Eigenleistung kann bei der Baufinanzierung als Eigenkapital angerechnet werden. Das bedeutet, dass Sie weniger bares Eigenkapital in Ihre Baufinanzierung einbringen müssen, da bestimmte Arbeiten, die Sie eigenständig am Haus erbringen können – also Eigenleistung – angerechnet werden können. In der Regel können bis zu 15 Prozent der Darlehenssumme als Eigenleistung angerechnet werden.
Grundsätzlich sollten nur die Arbeiten als Eigenleistung angerechnet und eigebracht werden, die Sie wirklich auch erbringen können. Wenn Sie nicht vom Fach sind, sollten Sie beispielsweise Arbeiten am tragenden Mauerwerk, Dach oder an sämtlichen Leitungen auf jeden Fall von professionellen Handwerkern ausführen lassen. Allerdings gibt es Maßnahmen und Arbeiten, die auch ungelernte Handwerker mit etwas Geschick selbst erledigen können. Darunter zählen folgende Arbeiten:
Sind Sie vom Fach oder haben Fachleute im Freundeskreis, können Sie auch Türen erneuern oder selbst einsetzen sowie das Dach von innen dämmen. Mit solchen Arbeiten lassen sich je nach Größe des Hauses zwischen 10.000 und gut 25.000 Euro sparen. Das ergab eine Befragung des Bauherren-Schutzbundes e. V. unter 500 Bauherren.
Die von Ihnen erbrachten Eigenleistungen müssen Sie der Bank nachweisen. Als Eigenleistung angerechnet wird lediglich der Stundenlohn, den Sie sparen, wenn Sie die Arbeiten eigenständig durchführen. Dazu können Sie sich beispielsweise Kostenvoranschläge von örtlichen Fachfirmen geben lassen. Dort werden Material- und Lohnkosten getrennt voneinander ausgewiesen.
Sind Sie kein gelernter Handwerker, ist die Höhe der Eigenleistung, die als Eigenkapital angerechnet werden kann, meist begrenzt. Banken akzeptieren in der Regel 15 Prozent der Baufinanzierungssumme als Eigenleistung. Häufig ist die angerechnete Eigenleistung zudem auf maximal 30.000 Euro begrenzt. Wenn Sie nachweisen, dass Sie über entsprechende fachliche Qualifikationen verfügen, können auch 50 oder mehr Prozent Eigenleistung angerechnet werden.
Die Begrenzung für Nicht-Handwerker hat den Grund, dass viele Arbeiten an einem Haus nur von Fachleuten ausgeführt werden sollten, da es sonst womöglich zu vermeidbaren Komplikationen und Bauverzögerungen kommen kann. Diese Eventualitäten können für den Bauherrn teuer werden. Nicht nur, dass schiefgelaufene Arbeiten fachmännisch korrigiert werden müssen. Stockt der Bau aufgrund von mangelnder Fachkompetenz, muss der Bauherr die Bereitstellungszinsen, die bei einer Baufinanzierung anfallen, länger zahlen.