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Erdwärmepumpe: Kosten, Förderung, Finanzierung und Funktionsweise

Kosten, Förderung und Funktion einer Erdwärmepumpe
florian-unterfrauner
Florian Unterfrauner
4 Min.
24.11.2023
Das Wichtigste in Kürze
  • Eine Erdwärmepumpe ist eine Heizung, die Wärme aus der Erde nutzt, um ein Haus zu beheizen.
  • Eine Erdwärmepumpe kann inklusive Installation zwischen 14.000 € und 39.000 € kosten.
  • Dank staatlicher Förderungen lassen sich die Anschaffungskosten um bis zu 45 % reduzieren.
  • Für Wärmepumpen gibt es meistens einen günstigen Tarif, der mit 0,20 € / kWh wesentlich unter den Kosten für Haushaltsstrom liegt.
  • Im Vergleich zu einer Ölheizung kann eine Erdwärmepumpe rund 200 € Stromkosten jährlich sparen.

Was ist eine Erdwärmepumpe?

Eine Erdwärmepumpe ist eine Heizung, die Wärme aus der Erde nutzt, um ein Haus zu beheizen. Sie nimmt dabei die Wärme aus dem Erdreich auf, verdichtet sie und erwärmt so den Heizungskreislauf in der Immobilie.

Zusätzlich lässt sich mit einer Erdwärmepumpe auch Warmwasser für den täglichen Gebrauch erzeugen. Eine Erdwärmepumpe ist auch unter dem Namen Sole-Wasser-Wärmepumpe bekannt.

Wie funktioniert eine Erdwärmepumpe?

Eine Erdwärmepumpe entzieht dem Boden Wärme und führt diese dem Haus zu. Damit dieser Prozess erfolgen kann, besteht die Erdwärmepumpe aus drei Kreisläufen:

  • der Sole-Kreislauf, um Wärme aus dem Boden zu gewinnen
  • der Kältemittelkreislauf, um die Wärme auf den Heizkreislauf zu übertragen
  • der Heizkreis, um die Wärme im Haus zu verteilen

Damit eine Erdwärmepumpe dem Boden Wärme entziehen kann, gibt es 3 Möglichkeiten:

  1. Erdkollektoren
  2. Erdsonde
  3. Erdwärmekorb oder Grabenkollektoren

1. Erdkollektoren

Darstellung einer Erdwärmepumpe mit Erdkollektoren
Bild: Erdwärmepumpe mit Erdkollektoren

Erdkollektoren sind Leitungen, die sich in einer Tiefe von 1,20 m bis 1,50 m befinden und in Schleifen verlegt werden. Wie viel Wärmeenergie sich aus dem Boden gewinnen lässt, hängt von dessen Beschaffenheit ab. Trockener und sandiger Boden liefert 10 bis 15 W/m². Bei grundwasserführendem Boden sind es schon 40 W/m². Die Wärme stammt in diesen Tiefen von Sonne und Regenwasser. Deshalb sollten die Flächen über den Erdkollektoren nicht versiegelt oder bebaut werden.

Da die Leitung großflächig verläuft, sollten Sie ausreichend Platz einplanen. Planen Sie für Ihre Erdkollektoren am besten das Doppelte oder Dreifache der zu beheizenden Wohnfläche ein. Bei einem Hausbau lassen sich die Erdkollektoren praktischerweise direkt auf dem Grundstück verlegen. Sollten Sie die Erdkollektoren im Garten verlegen, dürfen Sie dort keine tiefwurzelnden Bäume pflanzen, da diese die Leitungen beschädigen könnten.

2. Erdsonde

Darstellung einer Erdwärmepumpe mit Erdsonde
Bild: Erdwärmepumpe mit Erdsonde

Anders sieht es bei einer Erdsonde aus. Diese reicht in eine Tiefe von 50 m bis 100 m und kann so ganzjährig hohe Quellentemperaturen von ungefähr 10°C nutzen. Bei einer Erdsonde kann mit einer Entzugsleistung von 30 bis 100 W/m gerechnet werden. Weil die Erdsonde durch eine Bohrung tief in die Erde reicht, lässt sich diese auch auf kleinen Flächen umsetzen. Wollen Sie nicht so tief bohren, können Sie auch mehrere kurze Bohrungen durchführen. Diese sollten aber 6 m bis 10 m voneinander entfernt liegen, da sich die Erdsonden ansonsten gegenseitig die Wärme entziehen. Der Nachteil ist, dass Sie für eine Bohrung eine behördliche Genehmigung brauchen. Welche Anforderungen dabei gelten, variiert von Bundesland zu Bundesland.

Der Weg der Erdwärme aus dem Boden in die Wohnung verläuft dabei folgendermaßen:

  1. Von der Erdwärmepumpe aus führt eine Leitung ins Erdreich. Durch diese Leitung fließt eine Flüssigkeit, auch Sole genannt. Bis zu einer Tiefe von ungefähr 15 m wird der Boden durch die Sonne erwärmt, weiter tiefer kommt die Wärme aus dem Erdinneren. Dadurch erhitzt sich die Flüssigkeit und kondensiert. In diesem Zustand gelangt die Wärmeflüssigkeit wieder zurück zur Erdwärmepumpe.

  2. Ein Wärmetauscher, der sich in der Erdwärmepumpe befindet, erhöht die Temperatur des Wärmeträgers durch Komprimierung und gibt die Wärme an den Heizkreislauf in der Immobilie weiter.

  3. Im Anschluss kühlt der Wärmeträger wieder ab und verflüssigt sich. Dann fließt die Flüssigkeit über die Leitung ins Erdreich und nimmt dort wieder Wärme auf.

  4. Angebote einholen

    Lassen Sie sich von unterschiedlichen Betrieben ein Angebot erstellen und vergleichen die Preise und den Leistungsumfang. Ein Fachbetrieb kann Sie auch über die passenden Modelle, den Wärmeverbrauch und weiter Möglichkeiten beraten und Ihnen so einiges an Arbeit sparen.

Auf diesem Weg lässt sich die Heizwärme zu ¾ aus der kostenlosen Bodenwärme gewinnen. Das restliche Viertel stammt aus elektrischer Energie.

3. Erdwärmekorb oder Grabenkollektoren

Darstellung einer Erdwärmepumpe mit Grabenkollektoren und Erdwärmekorb
Bild: Erdwärmepumpe mit Grabenkollektoren beziehungsweise Erdwärmekorb

Ein Erdwärmekorb oder Grabenkollektor ist für all jene interessant, die über nur wenig Platz auf dem eigenen Grundstück verfügen und nicht tief bohren können. Bei einem Erdwärmekorb sind die Leitungen spiralförmig angeordnet und in einer Tiefe von 1 m bis 4 m vergraben. Je nach Heizbedarf können Sie auch mehrere Erdwärmekörbe auf Ihrem Grundstück unterbringen.

Bei Grabenkollektoren verlegen Sie die Leitungen nicht großflächig, sondern in einem Graben. Dieser kann gerade, U-förmig oder L-förmig sein und passt sich so jedem Grundstück an. In diesem Fall befinden sich die Leitungen dabei in 2,5 m bis 3 m Tiefe.

Da in beiden Fällen keine Bohrungen anfallen, ist die Planung von Erdwärmekörben oder Grabenkollektoren zügiger abgeschlossen. Wie bei den Erdwärmekollektoren dürfen die Leitungen auch hier nicht überbaut werden.

Planen Sie Ihre Erdwärmeanlage so, dass Größe der Erdkollektoren beziehungsweise Sonde auf den Heizbedarf Ihrer Immobilie abgestimmt sind. Ist die Anlage zu klein und Sie entziehen dem Boden deshalb zu viel Wärme, kann sich das Erdreich im Laufe der Zeit abkühlen und zu Vereisungen führen.

Planung Erdwärmepumpe

Wenn Sie eine Erdwärmepumpe planen, sollten Sie im Vorfeld einige Punkte klären und folgende Schritte befolgen:

  1. Bestandsaufnahme

    Prüfen Sie, ob eine Erdwärmepumpe auf Ihrem Grundstück umsetzbar ist. Dazu sollten Sie sich im Vorfeld informieren, ob eine Bohrung möglich ist, wie hoch das Grundwasser ist und welche Gesteinsschichten sich im Untergrund befinden. Ein Fachbetrieb kann Sie beraten und diese Punkte für Sie beantworten.

  2. Wärmebedarf feststellen

    Wie viel Wärmeenergie Sie brauchen, hängt von der Fläche und dem Isolierungsgrad Ihrer Immobilie ab. Je besser Ihr Haus isoliert ist, desto geringer ist Ihr Wärmeenergiebedarf und somit auch der Umfang Ihrer Wärmepumpenanlage.

  3. Passendes Modell aussuchen

    Wenn Sie wissen, wie hoch Ihr Wärmebedarf ist und auf welche Art Sie die Wärme aus dem Boden holen wollen. Können Sie das passende Modell suchen. Achten Sie darauf, dass die Dimensionierung Ihrer Erdwärmepumpe auf Ihren Wärmebedarf abgestimmt ist. Ansonsten verbraucht Ihre Anlage zu viel Strom und entzieht dem Boden zu viel Wärmeenergie.

  4. Angebote einholen

    Lassen Sie sich von unterschiedlichen Betrieben ein Angebot erstellen und vergleichen die Preise und den Leistungsumfang. Ein Fachbetrieb kann Sie auch über die passenden Modelle, den Wärmeverbrauch und weiter Möglichkeiten beraten und Ihnen so einiges an Arbeit sparen.

  5. Genehmigungen einholen

    Wenn Sie eine Erdwärmepumpe mit Erdsonde planen, brauchen Sie eine Genehmigung. Denn hierzu ist eine Bohrung notwendig, die das Grundwasser betreffen kann. Bei welcher Behörde und ab welcher Tiefe Sie eine Genehmigung beantragen müssen, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Informieren Sie sich deshalb im Internet, welche Regelungen für Ihr Bundesland gelten.

Wie viel kostet eine Erdwärmepumpe?

Eine Erdwärmepumpe kann inklusive Installation zwischen 14.000 € und 39.000 € kosten. Zu den Kosten gehören die Anschaffung des Gerätes, Erdarbeiten, um Leitungen beziehungsweise die Erdsonde zu verlegen sowie die Installation der Erdwärmepumpe selbst. Vor allem bei der Variante mit Erdsonde müssen Sie wegen der nötigen Erdbohrungen mit höheren Installationskosten rechnen.

LeistungKosten
Erdwärmepumpe10.000 € - 23.000 €
Erschließung (mit/ohne Bohrung)11.000 € - 13.000 € /2.000 € - 4.000 €
Installation2.000 € - 3.000 €
Gesamt14.000 € - 39.000 €
Tabelle: Kosten für eine Erdwärmepumpe (Quelle: bosch.de, buderus.de, erdwaermebohrer.de)

Wegen der hohen Kosten schrecken viele Interessenten vor einer Erdwärmepumpe zurück. Dank staatlicher Förderungen für den Hausbau lassen sich die Kosten für eine Erdwärmepumpe stark reduzieren. Mehr dazu lesen Sie im Abschnitt „Welche Förderungen gibt es für eine Erdwärmepumpe?“.

Wie lässt sich eine Erdwärmepumpe finanzieren?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, um die Kosten für den Einbau einer Erdwärmepumpe zu finanzieren:

  1. Modernisierungskredit: Mit diesem zweckgebundenen Darlehen können Sie verschiedene Maßnahmen an Ihrer Immobilie finanzieren. Voraussetzung ist dabei immer, dass dadurch der Wert der Immobilie steigt. Das ist bei einer neuen Heizungsanlage oft der Fall. Zudem bietet ein Modernisierungsdarlehen günstigere Zinsen, verglichen mit einem Ratenkredit.
  2. Ratenkredit: Bei einem Ratenkredit müssen Sie mit etwas höheren Zinsen rechnen als bei einem Modernisierungskredit. Sie haben dafür aber keine Zweckbindung und können frei über das Darlehen verfügen.
  3. Bausparvertrag: Wenn Sie noch etwas Zeit haben, können Sie mit einem Bausparvertrag Geld ansparen. Haben Sie die vereinbarte Sparsumme erreicht, bekommen Sie von der Bausparkasse zusätzlich ein zinsgünstiges Darlehen. Sollten Sie das Geld dringend benötigen, können Sie auch ein Vorausdarlehen abschließen.

Abhängig davon, welche Erdwärmepumpe Sie wählen und welche Erdarbeiten notwendig sind, können unterschiedliche Kosten auf Sie zukommen. Unsere Berater vor Ort schauen sich gemeinsam mit Ihnen Ihr Vorhaben an und finden die passende Finanzierung dafür. Einfach unsere Finanzierungsanfrage ausfüllen – wir melden uns dann umgehen bei Ihnen.

Wie viel Geld kann ich mit einer Erdwärmepumpe einsparen?

Durch eine Erdwärmepumpe lassen sich im Jahr etwa 200 € an Heizkosten einsparen. Verglichen mit Gas oder Öl ist der Preis für eine Kilowattstunde bei einer Erdwärmepumpe zwar teurer. So beträgt der aktuelle Preis für Gas oder Öl rund 0,12 € / kWh. Die Energiekosten für die Erdwärmepumpe belaufen sich auf 0,42 € / kWh (Stand: November 2023). Aber da wir in unserem Beispiel von einer Erdwärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl von 4 ausgehen und somit nur 2.500 kWh der 10.000 kWh aus Strom gewonnen werden, sind die Gesamtkosten niedriger. Eine Jahresarbeitszahl von 4 bedeutet, dass aus einem Teil Strom 4 Teile Energie entstehen.

LeistungErdwärmepumpeGasheizungÖlheizung
Energiekosten pro kWh0,42 €0,12 €0,12 €
Verbrauchskosten für 10.000 kWh1.050 € (nur ¼ des Gesamtverbrauchs stammt aus Strom) 1.200 €1.200 €
Tabelle: Vergleich Kosten für eine Erdwärmepumpe, Gas- und Ölheizung (Quelle: Statistisches Bundesamt )

Die Kosten pro kWh für Strom liegen in unserem Beispiel weit über denen für Gas und Öl. Insgesamt zahlen Sie mit einer Wärmepumpe aber weniger. Je effizienter also Ihre Erdwärmepumpe ist, desto geringer ist der Anteil der Stromkosten an den Heizkosten.

Zusätzlich wird wegen der seit Anfang 2021 eingeführten CO2-Steuer auf fossile Brennstoffe der Preis für Öl und Gas in den kommenden Jahren weiter steigen. Für Wärmepumpen gibt es meistens einen günstigen Stromtarif, der mit 0,20 € / kWh wesentlich unter den Kosten für Haushaltsstrom liegt. Stammt dieser Strom aus einer Photovoltaikanlage, können Sie die Stromkosten zusätzlich reduzieren.

Des Weiteren lassen sich Kosten bei der Wartung sparen. Da eine Erdwärmepumpe ohne Verbrennungsprozesse auskommt, braucht es dort keine zusätzliche Untersuchung durch einen Schornsteinfeger.

Wie viel Strom verbraucht eine Erdwärmepumpe?

Der Stromverbrauch einer Erdwärmepumpe hängt von ihrer Leistung ab. Je nach benötigter Kilowattzahl kann der jährliche Verbrauch bei einer Betriebszeit von 2.000 Stunden zwischen 2.500 kWh und 7.500 kWh liegen. Je effizienter die Erdwärmepumpe arbeitet, desto weniger Strom braucht sie. Ein Anhaltspunkt, um die Effizienz einer Wärmepumpe zu bewerten, ist der Coefficient of Performance (COP). Je höher die COP, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe. So bedeutet eine COP von 4, dass aus einem Teil Strom 4 Teile Wärmeenergie gewonnen werden können. Zusätzlich kann auch die Jahresarbeitszahl (JAZ) hilfreich sein. Sie wird zwar etwas anders gemessen als der COP, beim Ergebnis gilt aber dasselbe.

Wie effizient die Erdwärmepumpe arbeitet, lässt sich an der Jahresarbeitszahl erkennen. Der Wert errechnet sich aus der Gesamtheizleistung dividiert durch den Strom, der zum Heizen verwendet wird. Eine hohe Jahresarbeitszahl deutet also auf einen niedrigen Stromverbrauch und somit auf eine effiziente Arbeitsweise der Erdwärmepumpe.

HeizleistungJährlicher Stromverbrauch
5 kW2.500 kWh
9 kW4.500 kWh
13 kW6.500 kWh
15 kW7.500 kWh
Tabelle: Jährlicher Stromverbrauch einer Erdwärmepumpe nach Leistung bei einer Jahresarbeitszeit von 4 und 2.000 Heizstunden

Erdwärmepumpe: Was gibt es zu beachten?

Wenn Sie Ihre Heizungsanlage planen, sollten Sie folgende 4 Punkte beachten, bevor Sie sich für eine Erdwärmepumpe entscheiden:

Geologische Bedingungen

Damit die Erdwärmepumpe effizient und wirtschaftlich arbeiten kann, sollten Sie vorab die geologischen Bedingungen mittels eines Baugrundgutachtens prüfen. Die besten Voraussetzungen bieten feuchte Böden, die hauptsächlich aus Sand, Lehm oder Löss bestehen. Böden aus trockenem und porösem Gestein eignen sich hingegen nicht so gut.

Effizienz

Damit eine Erdwärmepumpe effizient arbeiten kann, sollte der Temperaturunterschied zwischen der Erdwärme und dem Wasser im Heizkreislauf nicht zu hoch sein. Im Idealfall übersteigt die Vorlauftemperatur nicht die 50°C Marke. Am besten eignen sich deshalb Erdwärmepumpen in Kombination mit Flächenheizungen wie zum Beispiel einer Fußbodenheizung.

Wegen ihrer großflächigen Wärmeverteilung muss das Wasser in diesem Heizungstyp nicht so heiß sein, wie zum Beispiel in einem kleinen Heizkörper. Prüfen Sie deshalb, ob sich eine Fußbodenheizung oder eine andere Flächenheizung in Ihrer Immobilie ohne übermäßigen Aufwand umsetzen lässt.

Eine energieeffiziente und gute Dämmung verhindert Wärmeverluste und hilft der Erdwärmepumpe, einen hohen Wirkungsgrad zu erreichen.

Stromzufuhr

Bei günstigeren Stromtarifen kann es sein, dass Ihr Anbieter Ihre Erdwärmepumpe vom Netz nimmt, wenn das Stromnetz stark belastet ist. Diese Sperrzeit kann drei Mal am Tag jeweils bis zu zwei Stunden dauern. In dieser Zeit heizt die Wärmepumpe nicht.

Alternativ können Sie zusätzlich zur Wärmepumpe einen Heizungspufferspeicher installieren. Dieser speichert die Wärme und gibt sie in der Sperrzeit an den Heizkreislauf ab. Ein Heizungspufferspeicher bedeutet jedoch zusätzliche Anschaffungskosten sowie weiteren Platzbedarf.

Beschaffenheit des Grundstücks

Für Erdwärmekollektoren, Erdwärmekörbe oder Grabenkollektoren müssen Sie umfangreiche Erdarbeiten einplanen. Dazu gehört auch der Einsatz von schweren Baugeräten. Sollte Ihr Grundstück schlecht zugänglich sein, kann das für das Vorhaben problematisch sein. Überlegen Sie sich auch, ob Sie um Rahmen einer Sanierung die komplette Gartenfläche aufgraben wollen.

Welche Förderungen gibt es für eine Erdwärmepumpe?

Beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, kurz BAFA, und der Kreditanstalt für Wiederaufbau, auch KfW genannt, können Sie ein zinsgünstiges Darlehen oder einen Zuschuss für Ihre Wärmepumpe bekommen.

Seit dem 1. Januar 2021 sind die Förderungen unter der „Bundesförderung effiziente Gebäude“ zusammengefasst. Die Förderungen können Sie weiterhin einzeln bei den beiden Institutionen beantragen.

Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)

Bei der BAFA erhalten Sie einen Zuschuss für energetische Sanierungen. Für Neubauten ist keine Förderung von Einzelmaßnahmen vorgesehen. Die Zuschüsse belaufen sich dabei auf 35 % der förderfähigen Ausgaben. Wenn Sie eine bestehende Ölheizung durch eine Wärmepumpe ersetzen, sind es bis zu 40 % der förderfähigen Kosten von 60.000 €. Auf diese Weiße lassen sich die Kosten, um Ihr altes Haus zu sanieren mit bis zu 24.000 € bezuschussen.

Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)

Bei der KfW erhalten Sie mit dem Programm 261 einen zinsgünstigen Kredit von bis zu 150.000 € für die energetischen Sanierung Ihres Hauses. Zusätzlich bietet die KfW Ihnen einen Tilgungszuschuss von 5 % bis 45 % an. So können Sie Ihr KfW-Darlehen reduzieren und sind schneller schuldenfrei.

Voraussetzung für eine Förderung bei der KfW oder dem BAFA ist unter anderem, dass ein zertifizierter Energieberater die energieeffizienten Sanierungsmaßnahmen plant.

Vor- und Nachteile

Eine Erdwärmepumpe hat folgende Vor- und Nachteile:

Vorteile
  • Hohe Effizienz
  • Gute CO2-Bilanz, mit Ökostrom sogar CO2-neutral
  • Günstige Heizkosten dank preiswerter Wärmepumpentarife
  • Zuverlässige und leistungsfähige Warmwassererzeugung
  • Passive Kühlung im Sommer möglich
  • Ergänzt sich sehr gut mit Photovoltaik Anlage und erhöht deren Rentabilität
  • Wartungsarm, robust und langlebig
  • Platzsparend, da nur ein Gerät notwendig ist
  • Hohe staatliche Fördermöglichkeiten
Nachteile
  • Hohe Anschaffungskosten.
  • Hoher Aufwand für Erschließung im Vergleich zu anderen Wärmepumpentypen
  • Exakte Planung notwendig, um die Vorteile voll auszunutzen
  • In dicht bebauten Gebieten schwer umsetzbar
  • Flächenkollektoren können durch Bauarbeiten, Pflanzen oder Ähnlichem beschädigt werden
  • Bohrungen genehmigungspflichtig
  • Flächenheizung wie Fußbodenheizung und gute Dämmung sind notwendig
  • Effizienz von der Bodenbeschaffenheit abhängig
  • Bei günstigen Wärmepumpentarifen ist unter Umständen ein zusätzlicher Pufferspeicher nötig

Erdwärmepumpe und Luftwärmepumpe im Vergleich

Eine Luftwärmepumpe funktioniert ähnlich wie eine Erdwärmepumpe. Der größte Unterschied ist, dass sie die Wärme nicht aus dem Boden, sondern aus der Luft holt.

Ein Vorteil der Luftwärmepumpe ist, dass sie leicht zu installieren ist und sie sich überall aufstellen lässt. Das ist insbesondere bei bestehenden Gebäuden oder in eng besiedelten Wohngegenden ein wichtiger Aspekt. Der Nachteil ist aber, dass sie wegen der geringeren Effizienz mehr Strom braucht und deshalb höhere Stromkosten im Vergleich zu einer Erdwärmepumpe verursacht.

Vorteile
  • Geringere Anschaffungskosten
  • Niedriger Installationsaufwand
  • Keine Genehmigungen notwendig
  • Lässt sich überall aufstellen
Nachteile
  • Niedriger Wirkungsgrad
  • Höherer Strombedarf
  • Unter Umständen störende Geräuschentwicklung

Wann lohnt sich eine Erdwärmepumpe?

Eine Erdwärmepumpe lohnt sich dann, wenn die Betriebskosten kleiner sind als bei einer Gas- oder Ölheizung. Eine Erdwärmepumpe muss deshalb möglichst effizient arbeiten.

Folgende Faktoren können eine effiziente Arbeitsweise ermöglichen

  • Eine gute Wärmedämmung
  • Ein niedriger Energiebedarf
  • Eine geringe Heizwassertemperatur

Je ineffizienter die Wärmepumpe arbeitet, desto mehr Strom braucht sie und desto mehr Kosten entstehen somit.

FAQ – Erdwärmepumpe

  • Wie umweltfreundlich kann man mit einer Erdwärmepumpe heizen?

    Die Wärme, die Sie aus dem Boden gewinnen, ist nachhaltig und die Nutzung bei korrekter Planung hat keinen negativen Effekt auf die Umwelt. Wie umweltfreundlich eine Erdwärmepumpe also ist, hängt vom Strom ab, den Sie nutzen. Je kleiner der Anteil an konventionellen Strom aus Kohl-, Gas- oder Atomkraftwerken, desto umweltfreundlicher ist Ihre Anlage. Das können Sie erreichen, indem Ihre Erdwärmepumpe effizient läuft. Bei einer Jahresarbeitszahl von 3,5 reduzieren Sie bereits CO2 aus der Stromerzeugung. Alternativ können Sie den Strom auch von einem Ökostromanbieter beziehen oder direkt aus einer eigenen Photovoltaikanlage.

  • Wie groß ist der Flächenbedarf einer Erdwärmepumpe?

    Bei Flächenkollektoren sollten sie mit der 2- oder 3-fachen Fläche der zu beheizenden Fläche rechnen. Wollen Sie also 100 m² Wohnfläche heizen, müssen Sie mit 200 m² bis 300 m² für Flächenkollektoren rechnen. Diese Fläche dürfen Sie nicht versiegeln oder überbauen.

    Bei einer Sonde reichen 0,5 m² bis 2 m² für ein Einfamilienhaus. Sollten Sie mehrere kürzere Bohrungen vornehmen, müssen die Sonden 6 m bis 10 m voneinander entfernt sein, um sich nicht gegenseitig die Wärme zu entziehen.

  • Wie funktioniert die Kühlung einer Erdwärmepumpe?

    Eine Erdwärmepumpe kann auch kühlen. Bei der passiven Kühlung wird die niedrige Temperatur aus dem Erdreich an das Heizsystem weitergegeben, ohne dass der Verdichter aktiv wird. Bei der aktiven Kühlung ist der Verdichter eingeschaltet und es lassen sich höhere Kühltemperaturen erreichen. Für die aktive Kühlung sind zusätzliche Komponenten notwendig.

  • Wie lange ist die durchschnittliche Lebensdauer einer Erdwärmepumpe?

    Bei regelmäßiger Wartung durch einen Fachbetrieb kann eine Wärmepumpe 25 bis 30 Jahre im Betrieb sein. Je nach Qualität und Betriebszeit kann die Lebensdauer schwanken.

  • Welche Wartungsarbeiten müssen bei einer Erdwärmepumpe durchgeführt werden?

    Die häufigsten Wartungsmaßnahmen sind:

    • Überprüfung beziehungsweise Reinigung des Filters
    • Kontrolle der chemischen Zusammensetzung des Kältemittels
    • Kontrolle der Leitungen im Haus auf Kondenswasser
    • Analyse des Flüssigkeitsdrucks

    Da es bei einer Wärmepumpe zu keinen Verbrennungsprozessen kommt, sind diese relativ wartungsarm.

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