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Es ist Bewegung in den Zinsen – das spüren vor allem diejenigen, die sich aktuell und konkret mit dem Thema Baufinanzierung befassen. Im Video erläutert der Vorstand von Dr. Klein Michael Neumann die Hintergründe und ordnet die Zinsentwicklung ein: in 120 Sekunden.
Im Video beantwortet Michael Neumann diese Fragen:
- Was passiert, wenn die Fed die Zinsen anhebt?
- Steigende Zinsen, Immobilienpreise, Inflation: Wann wird es schwierig, eine Immobilie zu finanzieren?
USA beeinflusst hiesige Zinsen
Über viele Monate – oder eigentlich Jahre – verhielten sich die Bauzinsen verhältnismäßig ruhig. Selbst die Corona-Pandemie hat das Niveau nicht nachhaltig angehoben. Eher im Gegenteil: Billiardenschwere Maßnahmen der Notenbanken haben die Wirtschaft unterstützt und den Zins künstlich niedrig gehalten. Das hat nun ein Ende – zumindest in den USA, wo die Fed das Potenzial für Zinserhöhungen wiederholt nach oben korrigiert. Erst stellte sie drei, dann vier Zinsschritte in Aussicht, mittlerweile sind bis zu sieben Erhöhungen nicht ausgeschlossen. Das hat Folgen für die hiesige Wirtschaft und auch für die Zinsen.

Baufinanzierungen werden teurer

Zwar ist die Europäische Zentralbank (EZB) sehr viel vorsichtiger und will noch keinen Zeitpunkt nennen, wann der Leitzins auch hier wieder ins Plus geht. Aber sie hat zugegeben, dass die Inflation höher ist als erwartet und damit Spekulationen über eine frühere Abkehr vom Nullzins ausgelöst. Diese Unsicherheit, zusammen mit dem Druck durch die Zinsanhebungen in den USA, ziehen die Bauzinsen nach oben. Der Bestzins für eine repräsentative 10-jährige Baufinanzierung beträgt aktuell 0,89 Prozent, im Gegensatz zu 0,73 Prozent Anfang des Jahres.
„Dass die EZB derzeit noch nicht aktiv wird, sich aber alle Möglichkeiten für eventuelle Anpassungen offen hält, wirkt sich auf die Zinsen aus: Die Märkte mögen diese Unsicherheiten nicht – das sehen wir an zuckenden Zinsbewegungen und kleineren Ausschlägen in beide Richtungen.“
Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender von Dr. Klein
Neu rechnen – oder Bank wechseln
Nachdem die Banken ihre Zinsen über lange Zeit nicht oder nur marginal angepasst haben, erhöhen einige nun ihre Konditionen. Wer aktuell dabei ist, eine Baufinanzierung unter Dach und Fach zu bringen, bekommt die aktuelle Zinsentwicklung vermutlich zu spüren – in einigen Fällen muss dann mit einem höheren Zinssatz noch einmal neu gerechnet werden. Eventuell kommt auch eine andere Bank in Frage, denn die betreffenden Kreditinstitute geben die höheren Kosten nicht zum selben Zeitpunkt an die Kunden weiter. Einige halten den Zins aus taktischen Gründen auch niedrig, um vermehrt Kunden zu gewinnen. Ein Vergleich verschiedener Lösungen ist also gerade in der jetzigen Situation, in der die Zinsen schwanken, absolut hilfreich.
Durchkreuzen steigende Zinsen den Wunsch nach der eigenen Immobilie?
Jedes Zehntel, mit dem die Finanzierung teurer wird, bedeutet eine höhere Monatsrate. Ein musterhaftes Rechenbeispiel für ein Darlehen in Höhe von 300.000 Euro verdeutlicht den Zinsunterschied von 0,5 Prozent:
Sollzins: | 1% | 1,50% |
Monatliche Rate: | 1.000 Euro | 1.125 Euro |
Restschuld nach 10 Jahren | 205.387,59 Euro | 202.964,68 Euro |
Summe der Ratenzahlungen nach 10 Jahren: | 120.000 Euro | 135.000 Euro |
enthaltene Zinsleistungen: | 25.387,59 Euro | 37.964,68 Euro |
erbrachte Tilgungsleistungen: | 94.612,41 Euro | 97.035,32 Euro |
Das Plus muss man sich also leisten können – aber generell sollten diese Zinssteigerungen nicht das Aus für die eigenen vier Wände bedeuten. Zumal sich in Beratungsgesprächen oft herausstellt, dass noch mehr möglich ist, als zunächst angenommen: durch regionale oder überregionale Fördermöglichkeiten, Anpassungen in der Finanzierungsstruktur, Unterstützung durch Verwandte oder indem die Immobilie mit den Eltern finanziert wird. Generell aber gilt: Die Finanzierung sollte nicht auf Kante genäht werden, und eventuell lohnt es sich, noch weiter und nach einer günstigeren Immobilie zu suchen.
Wie hoch ist die individuelle Monatsrate zum aktuellen Zins?

hat zuletzt eher garten- als hausgemacht (die Sturmschäden!) / hat noch keine Immobilie finanziert – ist aber dabei, dem Vermieter seine Großstadt-Wohnung abzubezahlen / kommuniziert seit 2016 für Dr. Klein intern, extern und sehr gerne mit Presseleuten / liebt es, mit VW-Bus, Rad und Wanderstiefeln unterwegs zu sein