Austausch Ölheizung

Ölheizung austauschen: Alternativen, Kosten und Förderung

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Die CO2-Steuererhöhung kommt, die Ölheizung geht! Wie wir bereits im ersten Teil dieses Beitrags berichteten, macht es Sinn, alte Ölheizungen nach und nach gegen klimaschonende und nachhaltige Alternativen auszutauschen. Welche dafür in Frage kommen, wie hoch die Kosten ausfallen und ob es sogar staatliche Förderungen für den Umstieg gibt, berichtet euch Redakteurin Franzi.

Ein generelles Verbot von Ölheizungen gibt es aktuell nicht, bestehende Anlagen dürfen also weiterhin betrieben werden. Allerdings ist der Einbau von neuen Kesseln dieser Art ab 2026 deutschlandweit, bis auf wenige Ausnahmen in Gebieten ohne flächendeckende Gasversorgung, nicht mehr erlaubt. Der Wind des Klimaschutzpaketes weht also ganz klar weg von den fossilen Brennstoffen und hin zu erneuerbaren Energien – und damit auch jeder möglichst viel von dieser neuen Brise abbekommt, werden nachhaltige Heizsysteme auch staatlich verstärkt gefördert. So weit, so verständlich, so gut. Aber wie genau geht das alles von statten?

Gas, Pelletkessel, Wärmepumpe: Alternativen zur Ölheizung und ihre Kosten

Jetzt mal Budder bei die Fische: Natürlich soll die neue Heiztechnik möglichst effizient und umweltfreundlich sein – aber was ist mit den Kosten? Welche Alternativen sind nicht nur in der Anschaffung erschwinglich, sondern machen sich im Laufe der Jahre auch im Portemonnaie positiv bemerkbar? Aktuell warten einige alternative Heizsysteme darauf, alte Ölkessel zu ersetzen – und genau die nehmen wir jetzt mal unter die Lupe:

1. Pelletkessel

Eine sogenannte Pelletheizung ist in ihrer Funktionsweise mit einer herkömmlichen Gasheizung vergleichbar. Der verfeuerte Brennstoff, hier also die Pellets, erzeugt Wärme und gibt diese über den Heizkreislauf im Haus wieder ab.

Die meist regional hergestellten Pellets bestehen komplett beziehungsweise überwiegend aus Holz oder Resten, die bei der Holzverarbeitung anfallen (wie Sägemehl oder Sägespäne). Das Pellet-Heizsystem basiert also auf einem CO2-neutralen, nachwachsenden Rohstoff, was grünes Licht für die Klimabilanz bedeutet. Zwar liegen die Kosten beim Austausch einer alten Öl- gegen die neue Pelletheizung höher als bei anderen Alternativen, allerdings sind die Brennstoffkosten dafür deutlich geringer.

Darüber hinaus gibt es auch staatliche Fördergelder für den Einbau eines umweltfreundlichen Heizsystems. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, kurz BAFA, zahlt dabei 2.400 Euro Mindestförderung als Zuschuss – und darüber freut sich natürlich auch die Haushaltskasse.

2. Öl-Brennwertkessel mit Solarthermie

Tatsächlich besteht auch die Möglichkeit, die alte Ölheizung aufzurüsten und somit effizienter zu machen. Wie? Durch die Kombination eines modernen Heizkessels mit einer Solaranlage.

Wird die Ölheizung zur Warmwasserbereitung oder beim Beheizen des Gebäudes nämlich von einer Solaranlage unterstützt, kann das den Ölverbrauch um bis zu 20 Prozent senken. Da moderne Brennwertkessel wesentlich sparsamer mit dem fossilen Brennstoff umgehen, bedeutet das neben einem geringeren Verbrauch, auch mehr Unabhängigkeit vom Ölpreis. Durch den geringen Umbau-Aufwand im Heizungskeller und die zukunftssichere Variante der Solarthermie, ist diese Variante also sowohl preislich als auch ökologisch gesehen sehr attraktiv.

Über die Förderung „BAFA-Förderung für das Heizen mit erneuerbaren Energien“ bezuschusst das BAFA das Nachrüsten einer Solarthermieanlage mit 30 Prozent. Ob man schlussendlich bei dem gewohnten fossilen Brennstoff bleiben will oder doch zu komplett regenerativen Energien wechselt, ist trotzdem noch den ein oder anderen Gedanken wert.

3. Gasheizung

Die klassische (und wahrscheinlich am weitesten verbreitete) Alternative zur Ölheizung ist nach wie vor die Gasheizung. Und warum auch nicht, schließlich ist der Umstieg von flüssig auf gasförmig relativ unkompliziert und eine gute Alternative – vorausgesetzt natürlich, das Haus verfügt über einen Gasanschluss. Auch die Kombination mit einer Solaranlage ist hier möglich.

Verglichen mit den anderen Heizungs-Alternativen, ist eine Gas-Brennwertheizung insgesamt die kostengünstigste Methode, um das Haus im Winter muckelig warm zu bekommen. ABER (ja, einen Haken gibt es dann doch): Gas ist ebenfalls ein fossiler Brennstoff mit begrenzter Verfügbarkeit und starken Preisschwankungen. Diese Fakten sollte man bei der Wahl einer neuen Heizung nicht außer Acht lassen.

4. Wärmepumpen

Die Wärmepumpe gilt als eine der umweltschonendsten Alternativen zur Ölheizung und wird gerade bei Neubauten oder energetischen Sanierungen auch immer beliebter. Der große Vorteil einer Wärmepumpe liegt darin, dass sie mit Strom, also völlig emissionsfrei betrieben wird und die Umweltwärme aus Erde, Wasser oder Luft gewinnt. Diese Wärme kann dann für Warmwasser, Heizung, Lüftung und Kühlung im Gebäude eingesetzt werden.

Am vorteilhaftesten ist eine Wärmepumpe allerdings erst dann, wenn im Zuge der energieeffizienten Sanierung nicht nur in die Heizung, sondern auch in die Dämmung das Hauses investiert wird. Vor allem in Altbauten senkt die Kombination aus Wärmepumpe, einer Fassadendämmung, dem Austausch von Fenstern oder der Umrüstung auf Fußbodenheizung, den Energiebedarf nämlich von Grund auf.

Wärmepumpen sind relativ kostengünstig, sparen durch den Betrieb mit Strom Platz und sind einfach zu installieren, was natürlich immer ein Vorteil ist. Besonders gefragt sind die sogenannten Luft-Wasser-Wärmepumpen, welche die Wärmeenergie der Außenluft nutzen, um das Haus zu beheizen oder dafür zu sorgen, dass die Dusche vor allem an kalten Herbst- und Wintermorgen immer herrlich warm ist. Für eine Erdwärmepumpe eignet sich eine große Gartenfläche sehr gut, in der oberflächennah Erdkollektoren verbaut werden können. Allerdings fallen bei dieser Variante die Heizkosten etwas höher aus als bei der Luft-Wasser-Wärmepumpe. Beide Varianten lassen sich auch sehr gut mit einer Photovoltaikanlage kombinieren, die einen großen Teil des Strombedarfs der Wärmepumpe übernimmt.

Wärmepumpen: BAFA fördert kostenintensiven Einbau und Entsorgung der Ölheizung

Ja, auch der Einbau von Wärmepumpen wird staatlich gefördert – und zwar mit dem höchsten Fördersatz von 45 Prozent. Diese Förderung gilt aber nicht nur für die Anschaffung und Installation der Wärmepumpen, sondern begünstigt auch den Ausbau und die Entsorgung der alten Ölheizung.

Auch sogenannte Umfeldmaßnahmen wie beispielsweise die Entsorgung des alten Öltanks, die Renovierung des Tanklagers im Keller und die notwendigen Anpassungen im Heizsystem (beispielsweise der Einbau einer Fußbodenheizung) werden mit dem gleichen Fördersatz von 45 Prozent unterstützt. Soll eine Gasheizung durch eine Wärmepumpe ersetzt werden, liegt die Förderung bei 35 Prozent.

Wichtig: Der Online-Antrag auf Förderung sollte beim BAFA gestellt werden, BEVOR die Installation der Wärmepumpe in Auftrag gegeben wird. Einige Wärmepumpen-Anbieter bieten deshalb an, den Papierkram zu übernehmen und die staatliche Förderung gegen Aufpreis gleich mitzubeantragen. Anschließend wird das Angebot des Installationsbetriebes bearbeitet, der Fördersatz berechnet und der Nachweis geprüft, nachdem der Einbau einer Wärmepumpe auch wirklich den gewünschten CO2-Einspareffekt erbringen soll. Ist all das erledigt, steht der Förderung und Nutzung dieser energieeffizienten und klimafreundlichen Heizmethode nichts mehr im Wege.

Und welche Alternative zur Ölheizung ist nun die beste für mich?

Ihr ahnt es bereits: Eine pauschale Aussage können selbst wir von Hausgemacht hier nicht treffen. Und wollen wir auch gar nicht, schließlich sind die Voraussetzungen so individuell, wie jeder Hausbesitzer selbst. Was wir aber wollen, ist euch umfassend darüber zu informieren, dass es gute, klimafreundliche und gar nicht mal so komplizierte Alternativen zur Ölheizung gibt – die finale Entscheidung liegt allerdings ganz bei Euch. 😉


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