Das Berliner Analysehaus Empirica hat in einer aktuellen Studie einen deutlichen Immobilienpreisverfall von bis zu 25 Prozent vorausgesagt. Diese Einschätzung teilen allerdings nicht alle. Wir haben die Daten für verschiedene Metropolregionen ausgewertet und Spezialisten von Dr. Klein vor Ort gefragt: Wie sieht die Preisentwicklung für Häuser und Wohnungen im Moment tatsächlich aus?
Zu Beginn des Lockdowns war noch so gar nicht einzuschätzen, was die Einschränkungen für Verkäufer und Käufer konkret bedeuten. Einige Stimmen meinten: „Jetzt wird gar nichts mehr gehen“. Und der eine oder andere Suchende hat sich Hoffnungen auf weniger Konkurrenz gemacht und eventuell auch auf einen Preisnachlass spekuliert. Nach den ersten Wochen zeigt sich aber: Zumindest in den Metropolregionen im Norden, Osten und Westen geben die Preise nicht nach.
Hannover
In Hannover erwartet Andres Brendel auch weiterhin keine Veränderung: „Denn dafür müsste das Angebot die Nachfrage übersteigen – und dafür fehlt mir die Fantasie. Auf ein angebotenes Objekt gibt es immer noch ein Zigfaches an Interessenten, und deshalb bleiben die Preise oben.“ Die Zahlen für das erste Quartal passen zu dieser Einschätzung: Häuser kosten 2,51 Prozent mehr als Ende letzten Jahres, Wohnungen sogar 3,17 Prozent.
Hamburg
Frank Lösche sieht die Lage in Hamburg ähnlich: Statt sinkender Preise erwartet er nur eine Verlangsamung des Marktes – das heißt, mit der Nachfrage geht auch das Angebot zurück. „Aber das Verhältnis von angebotenen zu gesuchten Immobilien dreht sich nicht um.“ Auch für Immobilien in der Hansestadt muss mehr bezahlt werden als im Quartal davor: Wohnungspreise steigen um 2,68 Prozent Hauspreise um 2,77 Prozent.
Dresden
Sebastian Mosch beobachtet in Dresden dagegen erste Zugeständnisse von Verkäufern, besonders beim Erstverkauf von neuen Wohnungen. „Wo die Anbieter ihre Objekte bisher eher verteilt haben, müssen sie sie im Moment wieder aktiv vermarkten.“ Kurz- und mittelfristig hält er einen leichten Rückgang der Preise für möglich – rechnet aber mit einem Wiederanstieg nach der Corona-Krise.
Berlin
In der Hauptstadt gibt es laut Ekkehard Enkelmann vereinzelt Rückzieher – ein paar Interessenten warten die Entwicklung erst einmal ab. Unterm Strich sind aber keine deutlichen Auswirkungen zu spüren.“ Berlin bleibt begehrt, die Preise steigen auch hier weiterhin: Wohnungen sind im ersten Quartal knapp drei Prozent teurer, und Häuser gut zwei Prozent.
Dortmund
Die Preise in Dortmund sind auf Vorkrisen-Niveau. Das Angebot exklusiver und hochwertiger Immobilien geht laut Thomas Przytulla zurück, aber ansonsten ist die Situation unverändert: „Immer noch werden relativ hohe Summen aufgerufen und auch bezahlt. Gerade Häuser, die eine einfache Ausstattung oder einen starken Modernisierungsbedarf haben, sind nach wie vor überteuert.“
Düsseldorf
In der Düsseldorfer Region steigen die Preise ein bisschen langsamer, das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass sie wie gehabt steigen: Häuser sind knapp drei Prozent teurer als Ende 2019 und Wohnungen zirka zwei Prozent.
Köln
Auch Eigentumswohnungen in und um Köln lassen sich von Corona nicht beeindrucken: die Preise steigen um 4,36 Prozent – eine deutliche Teuerung Im Vergleich zum Vorquartal. Häuser kosten immerhin noch 2,34 Prozent mehr. Blickt man ein Jahr zurück, ist der Trend noch sichtbarer: Sowohl für Häuser als auch für Wohnungen zahlen Käufer über 11 Prozent mehr als Anfang 2019.
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hat zuletzt eher garten- als hausgemacht (die Sturmschäden!) / hat noch keine Immobilie finanziert – ist aber dabei, dem Vermieter seine Großstadt-Wohnung abzubezahlen / kommuniziert seit 2016 für Dr. Klein intern, extern und sehr gerne mit Presseleuten / liebt es, mit VW-Bus, Rad und Wanderstiefeln unterwegs zu sein