Eigenheim wie Lottogewinn

Eigenheim wie Lottogewinn: Immobilienmärkte im Norden und Osten

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Wenn ein Sechser im Lotto und ein Eigenheimkauf im Dresdner Stadtgebiet die gleiche Wahrscheinlichkeit haben, dann wirkt sich das auch auf die Preise aus: Mit +19,14 Prozent bei Häusern ist Dresden Spitzenreiter bei den Preissteigerungen im Norden und Osten. Aber auch in Hamburg, Berlin und Hannover verteuern sich Immobilien um mindestens 12 Prozent verglichen mit dem Vorjahr.

Der Markt für Wohnungen? Angespannt… Der Markt für Häuser? Komplett leergefegt: „Derzeit ein Eigenheim im Dresdner Stadtgebiet kaufen zu können, ist wie ein Sechser im Lotto“, stellt Sebastian Mosch, Spezialist für Baufinanzierung von Dr. Klein in Dresden, fest und erklärt: „Der Neubau von Einfamilienhäusern findet nur noch vereinzelt in Baulücken statt.“ Und statt eines Neubaus auf eine Bestandimmobilie ausweichen? Hat ebenfalls wenig Chancen, weiß Sebastian Mosch: „Während in Westdeutschland demnächst viele aus der Babyboomer-Generation in das Alter kommen, ihre Immobilie zu verkaufen, hat diese Generation in Ostdeutschland zur Miete gewohnt. Die Eigentumsquote ist hier gering.“ Dementsprechend rasant verteuern sich Häuser in Dresden: +6,67 Prozent im Vorquartalsvergleich und sogar fast 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal – ein neuer Rekord. Auch wenn die Preissteigerung bei Appartements in Dresden mit +2,8 Prozent im Vergleich zum 2. Quartal verhaltener ausfällt als bei Häusern, so sieht Sebastian Mosch auch keine Entspannung für den Wohnungsmarkt: „Projekte, die noch in der Pipeline sind, werden derzeit häufig zurückgehalten, bis wieder mehr Planbarkeit hinsichtlich der Kosten und Bauzeiten herrscht.“

Auch weiter flussabwärts an der Elbe sind Eigenheime sehr begehrt und dementsprechend teuer: In Hamburg zahlen Käufer im 3. Quartal bis zu 19.169 €/qm für ein Haus und damit so viel wie noch nie. Auch der Medianpreis hält mit dieser Entwicklung Schritt und zeigt mit 3.635 €/qm ein Plus von 177 €/qm im Vergleich zum Vorquartal. Bei Eigentumswohnungen fällt der Anstieg sogar noch deutlicher aus: Im Schnitt zahlen Hamburger mit 5.370 €/qm rund 240 €/qm mehr als im 2. Quartal 2021.

Die Niedersächsische Landeshauptstadt scheint beim Wohnungsmarkt in einer anderen Liga zu spielen als Hamburg – hier zahlt man nämlich im Schnitt rund 2.200 €/qm weniger für ein Appartement. Der durchschnittlich gezahlte Hauspreis liegt bei 2.703 €/qm und damit bleibt Hannover als einzige der untersuchten Regionen in Nord und Ost noch unter der 3.000-Euro-Marke.

Derweilen durchbricht die Bundeshauptstadt eine neue Schallmauer: Der Medianpreis für Eigentumswohnungen liegt nun mit 5.141 €/qm erstmals über der 5.000-Euro-Schwelle. Und der Index, der die tatsächliche Preisentwicklung anzeigt und Parameter wie Lage und Alter der Immobilie berücksichtigt, kratzt mit einem Wert von 295 bereits am 300er-Bereich. Demgegenüber erscheint die Lage am Berliner Häusermarkt mit einem Medianpreis von 3.713 €/qm und einem Indexwert von 254 geradezu moderat.


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