses nach Süden und große Fenster an dieser Seite senken die Heizkosten ebenso wie eine gute Dämmung der Wände.
- Auf Fertighäuser setzen
Fertighäuser sind in Bezug auf die Baukosten eine besonders sparsame Variante. Die Bezahlung eines Architekten fällt durch die fest vorab geplante Bauweise weg. Anschlüsse und Installationen können unkompliziert und damit günstig verlegt werden. Zwar bieten Fertighäuser weniger Flexibilität hinsichtlich Ihrer Extrawünsche, erfüllen dafür aber meist die Vorgaben in Bezug auf Energieeffizienz, so dass Sie beispielsweise ein zinsgünstiges KfW-Darlehen beantragen können.
- Muskelhypothek anwenden
Nicht alle Arbeiten beim Hausbau muss zwingend ein Profi erledigen. Handwerklich geschickte Bauherren können fehlendes Eigenkapital durch Eigenleistungen, auch Muskelhypothek genannt, ausgleichen. Dadurch werden die Baukosten erheblich gesenkt. Maler- oder Tapezierarbeiten etwa lassen sich relativ einfach selbst durchführen. Wer über die entsprechenden Fertigkeiten verfügt, kann auch Fliesen oder Teppichböden selbst verlegen. Fachkräfte sind überall dort gefordert, wo die Auswirkungen von Fehlern zu groß sein könnten oder gar Gefahr für Leib und Leben besteht. Deshalb gilt: Grundlegende Arbeiten am Grundstück und am Rohbau sowie die Installation von Wasser, Strom, Internet und Telefon überlassen Sie am besten den Fachleuten.
Finanziellen Spielraum für Baukosten einplanen
Fachleute empfehlen beim Hausbau einen Eigenkapitalanteil zwischen 10 und 15 %. Das entspricht der Höhe der Erwerbsnebenkosten (Makler, Grunderwerbsteuer, Notar, Grundbuch). Das bedeutet, dass Sie bei Baukosten von 350.000 € mindestens 52.500 € selbst beisteuern müssen. Darüber hinaus sollten Sie einen finanziellen Puffer von wenigstens 10.000 € bereitstellen, um unerwartete Kosten aufzufangen. Denn wenn beispielsweise während der Bauphase Sonderwünsche auftauchen, kann die ursprüngliche Kalkulation schnell ins Wanken geraten. Wenn Sie die Reserven nicht benötigen, können Sie sie als Sondertilgungen im Rahmen Ihrer Baufinanzierung verwenden.