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Sanierungskredit: Voraussetzungen, Konditionen, Tipps

Größere Sanierungen oder Anschaffungen lassen sich mit dem Sanierungskredit finanzieren
vivien-ohlinger
Viviane Ohlinger
3 Min.
20.04.2023
Das Wichtigste in Kürze
  • Ein Sanierungskredit ist ein zweckgebundenes Darlehen, welches nur für die Sanierung der Immobilie verwendet werden kann.
  • Voraussetzung hierfür ist ein Nachweis über den Immobilienbesitz.
  • Der Sanierungskredit bietet günstigere Zinsen als ein Ratenkredit.
  • Förderungen vergünstigen die Sanierung und können zusätzlich zum Sanierungskredit beantragt werden.

Was ist ein Sanierungskredit?

Bei einem Sanierungskredit handelt es sich um ein zweckgebundenes Darlehen, das Sie ausschließlich für die Sanierung Ihrer Immobilie nutzen dürfen. Weil die Vergabe eines Sanierungskredits an Ihr Dasein als Immobilieneigentümer gekoppelt ist, erhalten Sie günstigere Zinsen als bei einem normalen, freien Ratenkredit. Das Darlehen ist über eine Eintragung ins Grundbuch abgesichert.

Üblicherweise wird der Sanierungskredit bei einer Summe über 50.000 € als Baufinanzierung abgeschlossen. Aber auch bei Beträgen unter 50.000 € kann – abhängig von Ihrer individuellen finanziellen Situation – eine Sanierung über eine Baufinanzierung finanziert werden. Füllen Sie dazu einfach unsere Finanzierungsanfrage aus. Unsere Berater prüfen dann, welche Option für Sie in Frage kommt.

Was sind die Voraussetzungen für einen Sanierungskredit?

Um einen Sanierungskredit zu erhalten, müssen Sie folgende Voraussetzungen erfüllen:

  1. Sie müssen Immobilienbesitzer sein und dies über einen Grundbuchauszug nachweisen.
  2. Die Sanierungsmaßnahmen steigern den Wert Ihrer Immobilie.
  3. Die Beleihungsgrenze der Immobilie darf nicht überschritten werden.

Die Beleihungsgrenze wird von der Bank festgelegt. Diese berechnet den Beleihungswert der Immobilie aus dem Immobilienwert abzüglich eines Risikoabschlages. Von diesem Wert wiederum werden zwischen 40 bis 80 % abgezogen, um die Beleihungsgrenze zu erhalten. Dies ist die maximale Summe, die Ihnen die Bank für ein Immobiliendarlehen gewährt.

Um nun den Sanierungskredit zu erhalten, darf die Summe des Sanierungskredits oder die Summe aus Baufinanzierung und Sanierungskredit nicht höher als die Beleihungsgrenze sein. Steigert die Sanierungsmaßnahme den Wert der Immobilie, erhöht sich auch die Beleihungsgrenze. Sie haben somit also die Möglichkeit, einen höheren Kredit für die Sanierung aufzunehmen.

Sanierungskredit über eine Baufinanzierung - Rechner

Mit unserem Bauzinsrechner können Sie sich anhand tagesaktueller Beispielzinsen einen ersten Eindruck von den derzeitigen Konditionen am Markt machen.

Wofür kann der Sanierungskredit verwendet werden?

Damit die Bank den Sanierungskredit bewilligt, müssen die Arbeiten baulich mit der Immobilie verbunden sein. Anschaffungen wie neue Möbel können deshalb nicht über einen Sanierungskredit finanziert werden. Größere Umbaumaßnahmen und Erneuerungen haben dagegen eine wertsteigernde Wirkung. Dazu gehören:

  • Eine neue Heizung
  • Erweiterung des Wohnraums, z.B. Dachausbau
  • Altersgerechter Umbau
  • Energetische Maßnahmen (z.B. Wärmedämmung, neue Fenster)

Banken achten besonders darauf, dass die Sanierung unter die Anforderungen des §555b des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) fällt. Die Maßnahmen müssen demnach die Energieeffizienz und den Wert der Immobilie nachhaltig steigern, den Wohnstandard erhöhen, mehr Wohnraum schaffen oder den Wasserverbrauch reduzieren.

Was kostet der Sanierungskredit?

Welche Konditionen Sie für den Sanierungskredit erhalten, hängt von Ihrem Finanzierungsvorhaben und der Höhe des benötigten Darlehens ab. Für größere Sanierungen, zum Beispiel bei einer Dachsanierung oder dem Einbau eines Wintergartens, lohnt sich ein Sanierungskredit über eine Baufinanzierung. Denn dann profitieren Sie noch von niedrigeren Zinsen als bei einem Ratenkredit. Für die Grundbucheintragung des Sanierungskredits fallen allerdings Grundbuch- und Notarkosten an.

Die Gebühren für den Grundbucheintrag und die anfallenden Notarkosten können Sie vorab schon einmal mit unserem Grundbuchrechner berechnen.

Kleinere Sanierungen wie ein neues Bad oder eine neue Küche kosten ab 12.000 €. Möchten Sie hierfür keinen Sanierungskredit abschließen, können Sie auch einen Wohnkredit nutzen. Dieser ist zwar höher verzinst als ein Sanierungskredit, bietet Ihnen aber günstigere Konditionen als ein freier Ratenkredit.

Welche Kosten für eine Sanierung anfallen können, sehen Sie in unserer Grafik:

Infografik: Das kostet eine Sanierung
Grafik: Kosten und Intervalle von Sanierungen

Welche Förderungen sind mit dem Sanierungskredit kombinierbar?

Um Kosten zu sparen, sollten Sie prüfen, ob Sie zusätzlich zum Sanierungskredit eine Förderung durch die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) beantragen können. Diese wird gewährt, wenn Sie mit der Sanierung Ihre Immobilie energetisch verbessern können. Sie erhalten beispielsweise mit dem KfW-Programm 261 „Wohngebäude“ ein zinsgünstiges Darlehen plus einem Tilgungszuschuss. Mit dem KfW-Programm 159 können Sie Ihre Immobilie zu einem niedrigen Zinssatz altersgerecht umbauen. Auch das BAFA gewährt einen Zuschuss von bis zu 45 % der förderfähigen Kosten für ausgewählte Sanierungsmaßnahmen.

Die Förderbanken der Bundesländer stellen zudem regionale Förderkredite zur Verfügung. Diese Wohnungsbauförderung können Sie ebenfalls nutzen, um Ihre Sanierungsmaßnahme günstiger zu finanzieren. Des Weiteren können die Kosten für energetische Sanierungsmaßnahmen in einer Höhe von 20 % steuerlich abgesetzt werden. Hierbei zählen die gesamten Kosten inklusive Material. Der Steuerabzug erfolgt über 3 Jahre.

Wie kann ich den Sanierungskredit beantragen?

Um Ihren Sanierungskredit zu erhalten, gehen Sie wie folgt vor:

  1. Vergleichen Sie verschiedene Angebote.

    Ziehen Sie mehrere Kreditangebote heran, um sich ein Bild der Angebotslage zu machen. Gern übernehmen wir dies für Sie, füllen Sie dazu einfach unsere Finanzierungsanfrage aus.

  2. Beantragen Sie einen Grundbuchauszug.

    Um einen Sanierungskredit abzuschließen, ist ein Nachweis über Ihren Immobilienbesitz erforderlich. Dieser erfolgt in der Regel über einen Grundbuchauszug. Rechnen Sie hierfür mit Kosten zwischen 10 und 20 € sowie einer Bearbeitungszeit von circa 7 bis 14 Tagen. Die Antragstellung erfolgt im zuständigen Grundbuchamt. Führen Sie die Sanierung im Rahmen eines Immobilienkaufs durch, muss kein extra Grundbuchauszug vorgelegt werden.

  3. Beantragen Sie den Sanierungskredit.

    Haben Sie sich für einen Sanierungskredit entschieden, reichen Sie den Kreditantrag mit den vollständigen Unterlagen bei der Bank ein. Dazu gehören unter anderem:

    Persönliche Unterlagen

    • Einkommensnachweise der letzten Monate
    • Die letzte Lohnsteuerberechnung
    • Vermögensaufstellung
    • Eine Kopie Ihres Personalausweises
    • Beleg der Steuer-ID

    Unterlagen zur Immobilie

    • Aktueller Grundbuchauszug
    • Aufstellung der Modernisierungskosten oder Kostenvoranschläge
    • Wohnflächenberechnung
    • Grundriss und Fotos der Immobilie
    • Lageplan der Immobilie
    • Kopie der laufenden Baufinanzierung

    Fällt die Bonitätsprüfung positiv aus, wird der Kredit bewilligt und die Bank überweist den vereinbarten Kreditbetrag auf Ihr Girokonto.

Alternativen zum Sanierungskredit

Neben dem Sanierungs- bzw. Modernisierungskredit stehen Ihnen weitere Kreditvarianten für Ihre Sanierung zur Verfügung. Diese unterscheiden sich hauptsächlich nach Darlehenshöhe und Zweck:

Der Bausparvertrag

Planen Sie die Sanierung erst in einigen Jahren oder ist bereits ein Bausparvertrag mit Guthaben vorhanden, kann dieser eine Alternative zum Sanierungskredit sein. Sie erhalten meist günstige Zinsen und ein Grundbucheintrag ist nicht erforderlich. Benötigen Sie allerdings einen höheren Betrag als die vereinbarte Bausparsumme, müssen Sie ein zusätzliches Darlehen aufnehmen. Lassen Sie sich am besten von einem Spezialisten für Baufinanzierung ausrechnen, ob ein Sanierungskredit in diesem Fall nicht vorteilhafter ist.

Der Wohnkredit

Beim Wohnkredit handelt es sich um einen zweckgebundenen Ratenkredit speziell für Immobilienbesitzer. Er kann für Summen von 5.000 bis zu 50.000 € in Anspruch genommen werden. Die Zinsen sind höher als bei einem Sanierungskredit, aber günstiger als bei einem freien Ratenkredit. Zudem ist kein Grundbucheintrag erforderlich.

Der freie Ratenkredit

Mit einem freien Ratenkredit können Summen zwischen 1.000 und 50.000 € finanziert werden. Eine Zweckbindung besteht nicht und auch ein Eintrag ins Grundbuch wird nicht gefordert. Die Zinsen sind im Vergleich zu einem Sanierungskredit oder einem Wohnkredit am höchsten, so dass sich für Immobilienbesitzer eine Sanierung über einen Ratenkredit kaum lohnt.

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