Führungswechsel in der EZB

EZB-Führungswechsel: Abschied vom Antihelden

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Mario Draghi polarisiert: Während einige den EZB-Präsidenten als Helden und Retter der Eurozone feiern, verteufeln andere ihn als Sparer-Schreck, der den Ausstieg aus der Nullzinspolitik versäumt hat. Was von Mario Draghi bleibt und welche Herausforderungen auf seine Nachfolgerin Christine Lagarde zukommen, erörtern wir im Zinskommentar vom Oktober 2019.

Am 1. November 2019 endet die achtjährige Amtszeit Mario Draghis und sie dürfte als bisher ereignisreichste EZB-Präsidentschaft in die Geschichtsbücher eingehen. Seinem berühmten Ausspruch „whatever it takes“ blieb Draghi bis zum Schluss treu: Der Italiener reizte mit seinen Maßnahmen die Grenzen dessen aus, was einer Notenbank erlaubt ist. In seiner Amtszeit senkte die EZB den Leitzins auf 0 Prozent , den Einlagezins auf -0,5 Prozent und kaufte Anleihen im Wert von zwei Billionen Euro. „Mario Draghi hat Ruhe in einen Markt gebracht, der zu diesem Zeitpunkt sehr instabil und von Spekulanten dominiert war. Er hat der Politik in den hoch verschuldeten Ländern Zeit für strukturelle Reformen erkauft“, kommentiert Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender von Dr. Klein, die Krisenpolitik Draghis.

Doch er sieht auch Versäumnisse: „Mario Draghi hat es nicht geschafft, der Politik ein klares Exit-Szenario aus der ultralockeren Geldpolitik aufzuzeigen und damit den Druck zu erhöhen, nötige Reformen anzugehen. Der Handlungsspielraum der EZB in Krisen ist damit erheblich eingeschränkt.“ Genau das wird zur Herausforderung für Draghis Nachfolgerin Christine Lagarde. Wie es unter Lagarde weitergehen könnte und wie die Bauzinsen auf den Machtwechsel reagieren, erfahrt ihr im ausführlichen Zinskommentar auf unserer Website.


EZB-Führungswechsel – Steigen die Bauzinsen?


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