Datenanalyse – Dr. Klein Trendindikator Immobilienpreise (DTI): Region West 2. Quartal 2020
Lübeck, 13. August 2020. Die Preisentwicklung bei Immobilien in Köln, Düsseldorf und Dortmund im zweiten Quartal ist heterogen: Während Wohnungen in Düsseldorfer geringfügig günstiger werden, verzeichnet Dortmund konstante Steigerungen von über drei Prozent – sowohl bei Häusern als auch bei Eigentumswohnungen. In Köln ist die Dynamik zum Teil gedämpft. Hier wird laut André Hasberg von Dr. Klein nicht mehr jeder Preis bezahlt.
Stieg der Preis für Kölner Wohnungen Anfang des Jahres noch um gut vier Prozent, ist die Teuerung im zweiten Quartal gebremst: Eigentumswohnungen kosten nur noch 1,5 Prozent mehr als im Vorquartal. Im Schnitt sind Kölner zumindest bei Wohnungen momentan etwas sparsamer – der durchschnittlich gezahlte Quadratmeterpreis liegt mit rund 3.200 €/qm unter dem Mittel des Jahresanfangs. Eine Entwicklung, die auch André Hasberg, Spezialist für Baufinanzierung von Dr. Klein in Köln beobachtet: „Die Leute sind in der aktuellen Situation nicht mehr bereit, jeden Preis zu bezahlen. Zwar stehen sie immer noch unter Druck – nach wie vor bekommt oft der Schnellste und der Höchstbietende den Zuschlag für die Immobilie. Aber viele Käufer sind vorsichtig geworden und rechnen eher konservativ.“
Der genaue Blick auf die langfristige Finanzierbarkeit zeigt sich laut André Hasberg auch in den Finanzierungen selbst: „Keiner weiß, wie der Zinsmarkt in zehn Jahren aussehen wird und auch die wirtschaftlichen Aussichten sind nicht mehr so sicher. Deshalb interessieren sich momentan viele Kreditnehmer für lange Zinsbindungen und wenn möglich, tilgen sie schon zu Beginn hoch.“
Ein Preisrückgang zeichnet sich nicht ab – auch Häuser in der Kölner Region werden weiter teurer: zwei Prozent im Vergleich zum ersten Quartal des Jahres. André Hasberg erwartet zumindest mittelfristig ebenfalls keinen drohenden Preisverfall: „Wohnraum wird immer gesucht, Wohnimmobilien bleiben eine wertbeständige Anlage – und der Zinsmarkt wird bis auf Weiteres gute Möglichkeiten geben, langfristig sicher zu finanzieren. Deshalb rechne ich auch weiterhin mit einer Nachfrage, die das Angebot übersteigt.“
Auch Düsseldorfer geben aktuell weniger für Wohnungen aus: Im Schnitt zahlen sie 3.234 €/qm und damit rund 50 Euro weniger als im ersten Quartal. Hier sinkt auch der Preisindex, der Parameter wie Lage und Alter der Immobilie berücksichtigt. Für Suchende wird sich der Rückgang um -0,18 Prozent wohl kaum bemerkbar machen, Wohnungen in Düsseldorf zählen nach wie vor zu den teuersten. So erreicht auch der tatsächlich gezahlte Höchstpreis einen neuen Rekordwert von über 11.000 €/qm.
Die Preise für Häuser in der Düsseldorfer Region steigen im zweiten Quartal um knapp zwei Prozent. Im Jahresvergleich macht dies ein Plus von über 12 Prozent aus. Der mittlere gezahlte Haus-Quadratmeterpreis beträgt aktuell 2.855 €/qm, knapp 60 €/qm mehr als im vorigen Quartal.
Im Quartalsvergleich verzeichnen Eigentumswohnungen in der Region Köln-Bonn die stärksten Preissteigerungen der drei westlichen Metropolregionen: sie verteuern sich um 4,36 Prozent. Der Index für Häuser geht um 2,34 Prozent nach oben. Die Entwicklung im Jahresvergleich fällt noch deutlicher aus: Beide Immobilienarten kosten über 11 Prozent mehr als Anfang 2019.
Zwar steigt der Medianpreis – also der gemittelte tatsächlich gezahlt Preis – für Häuser in der Domstadt nur geringfügig an (plus 42 €/qm auf 2.667 €/qm), aber ein Wohnhaus in zentraler Lage erzielt mit 14.000 €/qm einen neuen Rekord. Die teuerste Wohnung wechselte für 8.570 €/qm ihren Besitzer. Im Schnitt zahlen Wohnungskäufer in Köln 100 Euro mehr pro Quadratmeter als Ende 2019: 3.297 €/qm.
Medianpreise von 1.935 €/qm (Wohnungen) und 2.429 €/qm (Häuser): Das Preisniveau in und um Dortmund ist traditionell geringer als in den beiden Nachbarregionen am Rhein. Das wirkt sich auf die Nachfrage aus - und auf die Preisentwicklung. Der Index, der die Steigerung beziffert, legt bei Dortmunder Ein- und Zweifamilienhäusern um 3,4 Prozent zu und erreicht inzwischen das Niveau von Düsseldorf.
Auch Wohnungen werden hier teurer: Im Quartalsvergleich müssen Käufer 3,2 Prozent mehr ausgeben als zum Jahresbeginn. Damit verzeichnen Eigentumswohnungen in der Ruhrmetropole die deutlichsten Preiszuwächse unter den zehn von Dr. Klein untersuchten Metropolregionen in Deutschland.
Quartal | Medianpreis (Alt-, Neubau) | Preisspanne | Indexwert | Vergleich zum Vorquartal | Vergleich zum Vorjahresquartal |
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Q2/2020 | 3.234 €/qm | 1.029 - 8.570 €/qm | 195,56 | +1,48% | +11,27% |
Quartal | Medianpreis (Alt-, Neubau) | Preisspanne | Indexwert | Vergleich zum Vorquartal | Vergleich zum Vorjahresquartal |
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Q2/2020 | 2.733 €/qm | 522 - 14.000 €/qm | 170,31 | +2,10 | % +11,36% |
Quartal | Medianpreis (Alt-, Neubau) | Preisspanne | Indexwert | Vergleich zum Vorquartal | Vergleich zum Vorjahresquartal |
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Q2/2020 | 3.253 €/qm | 915 - 11.242 €/qm | 184,10 | -0,18% | +9,66% |
Quartal | Medianpreis (Alt-, Neubau) | Preisspanne | Indexwert | Vergleich zum Vorquartal | Vergleich zum Vorjahresquartal |
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Q2/2020 | 2.855 €/qm | 743 - 9.789 €/qm | 164,83 | +1,99% | +12,13% |
Quartal | Medianpreis (Alt-, Neubau) | Preisspanne | Indexwert | Vergleich zum Vorquartal | Vergleich zum Vorjahresquartal |
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Q2/2020 | 1.935 €/qm | 781 - 5.327 €/qm | 158,87 | +3,21% | +10,28% |
Quartal | Medianpreis (Alt-, Neubau) | Preisspanne | Indexwert | Vergleich zum Vorquartal | Vergleich zum Vorjahresquartal |
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Q2/2020 | 2.429 €/qm | 607 - 6.185 €/qm | 164,63 | +3,39% | +12,76% |
Dr. Klein hat mit dem DTI erstmals einen quartalsweisen, regionalen Immobilienpreisindex auf der Grundlage tatsächlich gezahlter Kaufpreise entwickelt. Monatlich analysiert der Trendindikator die aktuelle Entwicklung der jeweils im Fokus stehenden Region. Der DTI wird auf Basis einer hedonischen Regressionsanalyse erstellt. Ziel dieser Methode ist es, den reinen Preiseffekt pro betrachtete Periode herauszustellen. Zur Ermittlung des Dr. Klein Trendindikator Immobilienpreise werden monatliche Transaktionsdaten der EUROPACE-Plattform errechnet. EUROPACE ist der unabhängige Marktplatz für Immobilienfinanzierungen in Deutschland. Rund zwanzig Prozent aller Immobilienfinanzierungen in Deutschland werden über diesen Marktplatz finanziert. Der DTI basiert auf etwa 35.000 Transaktionen mit einem Volumen von über 8 Mrd. Euro pro Monat.
Die Dr. Klein Privatkunden AG ist einer der größten Finanzdienstleister Deutschlands und bereits seit 1954 am Markt etabliert. Mit mehr als 700 Beraterinnen und Beratern in deutschlandweit über 250 Büros hat das Unternehmen die meisten Standorte der Branche. Die Spezialisten von Dr. Klein beraten in den Bereichen Baufinanzierung, Versicherung und Ratenkredit.
Dr. Klein arbeitet mit über 600 Kredit- und Versicherungsinstituten zusammen und berät umfassend, anbieterneutral und kostenfrei. So erhalten die Kunden maßgeschneiderte Finanzierungen und günstige Konditionen. Dafür wird das Unternehmen immer wieder ausgezeichnet, zuletzt zum achten Mal in Folge mit dem „Deutschen Fairness-Preis“. Dr. Klein ist eine 100%ige Tochter des an der Frankfurter Börse im SDAX gelisteten technologiebasierten Finanzdienstleisters Hypoport SE.