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Brrrrr … gerade jetzt, wo der Winter die Zügel fest in die eisigen Hände genommen hat, drehen wir die Heizung gerne mal ein bisschen weiter auf – bis es irgendwann selbst der größten Frostbeule zu muckelig wird und dringend ein Schwall frische Luft in die Wohnung muss. Doch bringt das überhaupt was? Und was ist mit der Energieeffizienz? Wie Ihr richtig lüftet und was das eigentlich genau bedeutet, hat Redakteurin Franzi für Euch herausgefunden.
Zu wissen, wie wir richtig heizen und lüften, bringt enorme Vorteile – und zwar nicht nur für das allgemeine Raumklima. Auch die Umwelt, unsere Gesundheit und vor allem unsere Geldbeutel freuen sich sehr darüber. Dabei laufen beide Vorgänge nicht etwa parallel zueinander ab, sondern bedingen einander – richtiges Lüften ist nämlich die Grundvoraussetzung, um energieeffizient zu heizen.
Ein kleines Beispiel dazu: Wenn wir im geheizten Wohnzimmer den ganzen Tag das Fenster auf Kipp haben, entweicht die warme Heizungsluft unmittelbar nach draußen und es findet kein sinnvoller Luftaustausch statt. Und warm wird es auch nicht, da die winterliche Kaltluft nach und nach in das eigentlich kuschelige Wohnzimmer kriecht und so einen Abfall der Raumtemperatur suggeriert. Da ist der Griff zum Thermostat vorprogrammiert, die Heizleistung erhöht sich – und irgendwo in der Ferne hören wir leise einen Energieanbieter vor Freude lachen, da unsere Kosten ebenfalls immer weiter nach oben klettern.
Warum ist es so wichtig, richtig zu heizen und zu lüften?
Wusstet Ihr, dass ein Vier-Personen-Haushalt pro Tag ungefähr sechs bis zwölf Liter Wasser an die Raumluft abgibt? Das klingt nicht nur ziemlich viel, das kann unter Umständen auch Schimmel auslösen, dessen Sporen unsere Gesundheit stark gefährden können. Dabei ist es egal, ob Ihr in einem energetisch sanierten Haus mit neuen Wärmeschutzfenstern lebt, oder durch eher undichte Fenster und Dächer jeden Windhauch spürt – regelmäßiges Lüften muss sein. Vor allem in nicht ausreichend oder gar nicht beheizten Räumen, da hier die Gefahr der Schimmelbildung besonders hoch ist.
Auch der typische muffige Geruch in geschlossenen Räumen ist ein Grund, öfter mal frische Luft hereinzulassen. Sowohl wir Menschen als auch unsere Haustiere wandeln beim Atmen Sauerstoff in Kohlendioxid, also CO2, um – und das sorgt dann für den abgestandenen Muff.
Übrigens können auch Geruchs- und Schadstoffe aus Baumaterialien und Möbeln der Grund für eine Veränderung des Raumklimas sein. Bestimmte Ausdünstungen aus Polstergarnituren, Teppichen, Farben oder Lacken, sogenannte flüchtige organische Verbindungen, gelten als Wohngifte und können bei uns unter Umständen Konzentrationsprobleme und Müdigkeit auslösen. Noch ein guter Grund mehr, das Lüften nicht zu vergessen!
Wie genau lüfte ich jetzt richtig?
Generell ist richtiges Lüften unabhängig von den Jahreszeiten, also ob Sommer oder Winter – frische Luft muss sein! In den Sommermonaten empfiehlt es sich allerdings, nur in den frühen Morgenstunden und am späten Abend ausgiebig zu lüften. Zu diesen Zeiten hat sich die größte Hitze des Tages noch nicht gebildet, beziehungsweise bereits wieder heruntergekühlt. Mit dieser Methode nutzt ihr die maximalen Temperaturunterschiede und sorgt so für einen möglichst schnellen Austausch der Raumluft. Noch dazu profitieren auch Allergiker von diesen Lüftungszeiten.
Im Winter ist es ratsam, mehrmals über den Tag verteilt stoß- und bestenfalls auch querzulüften, da beides den Luftaustausch innerhalb der Räume beschleunigt. Natürlich kommt es dabei auch immer auf die Außentemperaturen an, aber wenn ihr vier bis sechs Mal täglich für fünf bis zehn Minuten lüftet, seid ihr auf der richtigen Seite. Wer sich fast den ganzen Tag Zuhause aufhält, sollte stündlich für ungefähr drei Minuten die Fenster öffnen.
Beachtet dabei aber, dass ihr beim Winter-Lüften die Fenster komplett öffnet – auf Kipp bringt es sonst leider gar nichts und ihr geratet in die eingangs erwähnte Kostenspirale. Mit gekippten Fenstern dauert es darüber hinaus auch mindestens eine Stunde, um die Raumluft einmal komplett auszutauschen. Öffnet ihr die Fenster richtig, sind es nur ein paar Minuten.
Pro-Tipp: Schaltet während des Lüftens die Heizung in dem jeweiligen Raum aus. Das spart nicht nur wertvolle Energie, sondern im Endeffekt auch bares Geld. Bleiben die Heizkörper an, greift genau der Spruch, den unsere Großeltern schon benutzt haben: Wir heizen für die Straße! Die Raumtemperatur verändert sich dadurch übrigens auch nicht. Das Einzige, was eine Bewegung macht, ist euer Energieverbrauch – und zwar steil nach oben!
Was sind die wichtigsten Lüftungs-Regeln?
Mit diesen Regeln geht ihr sicher, eure Wohnräume korrekt, effizient und gesund zu lüften.
Regelmäßigkeit ist das A und O!
Sorgt mehrmals am Tag für frische Luft, entweder durch kurzes Stoßlüften in den einzelnen Räumen oder Querlüften durch die ganze Wohnung. Im Winter reichen dafür drei bis fünf Minuten, im Frühjahr und Herbst ist es ok, für den gänzlichen Luftaustausch ungefähr zehn bis 20 Minuten einzuplanen. Selbst wenn ihr den ganzen Tag nicht Zuhause sein solltet, ist es wichtig, wenigstens morgens und abends auf eine ausgiebige Frischluft-Zufuhr zu achten.
Feuchte Luft muss umgehend ausgetauscht werden!
Achtet darauf, feuchte Luft nach dem Baden, Duschen, Kochen und Schlafen auszutauschen – und zwar sofort! Je höher nämlich die Luftfeuchtigkeit in den Räumen ist (ja, auch im Schlafzimmer), desto größer ist das Risiko für die Bildung von Schimmel. Dabei kommt es natürlich auch auf die Dämmung eurer Wohnräume an, die im besten Fall energieeffizient und auf dem Stand der aktuellen Energieeinsparverordnung ist.
Findet die richtige Lüftungsweise!
Bei Feuchtigkeit, die sich in Bettdecken, Handtüchern, auf Oberflächen von Möbeln oder an Wänden festgesetzt hat, reicht mitunter mehrmaliges Stoßlüften durch breit geöffnete Fenster nicht aus. In solchen Fällen muss ein gleichmäßiger Luftaustausch nach dem Stoßlüften dafür sorgen, dass sich auch die hartnäckige Feuchtigkeit nach und nach verflüchtigt – in Bädern wird das häufig von Lüftungsanlagen wie beispielsweise einer Abluftanlage übernommen. Auch im Schlafzimmer kann eine Lüftungsanlage über Nacht für ein gutes Klima sorgen, besonders, wenn mehrere Personen in diesem Raum schlafen.
Was ist ein gesundes Wohnklima?
Ein rundum gesundes Wohnklima, in dem sich die ganze Familie wohl fühlt, pendelt sich bei einer Temperatur zwischen 18 bis 22 Grad Celsius und einer relativen Luftfeuchte zwischen 40 bis 60 Prozent ein. Natürlich immer darauf bezogen, ob ihr gerade Hausarbeiten erledigt oder auf dem Sofa entspannt. Um die Luftfeuchtigkeit in den jeweiligen Räumen zu kontrollieren, findet ihr im Baumarkt sogenannte Thermo-Hygrometer, dir ihr dementsprechend platzieren könnt.
Wenn ihr bereits auf Smart Home-Lösungen setzt, kann euch auch die intelligente Technik den aktuellen Stand der Luftfeuchte per App mitteilen. Sinkt diese unter 30 Prozent, ist zwar die Gefahr für Schimmelbildung äußerst gering, allerdings kann die trockene Luft dann eure Schleimhäute reizen. Liegt die Luftfeuchte im Winter dagegen konstant über 50 Prozent, steigt die Gefahr für Schimmel wieder.
Lieber frischen Wind im Eigenheim, als in der Mietwohnung?

wollte als Kind Astronautin werden / heute eigentlich immer noch / schreibt mit und aus Leidenschaft / seit 2013 sogar beruflich / ist nebenbei ausgebildete Singer-Songwriterin / liebt schwarzen Kaffee und schwarzen Humor / fast so sehr wie süß-salziges Popcorn / ihr Wellness-Tempel heißt Wald / kann nicht ohne Bowie: Den Musiker und ihre gleichnamige Hündin / ist immer in Bewegung – geistig und körperlich / träumt vom eigenen Bauernhof am Meer / fühlt sich im Hausbau-Universum von Dr. Klein aber auch sehr wohl