Beim Ausschuss der Großen Koalition am vergangenen Sonntag haben sich die SPD und die CDU/CSU auf eine Reihe Maßnahmen geeinigt. Eine davon soll künftig Immobilienkäufer entlasten. Wie viel ihr dann mehr in der Tasche habt, hat Redakteurin Caro für euch unter die Lupe genommen.
Und zwar geht es bei der Einigung der GroKo um die Maklerkosten. Bisher ist es nämlich so, dass der Verkäufer die Kosten für den Immobilienmakler zu 100 Prozent auf den Käufer abwälzen darf. Das bedeutet, dass Käufer die gesamte Maklerprovision bezahlen müssen, obwohl sie ihn gar nicht beauftragt haben. Das soll sich ändern.
Käufer tragen nur noch maximal 50 Prozent der Kosten
Sollten die Maßnahmen in geltendes Recht umgewandelt werden, dürfen Käufer zukünftig nur noch mit maximal 50 Prozent der Maklerprovision belastet werden. Und das auch nur dann, wenn der Verkäufer seinen Anteil bereits bezahlt hat. Das kann eine ordentliche Stange Geld ausmachen. Die Höhe der Maklerprovision ist sehr unterschiedlich.
Eine Datenerhebung aus dem Jahr 2018 kürt Brandenburg zum Bundesland mit der durchschnittlich höchsten Maklerprovision. Hier beträgt die Provision 6,72 Prozent des Kaufpreises. Bei einer Immobilie mit einem Kaufpreis von beispielsweise 400.000 Euro kommen so stolze 26.880 Euro Kosten zusammen, die derzeit der Käufer allein zahlen muss.
Die neue Regelung würde diese Kosten auf maximal 13.440 Euro reduzieren. Der Käufer wird dadurch deutlich entlastet und kann das gesparte Geld sicher woanders besser einsetzen. Allerdings ist es in den meisten Bundesländern bereits jetzt schon üblich, dass Verkäufer und Käufer sich die Kosten für den Makler teilen.
SPD wollte Bestellerprinzip für Verkäufe durchsetzen
Die Sozialdemokraten wollten Medienberichten zufolge aber noch weiter gehen als bis zur 50-Prozent-Marke. Sie wollten, dass für Verkäufe das gleiche Prinzip herrscht wie für Vermietung: das Bestellerprinzip. Beim Bestellerprinzip gilt, dass derjenige, der den Makler beauftragt, ihn auch zu 100 Prozent bezahlt. Ihre Koalitionspartner von der CDU/CSU konnte die SPD für dieses Prinzip scheinbar nicht begeistern.
Zudem hat sich die GroKo am Sonntag noch auf folgende Maßnahmen für (zukünftige) Eigenheimbesitzer, Neubauherren und Hauskäufer geeinigt:
- Die Deutsche Bahn soll ihre ehemaligen Bahnflächen verbilligt als Grundstücksflächen zur Verfügung stellen können
- Der Bund soll für 100 Millionen Euro Brachflächen zu Grundstücken für den Wohnungsbau umfunktionieren
- Das Baugesetz soll erneuert werden und die Bebauung dadurch schneller, dichter und höher gestaltet werden können
- Die Wohnungsbauprämie soll attraktiver gestaltet und junge Familien so zum Kauf oder Bau eines Eigenheims bewegt werden
Ihr wollt die Maklerkosten in eurer Region berechnen?

hat zuletzt Möbel aufgemöbelt / konnte ihr Baufinanzierungs-Wissen noch nicht in der Praxis nutzen, hat es aber vor / ist seit 2018 Redakteurin bei Dr. Klein / hat Publizistik und Filmwissenschaft studiert / hat eine Vorliebe für Wortwitz / ihre Lieblingsmusik, Lieblingsklamotten, Lieblingsautos und ihr Mann sind aus den 70er-Jahren