Frau lacht und erklärt wie die Lage am Immobilienmarkt ist

Zinswende: Wie entwickelt sich jetzt der Immobilienmarkt?

Artikel teilen
Lesezeit: 3 Minuten

Das Ende der Niedrigzinsphase scheint eingeläutet zu sein. Um die 3 Prozent Zinsen zahlt man aktuell für eine Baufinanzierung. Das ist mehr als dreimal so viel wie zu Beginn des Jahres. Welchen Effekt hat der Zinsanstieg auf dem Immobilienmarkt? Als Kooperationsmanagerin bei Dr. Klein steht Nikola Heinke täglich in Kontakt mit Akteuren der Immobilienbranche. Im Interview erklärt sie, wie sich die Lage am Immobilienmarkt gerade entwickelt.

Hausgemacht: Hallo Nikola, seit Anfang des Jahres steigen die Zinsen wieder an. Fallen jetzt die Preise, wie oft prophezeit?

Nikola Heinke: Diese Theorie lässt sich leider nicht bestätigen. Aktuell sehen wir, dass die Preise für Bestandsimmobilien und Neubauten weiterhin nach oben klettern. Die Nachfrage bleibt größer als das Angebot – insbesondere in Großstädten. Hinzukommt, dass steigende Materialkosten und stockende Genehmigungen Neubauprojekte weiter verteuern.

Hausgemacht: Das Angebot auf dem Immobilienmarkt bleibt also knapp.

Nikola Heinke: Ja, viele Eigentümer sind aktuell sehr vorsichtig. Der Krieg in der Ukraine und die Inflation sorgen für Unsicherheit. Viele Immobilienbesitzer warten deshalb erst einmal ab, zumal es auch gerade wenige Wohnalternativen gibt, wo sie umziehen könnten.

Noch vor einem Jahr lag die Rate für dasselbe Darlehen bei 805 Euro. Das ist ein Unterschied von fast 500 Euro, den man jetzt mehr zahlen muss.

Nikola Heinke

Hausgemacht: Wie macht sich der Zinsanstieg auf der Käuferseite bemerkbar?

Nikola Heinke: Viele Makler berichten mir, dass die Anfragen auf ihre Immobilieninserate zurückgegangen sind. Durch den Zinsanstieg verteuert sich eine Baufinanzierung. Ich möchte das anhand eines Beispiels verdeutlichen. Wer sich im Juni 2022 ein Darlehen von 300.000 Euro leihen wollte (zwei Prozent Tilgung, zehn Jahre Zinsbindung, 80 Prozent Beleihungsauslauf, Anm. d. Red.), zahlte 1.293 Euro für die monatliche Rate. Noch vor einem Jahr lag die Rate für dasselbe Darlehen bei 805 Euro. Das ist ein Unterschied von fast 500 Euro, den man jetzt mehr zahlen muss. Für Interessenten ist somit nicht jeder Kaufpreis auch finanzierbar.

Hausgemacht: Trotz des Rückgangs der Nachfrage bleiben die Immobilienpreise also weiterhin hoch.

Nikola Heinke: Viele Privatverkäufer erhoffen sich, ihre Immobilie für einen hohen Preis zu verkaufen, obwohl sich diese auf dem Markt aktuell schwer erzielen lassen. Denn die Preisentwicklung der vergangenen Jahre war unter anderem auch wegen der günstigen Baufinanzierungen möglich. Oft haben Verkäufer aber nicht die Wahl, den Preis für ihre Immobilie niedriger anzusetzen. Sie brauchen das Geld aus dem Verkauf für eigene Projekte. Die Kosten dafür sinken ebenfalls nicht. Die Situation hat sich verändert, sowohl für Käufer und Verkäufer.

Ich empfehle deshalb, sich noch einmal das eigene Budget anzuschauen. Die heutigen Konditionen unterscheiden sich stark von denen von vor sechs Monaten.

Nikola Heinke

Hausgemacht: Was können Kaufinteressenten aktuell in Sachen Baufinanzierung machen?

Nikola Heinke: Oft ist es schon etwas länger her, dass Käufer ihre Finanzierung geprüft haben. Ich empfehle deshalb, sich noch einmal das eigene Budget anzuschauen. Die heutigen Konditionen unterscheiden sich stark von denen von vor sechs Monaten. Unsere Berater vor Ort können in einem Beratungsgespräch Klarheit darüber schaffen, was finanziell möglich ist und wo es eventuell noch eine Unterstützung vom Staat gibt.

Wer sich zudem eine Bestandsimmobilie kaufen möchte, sollte sich vorab Gedanken über die Modernisierungskosten machen. Wegen des Baubooms der vergangenen Jahre haben Handwerker wenige Kapazitäten. Ich empfehle also schon vor dem Kauf zu prüfen, ob Handwerker verfügbar sind und wie hoch die Kosten sind. So drohen einem keine bösen Überraschungen.

Hausgemacht: Auch für Makler und Bauträger ist der Zinsanstieg herausfordernd. Welche Probleme beschäftigen sie?

Nikola Heinke: Da bei vielen Kaufinteressenten die Finanzierung nicht mehr so sicher ist, herrscht auch bei Maklern und Bauträgern Unsicherheit. Wir von Dr. Klein können durch unser bundesweites Kooperationsmanagement unterstützen. Gemeinsam mit unseren Partnern entwickeln wir Prozesse, wie Dr. Klein Immobilienvertriebe beim Thema Finanzierung erfolgreich weiterbringen kann. So können wir vorab Finanzierungsmöglichkeiten prüfen, um sicherzustellen, dass ein Immobilienverkauf oder Neubau reibungslos vonstattengehen kann.


Mit der passenden Baufinanzierung zur Traumimmobilie!


Artikel teilen