Wie teuer sind Häuser und Wohnungen in den einzelnen Bundesländern 2019? Wir haben die tatsächlich gezahlten Preise ausgewertet und mit denen aus 2018, 2013 und 2009 verglichen. Spoiler: Hamburg liegt mit gemittelten Quadratmeterpreise sowohl bei Eigentumswohnungen als auch bei Ein- und Zweifamilienhäusern vorne.
Im Schnitt zahlten Käufer hier knapp 4.500 €/qm für eine Wohnung und rund 3.850 €/qm für ihr Haus. Kein Wunder: Die Stadt ist beliebt (übrigens auch bei der Redakteurin, die sich dort seit langem Zuhause fühlt) und weniger Besitzer verkaufen ihre Immobilie als Interessenten eine suchen. Nach Einschätzung von Frank Lösche, der die Hamburger Niederlassung von Dr. Klein leitet, wird das auf längere Sicht so bleiben – auch „während Corona“: „Die Nachfrage wird zurückgehen, aber gleichzeitig auch das Angebot. Sowohl Käufer als auch Verkäufer halten sich wegen der Krise eher zurück.“ Das heißt: Der Markt wird ruhiger, aber das Preisniveau bleibt hoch.
Günstige Häuser und Wohnungen sind in Sachsen-Anhalt zu finden oder im Saarland. Letzteres wird allerdings immer attraktiver, und die Preise ziehen an: Immobilien sind im letzten Jahr um rund 11 bzw. 18 Prozent gestiegen. Woran das liegt? Wolfgang Wagner, Spezialist für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Saarbrücken, meint:
„Die steigenden Preise im Saarland liegen vor allem an den Städten – hier entwickelt sich der Arbeitsmarkt mit neuen Angeboten in der Elektromobilität, der IT- und Automobilindustrie.“
Wolfgang Wagner, Dr. Klein Saarbrücken
Was ist teurer – Wohnung oder Haus?
Die Wohnungspreise sind auch 2019 in fast allen Bundesländern höher als die Hauspreise. Im Süden ist der Unterschied besonders groß: Bayern geben für ihr Haus durchschnittlich weniger als 3.000 €/qm aus, für ihre Eigentumswohnung zahlen sie stolze 4.322 €/qm – ein Durchschnitt, den vermutlich München nach oben zieht. Immobilienkäufer in Sachsen-Anhalt, Bremen und Nordrhein-Westfalen lassen sich dagegen Häuser mehr kosten als Wohnungen.
Wohnungspreise 2019
Hier das Ranking der gezahlten Quadratmeterpreise für Wohnungen in den Bundesländern:
Medianpreis €/qm 2019 |
Vergleich 2019-2018 |
Vergleich 2019-2014 |
Vergleich 2019-2009 | |
Hamburg | 4.481 | +3,28% | +31,85% | +114,27% |
Bayern | 4.344 | +7,10% | +67,79% | +148,53% |
Berlin | 4.214 | +11,45% | +54,72% | +129,66% |
Baden-Württemberg | 3.264 | +9,96% | +62,19% | +103,59% |
Hessen | 3.116 | +5,55% | +50,51% | +89,57% |
Brandenburg | 2.942 | +10,01% | +75,23% | +107,73% |
Schleswig-Holstein | 2.800 | +9,52% | +46,08% | +110,75% |
Rheinland-Pfalz | 2.597 | +16,44% | +70,18% | + 84,28% |
Mecklenburg-Vorpommern | 2.500 | +2,03% | +43,49% | +86,22% |
Niedersachsen | 2.345 | +12,56% | +54,61% | +91,50% |
Sachsen | 2.223 | +5,10% | +26,18% | +50,07% |
Nordrhein-Westfalen | 2.061 | +5,01% | +23,63% | +48,36% |
Bremen | 2.000 | +8,06% | +41,18% | +88,49% |
Thüringen | 1.895 | +1,05% | +24,23% | +45,35% |
Saarland | 1.648 | +18,53% | +43,01% | +70,63% |
Sachsen-Anhalt | 1.603 | +3,17% | +34,74% | +45,11% |
Hauspreise 2019
Und so sieht die Liste für die gezahlten Hauspreise in den Bundesländern aus:
Medianpreis €/qm 2019 |
Vergleich 2019-2018 |
Vergleich 2019-2014 |
Vergleich 2019-2009 | |
Hamburg | 3.858 | +4,54% | +36,38% | +76,19% |
Berlin | 3.725 | +19,49% | +65,15% | +112,88% |
Baden-Württemberg | 2.948 | +10,16% | +46,52% | +76,88% |
Bayern | 2.939 | +9,25% | +43,53% | +77,63% |
Hessen | 2.548 | +10,20% | +37,33% | +63,76% |
Brandenburg | 2.419 | +9,25% | +42,30% | +78,02% |
Schleswig-Holstein | 2.364 | +8,15% | +30,43% | +66,91% |
Nordrhein-Westfalen | 2.361 | +7,50% | +28,56% | +46,88% |
Sachsen | 2.155 | +6,69% | +29,30% | +58,44% |
Bremen | 2.132 | +8,32% | +37,74% | +74,03% |
Rheinland-Pfalz | 2.109 | +9,79% | +31,42% | +58,15% |
Niedersachsen | 2.089 | +8,41% | +34,95% | +67,11% |
Mecklenburg-Vorpommern | 1.969 | +8,42% | +33,47% | +70,92% |
Thüringen | 1.770 | +4,57% | +27,72% | +63,45% |
Sachsen-Anhalt | 1.667 | +7,07% | +34,35% | +59,44% |
Saarland | 1.550 | +10,69% | +29,84% | +48,23% |
Ausblick: Immobilienpreise 2020
Wie sich die Haus- und Wohnungspreise dieses Jahr entwickeln? Gute Frage – angesichts der Corona-Krise ist das schwer zu sagen und die Schätzungen gehen auseinander. Noch ist nicht vorherzusehen, wie lange sie dauern und wie schwer sie uns am Ende treffen wird. Vermutlich steigen die Immobilienpreise nicht so stark wie in den letzten Jahren, aber vielleicht war es das auch schon mit den guten Nachrichten für die, die eine Immobilie suchen. Denn das eigene Haus und die eigene Wohnung bleiben beliebt und viele verschieben den Wunsch auf später, anstatt ihn ganz abzuhaken.
Wie viel Haus kann ich mir eigentlich leisten?

hat zuletzt eher garten- als hausgemacht (die Sturmschäden!) / hat noch keine Immobilie finanziert – ist aber dabei, dem Vermieter seine Großstadt-Wohnung abzubezahlen / kommuniziert seit 2016 für Dr. Klein intern, extern und sehr gerne mit Presseleuten / liebt es, mit VW-Bus, Rad und Wanderstiefeln unterwegs zu sein