Im zweiten Quartal 2020 hat die Corona-Pandemie alle anderen Themen beherrscht. Viele haben im Zuge der Krise mit fallenden Immobilienpreisen gerechnet. Die aktuelle Dr. Klein Auswertung für Köln, Düsseldorf und Dortmund zeigt allerdings: Im Westen wird es weiterhin teurer.
Keine Entspannung in Sicht: Im Westen Deutschlands steigen die Immobilienpreise auch während der Corona-Pandemie. Dr. Klein Berater André Hasberg aus Köln erwartet trotz der Krise keinen Preisverfall: „Wohnraum wird immer gesucht, Wohnimmobilien bleiben eine wertbeständige Anlage – und der Zinsmarkt wird bis auf Weiteres gute Möglichkeiten geben, langfristig sicher zu finanzieren. Deshalb rechne ich auch weiterhin mit einer Nachfrage, die das Angebot übersteigt.“
„Keiner weiß, wie der Zinsmarkt in zehn Jahren aussehen wird und auch die wirtschaftlichen Aussichten sind nicht mehr so sicher.“
André Hasberg, Spezialist für Baufinanzierung aus Köln
Während Immobilienbesitzer sich über diese Aussicht freuen dürften, ist das für Suchende angesichts der ohnehin hohen Preise wenig tröstlich. Die Mischung aus niedrigen Zinsen und steigenden Immobilienpreisen stellt für immer mehr Menschen ein Problem dar: Gerade junge Eltern wünschen sich oft ein Eigenheim, haben aber kaum Möglichkeiten, ausreichend Eigenkapital anzusparen.
Von einer auf Kante gestrickten oder kurzfristig geplanten Baufinanzierung rät André Hasberg aber in jedem Fall ab: „Keiner weiß, wie der Zinsmarkt in zehn Jahren aussehen wird und auch die wirtschaftlichen Aussichten sind nicht mehr so sicher.“ Wichtig seien daher eine lange Zinsbindung und eine möglichst hohe Tilgung. Auch wenn einige Banken sogenannte 120-Prozent-Finanzierungen anbieten, ist das nur für die Wenigsten ein sinnvolles Angebot. Mindestens die Kaufnebenkosten sollten immer aus den eigenen Mitteln bezahlt werden.
Köln: zwei Millionen für ein Haus?

Sowohl Wohnungen als auch Häuser werden in Köln weiterhin teurer. Immerhin steigen die Preise nicht mehr ganz so schnell wie noch im ersten Quartal 2020: Eigentumswohnungen kosten nun 1,5 Prozent mehr als im Vorquartal, Häuser 2,1 Prozent.
Auch André Hasberg beobachtet, dass die Kölner zumindest etwas vorsichtiger werden: „Die Leute sind in der aktuellen Situation nicht mehr bereit, jeden Preis zu bezahlen. Zwar stehen sie immer noch unter Druck – nach wie vor bekommt oft der Schnellste und der Höchstbietende den Zuschlag für die Immobilie. Aber viele Käufer sind vorsichtig geworden und rechnen eher konservativ.“ Und trotzdem: Das teuerste Haus wechselte für mehr als 14.000 Euro pro Quadratmeter den Besitzer. Rechnet man mit der durchschnittlichen Wohnfläche eines deutschen Einfamilienhauses von 140 Quadratmeter, dann kommt man auf einen Kaufpreis von fast zwei Millionen. Im Mittel liegt der Wert glücklicherweise noch unter solch unvorstellbaren Summen: Der durchschnittliche Quadratmeterpreis beträgt 2.733 Euro für ein Haus.
Düsseldorf: Beliebtheit hat einen Preis
Während die Hauspreise in Düsseldorf ebenfalls weiter steigen, sind die Wohnungspreise im zweiten Quartal 2020 minimal rückläufig. Für Suchende wird sich der Rückgang um -0,18 Prozent allerdings kaum bemerkbar machen, Wohnungen in Düsseldorf zählen nach wie vor zu den teuersten in Deutschland. Im Schnitt zahlen Käufer 3.253 Euro pro Quadratmeter – und damit sogar mehr als die südlichen Nachbarn in der Domstadt.
„Düsseldorf als Stadt hat eine enorme Lebensqualität“, erklärt der dortige Dr. Klein Spezialist für Baufinanzierung Dennis Bettenbrock. Die Nachfrage nach Immobilien in der Landeshauptstadt wird mittelfristig aller Wahrscheinlichkeit nach hoch bleiben und auch hier für weiter steigende Preise sorgen.
Dortmund: „Günstiger“ Nachbar an der Ruhr
Neben den Metropolen Köln und Düsseldorf wird Dortmund gern übersehen. Auch die westfälische Großstadt hat einiges zu bieten und kann zudem mit deutlich niedrigeren Immobilienpreisen punkten: Zwar steigen die Preise für Häuser und Wohnungen auch in der Ruhrmetropole weiter an, aber auf einem deutlich geringeren Niveau. Der Medianpreis für Wohnungen liegt bei 1.935 Euro pro Quadratmeter – und damit 1318 Euro unter dem von Düsseldorf. Rechnet man hier mit einer durchschnittlichen 90-Quadratmeter-Wohnung, ergibt das einen Unterscheid im Kaufpreis von fast 120.000 Euro.
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lässt lieber den Freund hausmachen / ist Bauernhofkind und echtes Nordlicht / hat in Osnabrück Geographie studiert / wollte eigentlich Zirkusakrobatin werden, arbeitet jetzt aber als PR-Managerin für Dr. Klein / findet Finanzthemen mittlerweile erschreckend interessant / mag starken Kaffee, schlechte Witze und Käsekuchen