Michael Neumann ist Vorstandsvorsitzender bei Dr. Klein. Er hat den Überblick über Zins- und Finanzmärkte und Finanzierungsbedingungen für Immobilienkäufer. In rund 120 Sekunden kommentiert er die aktuellen Entwicklungen.
Im Video beantwortet Michael Neumann diese Fragen:
- Wie werden sich die Bauzinsen in den kommenden vier Wochen entwickeln?
- Müssen sich Immobilienkäufer mit steigender Inflation auf noch höhere Immobilienpreise einstellen?
- Drohen nach dem Ende des Notkaufprogramms der EZB eine Zinswende und steigende Bauzinsen?
Keine großen Zinssprünge in Sicht
Aktuell steigen die Zinsen leicht an und auch in den kommenden Wochen ist noch ein kleines bisschen Luft nach oben. Mit der Betonung auf „bisschen“ – denn aufgrund der weiterhin ultralockeren Geldpolitik der EZB ist das Potenzial begrenzt. Betrachtet man die aktuellen Zinsbewegungen im größeren zeitlichen Kontext, fällt auch auf, dass das Gesamtniveau immer noch ausgesprochen niedrig ist und die Schwankungen keine großen Ausschläge zeigen. Was den Kauf einer Immobilie teuer macht, sind also nicht die aktuellen oder in der nächsten Zeit zu erwartenden Zinsen, sondern die Immobilienpreise selber. Die – wie im Video ja schon angedeutet, – bis auf Weiteres erst einmal nicht nachgeben werden.

Lohnt bei steigenden Zinsen ein Forward-Darlehen?
Bei der Erstfinanzierung der Immobilie haben Käufer:innen keinen großen Spielraum, um einen günstigen Zeitpunkt abzuwarten – denn die Finanzierung muss in der Regel sehr zügig stehen, um überhaupt eine Chance auf den Zuschlag zu bekommen. Anders sieht es bei der Anschlussfinanzierung aus: Hier gibt es eine deutlich größere Flexibilität. Zum einen kann man den Kredit nach 10 Jahren kostenfrei und regulär kündigen, selbst wenn ursprünglich eine längere Zinsbindung festgelegt war. Zum anderen lässt sich mit einem Forward-Darlehen der heute gültige Zinssatz für eine zukünftige Anschlussfinanzierung gegen einen Aufschlag sichern. Bis zu fünf Jahre im Voraus ist dies möglich, aber je länger der Zeitraum ist, umso höher ist auch der Zinsaufschlag.

Ob ein Forward-Darlehen sinnvoll ist, hängt vom individuellen Fall ab. Wer das Risiko nicht scheut, den Zinsmarkt ohnehin beobachtet und seine Unterlagen beisammen hat, um schnell reagieren zu können, wird zurzeit eher noch etwas abwarten. „Wer das Thema gerne abhaken möchte und auf Nummer sicher gehen will, der kann sich mit einem höheren Zinssatz maximale Planungssicherheit erkaufen“, so Michael Neumann. Sich schon früh mit einem Berater oder einer Beraterin zusammenzusetzen und alle Möglichkeiten einmal durchrechnen zu lassen, ist aber in jedem Fall eine gute Idee – ganz gleich, ob es um den Kauf, den Bau oder die Anschlussfinanzierung geht.
Wie sieht meine persönliche Baufinanzierung aus?

hat zuletzt eher garten- als hausgemacht (die Sturmschäden!) / hat noch keine Immobilie finanziert – ist aber dabei, dem Vermieter seine Großstadt-Wohnung abzubezahlen / kommuniziert seit 2016 für Dr. Klein intern, extern und sehr gerne mit Presseleuten / liebt es, mit VW-Bus, Rad und Wanderstiefeln unterwegs zu sein