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Wirtschaftsprognose 2020: Wie geht es weiter mit Konjunktur und Bauzinsen?

Lübeck, 28. Januar 2020. Die Prognosewelle für das Jahr 2020 ist in vollem Gange. Laut Wirtschaftsprognose der Weltbank dürfte das Wachstum noch schwächer ausfallen als erwartet. Der IWF dagegen blickt mit einem vorsichtigen Optimismus auf das laufende Jahr. Wir fassen die aktuelle Lage zusammen, ordnen die Wirtschaftsprognosen 2020 ein und erklären auch, was das alles für die Bauzinsen bedeutet! 

Die Konjunktur 2020 – oder: mit viel Expertise im Trüben fischen

Wie schwierig die Prognose für die wirtschaftliche Entwicklung 2020 ist, zeigt die Uneinheitlichkeit der aktuellen Meinungen und Indikatoren. Nicht nur zwischen dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank zeigen sich Unterschiede, auch in Deutschland sind die Experten gespalten: Während die Bundesbank noch im Dezember die Wachstumsprognose für das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 1,2 auf 0,6 Prozent halbierte, geht der Jahreswirtschaftsbericht des Bundeswirtschaftsministeriums voraussichtlich sogar von einer Aufhellung der Konjunktur und immerhin 1,1 Prozent Wachstum aus. Wie kann das sein? Das Problem an Wirtschaftsprognosen im Allgemeinen ist: Wirtschaftliche Zusammenhänge sind unheimlich komplex und können sich vor allem durch kurzfristige Ereignisse oder unvorhergesehene Schocks schnell verändern. Dazu zählen große Desaster wie die Lehman-Pleite 2008 genauso wie die Kurzschlusshandlungen Donald Trumps, die immer wieder für Turbulenzen an den Märkten sorgen. Die ehrlichste Prognose von allen wäre daher eigentlich: Wir wissen es einfach nicht. 

Hohe Unsicherheit trifft vorsichtigen Optimismus: Weltwirtschaft stabilisiert sich

Dennoch deuten sich einige Entwicklungen ab und es gibt Szenarien, die wahrscheinlicher sind als andere. Die Aussichten für das das Jahr 2020 bessern sich zumindest leicht und lassen einen etwas optimistischeren Blick auf die Zukunft zu. So erklärte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa auf der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums in Davos, dass zumindest die Gefahr einer Weltwirtschaftskrise abgewendet sei. Laut IWF sind allerdings grundlegende Strukturreformen, eine engere internationale Zusammenarbeit sowie ein entschlossener Kampf gegen den Klimawandel für eine langfristige Erholung der Wirtschaft notwendig. Dass sich die Wirtschaftsprognosen zuletzt wieder etwas besserten, sei vor allem der lockeren Geldpolitik führender Notenbanken wie der EZB oder der Fed und der Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China zu verdanken. Zum Aufatmen reicht diese Nachricht indes nicht, denn das Damoklesschwert aus drängenden politischen, sozialen und ökologischen Problemen hängt weiterhin über der globalen Konjunktur.

Auch Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender der Dr. Klein Privatkunden AG, geht nicht von einer nachhaltigen Entspannung im Jahr 2020 aus: „Ich rechne damit, dass uns die wesentlichen Unsicherheitsfaktoren des vergangenen Jahres auch im laufenden Jahr begleiten werden. Die wichtigsten Handelskonflikte dürften weiter schwelen. Der Brexit selbst ist auf den Finanzmärkten zwar eingepreist, doch nach dem Austritt gehen die Verhandlungen über das künftige Verhältnis zwischen der EU und Großbritannien aufs Neue los. Hinzu kommen neue Risiken, wie der geopolitische Konflikt zwischen den USA und Iran, die sich jederzeit zuspitzen und für weitere Unsicherheit sorgen können.“ Zusammengefasst heißt das: Das Wachstum ist gedämpft, die Unsicherheit bleibt hoch – und die Notenbanken werden weiterhin versuchen, Geld in die Märkte zu pumpen, um der stotternden Konjunktur mit niedrigen Zinsen wieder Leben einzuhauchen. 
 

Alles anders bei der EZB – wie ändert sich die Geldpolitik 2020?

Bereits auf der Dezember-Sitzung des vergangenen Jahres kündigte Christine Lagarde eine umfassende Strategieprüfung an, die im Januar beginnen und vor Ende 2020 abgeschlossen sein soll. Laut der neuen Präsidentin werde kein Stein auf dem anderen bleiben. Michael Neumann hält in diesem Zuge eine Anpassung des Inflationsziels für relativ wahrscheinlich: „Trotz massiver geldpolitischer Intervention durch die EZB in den letzten Jahren konnte das 2-Prozent-Ziel nicht nachhaltig erreicht werden. Ich kann mir daher eine Absenkung des Ziels, aber auch die Entscheidung für ein breiter gefasstes Inflationsband – beispielsweise einen Korridor zwischen ein und zwei Prozent – vorstellen. Darüber hinaus ist eine grundsätzliche Diskussion über radikalere geldpolitische Maßnahmen wie das Helikoptergeld denkbar. Und ich erwarte in jedem Fall eine Positionierung zu nachhaltigen Investments durch die EZB.“ 

Selbst wenn sich die Strategie der EZB langfristig ändern könnte, geldpolitisch dürften wir uns angesichts der durchwachsenen Wirtschaftsprognosen 2020 überwiegend in gewohnten Gewässern bewegen. Anders ausgedrückt: Die Zinsen bleiben weiterhin niedrig. „Ich rechne nicht damit, dass der Leitzins im Jahr 2020 angepasst wird“, so Michael Neumann. „Auch den Einlagezins werden die Währungshüter nicht signifikant anheben oder senken. Änderungen halte ich in diesem Jahr lediglich in Bezug auf das Anleihekaufprogramm für wahrscheinlich.“ 

Niedrige Bauzinsen und steigende Immobilienpreise: Der Trend geht 2020 weiter

Die wenig rosigen Wirtschaftsprognosen haben zumindest auch eine positive Auswirkung: Angst vor steigenden Bauzinsen braucht im kommenden Jahr niemand zu haben. Der Bestzins für ein Darlehen mit zehn Jahren Zinsbindung stieg nach dem Jahreswechsel kurzfristig von 0,61 auf 0,69 Prozent, nur um wenig später wieder auf die aktuellen 0,6 Prozent zu fallen. Und auf einem ähnlichen Niveau dürften die Zinsen auch im gesamten Jahr 2020 pendeln. „Ich sehe derzeit keine Anzeichen für eine Aufwärtsdynamik und gehe davon aus, dass die Zinsen langfristig auf niedrigem Niveau bleiben werden“, erklärt Michael Neumann. 

Für angehende Eigeheimbesitzer sind die günstigen Bauzinsen zwar einerseits eine gute Nachricht, andererseits trifft sie die Kehrseite der anhaltenden Niedrigzinsphase in Form immer höherer Kaufpreise für Immobilien. „Ich erwarte auch im Jahr 2020 deutlich steigende Immobilienpreise . Das Angebot deckt in sehr vielen Regionen weiterhin nicht die Nachfrage. Wir verzeichnen einen Nettozuzug und einen fortgesetzten Trend zu mehr Wohnfläche je Einwohner beziehungsweise zu mehr Singlehaushalten. Hinzu kommen die historisch niedrigen Zinsen und kaum Anlagealternativen. Das alles zahlt auf weiter steigende Immobilienpreise ein“, so die Prognose Michael Neumanns. 

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