Kölner Immobilienmarkt macht Vollbremsung

Vollbremsung statt Vollgas: Immobilienmärkte im Westen

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Die Zeiten ungebremster Preissteigerungen bei den Immobilienmärkten im Westen sind vorbei, wie Teuerungsraten zwischen +0,71 und -0,09 Prozent deutlich machen. Von einem Käufermarkt kann allerdings noch keine Rede sein, weiß André Hasberg von Dr. Klein und beleuchtet die Hintergründe.

Noch zu Jahresbeginn lag die Teuerung für Wohneigentum in Köln bei stolzen 4 Prozent im Quartalsvergleich – nun stagniert sie im 3. Quartal nahezu und liegt im Vergleich zur Jahresmitte bei +0,71 Prozent für Wohnungen und +0,56 Prozent für Häuser. Im Jahresvergleich ist die Preissteigerung allerdings zweistellig und damit weiterhin hoch. Für André Hasberg, Spezialist für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Köln, ist dies der Beschaffenheit des Immobiliensektors geschuldet: „Der Markt hat eine Vollbremsung gemacht, aber er ist nicht wie ein Auto, das sofort steht, sondern wie ein Öltanker, der noch weiterfährt. Es wird sicher noch mindestens ein halbes Jahr dauern, bis sich das Preisgefüge wieder zurechtgeruckelt hat.“ Bei den tatsächlich gezahlten Medianpreisen ist daher auch kein abrupter Verfall zu sehen, sondern ein weiterhin hohes Niveau: 3.458 €/qm zahlen Käufer im Schnitt für ein eigenes Haus und 4.198 €/qm für eine Eigentumswohnung in Köln. Der Wendepunkt zum Käufermarkt ist aus Sicht von Spezialist André Hasberg in der Domstadt noch nicht erreicht: „Wohnraum bleibt weiterhin knapp und teuer. Neubauten liegen brach und die Bauträger schieben ihre Projekte aufs nächste Jahr. Bei Bestandsimmobilien gibt es zwar mehr Angebote, aber die Verkäufer versuchen jetzt noch schnell, den teuren Preis mitzunehmen. Dafür ist die Nachfrage allerdings gerade nicht da. Verkäufer und Käufer zeigen bisher zu wenig Kompromissbereitschaft.“

Die Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen liefert sich mit Köln bei den tatsächlich gezahlten Medianpreisen ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Bei Wohnungen liegt Düsseldorf mit 3.883 €/qm unter dem Preisniveau des Stadt-Rivalen, bei Häusern mit 3.537 €/qm darüber. Der Aufwärtstrend bei den Düsseldorfer Medianpreisen ist allerdings gestoppt und sie sinken leicht um rund 20 €/qm verglichen mit dem Vorquartal.

Im Schnitt zahlen Käufer einer Eigentumswohnung in Dortmund 2.442 €/qm. Damit liegt das Appartement-Preisgefüge deutlich unter dem in Köln und Düsseldorf. Allerdings verzeichnet Dortmund mit +11,51 Prozent die höchste Teuerungsrate im Jahresvergleich. Die Dynamik schwächt sich aber auch hier ab: Innerhalb eines Quartals steigen die Preise für Eigentumswohnungen nur noch um +0,63 Prozent. Ein- und Zweifamilienhäuser werden um -0,09 Prozent günstiger.


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