Ein Minuszeichen bei den Immobilienpreisen – das ist bei den süddeutschen Metropolregionen eine Rarität: Erstmals seit fünf Jahren erlebt München einen Preisrückgang. Frankfurt hingegen weist eine Teuerung von fast 20 Prozent auf. Ungebremster Boom oder Anzeichen von Marktsättigung?
Frankfurt setzt zum Überholmanöver an: Mit einem Plus von 14,59 Prozent bei Häusern und sogar 19,65 Prozent bei Eigentumswohnungen im Vergleich zum Vorjahr liegt die Bankenmetropole bei der Teuerung deutlich vor Stuttgart und sogar vor München im Wohnungssegment. Michaela Prehn, Spezialistin für Baufinanzierung von Dr. Klein in Frankfurt, bestätigt den Ansturm auf Eigentumswohnungen – allerdings mit Einschränkungen: „Momentan ist es für Verkäufer in Frankfurt der Himmel auf Erden. Selbst alte, eher unattraktive Hochhauswohnungen gehen weg wie warme Semmeln. Im Luxussegment könnte sich allerdings bald eine Marktsättigung einstellen: Moderne Wohntürme mit hochpreisigen Appartements inklusive Concierge-Service – dafür gibt es nur eine gewisse Klientel.“ In Top-Lagen von „Mainhatten“ werden im 4. Quartal 2021 für ein Eigenheim bis zu 15.000 €/qm gezahlt. Für die Finanzierung der eigenen vier Wände brauchen Kreditnehmer zunehmend mehr Eigenkapital. Hierbei ist aber nicht nur „Bares Wahres“, weiß Michaela Prehn: „Diejenigen, die Immobilienvermögen in der Familie haben, können sich dies für die Finanzierung der eigenen vier Wände zunutze machen. So lässt sich beispielsweise auf das Haus der Eltern noch eine Zusatzsicherheit eintragen und somit die Zinslast erheblich reduzieren.“
Die tatsächlich gezahlten Medianpreise sind mit 6.628 €/qm für Ein- und Zweifamilienhäuser und 8.732 €/qm für Wohnungen in München zwar immer noch etwa doppelt so hoch wie in Frankfurt und Stuttgart, aber ein Minuszeichen lässt aufhorchen: Erstmals seit über fünf Jahren verzeichnen Wohnungen einen Preisrückgang von -1,11 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Erste Anzeichen einer Marktsättigung? Davon gibt es bei Häusern in München keine Spur: Mit +4,25 Prozent im Quartalsvergleich steigt die Teuerungsrate ungebremst weiter an.
Die Einwohnerzahl der Stadt Stuttgart ist 2021 zwar zum zweiten Mal in Folge gesunken, aber eine Entspannung bei den Immobilienpreisen bewirkt dies bisher nicht: Käufer zahlen in der schwäbischen Metropole im Schnitt 4.556 €/qm für eine Wohnung und 4.158 €/qm für ein Haus und damit 519 €/qm bzw. 376 €/qm mehr als vor einem Jahr. Es ist allerdings noch Luft nach oben – selbst im Premiumbereich: Die teuerste Stuttgarter Wohnung geht im 4. Quartal 2021 für 9.856 €/qm über den Tisch – rund 10.000 €/qm unter dem Münchner Maximalpreis.
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bekommt von ihrem Biokisten-Abo diktiert, was hausgemacht wird / ist viel umgezogen, kennt daher Wohnungspreise und Vermietereigenheiten von der schwäbischen Alb bis zur Ostsee / recherchiert und schreibt gerne zu erklärungsbedürftigen Themen / und das seit 2018 als PR-Managerin für Dr. Klein / stöbert begeistert und ausdauernd auf Flohmärkten nach Kunst und Krempel