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Starke Preissteigerung bei Immobilien im Norden und Osten: Ist ein Ende in Sicht?

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Der Immobilienmarkt von Hamburg bis Dresden zeigt sich Ende 2019 noch einmal einheitlich – die Kaufpreise klettern in allen Metropolen auf neue Höchststände. Und nein, ein Ende ist in den meisten Regionen aktuell noch nicht in Sichtweite. Was das für die Finanzierung bedeutet, erklärt unser Spezialist Frank Lösche aus Hamburg.

Hoch, höher, Hamburg: Immobilienpreise steigen weiter

Was für eine rasante Entwicklung der Immobilienmarkt in Hamburg hingelegt hat, zeigt der Vergleich zum Vorjahr: Die Preise für Häuser an Elbe und Alster sind um fast 10 Prozent gestiegen. Eine Eigentumswohnung kostet im Schnitt stolze 4.146 Euro pro Quadratmeter und der höchste gezahlte Quadratmeterpreis liegt sowohl bei Wohnungen als auch bei Häusern über 11.000 Euro. Diese dynamische Preisentwicklung zeigt mittlerweile auch Folgen für die Finanzierung.

Das bedeutet die Preisentwicklung für die Baufinanzierung

„Banken melden uns immer häufiger zurück, dass sie die Höhe des Kaufpreises nicht nachvollziehen können“, berichtet Frank Lösche, Spezialist für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Hamburg, aus der Praxis. So könne es sein, dass ein Objekt, für das 600.000 Euro bezahlt wurde, von der Bank nur mit 500.000 Euro bewertet werde. Besonders bei Reihenhäusern sei dies häufiger der Fall. Und da die Nachfrage nach Immobilien ungebrochen hoch ist, dürfte es nur in den seltensten Fällen gelingen, die hohen Kaufpreise nach unten zu verhandeln. Das Problem: Dadurch verschlechtert sich für die Kreditnehmer der Beleihungsauslauf und erschwert die Finanzierung der eigenen vier Wände.


Wir raten zu einer Zinsbindung von 20 Jahren oder gar von 30 Jahren.

Frank Lösche, Spezialist für Baufinanzierung aus Hamburg

Frank Lösche leitet seit über zehn Jahren die Dr. Klein Niederlassung in Hamburg und weiß genau, was die aktuelle Situation für angehende Eigenheimbesitzer bedeutet. „Wer heute eine Immobilienfinanzierung aufnimmt, dem muss klar sein, dass er sich – anders als vor zehn Jahren – zwei großen Risiken aussetzt: Die Zinsen können nach Auslauf der Zinsbindungsfrist deutlich höher sein als heute und es ist auch nicht ausgeschlossen, dass der Objektwert unter dem jetzigen Niveau liegen kann“, fasst Lösche zusammen und gibt eine Empfehlung für zukünftige Baufinanzierer: „Wir raten zu einer Zinsbindung von 20 Jahren oder gar von 30 Jahren, die dann auch eine Volltilgung des Kredits über die gesamte Laufzeit ermöglicht, sofern man eine anfängliche Tilgung von gut drei Prozent stemmen kann.“

Preissteigerung auch in Berlin, Dresden und Hannover

Auch in Dresden, Hannover und Berlin sieht es nicht entspannter aus. Der Immobilienmarkt ist vielerorts so gut wie leer gefegt. In Berlin liegt der Höchstpreis pro Quadratmeter konstant bei 12.000 €/qm – der Spitzenwert im Norden und Osten. Eine zeitnahe Trendwende ist nicht zu erwarten.

Nicht jeder Höchstwert wird in Berlin oder Hamburg aufgestellt: Eigentumswohnungen in Dresden sind zum Jahresende 2019 stark nachgefragt und verteuern sich im Vergleich zum Vorquartal um 5,3 Prozent. Das ist der höchste Preisanstieg innerhalb eines Quartals in den untersuchten Regionen.

In Hannover bewegen sich die Immobilienpreise insgesamt auf einem deutlich niedrigeren Niveau als in den anderen norddeutschen Großstädten. Doch auch an der Leine steigen die Preise weiter. Die günstigsten Quadratmeterpreise in der niedersächsischen Landeshauptstadt beginnen schon bei 500 Euro, der Medianpreis beträgt 2.230 Euro für den Quadratmeter.


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