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Bonitätsprüfung: So wird Ihre Kreditwürdigkeit ermittelt

Was ist eine Bonitätsprüfung
bettina-martins-bruenslow
Bettina Martins-Brünslow
3 Min.
16.05.2023
Das Wichtigste in Kürze
  • Um zu prüfen, ob Sie den Kreditbetrag zurückzahlen können, führt die Bank eine Bonitätsprüfung durch.
  • Dabei werden personenbezogene Daten geprüft, aber auch das bisherige Zahlungsverhalten.
  • Fällt die Prüfung positiv aus, erfolgt eine Kreditzusage.

Was ist eine Bonitätsprüfung?

Der Begriff Bonität bedeutet Kreditwürdigkeit. Damit die Bank Ihnen Geld für einen Ratenkredit leihen kann, ist wichtig für sie zu wissen, ob Sie den Betrag auch zurückzahlen können und werden. Deshalb führt sie vor der Aufnahme des Ratenkredites eine Bonitätsprüfung durch. Dabei werden Ihr bisheriges Zahlungsverhalten und Ihre wirtschaftlichen Verhältnisse bewertet – zum einen aufgrund bankinterner Kriterien und zum anderen aufgrund Ihrer Bewertung bei der Schufa.

Diese Bonitätsprüfung hat enormen Einfluss auf den Zinssatz, den Sie erhalten: Je höher die Bank Ihre Kreditwürdigkeit eingeschätzt, desto günstiger ist der Zinssatz, den sie Ihnen anbietet. Übrigens: Laut Schufa Kredit-Kompass 2018 sind bei der Auskunftei nur für 9,4 Prozent der Verbraucher negative Merkmale hinterlegt, die eine Kreditaufnahme erschweren würden. Das bedeutet, mehr als 90 Prozent werden positiv bewertet und können aufgrund ihrer guten Bonität mit einem niedrigen Zinssatz rechnen.

Was wird im Rahmen der Bonitätsprüfung geprüft?

Möchte die Bank Ihre Kreditwürdigkeit prüfen, werden erst einmal personenspezifische Daten wie Familienstand, Beruf und Wohnort abgefragt. Diese geben Auskunft über das Zahlungsverhalten in Ihrem Wohnumfeld oder bei Personen mit ähnlichem Berufs- und Familienstand. Außerdem haben wirtschaftliche Informationen, zum Beispiel über Unternehmensbeteiligungen, und Informationen über das bisherige Zahlungsverhalten Einfluss auf die Bonität. Hierbei wird vor allem geprüft, wie zuverlässig der Kunde in der Vergangenheit bei Rückzahlungen war oder ob es Zahlungsunregelmäßigkeiten gegeben hat. Diese Daten fragt die Bank bei einer Auskunftei wie der Schufa ab.

Hier sehen Sie alle Faktoren einer Bonitätsprüfung:

Personenspezifische Daten:

  • Name
  • Geburtsdatum
  • Geschlecht
  • Adresse
  • Umzugshäufigkeit
  • Beruf
  • Familienstand

 Bisheriges Zahlungsverhalten

  • Eventuelle Insolvenzverfahren, Inkassodaten oder Einträge im Schuldnerverzeichnis
  • Wurden alle Forderungen bisher gemäß Vertrag getilgt?
  • Sind bereits Zahlungsunregelmäßigkeiten aufgetreten?

 Wirtschaftliche Verhältnisse

  • Informationen über bestehende oder abgeschlossene Kredite
  • Daten über laufende Verträge (Telefon, Leasing, Online-Händler)
  • Anzahl Girokonten und Kreditkarten 
  • Wohneigentum
  • Unternehmensbeteiligungen

Je mehr Daten zu einem Kunden vorhanden sind, desto präziser kann eine Aussage zu seiner Bonität getroffen werden. Sie dienen als Grundlage für die Ermittlung des Bonitätsscore, der die Wahrscheinlichkeit zur vollständigen Rückzahlung des Kredites darstellt.

Wie Banken die Bonität berechnen

Bei einer Kreditanfrage werden als erstes bankinterne Kriterien zur Bonitätsprüfung angesetzt. Welche das genau sind, ist meist geheim und unterscheidet sich von Bank zu Bank. Denn laut dem Bundesgerichtshof handelt es sich beim Scoring-Verfahren um ein schützenswertes Geschäftsgeheimnis ( Az.: VI ZR 156/13). Die genauen Berechnungsformeln müssen deshalb nicht offen gelegt werden.

Bekannt ist aber, dass das Einkommen und bereits bestehende Verbindlichkeiten einen Teil der Bonitätsprüfung ausmachen. Dazu müssen der Bank Einkommensnachweise und Kontoauszüge vorgelegt werden. Zusätzlich wird bei einer Auskunftei - meist bei der Schufa - die wirtschaftliche Situation und das Zahlungsverhalten abgefragt: Dazu gehören Bewegungen auf Girokonten, fristgerechte Rückzahlungen von Krediten und Leasingverträgen und die Anzahl der Kreditkarten.

Ein negativer Schufa-Eintrag darf erst nach zweimaliger Mahnung an den Kunden erfolgen. Außerdem muss darauf hingewiesen werden, dass es zu einem Eintrag bei der Schufa kommt, wenn die Zahlung nicht beglichen wird.

Aus der Bonitätsprüfung bei der Schufa ergibt sich ein Schufa-Score, der zusammen mit dem von der Bank ermittelten Bonitätsscore die Wahrscheinlichkeit voraussagt, dass der Ratenkredit zurückgezahlt wird. Fällt die Bewertung positiv aus, wird der Kredit zugesagt. Bei einer negativen Beurteilung erhalten Sie entweder keinen Kredit oder müssen einen höheren Zinssatz zahlen.

Schufa, Banken & Co: Wer eine Bonitätsprüfung durchführt

Jedes Mal, wenn Sie ein Girokonto eröffnen, einen Online-Kauf durchführen oder einen Handyvertrag abschließen, wird Ihre Bonität abgefragt. Auch bei der Aufnahme eines Darlehens wird Ihre Kreditwürdigkeit geprüft: Jede Bank führt bei einer Kreditanfrage eine Bonitätsprüfung durch. Wie bereits erwähnt, werden hierbei eigene Kriterien berücksichtigt, zusätzlich wird ein Nachweis einer Auskunftei eingefordert.

Die bekannteste Auskunftei ist sicherlich die Schufa, des Weiteren sind auch noch Creditreform, Bürgel und Deltavista bekannt. Die Schufa ist die größte Auskunftei in Deutschland, bei ihr sind die Daten von über 67 Millionen Deutschen registriert. Sie bezieht ihre Informationen sowohl aus öffentlichen Quellen, wie dem Handelsregister, dem Bundesanzeiger oder dem Schuldnerverzeichnis der Amtsgerichte, als auch von Banken und Inkassounternehmen.

Der Bonitätsnachweis: Wichtig für den Hauskauf

Möchten Sie eine Wohnung mieten oder ein Haus kaufen, wird oft ein Bonitätsnachweis verlangt. Dieser ist ein wichtiger Hinweis darauf, ob Sie die Kaufsumme für den Immobilienkauf auch zahlen beziehungsweise ob Sie die Miete regelmäßig leisten können. Solch einen speziellen Bonitätsnachweis können Sie bei der Schufa beantragen - entweder online oder postalisch. Dabei müssen Sie mit Kosten zwischen 14,95 Euro und 29,95 Euro rechnen.

Der Bonitätsnachweis wie beispielsweise für den Hauskauf enthält neben persönlichen Daten zur Person, wie Name, Geburtstag und Anschrift, auch einen Abschnitt zu Ihrer Kreditwürdigkeit mit den Einträgen zum bisherigen Zahlungsverhalten. Dabei werden sowohl positive als auch negative Daten aufgeführt, zudem werden der tagesaktuelle Schufa-Score sowie die Scores für die verschiedenen Branchen als Orientierungswert angegeben. So kann der Verkäufer der Immobilie oder der Vermieter Ihre Bonität besser einschätzen.

So können Sie Ihre eigene Bonität prüfen

Wenn Sie wissen möchten, wie der eigene Score-Wert ausfällt und welche Daten bei der Schufa gespeichert sind, können Sie eine Selbstauskunft anfordern. Diese Bonitätsauskunft kann einmal im Jahr kostenlos beantragt werden. Ergeben sich bei der Prüfung Fehler, sollten Sie diese so schnell wie möglich richtig stellen. Beispielsweise müssen Daten nach einer bestimmten Zeit gelöscht werden. Welche Löschungsfristen bei der Schufa gelten, sehen Sie hier:

 Zeitpunkt der Löschung
Falsche Angaben, die unstrittig belegt werden können sofort
Informationen über Girokonten und TelefonkontenUnmittelbar nach Auflösung
Anfragen zu Kreditkonditionen12 Monate nach Anfrage
Kreditanfragen12 Monate nach Anfrage
Informationen über Kredite, Gerichtsdaten3 Jahre nach der vollständigen Tilgung der Kreditsumme
Inkassoforderungen3 Jahre zum Ende des dritten Jahres
InsolvenzverfahrenEröffnung: 3 Jahre, Restschuldbefreiung: weitere 3 Jahre, Erfolgreicher Abschluss: 3 Jahre
Tabelle: Zeitpunkt der Löschung bei der SCHUFA

Wurden die Löschfristen nicht eingehalten oder haben Sie in der Auskunft der Schufa falsche Angaben entdeckt, sprechen Sie die Schufa und eventuell auch den jeweiligen Vertragspartner darauf an und verlangen Sie eine Berichtigung der Daten. So können Sie zu einer Verbesserung Ihrer Bonität beitragen und haben bei der nächsten Bonitätsprüfung bessere Chancen, einen Ratenkredit zu günstigen Zinsen zu erhalten.

So verbessern Sie Ihre Chancen bei der Bonitätsprüfung

Ein Klick macht den Unterschied: Möchten Sie verschiedenen Kreditangebote vergleichen, sollten Sie darauf achten, dass die Bank statt einer Kreditanfrage besser nur eine Konditionenanfrage bei der Schufa stellt. Denn bei einer „Anfrage Kreditkonditionen“ weiß die Schufa, dass die Bank die Angaben lediglich für die Erstellung des Angebotes benötigt und keine vollständige Kreditprüfung vornimmt. Zudem ist eine konkrete Kreditanfrage für andere Banken zehn Tage sichtbar, was besonders bei mehreren Kreditanfragen einen negativen Einfluss auf die Bonitätsprüfung haben kann.

Stellen Sie deshalb sicher, dass die Banken stets nur die Konditionenanfrage verwenden. Das ist besonders wichtig, wenn Sie den Kreditvergleich selbst durchführen möchten. Keine Sorgen müssen Sie sich dagegen bei einem Kreditvergleich über Dr. Klein machen: Unsere Spezialisten für Ratenkredite verwenden auch online für die Bonitätsprüfung lediglich die Konditionenanfrage, durch die Ihnen keinerlei Nachteile bei Ihrem Schufa-Score entstehen.

Sind Kredite ohne Bonitätsprüfung eine Alternative?

Deutsche Banken arbeiten immer mit einer Auskunftei zusammen, daher ist es in Deutschland nicht möglich, Kredite ohne Bonitätsprüfung zu bekommen. Kredite ohne Schufa werden nur von ausländischen Banken angeboten. Aber auch diese verzichten nicht vollständig auf eine Bonitätsprüfung: Häufig ist die Kreditvergabe an ein Mindesteinkommen und ein unbefristetes Arbeitsverhältnis gekoppelt. Zudem sind Kredite ohne Schufa meist mit höheren Zinsen und einer mangelnden Flexibilität bei der Kreditsumme und der Laufzeit verbunden. Ein Kredit mit bonitätsabhängigen Konditionen bei einer deutschen Bank ist deshalb meist die günstigere Wahl: Sie erhalten damit niedrigere Zinsen und mehr Flexibilität als bei Krediten ohne Bonitätsprüfung.

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