Junges Paar schaut sich Wohnungsanzeigen an.

5 Tipps für mehr Erfolg beim Bieterverfahren

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Auch wenn es ähnlich funktioniert, ein Bieterverfahren ist keine Auktion. Zwar geben Kaufinteressenten wie bei einer Auktion ein Angebot ab, der Verkäufer muss sich aber nicht zwangsläufig für das höchste Angebot entscheiden. Wir verraten euch, was Ihr beim Bieterverfahren beachten müsst.

Insbesondere in Ballungsgebieten stoßen Kaufinteressenten immer öfter auf das Bieterverfahren. Ähnlich wie bei einer Versteigerung geben die Interessenten ein Gebot für die Immobilie ab. Der Unterschied ist, dass die Angebote vorerst nicht bindend sind und der Verkäufer entscheidet, welches Angebot er annimmt beziehungsweise nicht annimmt. Das Verfahren erlaubt es Verkäufern, ihre Bestandsimmobilie in kurzer Zeit und mit wenig Aufwand zu verkaufen. Praktisch für Verkäufer, eher unbeliebt bei Käufern. Denn das Verfahren verleitet dazu, höhere Angebote abzugeben als ursprünglich geplant. Das weiß auch Nikola Heinke, Kooperationsmanagerin bei Dr. Klein und ehemalige Maklerin. „Das Bieterverfahren ist in gewisser Weise eine Marketingstrategie, um den Marktpreis zu erfahren und zügig zu erzielen.“

Sie weiß aber auch, dass nicht immer der Höchstbietende auch den Zuschlag bekommt. Hier verrät Sie uns fünf Tipps, wie sich Kaufinteressenten beim Bieterverfahren verhalten sollten und ihre Chancen steigern können.

1. Lest die Anzeigen genau durch

Meistens wird bereits in der Immobilienanzeige auf ein Bieterverfahren und ein Mindestangebot hingewiesen. Lest deshalb die Anzeigen genau durch. So gibt es keine bösen Überraschungen und ihr könnt euch schon einmal emotional auf die Bieterrunde vorbereiten.

2. Kennt euren Kreditrahmen

Bevor ihr euch eine Immobilie anschaut, solltet ihr klären, wie viel Geld ihr euch von einem Kreditinstitut überhaupt leihen könnt. Vereinbart dafür einen unverbindlichen Beratungstermin bei einer Bank oder einem Vermittler wie Dr. Klein. Ein Berater oder eine Beraterin schaut sich dann mit euch eure finanziellen Rahmenbedingungen an und zeigt euch, wie viel Geld ihr euch zu welchen Konditionen leihen könnt. Damit wisst ihr, wie teuer eure Immobilie inklusive eventueller Modernisierungen maximal sein darf.

3. Legt eine Obergrenze fest

Wenn es zu einem Bieterverfahren kommt, können die Preise schnell nach oben schießen. Man möchte schließlich die anderen Interessenten überbieten und sich die Immobilie sichern. Legt euch deshalb eine persönliche Obergrenze fest, bis wohin ihr mit eurem Angebot mitgehen wollt. Es ist nämlich sinnlos, ein Angebot abzugeben, das ihr nicht finanzieren könnt.

Da Bieterverfahren vor allem bei Bestandsimmobilien zum Einsatz kommen, solltet ihr mögliche Modernisierungskosten einberechnen. Je nach Zustand des Hauses können die Kosten dafür im sechsstelligen Bereich liegen. Eure persönliche Obergrenze für das Bieterverfahren sollte also nie gleich eurem maximalen Kreditrahmen entsprechen.

4. Lasst euch nicht unter Druck setzen

Bei einem Bieterverfahren müssen Interessenten nach einer Sammelbesichtigung innerhalb einer Frist ein Angebot abgeben. Das spart Zeit und ist deshalb bei Eigentümern beliebt, die ihr Haus schnell verkaufen möchte. Die engen Zeiträume können Kaufinteressierte unter Druck setzen und sie zu überhasteten Entscheidungen führen.

Fordert deshalb vor dem Besichtigungstermin alle wichtigen Unterlagen wie Exposé, Energieausweis oder Auflistung der Nebenkosten an. So könnt ihr euch in Ruhe auf den Termin vorbereiten und eventuelle Mängel frühzeitig erkennen. Wenn euch die Immobilie gefällt, schaut Sie euch ein weiteres Mal an und nehmt einen Sachverständigen mit. Er kann euch genau sagen, was in der Immobilie noch zu tun ist und wo eventuell große Kostenfallen lauern.

Gut zu wissen: Solange ihr noch keinen Kaufvertrag unterschrieben habt, ist euer Angebot nicht bindend. Wenn ihr eine Zusage vom Verkäufer bekommen habt und nach der Besichtigung mit dem Sachverständigen merkt, dass das Haus teuer saniert werden muss, könnt ihr euer Angebot immer noch zurückziehen.

5. Bedürfnisse des Eigentümers herausfinden

Der Preis ist vermeintlich bei einem Bieterverfahren der ausschlaggebende Faktor: Aber ihr könnt auch mit anderen Aspekten punkten. Sprecht deshalb mit dem Eigentümer oder dem Makler, um herauszufinden, was ihm wichtig ist. Wenn der Verkäufer schnell verkaufen will, kann es von Vorteil sein, wenn ihr zum Beispiel bereits eine Zusage für eine Finanzierung durch eine Bank habt. Er weiß dann nämlich, dass ihr den Kaufpreis finanzieren könnt und der Verkauf schnell vonstattengeht. Bei Interessenten ohne Zusage hätte er diese Garantie nicht und müsste zudem erst noch darauf warten, dass der Interessent eine Finanzierungszusage bekommt.

Zusätzlich könnt ihr durch einen frühen Einzugstermin oder das Angebot beim Auszug zu helfen, Pluspunkte beim Verkäufer sammeln. Ältere Eigentümer freuen sich häufig, wenn Sie ihr Haus an eine junge Familie übergeben können. Scheut euch also nicht davor, eure Kinder mit zur Hausbesichtigung zu nehmen.


Bestens für die Immobiliensuche vorbereitet.


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