Dachgeschoss ausbauen: Die Treppe ist da!

Dachboden ausbauen: Die Treppe ist da!

Lesezeit: 4 Minuten
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Der Dachgeschossausbau nimmt weiter Formen an. Inzwischen sind Räume sichtbar und die Treppe erleichtert unserer Redakteurin Betti den Weg in die obere Etage. Welche Tipps sie für euch parat hat und ob sie bisher im Kostenrahmen geblieben ist, erfahrt ihr im mittlerweile vierten Teil ihres Erfahrungsberichtes!

Trockenbau im Dachgeschoss: Check!

Die Handwerker gehen bei uns ein und aus. Morgens um 7 Uhr stehen die ersten vor der Tür und legen los. Doch so langsam wird auch deutlich, wie es später oben aussehen wird. Und ich bin bereits im vollen Deko- und Einrichtungswahn. Doch der Reihe nach. Was hat sich seit dem letzten Mal alles verändert?

Ich kann euch stolz mitteilen: Der Trockenbau ist nun abgeschlossen. Die Wände stehen, das Bad ist auch soweit vorbereitet, dass die Installateure Wasser- und Abwasseranschlüsse einrichten können. Mit jeder Wand, die gesetzt wurde, brauchte es weniger Fantasie, sich das Endergebnis vorzustellen. Außerdem wurden die Lichtverhältnisse deutlich sowie die Größe der Räume. Für den Dachgeschossausbau planen wir lediglich drei Räume: Wohnzimmer, Schlafzimmer und ein Bad. Einzig das Bad ist etwas dunkler geworden als wir dachten. Mit hellen Fliesen wird das Licht jedoch noch einmal zusätzlich reflektiert, sodass ich guter Hoffnung bin, dass sich das noch einmal ändert.

Treppe zum Dachboden: Check!

Die Planung der Treppe hat etwas mehr Zeit in Anspruch genommen als gedacht. Nach drei Kostenvoranschlägen unterschiedlicher Anbieter hatten wir uns für den günstigsten entschieden. Die Treppe sollte ganz einfach sein:

  1. Weißes Geländer und Wangen
  2. Dunkle Stufen aus Buche, Handlauf in derselben Farbe
  3. Gerade nach oben

Soweit so gut. Eine Herausforderung war es, das Treppenloch an die richtige Stelle zu setzen. Der Treppenbauer hatte darum gebeten, dass die Trockenbauer das Loch fertigen. Dafür musste feststehen, wie groß es etwa werden sollte. Da wollte sich der Treppenbauer nicht genau festlegen. Nach der ersten Planung sah auch alles ganz gut aus. Doch dann stellten wir fest, dass das Treppenloch zwar vom Dachboden aus gesehen gut platziert wurde. Nahmen wir jedoch die untere Perspektive ein, hätten wir ein Loch gehabt, das sich vom Flur bis ins untere Badezimmer gezogen hätte. Das möchte wirklich niemand. Also versuchten wir mit Schrauben, die wir in die Decke einsetzten, herauszufinden, wo genau wir das Loch für die Treppe zum Dachboden einplanen konnten.

Aufgrund dieser Hindernisse kam der Treppenbauer bei uns insgesamt viermal, was er auch immer wieder betonte (anstelle von zweimal). Zusätzlich zogen wir einen befreundeten Trockenbauer hinzu, der auch sehr versiert in der Planung von Treppen und Treppenlöchern ist. Fazit: Nicht locker lassen, bis auch die letzten Zweifel verschwunden sind. Der Einbau hat schlussendlich einen ganzen Tag gedauert. Einziges Manko: Trotz der detaillierten Planung war das Loch für eine Treppe gefertigt, die zehn Zentimeter breiter ist als unsere. Aber die Handwerker haben tolle Arbeit geleistet, sodass das im Nachhinein gar nicht mehr auffällt. Nerven hat es dennoch gekostet.

Dachboden selbst spachteln oder doch den Profi ranlassen?

Nachdem im Dachboden der Trockenbau und die Treppe abgeschlossen waren, wollten wir in Eigenregie mit dem Spachteln beginnen. Sagen wir mal so: Begonnen haben wir auch, allerdings merkten wir ziemlich schnell, dass unsere Begabungen an anderer Stelle liegen. Das Spachteln der Schrauben und der glatten Flächen war nicht die Hürde. Sobald es allerdings an die Fensterfronten oder Ecken ging, wurde es schwierig. Nachdem uns Freunde und Bekannte auch immer wieder verspottet hatten („Was? Ihr spachtelt alleine? Das ist das einzige, das wir abgeben haben.“), holten wir uns doch einen Profi ins Haus. Nach dem Spachteln und Schleifen folgte die Grundierung. Anschließend übernahmen wir wieder und strichen die Wände an. Das können wir!

Zwischenstand: Kosten für den Dachausbau

Was die Kosten angeht, bewegen wir uns trotz einiger unvorhergesehener baulicher Maßnahmen noch im ungefähren kalkulierten Rahmen. Hier und da hatten wir die Kosten für den Dachausbau etwas großzügig kalkuliert. Das beugt bösen Überraschungen vor. Kosten für Materialien oder Geräte hatten wir dafür gar nicht einberechnet. Die bisherigen Ausgaben belaufen sich auf knapp 38.000 Euro.

Leistung Kosten
Fenster 5.000 €
Trockenbau 20.000 €
Treppe (inkl. Einbau) 6.000 €
Bisherige Materialkosten (Dämm-Material, Spachtelmasse, Schleifscheiben, Elektrokabel, Steuerung Fußbodenheizung, Farbe) 3.000 €
Vinyl 2.000 €
Sanitärbereich/ Vormontage 2.000 €

Es sieht also noch sehr gut aus. Daher ist es unbedingt empfehlenswert, nicht zu knapp zu kalkulieren. Lieber etwas übrig behalten, als dass die Kosten überhand nehmen.

Mit diesen Tipps den Dachboden ausbauen

Auch wenn sich der Dachausbau noch etwas hinzieht, haben sich für mich einige wertvolle Tipps ergeben, die ich euch an die Hand geben möchte. Bisher sind wir von größeren Katastrophen verschont geblieben *aufHolzklopf*. Das soll auch möglichst so bleiben.

  1. Planen, planen, planen: Nehmt euch wirklich sehr viel Zeit für die Planung. Am besten habt ihr bereits alles maßstabsgetreu aufgezeichnet oder durch einen Profi anfertigen lassen. Dazu gehört die Aufstellung der Möbel. Sie spielt bei der Verteilung der Elektronik eine Rolle. Wir haben jetzt auf jedem Balken ein Stromkabel liegen und werden es voraussichtlich nicht benötigen. Kein Drama, aber unnötig.
  2. Seid flexibel: Nicht immer lässt sich alles nach der eigenen Vorstellung umsetzen. Während des Baus können sich Veränderungen ergeben, weil beispielsweise die Bausubstanz anders ist als erwartet.
  3. Arbeiten kontrollieren: Wenn ihr niemanden engagiert habt, der die Baustelle überwacht, kontrolliert die Arbeiten selbst engmaschig. Nur so könnt ihr auf nicht abgesprochenes schnell reagieren, sodass nachjustiert werden kann.
  4. Fragen, fragen, fragen: Sobald Unsicherheiten entstehen, fragt die Profis. Dafür sind sie da. Löchert sie solange, bis für euch alle Unklarheiten beseitigt sind. Nur so findet ihr heraus, was geht und was nicht geht.
  5. Handwerker koordinieren: Die größte Herausforderung während der gesamten Bauphase ist die Koordination der Handwerker (Danke, danke, danke an meinen Mann, der das übernimmt). Die Trockenbauer können erst weiterarbeiten, wenn die Elektrokabel verlegt sind. Oder die Installateure für den Sanitärbereich sind darauf angewiesen, dass die Trockenbauer die Wände mit Rigips verkleiden. Da sie in den seltensten Fällen direkt miteinander kommunizieren, braucht es einen Koordinator.

Alle Teile dieser Reihe
Teil 1: Unsere Planung für den Dachgeschossausbau
Teil 2: Dachausbau: Kosten, wie sie (nicht) im Buche stehen
Teil 3: Dachflächenfenster einbauen – so geht’s


Dachgeschossausbau günstig finanzieren?

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