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Wollt ihr ein Haus bauen, bieten sich verschiedene Baupartner an, z. B. ein Generalunternehmer, der die einzelnen Gewerke beauftragt, sie anleitet und die gesamte Verantwortung bis zur Fertigstellung des Neubaus übernimmt. Ihr könnt auch selbst die Gewerke beauftragen und somit entscheiden, wie viel Eigenleistung ihr erbringen wollt. Was ist besser? Und wie lange dauert es eigentlich, bis das Einfamilienhaus einzugsbereit ist? Die Antworten gibt es in der aktuellen Podcast-Folge.
The Last Dance: Das war mein erster Gedanke als der Buschfunk mich erreichte. Seit mehr als einem Jahr lebe ich mit meiner Freundin Jasmine und Fellnase Fiete in einem Dorf in der Nähe von Lübeck. Wenn wir unsere Haustür öffneten, schauten wir auf eine verwilderte Dorfkoppel, wo bis vor wenigen Wochen noch Pferde grasten. Doch damit ist jetzt Schluss. Die Pferde grasen nun woanders und im Frühjahr sollen die Bagger anrücken. Bis dahin wird aus dem sogenannten Bauerwartungsland dann Bauland. Zwei Familien haben also das passende Baugrundstück gefunden, wo sie sich ihren Wunsch vom Eigenheim erfüllen können. Es war sicher ein langer Weg, vergleichbar mit der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Ich möchte euch 5 Tipps an die Hand geben, wie ihr bei der Suche nach dem passenden Baugrundstück vorgehen könnt.
5 Tipps für die Grundstückssuche
Eins ist sicher: Je gezielter und systematischer ihr sucht, desto schneller kommt ihr ans Ziel. Ihr denkt sicherlich sofort an Immobilienplattformen und Makler. Doch es gibt noch eine ganze Menge an anderen Quellen, die ihr für eure Grundstückssuche nutzen könnt:
- Grundstück von der Stadt oder Kommune erwerben: Schaut euch zunächst die Webseite der Kommune oder der Stadt an, wo ihr bauen wollt. Und fragt konkret beim Liegenschaftsamt und beim Amtsgericht nach. Denn in der Regel sind die angebotenen Baugrundstücke dort günstiger als auf dem „freien Markt“.
- Achtet auf Baulücken: Bevor Gemeinden oder Städte neues Bauland erschließen, versuchen sie oft Baulücken zu schließen. Eventuell kann euch ein Architekt eine spezielle Lösung für die Baulücke anbieten, also ein maßgeschneidertes Architektenhaus.
- Fragt im Freundes- und Bekanntenkreis nach: Geht die Baugrundstückssuche offensiv an und trommelt, wo ihr nur könnt. So bekommt ihr kostenlose Insidertipps, wo ein Grundstück zum Verkauf angeboten wird.
- Schaut bei den Kleinanzeigen vorbei: Nicht jeder Privatverkäufer schaltet eine Anzeige in der Lokalzeitung oder in kostenpflichtigen Portalen. Kostenlose Portale wie ebay Kleinanzeigen sind weiterhin sehr beliebt. So manch einer hat dort sein Traumhaus gefunden.
- Ihr könnt auch die Suche ganz einstellen: Denn immer mehr Anbieter von Fertighäusern bieten auch Grundstücke an, die ihr zusammen mit dem Fertighaus kaufen könnt.
Generalunternehmer beauftragt und koordiniert Handwerksfirmen
Ihr habt ein Baugrundstück gekauft, das Haus mit einem Architekten geplant und die Baugenehmigung liegt vor? Glückwunsch. Nun gilt es die genauen Baukosten für den Neubau zu kalkulieren und einen günstigen Baukredit abzuschließen. Gleichzeitig müsst ihr die Frage beantworten, wie viel Verantwortung ihr während der Bauphase übernehmen wollt.
Die Empfehlung von Murat Duran (Dr. Klein Berater und Neubau-Spezialist) ist eindeutig: „Wollt ihr nicht die einzelnen Handwerksfirmen selbst beauftragen und koordinieren, seid ihr bei einem Generalunternehmer gut aufgehoben.“ Das Prinzip ist simpel: Ihr schließt mit dem Generalunternehmer einen Bauwerksvertrag über alle Neubau-Leistungen ab − und zwar zum Festpreis. Praktisch, nicht wahr?
Die Zusammenarbeit mit einem Generalunternehmer bietet noch weitere Vorteile für euch:
- Ihr habt einen festen Ansprechpartner, der die gesamte Bauphase steuert und den Neubau schlüsselfertig übergibt.
- Der Generalunternehmer haftet für Baumängel. Er trägt also die Verantwortung dafür, dass die Handwerksarbeiten vertragsgemäß ausgeführt und Mängel beseitigt werden.
Wie bei jedem anderen Baupartner gibt es auch beim Generalunternehmer Nachteile, die ihr kennen solltet. „Der Service hat seinen Preis. Übernehmt ihr die Koordination der Handwerksfirmen selbst, könnt ihr die Baukosten um etwa 10 Prozent senken – vorausgesetzt, es geht nichts schief“, sagt Murat.
Im schlimmsten Fall drohen sogar Verzögerungen und Mehrkosten, wenn der Generalunternehmer Insolvenz anmelden muss. Denn ab Beantragung des Insolvenzverfahrens werden in der Regel die Bauarbeiten für mindestens 6 Monate unterbrochen. Ihr müsst also als privater Bauherr die Entscheidung des Insolvenzverwalters abwarten. „Prüft vor Abschluss des Bauwerksvertrags, ob eine Bürgschaft bei einer Bank oder Versicherung hinterlegt ist. Denn somit kann der Neubau fertiggestellt werden“, empfiehlt Murat.
Ihr wollt wissen, wie ihr den richtigen Baupartner auswählt und welche Besonderheiten beim Neubau zu beachten sind? Dann empfehle ich euch die aktuelle Podcast-Folge (20:40).
Kapitelmarken
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00:00:00 Begrüßung
00:00:14 Wer ein Haus baut, ist ein Individualist?
00:01:22 An wen soll ich mich zuerst wenden?
00:03:00 Einzelvergabe oder Generalunternehmer: Was ist besser?
00:05:33 Wie kann ich mich dem Thema Grundstückspreise nähern?
00:06:27 Wie nähere ich mich den Baukosten?
00:07:45 Finde ich noch Handwerksunternehmen, die Aufträge annehmen?
00:09:07 Grundstück und Neubau getrennt finanzieren: Geht das?
00:13:33 Wie läuft die Auszahlung beim Neubau ab?
00:15:16 Wie schütze ich mich vor Bauverzögerungen?
00:16:43 Was kann ich tun, wenn die Baukosten höher ausfallen als geplant?
00:19:09 Zusammenfassung
00:20:05 Verabschiedung
Ihr habt Feedback für uns, Fragen zu einer Podcast-Folge oder euch fehlt ein Thema? Dann schreibt uns gerne eine E-Mail an hausgefragt@drklein.de oder hinterlasst eine Nachricht auf unseren Social-Media-Kanälen.
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Wie viel Haus kann ich mir eigentlich leisten?
ist in den letzten fünf Jahren fünfmal umgezogen / entdeckt nun Lübeck & Umgebung / schätzt den trockenen Humor der Norddeutschen / wollte eigentlich Sportreporter werden / hat Germanistik und Geschichte studiert / schreibt für den Leser / findet Ansel Adams inspirierend und schwärmt von Fellnase Fiete