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Effektivzinssatz: Definition, Beispiele und Rechner

Beim Vergleich von Baufinanzierung ist der Zins ein wichtiger Faktor. Doch welcher Zinssatz ist aussagekräftiger: Sollzins- oder Effektivzinssatz? Alles Infos dazu und unseren Rechner finden Sie in diesem Artikel.

Was ist ein Effektivzins?

Der Effektivzinssatz gibt die Kosten für einen Kredit an. Wenn Sie sich von einer Bank Geld leihen, zum Beispiel in Form einer Baufinanzierung, dann erhebt die Bank dafür Zinsen. Zinsen sind also eine Art Leihgebühr für eine Baufinanzierung. Neben dem Effektivzinssatz gibt es noch den Soll- oder Nominalzinssatz. Dieser bildet eine Art Grundzins, also die reinen Kosten dafür, dass Sie sich Geld leihen.

Der Effektivzinssatz beinhaltet neben dem Sollzins noch weitere Gebühren und Kosten, die die Bank hat, wenn sie Ihnen eine Baufinanzierung gewährt. Der Effektivzinssatz ist daher in der Regel höher als der Nominalzins. Der Sollzinssatz bildet im übertragenen Sinne die Nettokosten für eine Baufinanzierung ab, der Effektivzinssatz zeigt die Bruttokosten auf.

Den Effektivzins berechnen

Unser Bauzinsrechner errechnet Ihnen hingegen den Effektivzinssatz Ihrer Baufinanzierung ganz automatisch. Geben Sie hierfür lediglich die Höhe Ihres gewünschten Darlehens und Ihre bevorzugte Sollzinsbindung ein und schon gibt der Rechner Ihnen alle Daten rund um Ihre Baufinanzierung aus. Mit dem Effektivzinsrechner können Sie auch sehen, welche Auswirkungen Faktoren wie Eigenkapital, der Tilgungssatz oder die Sollzinsbindung auf den Effektivzinssatz haben.

Zins und Rate berechnen

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Was beinhaltet der Effektivzinssatz?

Banken und Kreditinstitute sind dazu verpflichtet, die Effektivverzinsung für eine Baufinanzierung anzugeben. Laut § 6 der Preisangabenverordnung (PAngV) müssen im Effektivzinssatz folgende Kosten einberechnet sein:

  • Sollzinssatz
  • Berechnungsperiode (Zinsbindungsdauer)
  • Provisionskosten für die Vermittlung der Baufinanzierung
  • Höhe der Zins- und Tilgungsraten
  • Art der Zins- und Tilgungsverrechnung sowie tilgungsfreie Zeiträume Zahlungstermin der Zins- und Tilgungsraten
  • Restschuld am Ende einer Berechnungsperiode
  • Ggf. Kosten für die Bewertung der Immobilie, wenn eine Bewertung Voraussetzung für die Baufinanzierung ist
  • Verwaltungskosten im Rahmen der Baufinanzierung
  • Kosten für Versicherungen, die beim Abschluss Voraussetzung sind wie beispielsweise Lebens- oder Restschuldversicherung

Nicht im Effektivzinssatz inkludiert sind hingegen folgende Kosten:

  • Bereitstellungszinsen
  • Kontogebühren
  • Gebühren für eine mögliche Teilvalutierung, also die Auszahlung der Baufinanzierung in Teilbeträgen (beim Hausbau)
  • Wertermittlungs- und Schätzkosten, wenn sie nicht Voraussetzung für die Baufinanzierung sind
  • Kosten für die Nichterfüllung der Vertragsbestandteile beispielsweise die Vorfälligkeitsentschädigung
  • Kosten für die Eintragung der Bank ins Grundbuch

Wie aussagekräftig ist der Effektivzinssatz?

Der Effektivzinssatz soll die Gesamtkosten für eine Baufinanzierung transparent machen. Je nachdem wie die Bank wirtschaftet, kann die Effektivverzinsung tatsächlich hilfreich beim Vergleich der Finanzierungsangebote für eine Baufinanzierung sein, denn er zeigt, dass die Kosten für einen Kredit aus mehr Faktoren als dem Sollzinssatz bestehen. Und diese zusätzlichen Faktoren haben natürlich auch einen Einfluss auf die Höhe Ihrer Monatsrate.

Für Bauherren wichtige Kosten fehlen

Aber: Da die Kosten und Gebühren im Effektivzinssatz keine Einheitswerte sind, die wirklich jede Bank in derselben Höhe hat, ist der Effektivzinssatz keine absolut verlässliche Größe. Gerade für diejenigen, die ein Haus bauen wollen, sind Kosten für Bereitstellungszinsen und Teilauszahlen sehr wichtig. Diese Kosten sind aber beispielsweise nicht im Effektivzinssatz ausgewiesen.

Unsere Grafik zeigt beispielhaft, welche Kosten für Bauherren noch auf die Effektivverzinsung draufkommen und wie hoch der Gesamtzinssatz wirklich sein müsste.

Aufschlüsselung des Effektivzinssatzes

Grundidee ist gut

Benennt eine Bank bestimmte Kosten zudem anders als in der Preisangabenverordnung (PAngV) beschrieben, muss sie diese Kosten auch nicht im Effektivzinssatz ausweisen. Banken und Kreditinstitute haben also durchaus die Möglichkeit, die Höhe Ihres Effektivzinssatzes indirekt zu beeinflussen. Das haben sie beim Sollzinssatz nicht.

Die Idee der Effektivverzinsung ist prinzipiell gut, aber Sie können sich nicht darauf verlassen, dass er wirklich alle für Sie relevanten Kosten beinhaltet. Und da jede Bank wie gesagt unterschiedlich hohe Kosten auf unterschiedlichen Berechnungsgrundlagen ausweist, sind die Effektivzinssätze verschiedener Banken eigentlich kaum miteinander vergleichbar.

Wie hoch sind die aktuellen Bauzinsen?

Die aktuellen Bauzinsen sind sehr niedrig und ermöglichen dadurch eine ebenso günstige Baufinanzierung. Es ist in diesen Zeiten sehr wichtig für angehende Eigenheimbesitzer, sich diesen günstigen Zinssatz so lange wie möglich zu sichern. Gleichzeitig geben niedrige Zinsen Ihnen die Möglichkeit, einen hohen Tilgungsanteil zu wählen.

Einen niedrigen Effektivzinssatz sichern Sie sich durch eine möglichst lange Sollzinsbindung von 20 Jahren und mehr. So können Ihnen Zinsanstiege am Markt herzlich egal sein – Sie zahlen für beispielsweise 20 Jahre immer 1,5 Prozent Zinsen. Wenn Sie im gleichen Zuge noch einen hohen anfänglichen Tilgungssatz von mindesten drei Prozent wählen, zahlen Sie Ihre Baufinanzierung mit einer moderaten Monatshöhe, zu niedrigen Zinsen und in einer schnellen Zeit ab.

Sollten die Zinsen wider Erwarten weiter fallen, haben Sie nach zehn Jahren Vertragslaufzeit ein kostenloses Sonderkündigungsrecht Ihrer Baufinanzierung. Ganz unabhängig davon, wie lange Ihre Sollzinsbindung noch gelaufen wäre.

Zusammenfassung

Im Gegensatz zum Sollzinssatz soll der Effektivzinssatz die Gesamtkosten Ihrer Baufinanzierung ausweisen. Welche Kosten genau im Effektivzinssatz enthalten sein müssen, schreibt die Preisangabenverordnung (PAngV) vor. Zusammenfassend kann über Effektivzins folgendes gesagt werden:

  • Zeigt die Mehrkosten für eine Baufinanzierung auf
  • Ist aussagekräftiger als der Sollzins
  • Gerade für Bauherren wichtigen Kosten wie Bereitstellungszinsen oder Kosten für Teilauszahlungen sind jedoch nicht in der Effektivverzinsung enthalten
  • Aufgrund der unterschiedlichen Kostengestaltung der Banken ist der Effektivzins keine perfekte Vergleichsgröße

Der Effektivzins ist also eher als Anhaltspunkt oder Richtwert zu sehen. Dennoch gilt: Je niedriger der Effektivzinssatz ist, desto niedriger wird auch die Monatsrate für Ihre Baufinanzierung ausfallen.

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