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Hohe Nachfrage + wenig Angebot = steigende Preise: Diese Formel trifft auf den Immobilienmarkt in den Metropolregionen zu, wie die aktuellen Daten des Dr. Klein Trendindikators Immobilienpreise zeigen. Aber wie findet man dennoch seine Wunschimmobilie? Hier scheint die Faustregel zu gelten: Je höher die Preise, desto ausgefeilter die Strategien. Wir stellen euch einige davon vor.
Alles im Leben ist bekanntermaßen eine Frage der Perspektive. Gilt diese Weisheit nicht auch für Immobilienpreise? Als ich aus Niedersachsen nach Baden-Württemberg zog und mich dort auf Wohnungssuche begab, war der Schock groß: Horrende Preise für ein kleines und noch dazu schimmeliges WG-Zimmer in Stuttgart – da war ich sogar aus meiner Braunschweiger Studentenbude mehr Komfort gewohnt. Aber mit diesen Immobilienpreisen süddeutscher Metropolregionen vor Augen war die Wohnungssuche in Lübeck einige Jahre später wiederum eine wahre Freude: „Wie – hier bekomme ich für den Stuttgarter Zimmerpreis eine ganze Wohnung? Na dann darf es doch auch noch ein Zimmer mehr sein…“ Nun ist auch der Lübecker Immobilienmarkt nicht wirklich etwas für Schnäppchenjäger, aber ein Blick auf die deutschen Metropolregionen im Dr. Klein Trendindikator Immobilienpreise (DTI) eröffnet auch hier neue Perspektiven: Der DTI zeigt die Entwicklung der tatsächlich gezahlten Kaufpreise an und hält aktuell einige Rekorde bereit.
Immobilienmarkt im Norden und Osten: Hamburg und Berlin auf Rekordjagd
Gäbe es ein Immobilienpreis-Guinnessbuch, wäre Hamburg ein Eintrag sicher: Das teuerste Appartement wechselt dort im 1. Quartal 2019 für 15.982 €/qm den Besitzer – ein neuer Höchstwert. Zudem ist der durchschnittlich gezahlte Preis für Eigentumswohnungen mit 4.126 €/qm so hoch wie noch nie. Eine besonders rasante Entwicklung hat auch der Immobilienmarkt in Berlin hingelegt. Das wird bei einem Vergleich zum Vorjahr deutlich: Die Indizes sind um über elf Prozent gestiegen. Mit Werten von 183,31 für Häuser und 225,51 für Wohnungen liegt die Bundeshauptstadt hier klar vor Hamburg.
München: Spitzenreiter beim süddeutschen Immobilienmarkt
Unter den südlichen Metropolregionen hat München weiterhin die Nase vorn: Immobilieninteressenten zahlen hier im Schnitt etwa doppelt so viel für eine Eigentumswohnung wie in Stuttgart oder Frankfurt – ein Apartment mit 80 Quadratmetern wechselte im 4. Quartal 2018 in der bayerischen Landeshauptstadt für durchschnittlich 538.080 Euro den Besitzer. Dass damit aber noch nicht das Limit erreicht ist, zeigen die Quadratmeterhöchstpreise: 16.514 €/qm für Wohnungen und 17.316 €/qm für Häuser legen die Käufer für Spitzenimmobilien auf den Tisch.
Frankfurt: hohe Immobilienpreise und hohe Häuser
Für alle Metropolregionen gilt die Formel: hohe Nachfrage + wenig Angebot = steigende Preise. In Frankfurt klettern aber nicht nur die Preise nach oben, sondern auch die Immobilien selbst. Der aktuelle Trend geht zu Hochhäusern im Luxussegment. Da in der Innenstadt zu wenig Platz für private Investoren ist, wird künftig noch mehr in die Höhe gebaut. Wer dabei an Plattenbauten denkt, liegt aber falsch. Hier geht es um exklusives Wohnen, mit Concierge Service und allen Annehmlichkeiten. Dementsprechend zahlen Käufer für Wohnungen in Frankfurt Quadratmeterhöchstpreise von 12.581 Euro im vierten Quartal 2018.
Wenig Angebot, steigende Preise: Bei der Immobiliensuche ist Kreativität gefragt
Was macht man, wenn das Luxus-Penthouse keine Option ist? Wie findet man als „Normalsterblicher“ die Wunschimmobilie? In Städten, in denen Wohnraum rar war, habe ich es mit Anzeigen versucht, die ich in der lokalen Zeitung geschaltet habe: „Nichtraucherin, haustierlos mit festem Einkommen sucht…“. Das führte nicht selten zum Erfolg, da Vermieter lieber selber gezielt potentielle Mieter kontaktieren wollen, als dass ihnen bei einer eigenen Anzeige hunderte Interessenten die Bude einrennen. Viele in meinem Bekanntenkreis gehen aber noch Schritt weiter – insbesondere, wenn es darum geht, den Wunsch nach den eigenen vier Wänden zu erfüllen. So optimieren sie beispielsweise das Wochenendprogramm auf die Immobiliensuche: Spaziergänge zum Auskundschaften des Lieblingsstadtviertels, Radtouren zu möglichen Wohngebieten und Ausfahrten zu potentiellem Bauland.
Tipps für die Immobiliensuche: mit strahlenden Kinderaugen oder Selbstgebasteltem punkten
Ist die optimale Wohngegend lokalisiert, gilt es dran zu bleiben:
- Zettel mit dem Suchprofil an Bäumen und Straßenlaternen vor Ort aufzuhängen ist eine Möglichkeit.
- Zudem werden alle Freunde in der Wunsch-Straße sensibilisiert Augen und Ohren offen zu halten.
- Einigen ist das aber zu wenig und sie sprechen die jetzigen Besitzer der Traumimmobilie direkt an: „Also falls Sie dieses herrliche Haus verkaufen möchten, wir wüssten da ganz hervorragende Käufer…“ – dazu ein strahlendes Lächeln und ein charmanter Augenaufschlag.
- Und was noch einen zusätzlichen positiven Effekt hat – der goldige Nachwuchs: Eine befreundete Familie flanierte jeden Tag in der Straße der auserkorenen Immobilie auf und ab, damit der Hausbesitzer ihre reizenden Kinder sieht.
- Auch die Idee zu einer Postkarten-Kampagne kam in meinem Bekanntenkreis auf: Die selbstgestalteten Designerstücke sollen in alle Briefkästen geeigneter Eigenheime eingeworfen werden und auf sich aufmerksam machen – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Zumindest fast keine: Es soll tatsächlich auch Leichenfledderer geben, die auskundschaften, wo jemand stirbt und dann dort herumstromern oder Briefe einwerfen. Aber da gibt es dann doch Grenzen – egal aus welcher Perspektive.
Mehr gute Tipps zur Haussuche für Verzweifelte: Viele Makler engagieren, sich vom Eigenheim-Kauf-Szene-Kiez lösen, sagt unsere Spezialistin Sandra Lieder im aktuellen Interview.
Das eigene Heim trotz hoher Preise?

bekommt von ihrem Biokisten-Abo diktiert, was hausgemacht wird / ist viel umgezogen, kennt daher Wohnungspreise und Vermietereigenheiten von der schwäbischen Alb bis zur Ostsee / recherchiert und schreibt gerne zu erklärungsbedürftigen Themen / und das seit 2018 als PR-Managerin für Dr. Klein / stöbert begeistert und ausdauernd auf Flohmärkten nach Kunst und Krempel