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Unser Ausbau vom Dachgeschoss: Mit diesen Tipps klappt’s!

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Endlich ist das Werk vollbracht! Der Dachgeschossausbau unserer Redakteurin Betti ist abgeschlossen. Inzwischen genießen sie und ihre Familie die neuen Räume in vollen Zügen. Im letzten Teil der Serie berichtet sie uns von den Abschlussarbeiten und hält einige Tipps für euch parat.

Der Fußbodenaufbau im Dachgeschoss

Von Anfang an war klar, dass es auch im Dachgeschoss eine Fußbodenheizung geben sollte. Der Vorteil: Die sowieso schon niedrigen Abseiten dank der Dachschrägen werden nicht noch von Heizkörpern zugestellt. Die Wahl fiel dabei auf ein Trockenestrich-System. Diese Art der Fußbodenheizung lässt sich schnell und unkompliziert verlegen. Im Lieferumfang sind Systemplatten enthalten, in die die Leitungen beim Ausbau des Dachbodens verlegt werden. Bevor ihr allerdings loslegt, macht euch einen Plan, wie viele Heizkreise es geben soll. Bei großen Räumen ist es sinnvoll, nicht die gesamte Fläche mit einem Heizkreis auszustatten. Das kostet am Ende nur unnötig Energie. Auf knapp 78 Quadratmetern Fußboden wurden insgesamt sieben Heizkreise verlegt, die wir unterschiedlich steuern können. Absolutes Plus an diesem Trockenestrich-System ist die niedrige Aufbauhöhe sowie das geringe Gewicht. Im Gegensatz zu Nassestrich-Systemen kommt diese Art ganz ohne Feuchtigkeit aus. Das ist bei unserem Holzhaus natürlich äußerst vorteilhaft.

Tipps beim Ausbau des Dachgeschosses: Malern bei Tageslicht

Sagen wir es so: Wenn man schnell fertig werden will, fängt man halt auch schon mal bei Dämmerung an zu Malern. Sollte man nicht, haben wir aber. Ganz wichtig am Anfang: Alles gut abkleben. Im vierten Teil dieser Serie: „Dachboden ausbauen: Die Treppe ist da!“  habe ich ja bereits von unserem Spachtelmeister berichtet. Er hatte uns die Spachtelarbeiten abgenommen, nachdem wir kläglich am Selbstversuch gescheitert waren. Die Grundierung hatte er ebenfalls übernommen, sodass wir direkt mit dem Malern loslegen konnten. Das Abkleben war etwas fusselig. Wir hatten den Ausbau des Dachbodens so geplant, dass die Balken des Dachstuhls offen bleiben – wegen der Romantik versteht sich. Für den Anfang reichen weiße Wände. Der erste Anstrich erfolgte auch noch an einem Abend im Februar. Leben am Limit… Am folgenden Tag der zweite Anstrich. Ich sage euch: Trotz der ein oder anderen Schönheitsflecken ließ sich bereits nach dem ersten Anstrich erahnen, wie hell die Räume werden würden. Die Dachflächenfenster waren eine gute Entscheidung. Stellt euch vor, ihr schaut durch diesen Herzchen-Instagramfilter, genauso fühlte ich mich. Ich war jetzt schon verliebt, dabei war der Boden noch nicht einmal verlegt.

Vinyl auf den Fußbodenaufbau im Dachgeschoss

Auf Pinterest, einer Social-Media-Plattform, gibt es eine Flut an Inspiration, wie die eigene Wohnung gestaltet werden kann. Kein Wunder, dass ich bereits Monate im Voraus alles Mögliche aufsog und daher eine genaue Vorstellung hatte, wie der Fußboden nach dem Ausbau des Dachbodens aussehen sollte. Mein Mann und ich waren uns sehr schnell einig, dass es entweder Vinyl oder Laminat werden sollte. Die Unterschiede zwischen beiden liste ich hier nur kurz auf:

VinylLaminat
Für Nassbereiche geeignetDurch den Holzanteil nicht für Nassbereich geeignet
Schonender für Gelenke, da weich und elastisch
(Wir werden nicht jünger.)
Weniger anfällig für Schäden durch massive Möbelstücke
Sehr geräuschschluckend„Lauter“ als Vinyl
Schallschutz bereits integriertZusätzlicher Schallschutz nötig
Entsorgung über die VerbrennungsanlageUmweltfreundliche Entsorgung

Ob es also ein Vinyl- oder Laminatboden werden soll, ist Geschmackssache. Es kommt auf die eigenen Bedürfnisse und Verwendungsoptionen an. Für unseren Dachgeschossausbau war ausschlaggebend, dass es für den Fußbodenaufbau nur einen Fußbodenbelag geben soll. Ihr erinnert euch, es entsteht auch ein Bad, sodass die Wahl auf einen hellen, gräulichen Vinylboden in Holzoptik fiel. Natürlich inspiriert durch Pinterest. Den durfte mein lieber Mann auch gleich verlegen.

Ausbau Dachgeschoss: Tipps nach der Fertigstellung

Und dann war es soweit. Nach etwa einem halben Jahr (Warum schnell, wenn’s auch gemütlich geht?!) stand das erste Möbelstück im Dachgeschoss: ein Kindersessel. Dank unserer Freunde und der Familie fanden schnell weitere Dinge den Weg nach oben. Zu den neuen Räumlichkeiten zählen nun unser Schlafzimmer, eine Nähecke sowie ein Wohn- und Fernsehbereich. Das Bad ist nach wie vor Baustelle. An dessen Fertigstellung arbeiten wir, genießen aber auch die Sonne im Garten. Daher wird es wohl noch eine Weile dauern, bis der Ausbau des Dachbodens endgültig abgeschlossen ist.

Im Nachhinein weiß man bekanntlich alles besser. Daher kommen hier ein paar Tipps, die ich aufgrund meiner Erfahrung mit dem Dachbodenausbau für besonders wichtig halte.

  1. Plant detailliert: Macht euch genau Gedanken, was ihr wollt oder was entstehen soll. Je detaillierter desto besser. Dazu gehört bereits die genaue Vorstellung, wo die Möbel später stehen sollen. Das hilft vor allem dabei festzulegen, wo welche Anschlüsse und Steckdosen entstehen sollen.
  2. Großzügig Steckdosen planen: Steckdosen kann man nicht genug haben. Bei uns findet ihr eigentlich überall Steckdosen. Das hat den Vorteil, dass kein Kabelsalat durch Verlängerungskabel entsteht. Profis planen Steckdosen auf Augenhöhe beispielsweise an Schreibtischen.
  3. Treppensteigung beachten: Der Platz für die Treppe entscheidet auch über die Treppensteigung, also ob eine Treppe zu steil ist oder nicht. In der Regel achten die Treppenbauer darauf. Unserer war allerdings nicht ganz bei der Sache, sodass wir nun eine etwas steile und schmale Treppe haben. Sie funktioniert, ist jedoch nicht optimal.
  4. Großzügig kalkulieren: Nichts ist schlimmer als zu merken, dass die Kosten explodieren. Daher unbedingt Spielraum einplanen und großzügig kalkulieren. Wir haben uns vorab vor allem im Internet schlau gemacht, mit welcher Kostenhöhe wir rechnen müssen. Das war zwar etwas aufwendig, hat uns allerdings bisher vor einem Herzinfarkt bewahrt. Auch dabei hilft eine detaillierte Planung.
  5. Flexibilität: Wie so oft galt auch bei uns der Spruch: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Seid flexibel. Manchmal gibt die Baustruktur etwas anderes her, als es der eigenen Vorstellung entspricht oder die Wände sind plötzlich doch nicht mehr für eine überaus schöne Bildergalerie geeignet. (Ja, ich trauere immer noch ein wenig.) Aber was soll´s? Darüber kann man sich ärgern oder sich über all die anderen Dinge freuen, die erstaunlicherweise dann doch geklappt haben.
  6. Wäscheabwurf: Ich muss es erwähnen, da es die beste Erfindung ever ist. Das einzige, auf das ich wirklich bestanden habe, war ein Wäscheabwurf im Bad. Zufällig liegt das Bad direkt über unserem Wäsche-Heizungs-Trocknerraum. Statt die Wäsche am Waschtag also unsere steile Treppe hinunter zu wuchten, kann ich sie jetzt ganz einfach direkt über ein Rohr in die untere Etage befördern. Mein persönliches Highlight! Nächste Anschaffung: Ein Toplader, damit die Wäsche direkt in der Maschine landet ;-).

Kosten für den Ausbau im Dachgeschoss

Tatsächlich sind seit dem Artikel „Dachboden ausbauen: Die Treppe ist da!“ keine wesentlichen Kosten hinzugekommen. Viel haben wir bereits im Voraus angeschafft, da es im Angebot war. Hier noch mal eine Übersicht.

LeistungKosten
Fenster5.000 €
Trockenbau20.000 €
Treppe (inkl. Einbau)6.000 €
Bisherige Materialkosten (Dämm-Material, Spachtelmasse, Schleifscheiben, Elektrokabel, Steuerung Fußbodenheizung, Farbe)3.000 €
Vinyl2.000 €
Sanitärbereich/Vormontage2.000 €

Das macht zusammen etwa 38.000 Euro. Für Kleinigkeiten wie weitere Farbe und Fußbodenleisten kommen noch einmal etwa 1.000 Euro dazu. Wie angekündigt stehen noch aus: die Fliesen für das Bad (knapp 1.000 Euro) sowie die Badmöbel (keine Preisvorstellung, allerdings wird es auch keine goldene Schüssel). Daher werden wir auch hier im Kostenrahmen für den Ausbau im Dachgeschoss bleiben.


Alle Teile dieser Reihe
Teil 1: Unsere Planung für den Dachgeschossausbau
Teil 2: Dachausbau: Kosten, wie sie (nicht) im Buche stehen
Teil 3: Dachflächenfenster einbauen – so geht’s
Teil 4: Dachboden ausbauen: Die Treppe ist da!


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