Festzinsdarlehen: Rechner, Definition, Zinsen
- Bei einem Festzinsdarlehen ist der Zinssatz für das Darlehen immer gleich hoch.
- Aktuell ist ein Zinssatz um die 3,02 % möglich.
- Die beliebteste Form des Festzinsdarlehens ist das Annuitätendarlehen. Ist die Zinsbindung genauso lang wie die Laufzeit, spricht man von einem Volltilgerdarlehen.
- Ist das Darlehen älter als 10 Jahre, haben Sie ein Sonderkündigungsrecht gemäß §489 Abs. 1 Nr. 2 des Bürgerlichen Gesetzbuches.
Was ist ein Festzinsdarlehen?
Bei einem Festzinsdarlehen ist der Zinssatz für das Darlehen immer gleich hoch. Dadurch haben Sie mehr Planungssicherheit bei Ihrer Baufinanzierung. Den Zeitraum, für den Sie den Festzins bekommen, stimmen Sie vorab mit Ihrer Bank ab. Dieser Zeitraum, auch Zinsbindung genannt, kann von einem bis zu mehreren Jahren lang sein. Ein Festzinsdarlehen zeichnet sich somit durch die Dauer aus, für die Sie sich die aktuellen Zinsen sichern.
Die beliebteste Form des Festzinsdarlehens ist das Annuitätendarlehen. Hierbei legen Sie die Zinsbindung für einen Teil der Laufzeit fest. Nach Ende der Zinsbindung bleibt eine Restschuld übrig, die Sie mit einer Anschlussfinanzierung refinanzieren können.
Ist die Zinsbindung genauso lang wie die Laufzeit, spricht man von einem Volltilgerdarlehen. Mit dieser Darlehensform zahlen Sie bis zum Ende der Laufzeit eine immer gleich hohe monatliche Rate. Danach haben Sie das Darlehen komplett abbezahlt und brauchen keine Anschlussfinanzierung mehr.
Wie hoch ist der Zins für ein Festzinsdarlehen?
Die Höhe der Bauzinsen bei einem Festzinsdarlehen variieren von Darlehen zu Darlehen. Aktuell ist ein Zinssatz um die 3,02 % möglich. Detaillierte Angaben können aber erst gemacht werden, wenn eine individuelle Beratung stattgefunden hat. Folgende Faktoren beeinflussen die Bauzinsen:
- Leitzins der Europäischen Zentralbank
- Bonität des Staates, in dem Sie sich das Geld leihen
- Dauer der Zinsbindung
- Persönliche Kreditwürdigkeit
- Höhe des Eigenkapital
- Tilgungshöhe
- Zusatzvereinbarungen wie Sondertilgungen oder Tilgungssatzwechsel
Unsere Berater vor Ort zeigen Ihnen gerne, welchen Zins Sie für Ihr Festzinsdarlehen bekommen können. Vereinbaren Sie noch heute einen kostenlosen und unverbindlichen Beratungstermin.
Wie berechne ich ein Festzinsdarlehen?
Nutzen Sie unseren Bauzinsrechner, um Ihr Festzinsdarlehen zu berechnen. Anhand des Rechners könne Sie sehen, welchen ungefähren Zinssatz Sie für Ihr Darlehen bekommen, wie hoch Ihre monatliche Rate ist und wie viel Restschuld am Ende der Zinsbindung übrig bleibt.
Kann ich ein Festzinsdarlehen kündigen?
Sie können ein Festzinsdarlehen auch vor dem Ende der Zinsbindung kündigen. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn die Zinsen sinken und Sie das bestehende Festzinsdarlehen mit einem günstigeren Kredit ablösen möchten. Die Bank berechnet Ihnen aber für eine vorzeitige Kündigung eine Gebühr für die dadurch entgangenen Zinsen, auch Vorfälligkeitsentschädigung genannt.
Es gibt aber eine Ausnahme. Ist das Darlehen älter als 10 Jahre, haben Sie ein Sonderkündigungsrecht gemäß §489 Abs. 1 Nr. 2 des Bürgerlichen Gesetzbuches. Sie können dann ihr Festzinsdarlehen kündigen, ohne eine Vorfälligkeitsentschädigung bezahlen zu müssen. Die Kündigungsfrist beträgt dabei 6 Monate.
Sind Sondertilgungen bei einem Festzinsdarlehen möglich?
Eine Sondertilgung ist bei einem Festzinsdarlehen möglich. Die Bedingungen sind meist abhängig von der Darlehensform:
- Annuitätendarlehen
Sie können mit Ihrer Bank vorab Sondertilgungen für Ihr Festzinsdarlehen festlegen. Dadurch reduzieren Sie die Restschuld am Ende Ihrer Baufinanzierung und sparen Kosten.
In der Regel sind jährliche Sondertilgungen von bis zu 5 % kostenlos möglich. Für höhere Sondertilgungen verlangen Banken oft Zinsaufschläge, da sich durch die Sondertilgung die Restschuld verringert und somit auch der Zinsertrag für die Bank.
- Volltilgerdarlehen
Bei einem Volltilgerdarlehen sind Sondertilgungen meist nicht vorgesehen. Bei dieser Form des Festzinsdarlehens plant die Bank die Rückzahlung des Darlehens von der ersten Rate bis zur kompletten Tilgung des Kredits. Durch eine Sondertilgung verändert sich aber die Restschuld und somit passen die Raten nicht mehr. Die Bank müsste die Raten neu berechnen. Es gibt deshalb nur wenige Banken, die Sondertilgungen bei einem Volltilgerdarlehen anbieten.
Wie unterscheidet sich das Festzinsdarlehen vom Gleitzinsdarlehen?
Im Gegensatz zu einem Festzinsdarlehen verändern sich die Bauzinsen bei einem Gleitzinsdarlehen alle 3 Monate. Der variable Zins richtet sich dabei nach dem gemittelten Zinssatz, der Euro Interbank Offered Rate (kurz: EURIBOR). Dieser setzt sich aus den Angaben von über 20 europäischen Banken zusammen.
Während Sie sich also bei einem Festzinsdarlehen den aktuellen Zins über die volle Zinsbindung sichern, ist der Zins bei einem Gleitzinsdarlehen variabel. Das heißt: Sinken die Zinsen, sparen Sie Geld. Steigen sie hingegen, müssen Sie mehr für Ihren Kredit zahlen.
Festzinsdarlehen bieten Ihnen also mehr Planbarkeit und schützen Sie vor Mehrkosten durch einen Zinsanstieg. Für diese Zinsgarantie verlangen Banken aber eine zusätzliche Gebühr. Deshalb bekommen Sie bei einem Gleitzinsdarlehen meistens einen besseren Zins als bei einem Festzinsdarlehen.
Das Festzinsdarlehen ist vor allem in Deutschland verbreitet. In vielen anderen Ländern bieten Banken Darlehen oft mit einem flexiblen Zinssatz an.