Plötzlich im Eigenheim – Hauskauf mit Kind und Kegel

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Und plötzlich stehen wir hier. Wir stehen in unserem Garten, hinter unserem eigenen Haus. Schon lange haben wir nach einer eigenen Immobilie gesucht, nach einem Ort zum Wohlfühlen. Einen Ort, an dem unsere Tochter geschützt und unbeschwert aufwachsen kann und was bietet sich da besser an als unser Heimatort – der Ort, an dem wir selbst groß geworden sind?

„Wir haben ein Haus gekauft!“ – Noch immer ist das ein Satz, der uns unwirklich vorkommt, denn die Hoffnung auf eine zu uns passende Immobilie hatten wir schon fast aufgegeben. Der Immobilienmarkt ist nahezu leer, die Preise steigen in unfassbare Höhen und wir als junge Familie haben nicht nur genaue Vorstellungen, sondern auch ein Budget-Limit.

Unsere Mietwohnung: Hier bleiben wir – vorerst!

Als wir 2017 in unsere neue Wohnung gezogen sind, war ich mir sicher, in den nächsten 10 Jahren ziehe ich nicht mehr um. Mein Mann war anderer Meinung, denn ein Eigenheim war für ihn schon immer der absolute Traum – daher ließ ich mich nach fast 4 Jahren gern auf die eine oder andere Besichtigung ein. Leider waren die Immobilien fast immer genauso enttäuschend wie die Wissenslücken und das Desinteresse der Makler, sodass wir die Suche in Stadtnähe aufgaben und uns auch Häuser im Umland anschauten – allerdings ist das Angebot auch hier nicht viel größer gewesen, sodass die täglich Suche auf diversen Online-Plattformen sehr ernüchternd war und wir (fast) aufgegeben haben.

Mein Tipp: Erzählt möglichst vielen Menschen von eurem Wunsch vom Eigenheim und bittet darum, dass sie euch informieren, sollten sie etwas lesen oder hören – viele Häuser landen nämlich gar nicht online, sondern werden bereits über das bekannte Vitamin B“eziehung“ vergeben.

Nach einigen zeitverschwendenden Besichtigungen ging im Sommer 2020 überraschend unser größter Wunsch in Erfüllung: Wir erwarteten ein Baby – natürlich wurde so der Traum vom Eigenheim noch präsenter und wir machten uns wieder intensiver auf die Suche nach der perfekten Immobilie. Mittlerweile hatten wir unser Budget erhöht und die Ansprüche ein wenig zurückgeschraubt, aber der Häusermarkt gab einfach nicht das passende Haus für uns her.

Unverhofft kommt oft: Eine spontane Besichtigung

In der Woche des errechneten Geburtstermins wurde es dann sehr spannend, denn eine Freundin meiner Schwiegermutter hatte ihr erzählt, dass sie und ihr Mann in eine altersgerechte Wohnung ziehen werden – ihr Haus wird also noch in diesem Jahr frei und steht aktuell zum Verkauf. Natürlich wurden wir hellhörig, denn einige unserer Eckdaten stimmten perfekt überein: das Haus ist groß genug für eine kleine Familie, es hat einen Garten und sogar eine Einliegerwohnung und auch die Lage war für uns in Ordnung, auch wenn ich mich mit dem Dorfleben erst einmal anfreunden müsste. Aber der Preis…

Tatsächlich lag der geschätzte Wert des Hauses deutlich über dem Budget, welches wir uns selbst gesetzt hatten. Obwohl wir einiges für unser Eigenkapital gespart haben, bereitete uns der aufgerufene Preis Bauchschmerzen – denn eigentlich sollte bei 500.000 Euro für uns Schluss sein. Aber Anschauen schadet ja nicht, oder?

Gesagt, getan – einen Tag vor der Geburt unserer Tochter haben wir uns das Haus im Heimatort meines Mannes angeschaut und uns direkt in all die Möglichkeiten verliebt: ein großer Garten mit Teich, viele Kellerräume für Gästezimmer und ein Büro, ein Kirschbaum direkt vor der Terrasse – ein wahr gewordener Traum. Und tatsächlich stellte sich auch der Preis des Hauses als überwindbares Hindernis heraus – am Ende würden wir ein wenig mehr zahlen als anfangs erhofft, aber das war es uns wert.

Mein Tipp: Setzt euch ein Budget für die Immobilie, denkt dabei an die Notarkosten und die Grunderwerbssteuer. Bleibt am Ende flexibel und schaut euch auch Immobilien an, die etwas über eurem Budget liegen – denn es könnte genau das richtige Haus für euch sein. Arbeitet während der Immobiliensuche an eurem Eigenkapital und spart so Geld bei der Finanzierung.

Plötzlich Eigenheimbesitzer: Jetzt wird abgerechnet!

Noch am Tag der Besichtigung entschieden wir uns für das Haus und somit für ein Leben in der Heimat, auf dem Dorf. Am Morgen danach wurde unsere Tochter geboren und wir schweben komplett im Babyglück – an eine Hausfinanzierung war kaum zu denken, aber es musste natürlich erledigt werden und so tauchten wir in eine völlig neue Welt ein. Eine Welt, in der man über so viel Bescheid wissen musste: Zinsen, Tilgung, Hypothek, Grunderwerbssteuer, Grundbücher und so weiter und so fort.

Auch stand fest, dass wir uns von einem „Familienmitglied“ trennen mussten, um unser Eigenkapital aufzubessern: Tommi, unseren Camper, den wir in den vergangenen Monaten zum kleinen Zuhause auf vier Rädern ausgebaut hatten. Ein neues Besitzerpaar war schnell gefunden und „der Dicke“ macht nun die Straßen in Dresden – und hoffentlich bald in ganz Europa – unsicher. Außerdem wollten wir natürlich so viel Geld wie möglich sparen, also entschieden wir uns für die Kündigung unserer Wohnung – die Einliegerwohnung in unserem neuen Haus war nämlich schon frei und wir konnten dort einziehen, renovieren und realisieren, dass unser Traum nun wahr ist.

Für die Finanzierung haben wir uns verschiedene Angebote eingeholt, mit einigen Bankberatern gesprochen und am Ende auf die Eltern meines Mannes vertraut und eine Finanzierung über 30 Jahre abgeschlossen. Hier könnt ihr euch sicher sein: Man(n) und Frau wachsen mit ihren Aufgaben. Innerhalb kürzester Zeit lernt man unglaublich viel dazu und kann sich schnell im Finanzdschungel bewegen.

Mein Tipp: Fragt die Finanzierungsmöglichkeiten bei verschiedenen Banken an – oder direkt bei einem Anbieter wie Dr. Klein. Vertraue deinem Bauchgefühl und auch deinem Finanzierungsberater!

Mittlerweile ist alles in „Sack und Tüten“ – wir sind in die Einliegerwohnung gezogen und haben dort fleißig renoviert. Bis Oktober wohnen die Verkäufer des Hauses noch im unteren Stockwerk, dann geht es für uns in unseren eigentlichen Wohnraum. Die Einliegerwohnung wird nämlich meine Schwiegermutter beziehen. Wie das wohl wird? Wir sind gespannt und freuen uns unendlich über die Möglichkeit, dass unsere Tochter mit Oma im Haus und Opa in der Nachbarschaft aufwachsen kann. Bis dahin verbringen wir viel Zeit im Garten, legen Beete an, schaukeln und lassen die Tatsache, dass wir so spontan das perfekte Haus für uns gefunden haben, weiter wirken.


Lust auf die eigenen 4 Wände?


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