Wir zeigen Ihnen:
Unser Zinschart zeigt Ihnen interaktiv die Entwicklung der Sollzinsen an. Die Berechnungsgrundlage für die Ermittlung des jeweiligen Sollzinses ist eine Immobilie mit einem Objektwert von 352.000 €. Die Kreditsumme beläuft sich auf 190.000 €.
Sie sehen also rückblickend, zu welchem Sollzinssatz eine durchschnittliche Finanzierung möglich war – je nach gewählter Sollzinsbindung. Zudem können Sie mithilfe des Zinscharts die historische Zinsentwicklung nachvollziehen.
Hauseigene Daten zur Zinsentwicklung: Unser Zinschart bezieht die Daten zur Zinsentwicklung aus unser hauseigenen Datenbank. Hier speisen wir täglich die aktuellen Baufinanzierungszinsen unserer über 600 Bankpartner ein. Es handelt sich also um den jeweiligen durchschnittlichen Zins unserer Partner, den Sie für ein Annuitätendarlehen erhalten. Ihren aktuellen persönlichen Zins berechnen Sie gerne mit unserem Baufinanzierungsrechner.
Zinsentwicklung nach Zinsbindung: Unser Zinschart visualisiert die Entwicklung der Baufinanzierungszinsen nach der Länge der gewählten Sollzinsbindung. Diese gibt an, wie lange Sie eine Baufinanzierung zu einem bestimmten Zinssatz abzahlen. Sie können bis zu zwei verschiedene Zinsbindungen auswählen. Anschließend wählen Sie im Zinschart aus, welchen Zeitraum Sie betrachten möchten. Sie können nun den jeweils tagesgenauen Stand der Baufinanzierungszinsen der vergangenen Monate erkennen.
Eine sinkende Inflation im Euroraum, trübe Konjunkturaussichten und neue weltpolitische Konflikte machen es sehr wahrscheinlich, dass die Europäische Zentralbank (EZB) das aktuelle Leitzins-Niveau für einen längeren Zeitraum nicht mehr verändert. In dessen Sog könnten die Bauzinsen etwas sinken. „Signalisiert die EZB eine neutrale Haltung, könnten die Bauzinsen tendenziell ein kleines Stück fallen. Von daher sind kleinere Rücksetzer in den nächsten Wochen und Monaten möglich“, sagt Michael Neumann.
Zeithorizont | Zinsentwicklung |
---|---|
Mittelfristige Zinsentwicklung (6 Monate) | seitwärts mit leichten Rücksetzern |
Kurzfristige Zinsentwicklung (1 bis 2 Monate) | seitwärts mit leichten Schwankungen |
Michael Neumann blickt im Dr. Klein Zinskommentar auf die jüngste Zinsentwicklung und gibt eine Einschätzung, wie sich die Baufinanzierungszinsen kurzfristig entwickeln.
„Seit fast zwölf Monaten bewegen sich die Bauzinsen tendenziell seitwärts. Temporären Ausschlägen nach oben folgen immer wieder auch Rücksetzer“, kommentiert Michael Neumann. Dieser Trend zeichnet sich auch bis zum Jahresende ab.
Der Hauptgründe für die kurzfristige Zinsentwicklung:
Je nach Nachrichtenlage zur Weltpolitik, zu Wirtschafts- und Inflationsentwicklung im Euroraum kann es in den nächsten zwei Monaten kurzfristige Ausschläge nach oben wie nach unten geben. Doch unter dem Strich sollte das Zinsniveau stabil bleiben. „Ein Zinskorridor zwischen 3,5 und 4,5 Prozent für 10-jährige Darlehen entwickelt sich gerade zum Standard“, meint Neumann.
„Seit rund einem Jahr bewegt sich die Zinskurve für 10-jährige Zinsbindungen auf einem Niveau zwischen 3,5 und 4,1 %“, erläutert Michael Neumann. Zum Vergleich: Bei 5-jährigen Zinsbindungen ist die Schwankungsbreite deutlich größer. Sie bewegt sich im gleichen Zeitraum zwischen 3,5 und 4,4 %.
Größere Schwankungen gab es auch in den letzten Wochen bei den Bauzinsen. In der ersten Oktoberhälfte erreichten sie ein neues Jahreshoch. Der jeweilige Topzins lag oberhalb der 4-Prozent-Marke. In der zweiten Oktoberhälfte gab es dann leichte Rücksetzer, die laut Michael Neumann mit den aktuellen Entwicklungen im Nahost-Konflikt im Zusammenhang stehen.
„Weltpolitische Krisen lassen Anleger in der Regel sicherheitsorientierter am Markt agieren. Die Eskalation im Gazastreifen hat dazu geführt, dass die Nachfrage nach Bundesanleihen als erste Reaktion gestiegen ist. Die Folge sind fallende Renditen für die Bundesanleihen und folglich auch für die Baufinanzierungszinsen“, sagt Michael Neumann.
Kurzfristig rechnet der Zinsexperte damit, dass sich die Seitwärtsbewegung bei den Bauzinsen fortsetzen wird. „In den nächsten beiden Monaten werden sich die Bauzinsen tendenziell seitwärts bewegen, wobei leichte Schwankungen jederzeit möglich sind“, meint Michael Neumann.
Längerfristig rechnet der Zinsexperte mit fallenden Bauzinsen – im begrenzten Umfang. Sollte beispielsweise die EZB das Signal geben, die Leitzinsen für einen längeren Zeitraum nicht zu verändern, „könnten die Bauzinsen tendenziell ein kleines Stück fallen“, meint Michael Neumann.
Zehn Mal in Folge hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen im Euroraum in Serie erhöht – nun legt sie eine Pause ein und belässt die Leitzinsen auf ihrem aktuellen Niveau. Damit liegt der Leitzins weiterhin bei 4,5 % und der Einlagensatz, den Banken für überschüssiges Kapital bei der Notenbank erhalten, bleibt bei 4 %. Viele Analysten gehen vor dem Hintergrund der rückläufigen Inflation im Euroraum davon aus, dass damit der Zinsgipfel erreicht sei. Sie erwarten, dass die EZB ihre Leitzinsen für längere Zeit auf diesem Niveau einfrieren wird.
Michael Neumann teilt diese Einschätzung und kommentiert: „Die EZB wird weitere Daten und Entwicklungen abwarten wollen. Wenn die Inflation anhaltend sinkt und sich die wirtschaftliche Abkühlung fortsetzt, könnten wir den Höchststand bei den Leitzinsen gesehen haben. Ich gehe davon aus, dass wir uns für längere Zeit auf dem derzeitigen oder einem ähnlichen Zinsniveau bewegenwerden. Eine substanzielle Senkung der Leitzinsen im Jahr 2024 sehe ich derzeit nicht.“
Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbands, ergänzt: „Die EZB sollte die Tür für Zinserhöhungen weiterhin offenhalten. Für die Glaubwürdigkeit der Geldpolitik wird es entscheidend sein, dass es ihr gelingt, die Inflationsrate in den nächsten ein bis eineinhalb Jahren auch tatsächlich in ihren eigenen Zielbereich von rund 2 % zurückzuführen. Eine Zinssenkung kommt aus heutiger Sicht erst dann in Betracht, wenn die Inflation tatsächlich die Zielmarke erreicht hat.“
Zum Hintergrund: Der EZB-Leitzins beeinflusst die aktuellen Bauzinsen zwar nur indirekt, da diese im Normalfall dem EZB-Leitzins vorauseilen. Sprich: Soll der EZB-Leitzins steigen, steigen sie meist vorher. Und soll der EZB-Leitzins sinken, fallen sie oft vorher.
Mittelfristig strebt die EZB eine Inflationsrate von 2 % für den Euroraum an. Doch von diesem Ziel ist sie noch weit entfernt, wie die jüngsten Zahlen vom Eurostat belegen. Laut dem Statistikamt der Europäischen Union lag die jährliche Inflationsrate im Euroraum im September 2023 bei 4,3 %. Im August waren es noch 5,2 %. In Deutschland war der Rückgang noch deutlicher. Hier sank die Teuerungsrate von 6,4 auf 4,3 %.
„Vor allem in Deutschland ist der Rückgang zu einem erheblichen Teil auf Basiseffekte wie etwa dem Auslaufen des 9-Euro-Tickets im Vorjahresmonat zurückzuführen“, kommentiert Michael Neumann. Und dieser Trend sollte sich laut Neumann auch in den nächsten Monaten fortsetzen – allerdings oberhalb der 2-Prozent-Marke.
Hintergrund: Die hartnäckige Inflation ist ein wesentlicher Grund für den Anstieg der Bauzinsen. Gleichzeitig profitieren Kreditnehmer von ihr, denn der reale Wert der Schulden sinkt. Details und Zusammenhänge haben wir für Sie in dem Ratgeberartikel „Wie wirkt sich die Inflation auf die Baufinanzierung aus“ zusammengefasst.
Die Baufinanzierungszinsen schwanken seit rund einem Jahr. So bewegt sich beispielsweise der Zinskorridor für 10-jährige Zinsfestschreibungen zwischen 3,5 und 4,1 %. Aktuell liegen sie (Stand: 25.10.2023) wieder auf dem Zinsniveau von Anfang 2011.
Sollzinsbindung | Topzins: 10/2023 | Topzins: 10/2022 |
---|---|---|
5 Jahre | 4,2 % | 3,76 % |
10 Jahre | 4,02 % | 3,88 % |
15 Jahre | 4,27 % | 4,02 % |
20 Jahre | 4,32 % | 4,06 % |
Den tagesaktuellen Stand der Bauzinsen finden Sie auf unserer Ratgeberseite Aktuelle Bauzinsen.
Aufgrund der aktuellen Zinsentwicklung fragen Sie sich vielleicht auch, ob Sie jetzt eine Baufinanzierung abschließen sollten. Denn auch in der zweiten Jahreshälfte ist es wahrscheinlich, dass die Bauzinsen weiter steigen und somit würden auch die Kosten Ihrer Baufinanzierung anziehen. Auch die Aufwärtsbewegung bei den Immobilienpreisen sollte sich fortsetzen. Denn die Nachfrage ist immer noch größer als das Angebot. Doch verfallen Sie deswegen nicht in Panik.
„Ich rate davon ab, auf Gedeih und Verderb eine Immobilie zu kaufen. Es ist wichtig, die passende Immobilie zu finden und das Vorhaben gut überlegt anzugehen“, sagt Michael Neumann. Wie viel Haus Sie sich im aktuellen Zinsumfeld leisten können, erläutern Ihnen unsere Berater vor Ort in einem unverbindlichen und kostenlosen Beratungsgespräch. Sie vergleichen für Sie verschiedene Angebote, verhandeln mit unseren mehr als 600 Bankpartnern, prüfen Zinsrabattangebote und Fördermöglichkeiten. So können Sie auch jetzt den Traum vom Eigenheim verwirklichen. Sprechen Sie uns gerne an!
Natürlich verteuert sich die Baufinanzierung auch bei einem moderaten Zinsanstieg. Wenn Sie zu lange warten und Ihre Baufinanzierung zu einem höheren Zinssatz abschließen, steigen die Zinskosten und Sie müssen auch eine höhere Monatsrate tragen. Anhand eines Rechenbeispiels wollen wir Ihnen die Auswirkungen eines vermeidlich moderaten Zinsanstiegs zeigen.
Zeitpunkt A | Zeitpunkt B | |
---|---|---|
Effektivzins | 2,85 % p.a. | 3,15 % p.a. |
Monatliche Rate | 1.351 € | 1.435 € |
Restschuld nach 15 Jahren | 125.878,45 € | 119.198,2ß € |
Gezahlte Zinsen nach 15 Jahren | 87.007,45 € | 97.498,20 € |
Laufzeit bis zur vollständigen Tilgung des Darlehens | 23 Jahre und 9 Monate | 22 Jahre und 10 Monate |
In unserem Fallbeispiel wächst die Monatsrate um rund 100 €. Zudem erhöhen sich Ihre Zinskosten hier um etwa 10.000 €. Behalten Sie die Zinsentwicklung der Baufinanzierungszinsen also immer im Blick, bleiben Sie aber ruhig. Wie Sie den Zinssatz niedrig halten und was Sie noch tun können, um Bauzinsen zu sparen, haben wir für Sie im Ratgeberartikel „Zinsen sparen: 10 Tipps für Ihre Baufinanzierung“ zusammengefasst.
Manche denken, dass die Zinsen für Baufinanzierungen unmittelbar vom EZB-Leitzins beeinflusst wird, also dem Zinssatz, zu dem sich Banken von der Europäischen Zentralbank Geld leihen. Das ist ein Irrtum. Vielmehr wirken sich im Wesentlichen 2 andere Faktoren direkt auf die Zinsentwicklung aus: die Preise für Pfandbriefe und für deutsche Bundesanleihen. Nachfolgend erläutern wir Ihnen die beiden zentralen Einflussfaktoren für die Zinsentwicklung etwas genauer.
Pfandbriefe: Die Refinanzierung von Baufinanzierungen wird in erster Linie über den Handel mit Pfandbriefen gesteuert. Hierbei handelt es sich um festverzinsliche Wertpapiere, die von privaten Hypothekenbanken an Anleger vergeben werden, um Geldmittel für die gewährten Immobiliendarlehen zu beschaffen. Dazu beleiht die Bank ihre eigenen Immobilien und die ihrer Kunden, indem sie Pfandbriefe an Anleger herausgibt. Die Anleger leihen der Bank also Geld und bekommen dafür Zinsen sowie die Rechte an den Immobilien als Sicherheit. Der Zinssatz der Pfandbriefe orientiert sich dabei an der Rendite für deutsche Staatsanleihen.
Bundesanleihen: Die Rendite der deutschen Bundesanleihen hat maßgeblich Einfluss auf die Höhe der Baufinanzierungszinsen und ist somit ein verlässlicher Indikator für die Zinsentwicklung im Bereich der Baufinanzierung. Sinkt die Rendite der Bundesanleihen, ziehen die Bauzinsen fast zeitgleich nach – und umgekehrt.
Wie unsere Grafik zeigt, beträgt der Abstand zwischen der Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe und dem Topzins für 10-jährige Immobiliendarlehen im Schnitt 1 bis 1,5 %.
Da eine Baufinanzierung zu den langfristigen Anlagen zählt, hängt die Zinsentwicklung der Bauzinsen maßgeblich von den Faktoren Pfandbrief und Staatsanleihe ab. Steigen die Zinsen für Staatsanleihen, steigen die Zinsen für Pfandbriefe und somit steigen auch die Zinsen für Baufinanzierungen – und umgekehrt.
Der EZB-Leitzins hat keinen unmittelbaren Einfluss auf die Zinsentwicklung der Baufinanzierung, kann aber als indirekter Einflussfaktor gewertet werden. Denn Banken erhöhen oder senken ihre Zinsen, wenn sie erwarten, dass die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins verändern wird. Die Baufinanzierungszinsen bewegen sich also in der Regel früher, bevor die EZB den Leitzins verändert. Insofern hat er nur einen indirekten Einfluss auf die Baufinanzierungszinsen.
Mit dem EZB-Leitzins wird im Allgemeinen der Hauptrefinanzierungssatz der EZB bezeichnet. Er gibt an, zu welchem Zinssatz sich die angeschlossenen europäischen Banken Geld bei der EZB leihen können. Ab dem 20. September 2023 beträgt der EZB-Leitzins 4,5 %. Banken müssen also wieder mehr zahlen, um sich Geld bei der EZB zu leihen. Die höheren Kosten preisen Banken unter anderem in die Konditionen der Bauzinsen ein.
Nachfolgend haben wir Ihnen 10 Tipps zusammengestellt, wie Sie in Hinblick auf die Zinsentwicklung agieren sollten:
Weitere Details zur Zinsentwicklung erläutern Ihnen gerne unsere Spezialisten für Baufinanzierung. In unserem Ratgeber Beratung bei Dr. Klein erfahren Sie, wie die Beratung funktioniert und wie Sie ein Immobiliendarlehen bei Dr. Klein erhalten.
Nutzen Sie unser Angebot aus über 700 Spezialisten für Baufinanzierung und lassen Sie sich beraten.
Weitere Themen finden Sie in unserem Ratgeber Immobilienfinanzierung